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Info Stab (Anlage zur Info Stab Info 82/2011)

Daten

Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
1,1 MB
Datum
30.05.2011
Erstellt
25.05.11, 04:08
Aktualisiert
25.05.11, 04:08

Inhalt der Datei

Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I - Demografieprozess, Handlungsfelder & Leitziele, Fakten zum demografischen Wandel 1. Überarbeitung Stand: Mai 2011 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Inhalt Teil I 1. Einleitung......................................................................................................................5 2. Der Demografieprozess im Kreis Euskirchen...............................................................6 2.1. Wie alles anfing….................................................................................................6 2.2. Der Workshop-Prozess.........................................................................................6 2.3. Der Umsetzungsprozess ....................................................................................10 3. Handlungsfelder und Leitziele ....................................................................................14 3.1. Handlungsfeld I - "Bildung" .................................................................................15 3.2. Handlungsfeld II - "Integration" ...........................................................................17 3.3. Handlungsfeld III - "Kinder- & Jugendfreundlichkeit" ..........................................19 3.4. Handlungsfeld IV - "Wirtschaft & Arbeit".............................................................20 3.5. Handlungsfeld V - "Lebensqualität & Infrastruktur".............................................21 3.6. Handlungsfeld VI - "Verständnis zwischen den Generationen" ..........................25 4. Der demografische Wandel im Kreis Euskirchen .......................................................27 4.1. Der Begriff "Demografischer Wandel" ................................................................27 4.2. Zentrale Entwicklungen in NRW und im Kreis Euskirchen .................................28 4.3. Bevölkerungsentwicklung im Kreis Euskirchen ..................................................32 4.4. Bevölkerungsprognosen .....................................................................................44 5. Literatur- und Quellenangaben zu Teil I des Handlungskonzeptes ............................65 6. Anhang .......................................................................................................................66 Teil II 6. Umsetzungsstand der Projekte 7. Die Projekte 2 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Arbeitsstruktur des Umsetzungsprozesses .......................................................10 Abbildung 2: Zeitschiene des Demografieprozesses 2008 - 2011 .........................................11 Abbildung 3: Ursachen und Wechselwirkungen der Komponenten des demografischen Wandels .........................................................................................27 Abbildung 4: Durchschnittliche Kinderzahl pro Frau (15 - 49) in NRW 1971 - 2007 ..............29 Abbildung 5: Säuglingssterblichkeit in NRW 1975 - 2009 ......................................................30 Abbildung 6: Lebenserwartung von Neugeborenen in NRW. Geschätzte Entwicklung `08 bis `50 ................................................................................................................30 Abbildung 7: Bevölkerung in NRW 2008 nach Migrationshintergrund ...................................31 Abbildung 8: Wanderungen über die Grenze NRWs 1998 - 2007 .........................................32 Abbildung 9: Absolute Bevölkerungsentwicklung zwischen 1991 und 2009 im Kreis Euskirchen................................................................................................................33 Abbildung 10: Relative der Bevölkerung zwischen 1991 und 2009 in Kreis und Kommunen ...............................................................................................................33 Abbildung 11: Relative der Bevölkerung zwischen 2000 und 2009 in Kreis und Kommunen ...............................................................................................................34 Abbildung 12: Bevölkerungsentwicklung im Kreis Euskirchen und in den kreisangehörigen Kommunen - I ..............................................................................35 Abbildung 13: Bevölkerungsentwicklung im Kreis Euskirchen und in den kreisangehörigen Kommunen - Kommunen II ..........................................................36 Abbildung 14: Zusammensetzung der Bevölkerungsentwicklung im Kreis Euskirchen 2000 - 2009 ..............................................................................................................37 Abbildung 15: Bevölkerungsentwicklung nach Altersklassen im Kreis Euskirchen 2000 - 2009 ..............................................................................................................38 Abbildung 16: Zusammensetzung der Bevölkerungsentwicklung 2000 - 2009 in den Kommunen des Kreises Euskirchen ........................................................................39 Abbildung 17: Vergleich der tatsächlichen Bevölkerungsentwicklung mit den Bevölkerungsprognosen des IT.NRW und der Bertelsmann Stiftung.......................45 Abbildung 18: Veränderung der Bevölkerung 2030 gegenüber 2009 ....................................46 Abbildung 19: Veränderung des Jugendquotienten 2030 gegenüber 2009 ...........................47 Abbildung 20: Veränderung des Altenquotienten 2030 gegenüber 2009...............................48 Abbildung 21. Relative Veränderung der Altersklassen im Kreis Euskirchen zwischen 2008 und 2030..........................................................................................49 Abbildung 22: Bevölkerungspyramide 2008 - 2030................................................................50 Abbildung 23: Veränderung der Anteile der Altersgruppen im Kreis Euskirchen von 2008 bis 2030...........................................................................................................51 Abbildung 24: Gemeindemodellrechnung für die Kommunen des Kreises Euskirchen von 2008 bis 2030 - I................................................................................................52 Abbildung 25: Gemeindemodellrechnung für die Kommunen des Kreises Euskirchen von 2008 bis 2030 - II...............................................................................................53 Abbildung 26: Veränderung der Anteile der Altersgruppen in Bad Münstereifel von 2008 bis 2030...........................................................................................................54 Abbildung 27: Veränderung der Anteile der Altersgruppen in Blankenheim von 2008 bis 2030....................................................................................................................55 Abbildung 28: Veränderung der Anteile der Altersgruppen in Dahlem von 2008 bis 2030 .........................................................................................................................56 Abbildung 29: Veränderung der Anteile der Altersgruppen in Euskirchen von 2008 bis 2030....................................................................................................................57 3 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Abbildung 30: Veränderung der Anteile der Altersgruppen in Hellenthal von 2008 bis 2030 .........................................................................................................................58 Abbildung 31: Veränderung der Anteile der Altersgruppen in Kall von 2008 bis 2030...........59 Abbildung 32: Veränderung der Anteile der Altersgruppen in Mechernich von 2008 bis 2030....................................................................................................................60 Abbildung 33:' Veränderung der Anteile der Altersgruppen in Nettersheim von 2008 bis 2030....................................................................................................................61 Abbildung 34: Veränderung der Anteile der Altersgruppen in Schleiden von 2008 bis 2030 .........................................................................................................................62 Abbildung 35: Veränderung der Anteile der Altersgruppen in Weilerswist von 2008 bis 2030....................................................................................................................63 Abbildung 36: Veränderung der Anteile der Altersgruppen in Zülpich von 2008 bis 2030 .........................................................................................................................64 4 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I 1. Einleitung Der "Demografische Wandel" ist ein Phänomen, das sich nur schwer greifen lässt. Gleichzeitig ist er eine der größten Herausforderungen unserer Gesellschaft, insbesondere für Kommunen und Kreise. Dabei geht es um mehr, als um die Schrumpfung der Bevölkerung: „Viel bedeutsamer und für den Kreis Euskirchen nachhaltiger wirkt die Verschiebung der inneren Bevölkerungsstruktur. Der Kreis wird nachhaltig älter, der Anteil der Kinder und Jugendlichen wird irreversibel weniger und auch der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund wird steigen" (Herr Dr. Kösters, lizenzierter Demografie-Trainer der Bertelsmann Stiftung, im Rahmen eines Workshops für den Kreis Euskirchen). Auf diese Veränderungen müssen wir uns frühzeitig einstellen. Eine lange Zeit abzuwarten bleibt uns nicht mehr. Herr Dr. Kösters zitiert in diesem Zusammenhang gerne ein afrikanisches Sprichwort: „Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor 20 Jahren. Die zweitbeste Zeit ist heute.“ Der Kreis Euskirchen nimmt die Herausforderungen des demografischen Wandels an und verfolgt das Ziel zukunftsorientiert gestalterisch aktiv zu werden. Landrat Günter Rosenke sieht in der Gestaltung der demografisch bedingten Veränderungen die zentrale Herausforderung der zukünftigen Kreispolitik. Sein Ziel ist es, alle Kräfte zu bündeln, um diesen Wandel chancenorientiert für den Kreis Euskirchen zu nutzen. Als Antwort auf den Beschluss des Kreistags vom 03. April 2008, wird im Kreis Euskirchen seit 2009 das Handlungskonzept "Demografischer Wandel" erarbeitet. Dieses umfasst im Teil I eine Schilderung des Demografieprozesses, die Darstellung der Handlungsfelder und Leitziele sowie einige zentrale Fakten zum demografischen Wandel im Kreis und in den Kommunen. Im Teil II sind die Projektskizzen der HandlungsfeldArbeitsgruppen sowie der Kreisverwaltung und des regionalen Bildungsbüros dargestellt. Während Teil I ca. alle zwei Jahre aktualisiert wird, wird Teil II jährlich fortgeschrieben. 5 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I 2. Der Demografieprozess im Kreis Euskirchen 2.1. Wie alles anfing… Mit einer Klausurtagung und der Bildung einer verwaltungsinternen Arbeitsgruppe Demografie startete der Demografie-Prozess im Kreis Euskirchen im Jahr 2007. Am 3. April 2008 wurde das Thema "demografischer Wandel im Kreis Euskirchen" im Kreistag diskutiert. Im Rahmen der Sitzung hielt Herr Dr. Kösters einen Vortrag über die "Chancen und Auswirkungen des demografischen Wandels im Kreis Euskirchen". Sein Fazit für den Kreis Euskirchen: Die Bevölkerung wird weniger, bunter und älter. Der Kreistag beschloss dass Thema des demografischen Wandels anzugehen. Es wurden die folgenden Ziele definiert:  Einbindung und Kooperation mit den Kommunen und externen Partnern  Entwicklung und Abstimmung eines politischen Leitbildes und Handlungskonzeptes  Erarbeitung einer Stärken-Schwächen-Analyse 2.2. Der Workshop-Prozess Den Auftrag der Politik annehmend, wurden von September 2008 bis Februar 2009 Workshops mit Vertretern von Politik und Verwaltung, mit den Bürgermeistern der elf Kommunen sowie mit Vertretern gesellschaftsrelevanter Institutionen durchgeführt. In diesen wurden die aktuellen Trends und absehbaren Entwicklungen des demografischen Wandels für den Kreis Euskirchen durch den Referenten und Moderator Herrn Dr. Winfried Kösters anschaulich und beeindruckend vermittelt. In einem abschließenden Workshop wurden zentrale Handlungsfelder für den Kreis Euskirchen identifiziert, Leitziele zu diesen Handlungsfeldern formuliert und die weitere Gestaltung des Prozesses vereinbart. 2.2.1. Die Workshops Workshop I - September 2008 - mit Politik und Verwaltung Im September 2008 fand der 1. Workshop mit Vertretern der Verwaltung und der Kreistagsfraktionen sowie den Ausschussvorsitzenden statt. Ziel des Workshops war es, die Teilnehmer für den demografischen Wandel und die damit verbundenen Entwicklungen im Kreis Euskirchen zu sensibilisieren. Im Verlauf des Workshops formulierten die Teilnehmer Handlungsansätze und erarbeiteten eine erste Stärken- und Schwächen-Analyse für den Kreis. 6 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Bild 1: Herr Landrat Rosenke in Diskussion mit Workshopteilnehmern Bild 2: Eindrücke vom ersten Workshop - die Teilnehmer in der Diskussion Workshop II - Dezember 2008 - mit den Bürgermeistern Im Dezember 2008 kamen die Bürgermeister bzw. deren Vertreter aller elf kreisangehörigen Kommunen zu einem gemeinsamen Workshop zusammen. Ziel war es, zum einen die Bürgermeister über die anstehenden demografischen Veränderungen der Bevölkerung zu informieren, sie aber auch für ein gemeinsames Vorgehen zur Gestaltung der zum Teil irreversiblen Veränderungen des demografischen Wandels zu motivieren. Die Bürgermeister vereinbarten abschließend eine gemeinsame Agenda, um das Thema Demografischer Wandel nachhaltig im Kreis Euskirchen in Gang zu setzen. So sagten alle Beteiligten unter anderem zu, dieses Thema in ihren Kommunen – in den jeweiligen Räten und Verwaltungen – zu kommunizieren und zu verankern. 7 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Bild 3: Die Teilnehmer des zweiten Workshops Workshop III - Januar 2009 - mit den Multiplikatoren, den ehrenamtlich Aktiven Zum dritten Workshop im Januar 2009 wurde eine Vielzahl gesellschaftlich relevanter Akteure aus verschiedenen Bereichen eingeladen: Bildungs- und soziale Einrichtung, Unternehmen der regionalen Wirtschaft, Gesundheitseinrichtungen, regionale Einrichtungen wie z.B. Naturpark und Nationalpark etc.. 75 Personen nahmen am Workshop teil. Die Vorstellung der Teilnehmer wurde als "Wanderung" zwischen dem Ausland, Deutschland, NRW, dem Kreis Euskirchen und der Stadt Euskirchen gestaltet. Zu verschiedenen Fragen (z.B. wo sind Ihre Eltern geboren, wo habe Sie Ihre Ausbildung gemacht, wo machen Ihre Kinder Ihre Ausbildung), "wanderten" die Teilnehmer an die verschiedenen Orte. Die Botschaft des Tages, dass "Wanderungen ein Bestandteil der Biografie von nahezu allen Menschen ist und auch der Kreis Euskirchen auf Zuwanderung - auch aus dem Ausland angewiesen ist, wurde so lebhaft und anschaulich vermittelt. Als Ergebnisse des Workshops standen erste Ideen für den Umgang mit dem demografischen Wandel, Vorschläge für konkrete Handlungsschritte und eine Potenzialkarte des Kreises Euskirchen. Bild 4: Eindrücke vom Multiplikatorenworkshop - Die "Wanderung der Teilnehmer des Workshops" 8 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Workshop IV - Februar 2009 - Bündelungs-Workshop Zum vierten Workshop waren Personen aus Politik, Verwaltung, Kommunen und Vertreter gesellschaftlich relevanter Akteursgruppen eingeladen, mehrheitlich jene, die schon an einem der ersten drei Workshops teilgenommen hatten. Am vierten Workshop haben etwa 90 Personen teilgenommen. In diesem Workshop wurden die Erkenntnisse aus den vergangenen Workshops zusammengetragen, die zentralen Handlungsfelder identifiziert, Leitziele formuliert und die weitere Gestaltung des Prozesses vereinbart (siehe Kapitel 2.3 und Kapitel 3). Bild 5: Der Moderator Herr Dr. Kösters stellt die Ergebnisse der Arbeit der Kleingruppe "Prozesssteuerung" vor (Bündelungsworkshop am 09.02.2009) Bild 6: Landrat Rosenke zieht das Fazit zum Bündelungsworkshop (09.02.2009) 9 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I 2.3. Der Umsetzungsprozess Der langfristig angelegte Umsetzungsprozesses dient der Konzeption und Umsetzung von Projekten und Maßnahmen, die das Erreichen der Leitziele unterstützen! 2.3.1. Gestaltung des Umsetzungsprozesses Die Gestaltung des Umsetzungsprozesses wurde im Rahmen des Bündelungsworkshops am 9. Februar 2009 beschlossen. Es wurden eine Struktur, die Organisation sowie die Kommunikation definiert und die relevanten Akteure identifiziert. Struktur und Ablauf des Demografieprozesses wurden am 3. Juni 2009 durch den Kreistag verabschiedet. Die Prozesssteuerungsgruppe (PSG) ist für das Controlling des Demografieprozesses verantwortlich. Sie setzt sich aus Vertretern der Politik, der Kommunen, der Multiplikatoren sowie der Verwaltung zusammen. Sprecher und Moderatoren der HandlungsfeldArbeitsgruppen nehmen als Gäste an den Terminen der Prozesssteuerungsgruppe teil. Ab 2011 wird die PSG ca. einmal jährlich tagen. Die sechs Handlungsfeld-Arbeitsgruppen (HF-AG): Bildung, Integration, Kinder- , Jugendund Familienfreundlichkeit, Wirtschaft & Arbeit, Lebensqualität & Infrastruktur sowie Verständnis zwischen den Generationen haben nach der Sommerpause 2009 mit der inhaltlichen Arbeit begonnen. Sie entwickeln Projektideen und konzipieren Projekte, die das Erreichen der Leitziele unterstützen. Die Projekte sind in Teil II des Handlungskonzepts dargestellt. Der Prozess wird durch die Verwaltung koordiniert. Die Demografiebeauftragte ist für die Gesamtkoordination, die Prozessbegleitung und das Budget verantwortlich. Die Moderatoren tauschen sich in regelmäßigen Runden aus. Eine verwaltungsinterne Steuerungsgruppe, aus Geschäftsbereichsleitern und Verwaltungsleitung, wird zu zentralen Entscheidungen einberufen. Einmal jährlich werden im Rahmen eines Demografieforums Öffentlichkeit, Politik und Akteure des Prozesses über Ergebnisse und Projekte des Demografieprozesses des Kreises oder auch über neue Entwicklungen und Projekte der Region, NRWs oder der Bundesebene informiert. Abbildung 1: Arbeitsstruktur des Umsetzungsprozesses 10 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Erläuterungen zur Grafik Gruppen aus denen sich die Prozesssteuerungsgruppe (PSG) zusammensetzt: Die Handlungsfeld-Arbeitsgruppen (HF-AG I - VI) Politik Bildung Kommunen Integration Multiplikatoren Kinder- und Jugendfreundlichkeit Verwaltung Wirtschaft und Arbeit Sprecher der AG Handlungsfelder Lebensqualität und Infrastruktur Verständnis zwischen den Generationen 2.3.2. Die Etappen des Demografieprozesses Die Etappen des Demografieprozesses (bis Mai 2011) im Kreis Euskirchen sind als Übersicht in Abbildung 2 dargestellt. Abbildung 2: Zeitschiene des Demografieprozesses 2008 - 2011 11 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Die Arbeitsergebnisse der Handlungsfeld-Arbeitsgruppen In den sechs Handlungsfeld-Arbeitsgruppen engagieren sich jeweils zehn bis 25 Akteure aus den unterschiedlichsten Bereichen: Vertreter sozialer und karitativer Einrichtungen, von Unternehmen, Banken und Versicherungen, aus Vereinen und Verbänden, von Politik und Verwaltung, ehrenamtlich aktive Bürgerinnen und Bürger u.a.m.. Zwischen September 2009 und April 2010 haben die sechs Handlungsfeld-Arbeitsgruppen jeweils ca. vier Mal getagt. In den ersten Sitzungen der sechs Arbeitsgruppen wurden die Stärken und Schwächen des Kreises für die jeweiligen Handlungsfelder erarbeitet. Diese sind in Kapitel 3 dargestellt. Im Folgenden wurden in den Arbeitsgruppen Projektideen gesammelt. Aus der teilweise großen Vielzahl der Ideen, wählten die Mitglieder der Arbeitsgruppen einige Projektideen, für die ausführliche Skizzen und Umsetzungspläne ausgearbeitet wurden. Diese sind in Teil II des Handlungskonzeptes dargestellt. Die Projektskizzen und die dafür erforderlichen Mittel wurden im Sommer 2010 der Politik vorgestellt. In einer Arbeitsgruppe aus Politik und Verwaltung wurde ein Vorschlag zur Priorisierung und Umsetzung der Projekte erarbeitet. Dieser wurde im Oktober 2010 durch den Kreistag beschlossen. 12 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Die priorisierten und für die erste Umsetzungsphase vorgeschlagenen Projekte sind in Teil II des Handlungskonzeptes hervorgehoben. Ab 2011 fokussieren sich die Arbeitsgruppen beziehungsweise Teile der Arbeitsgruppen auf die Umsetzung der Projekte oder deren Vorbereitung. Die tatsächliche Umsetzung der Projekte ist abhängig von der Entscheidung über den Haushalt für 2011. Das Demografie-Forum im November 2010  Auszug der Pressemitteilung  Aktive Gestaltung ist Zukunftssicherung: Demografieforum zieht Resümee nach einem Jahr Arbeit! "Warum Demografie - Haben wir nichts Anderes zu tun?" - Dieser Frage gingen mehr als 120 Teilnehmer des Demografieforums mit Überschrift "Aktive Gestaltung ist Zukunftssicherung" im Kreishaus nach. Die Akteure des Demografieprozesses im Kreis Euskirchen präsentierten die Ergebnisse der von Mitte 2009 bis Mitte 2010 geleisteten Arbeit und zeigten auf, wie Prozess weiter gehen wird. Der Moderator und Fachreferent Herr Dr. Kösters führte überzeugend und lebhaft durch das Demografieforum, zu dem Landrat Günter Rosenke eingeladen hatte. Zum Auftakt der Veranstaltung betont Herr Landrat Rosenke, dass die Verwaltung die mit dem demografischen Wandel verbundenen Herausforderungen nicht alleine schultern kann: dies ist nur gemeinsam mit vielen anderen Akteuren und in interkommunaler Zusammenarbeit möglich. Sowohl Herr Dr. Kösters als auch Landrat Günter Rosenke hoben die Bedeutung des Themas, insbesondere für die ländliche Region, hervor. Der Kreis Euskirchen ist schon heute keine Region mehr, in der die Bevölkerung zunimmt. Steigen werden dagegen die Anteile der älteren Menschen und der Menschen mit Migrationshintergrund. Als erforderliche Konsequenzen des demografischen Wandels stellte Herr Dr. Kösters drei Kernbotschaften vor: 1) Wir brauchen jedes Kind! Wir können es uns nicht mehr erlauben, auf ein Kinder bzw. ein Talent zu verzichten. 2) Wir brauchen ein neues Bild vom Alter, von den Alten und vom Altern. 3) Wir brauchen die Potenziale der zugewanderten Menschen und der künftig Zuwandernden. Die Ergebnisse, die in den Arbeitsgruppen zu den sechs Handlungsfeldern Bildung, Integration, Kinder-, Jugend- & Familienfreundlichkeit, Wirtschaft & Arbeit, Lebensqualität & Infrastruktur sowie Verständnis zwischen den Generationen erarbeiten wurden, wurden von den Akteuren vorgestellt: insgesamt wurden über 120 Projektideen gesammelt. Aus diesen wurden 25 konkrete Projektskizzen entwickelt, mit deren Umsetzung nun begonnen wird. Die dafür erforderlichen Mittel sind im Haushalt 2011 vorgesehen. (…) Auch aus der Verwaltung heraus wurden bereits zahlreiche Projekte, die in engen Zusammenhang mit dem demografischen Wandel und dem Demografieprozess im Kreis stehen, umgesetzt. Eine Auswahl der Projekte wurde ebenfalls vorgestellt: das regionale Bildungsnetzwerk, die Babybegrüßungspakete im Stadtgebiet Euskirchen, das wirtschaftliche Entwicklungskonzept sowie der familienfreundliche Veranstaltungskalender. 13 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I 3. Handlungsfelder und Leitziele Der demografische Wandel betrifft nahezu jeden Lebensbereich. Eine Vielzahl von Handlungsansätzen ist denkbar. Zur Strukturierung des Umsetzungsprozesses und um sich auf die wichtigsten und dringlichsten Projekte und Maßnahmen zu konzentrieren hat sich der Kreis Euskirchen dazu entschieden, die Umsetzung auf zentrale Handlungsfelder zu fokussieren. Bild 7: Die Workshopteilnehmer des Bündelungsworkshops arbeiteten an verschiedenen Handlungsfeldern Die Identifikation der zentralen Handlungsfelder wurde im Workshop am 9. Februar 2009 gemeinsam mit Akteuren der Politik, der Kommunen, der Verwaltung des Kreises sowie mit gesellschaftsrelevanten Akteuren bzw. Multiplikatoren vorgenommen. Dazu bewerteten die Teilnehmer des Workshops eine Vielzahl von Handlungsfeldern nach einem Punktesystem. Das Ergebnis ist im nachfolgenden Diagramm dargestellt. Priorisierung der Handlungsfelder durch die Teilnehmer des 4. Workshops vergebene Punkte 35 31 30 25 20 15 10 19 17 12 12 12 11 7 7 6 5 5 5 5 4 4 4 3 3 2 2 1 1 1 0 Bi ld Ki Inte ung nd g er rat / J ion u W gen irt d In sc fra ha st ft At ruk tra tu kt r iv itä t G A en r er be i at t io ne n Fa m W ilie oh n M en ob il Sc ität hu Se len n Ki nd Ge iore er s u n ta nd ge he ss it tä tte G En e n n ga de ge r m en Ku t Fi ltu na r nz Kr e ei F se ra n nt ue w Et ick n hi l k ung /W er U te m w R elt el ig io n 0 Handlungsfelder Als zentral für den Kreis Euskirchen wurden die mit mehr als zehn Punkten bewerteten Handlungsfelder identifiziert. Darüber hinaus entschieden die Teilnehmer des Workshops, dass das Handlungsfeld Senioren im Rahmen des demografischen Wandels als zentrales Thema zu berücksichtigen ist. 14 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Im weiteren Prozess wurden die priorisierten Themen zu den folgenden sechs zentralen Handlungsfelder für den Kreis Euskirchen zusammengefasst und / oder umbenannt: 1) Bildung 2) Integration 3) Kinder-, Jugend- und Familienfreundlichkeit 4) Wirtschaft und Arbeit 5) Lebensqualität und Infrastruktur 6) Verständnis zwischen den Generationen Zu diesen sechs zentralen Handlungsfeldern wurden durch die Akteure des Demografieprozesses Leitziele erarbeitet. Diese wurden am 3. Juni 2009 durch den Kreistag verabschiedet und sind in den Kapiteln 3.1 bis 3.6 dargestellt. Zu den Handlungsfelder und ihren Leitzielen wurde die aktuelle Situation hinsichtlich Stärken und Schwächen sowie die Chancen und Risiken künftiger Entwicklungen analysiert (siehe ebenfalls Kapitel 3.1 bis 3.6). Als Stärken und Schwächen wurden fördernde Faktoren bzw. Barrieren innerhalb einer Region bzw. im Einflussbereich der Akteure in der Region definiert. Chancen und Risiken sind einerseits positive/negative externe Rahmenbedingungen, die nicht im Einflussbereich der Akteure vor Ort liegen sowie andererseits positiven/negative Auswirkungen des untersuchten Faktors bzw. einer Maßnahme sowohl innerhalb der Region als auch über diese hinaus. 3.1. Handlungsfeld I - "Bildung" 3.1.1. Leitziel Alle Menschen im Kreis sollen gleiche Lebens- und Bildungschancen haben. Ihre aktive Teilhabe an der Gesellschaft ist wichtig und muss gefördert werden, sie sollen auch an der Produktivität teilhaben. Wir wollen die Voraussetzungen schaffen, damit ihnen dies gelingen kann: Bereitschaft zu und Freude an lebenslangem Lernen sollen ermutigt werden. Die Bildungswege sollen so geöffnet werden, dass jeder zu jedem Zeitpunkt wieder in den Prozess des Lernens einsteigen kann. Wir verstehen Bildung im umfassenden Sinne: sie soll alle Bereiche der Intelligenz fördern. 15 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I 3.1.2. Beschreibung der aktuellen Situation (2009)  Stärken, Schwächen, Chancen & Risiken Stärken  Flächendeckendes Angebot aller Schulformen im Kreisgebiet  Engagement der Wirtschaft im Bildungsbereich z.B. im Rahmen von Lernpartnerschaften, Beirat Schule-Beruf etc.  Aufbau eines Regionalen Bildungsnetzwerkes im Kreis Euskirchen  Vielzahl von Bildungsanbietern für den Bereich lebenslanges Lernen (u.a. VHS, karitative Einrichtungen, BUND als Umweltbilder, Fernuni Hagen)  Vielfalt der Kompetenzen  Intensives Vereinsleben als Bildungsfaktor  Bildungsangebote fördern Begegnung  Gute und vielfältige Angebote im Bereich Umweltbildung Schwächen  Insgesamt große Entfernungen zum Schulund sonstigem Bildungsangebot im Flächenkreis Euskirchen sowie z.T. extrem weite Entfernungen zu den Berufsschulen  keine kreisweite Schulentwicklungsplanung  Mangelnde Elternmitarbeit in bestimmten Bevölkerungsgruppen am Bildungsprozess ihrer Kinder  Fehlende Bildungsberichterstattung auf Kreisebene  Fokus der Wirtschaft auf höhere Schulabschlüsse  Fehlende Lobby des ländlichen Raums als Bildungsstandort  Fehlende Bildungsangebote für Kleingruppen  Fehlende Transparenz über das vorhandene Angebot Chancen  Gemeinsame kreisweite Schulentwicklungsplanung, um ein ausgewogenes schulisches Angebot im Kreisgebiet sicherzustellen  Verbesserung der Berufsorientierung durch Förderung von Projekten im Übergangsmanagement Schule/Beruf (z.B. Potenzialanalyse für alle Schüler/innen ab dem Jahrgang 8)  Verbesserung der Transparenz in den Übergängen von der KITA bis zum Beruf  Einbeziehung bestimmter Bevölkerungsschichten durch gezielte Angebote (z.B. Angebote zur Sprachförderung von Migranten)  Außerschulische Bildungsangebote  Zusammenlegung von Schulstandorten  Besseres Übergangsmanagement SchuleBeruf  Lebenslanges Lernen im Berufs- und Privatleben Risiken  Rückläufige Schülerzahlen gefährden Schulstandorte und Vielfalt des Angebotes  Schüler nehmen "attraktivere" Schulangebote in Nachbarkreisen oder in benachbarten Ländern an  Sinkende finanzielle Leistungsfähigkeit der Kommunen und des Landes  Mangelnde Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit einzelner Bevölkerungsgruppen (z.B. Migranten u.a.)  Fehlende Integration führt zu sozialen Problemen und zur Bildung von Parallelgesellschaften, die von dem Bildungsangebot nicht mehr erreicht werden  Fehlende Bildungsstrukturdebatte  Finanzierung der Offenen Ganztagsschulen ist nicht gesichert  Lokale Schulentwicklungsplanung ist nicht zukunftsfähig  Zunahme bildungsferner Familien mit Kindern  Staat zieht sich aus Bildungsverantwortung zurück  Keine Kooperation zwischen Schulen und außerschulischen Bildungsträgern 16 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I 3.2. Handlungsfeld II - "Integration" 3.2.1. Leitziel Zuwanderer sind im Kreis Euskirchen in ihrer kulturellen und sprachlichen Vielfalt und mit ihren beruflichen und persönlichen Kompetenzen sowie ihrem Engagement willkommen. Alle legal und dauerhaft hier lebenden Zuwanderer können gleichermaßen an gesellschaftlichen Prozessen und am öffentlichen Leben teilnehmen, wenn sie die freiheitlichdemokratische Grundordnung akzeptieren. Ausreichende Deutschkenntnisse sind dafür eine wichtige Voraussetzung. Durch Integrationskurse in ausreichendem Umfang werden sie dabei unterstützt ein Sprachniveau zu erreichen, das es ihnen ermöglicht ihre Belange eigenständig zu artikulieren, Informationen aus den hiesigen Medien zu verstehen und sich im alltäglichen Leben selbständig zu Recht zu finden. Gleichberechtigung, Chancengleichheit, gesellschaftliche Teilhabe, politische Partizipation, interkultureller Austausch und das Zusammenleben werden im Kreis Euskirchen unterstützt und gefördert. Ziel ist es, dass alle im Kreis Euskirchen lebenden Menschen in gegenseitigem Respekt zusammenleben und gemeinsam ihre Zukunft zum Wohle aller gestalten können. Damit unterstützt der Kreis Euskirchen den Bundesintegrationsplan. 3.2.2. Beschreibung der aktuellen Situation (2009)  Stärken, Schwächen, Chancen & Risiken Stärken  Interkulturalität ist ein bereits bekanntes Thema für die Sozial-, Bildungs- und Kulturarbeit im Kreis Euskirchen.  Die "Ethnische Ökonomie" ist ein wichtiger Bestandteil der Integration, für den schon Vorarbeiten geleistet wurden (Projekt zur Förderung von Selbstständigkeit von Migranten in Anlehnung an Projekte in der Region Aachen).  Projekte mit Schwerpunkten in Bildung, Gesundheit, Jugendarbeit sind eine gute Basis.  Durch die Zusammenarbeit mit Institutionen (Kindergärten, Schulen, VHS, ARGE, BAMF etc.) und anderen Ämtern können Bedarfe identifiziert und Angebote definiert werden.  Bestehende Strukturen können genutzt werden.  Kreis hat einen Integrationsbeauftragten  Verschiedene Geschäftsbereiche der Kreisverwaltung beschäftigen sich bereits mit dem Thema "Integration"  Daten zum Thema Integration sind in verschiedenen Ämtern zu verschiedenen Schwerpunkten vorhanden. Schwächen  Die meisten laufenden Projekte sind nur auf Migranten fokussiert,  Die Formulierung konkreter Bedarfe und Vorstellungen aus dem Kreis der Integrationsbedürftigen ist wenig ausgeprägt.  Die Stellung der Ausländerbehörde als Teil des Integrations-Prozesses ist in der Wahrnehmung der Migranten negativ besetzt.  Dem Integrationsbeauftragten des stehen keine Ressourcen zur Verfügung  Integrationsproblematik ist nur da erkennbar, wo sie öffentlich wird (lokale Brennpunkte)  Vorhandene Parallelgesellschaften  Barrieren beim Zugang zu Integrationskursen 17 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Chancen  Gestaltung einer offensiveren Medienarbeit und damit bessere Erreichbarkeit der Öffentlichkeit  Es gibt bereits einen Konsens über die Notwendigkeit der Integration von Migranten, insbesondere vor dem Hintergrund des demografischen Wandels.  Durch die natürliche Personalfluktuation und dem zurückgehenden Angebot an deutschen Arbeitskräften erhalten Migranten bessere Aussichten auf dem Arbeitsmarkt, wenn sie entsprechend qualifiziert sind.  Die Einbindung der Migranten und deren Kompetenzen sowie Werten stellen angesichts der stetig wachsenden Globalisierung einen nicht unerheblichen Standortfaktor dar.  Kein sehr großer Anteil von Ausländern oder Migranten an der Gesamtbevölkerung.  Menschen mit Migrationshintergrund bieten Potenzial für die Region: Chancen zur Behebung von Nachwuchsproblematiken z.B. in Vereinen, bei Pflegediensten, bei der Feuerwehr, auf dem (Fachkräfte-) Arbeitsmarkt etc.  Migranten eröffnen Weitblick / Weltoffenheit  Bereitschaft der Migranten zur Integration  Bessere Integration durch Einbindung ins Vereins- und Dorfleben  Gewinnung von organisierten Migranten erweitert Einflussmöglichkeit / Bereitschaft für Integration Risiken  Soziale Probleme könnten dominieren und die positive Entwicklung des Prozesses erschweren oder verhindern.  Die Komplexität der Vielfältigkeit macht es schwer, eine verständliche und umfassende Strategie zu formulieren.  Der Prozess der Integration ist langfristig angelegt (zu wenig kurzfristige und konkrete Erfolge erzielbar)  Fehlende Integration führt noch mehr zu wachsenden sozialen Spannungen und zur Bildung von Parallelgesellschaften, die von den Institutionen nicht mehr erreicht werden können.  Bildung von „Gangs“  Ghettoisierung  Betreiben illegaler Wirtschaftsbetriebe  Schwindende Akzeptanz bei der hiesigen Bevölkerung gegenüber den Migranten 18 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I 3.3. Handlungsfeld III - "Kinder- & Jugendfreundlichkeit" 3.3.1. Leitziel Ohne Nachwuchs ist der demographische Wandel langfristig nicht zu meistern. Wir wollen daher die Freude an Kindern stärken oder auch erst wecken und ein Klima der Familienfreundlichkeit fördern. Im Kreis soll jedes Kind eine Chance bekommen. Wir wollen die Betreuungsangebote für Kinder stärken, denn Familie und Beruf sollen besser vereinbar werden. Die Förderung von Familien soll optimiert werden. 3.3.2. Beschreibung der aktuellen Situation (2009)  Stärken, Schwächen, Chancen & Risiken        Stärken Gute Infrastruktur Betreuung Ü 3, Plätze für 100 % der Kinder Gute Kooperation Träger/ Kommunen/ Kreis im Bereich der Kindertagesstätten Relativ geringe soziale Belastungsfaktoren Hohes ehrenamtliches Engagement für Kinder und Jugendliche, Vielzahl von Initiativen Gutes Netz an Hilfen für Familien Gute Kooperation im Bereich der frühen Hilfen Sozialraumorientierung           Chancen  Bundes- und Landespolitischer Mainstream „Investitionen in Bildung und Familie“  Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und bessere Förderung benachteiligter Kinder erleichtert das Familienleben und das Aufwachsen im Kreis (diese kann durch öffentliche Hand aber auch durch Engagement der Unternehmen gesteigert werden)  Die Förderung familienfreundlicher Strukturen (auch in Unternehmen) steigert die Attraktivität des Kreises  Umdenken und innovative Ideen werden gefördert Schwächen Geringer U 3-Ausbau Wenig Flexibilität der Angebote Stark belastete Akteure (auch des Personals) Sparkonzepte der Vergangenheit (insbesondere hinsichtlich der Jugendbetreuung) Kaum praktische Beispiele von angewandter Familienfreundlichkeit Wenig Feedback in der Bevölkerung (z.B. Bündnis für Familien) Keine Auszeichnung familienfreundlicher Betriebe o.ä. Süd-Nord-Gefälle bezüglich ehrenamtlichen Engagements Verbesserte Informationen zu vorhandenen speziellen Unterstützungs- und Förderangeboten notwendig Kaum Partizipation von Eltern und Jugendlichen Risiken  Haushaltsproblematik (bei Kreis und Kommunen)  Überdehnung des Anspruchs (Fokussierung auf zentrale Themen ist wichtig)  Realisierung nur möglich bei massiven Investitionen (realistische Schwerpunktsetzung ist alternativlos)  Verbesserte Kinderbetreuung und die Vielzahl von Angeboten / Maßnahmen darf Eltern nicht aus der originären Verantwortung nehmen  Unterschiede der Sozialräume bedingen unterschiedliche Anforderungen an Demografieprozess 19 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I 3.4. Handlungsfeld IV - "Wirtschaft & Arbeit" 3.4.1. Leitziel Vor dem Hintergrund der Demografie betreiben wir im Kreis Euskirchen eine aktive Standortpolitik, deren Ziel es ist, Arbeitsplätze zu schaffen und zu sichern. Unternehmen sollen durch Beratung bei der Gestaltung des demographischen Wandels unterstützt werden. Wir unterstützen und begleiten auch die erwerbsfähige Bevölkerung bei ihrer beruflichen Weiterentwicklung und bei der eventuellen Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt. 3.4.2. Beschreibung der aktuellen Situation (2009)  Stärken, Schwächen, Chancen & Risiken        Stärken Unternehmenskultur kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU)  Unabhängigkeit  Flexibilität bei Entscheidungen & Reaktionen Hohe Innovationskraft, Dynamik & Mobilität  Traditionell geringe Arbeitslosigkeit im Landesvergleich Entwicklung von Nischenprodukten Branchenvielfalt (allerdings einige Branchen dominant, wie z.B. Maschinenbau und Automobilzulieferer) Vielfältige Aktivitäten zur aktiven Standortpolitik: Existenzgründungsberatung, Unternehmensberatung, Gründung des Studienortes Euskirchen der FH Aachen am BZE, Initiativen zum Lückenschluss A1, Bildungsberatungsstelle/Bildungsscheck, Gründung Zukunftsinitiative Eifel, Technologietransfer durch TAE, Möglichkeit zur Teilzeitausbildung u.a.m. Hohe Bereitschaft Innovationen anzunehmen, Leistungsbereitschaft sowie hohes Verantwortungsbewusstsein bei niedrigem Krankenstand Moderates Lohnniveau                   20 Schwächen Heterogene räumliche Struktur des Kreises In KMUs fehlt es an strategischem Management, zu geringe Bereitschaft, externe Beratungen und Veränderungen an zu nehmen (mangelnde finanzielle, personelle, zeitliche Ressourcen) Bestimmte Branchen im Kreis nicht vertreten KMU fehlt Kapital zur Umsetzung von Wachstum und Innovation sowie zur Erschließung neuer Märkte Fehlende Führungsqualitäten (z.B. Delegation) Fehlende Wachstumsstrategie Handwerk: auf Bestandssicherung fokussiert, fehlende Wachstumsstrategien Fehlende Bereitschaft der Unternehmen in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter zu investieren Nachfolgeproblematik bei den Unternehmen im Kreis (v.a. KMUs) Fehlende Bereitschaft miteinander zu kooperieren (ggf. auch branchenübergreifend) Z.T. schlechte verkehrliche Anbindung (v.a. im Südkreis)  geringe Attraktivität für neue Unternehmen und Wettbewerbsnachteil für bestehende Unternehmen bei der Suche nach Fachkräften Unzureichendes Angebot an Gastronomie und Beherbergung (insb. mit gutem PreisLeistungs-Verhältnis). Große Entfernung zu den Hochschulen  keine Ausgliederungsunternehmen aus den Hochschulen  Fehlender Technologietransfer Geringe Vielfalt von Bildungsträgern (insbesondere im Südkreis) Zu wenige Arbeitsplätze für qualifizierte Arbeitnehmer Schlecht qualifizierte Schulabgänger Schwächen bei den weichen Standortfaktoren (z.B. Kulturangebot) Stärken und Potenziale der Unternehmen werden nicht genutzt Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Chancen  Günstige naturräumliche Gegebenheiten  Entwicklungspotenzial für Tourismus und Gesundheitsdienstleistungen (Prävention)  Möglichkeit der Weiterbildung in den nahe gelegenen Ballungszentren Köln, Bonn, Aachen und Trier  Geografisch gute Lage im Europäischen Binnenmarkt  Nähe zu den Universitäten biete Chance für Kooperationen  Stille Reserve "Frau" Risiken  Im Vergleich zu den Ballungsräumen fehlende Attraktivität hinsichtlich sozialer und kultureller Infrastruktur (v.a. im Südkreis)  Geringe Anziehungskraft auf Arbeitskräfte und deren Familien  Arbeitskräftemangel und Abwanderung  Alterung der Belegschaft  "Entbildung" (Abwanderung der gut gebildeten jungen Bevölkerungsgruppen)  Nachlassende Wirtschaftskraft und höhere Arbeitslosigkeit bei geringerem Unternehmenswachstum infolge von Fachkräftemangel  "Kein industrielles Rückgrat"  Fehlendes Arbeitskräftepotenzial für Neuansiedlungen und Wachstumsstrategien  Große Unternehmen gehen dort hin, wo es öffentliche Gelder gibt (wenig Fördermöglichkeiten) 3.5. Handlungsfeld V - "Lebensqualität & Infrastruktur" 3.5.1. Leitziel Wir wollen die Attraktivität des Kreises Euskirchen durch die Pflege und Verbesserung unserer Angebote und Infrastruktur steigern. Unsere Natur- und Kulturangebote sollen so entwickelt werden, dass alle sie erleben können. Die Barrierefreiheit ist dabei ein wichtiges Ziel. Wir wollen im Kreis ein attraktives Wohnumfeld erhalten, indem wir die Versorgungssicherheit erhalten, für ausreichende Verkehrsinfrastruktur sorgen und das Arbeitsplatzangebot fördern. So sollen die bedürfnisgerechte Teilhabe am öffentlichen Leben und die Wohn-, Arbeits- und Lebensqualität gesichert werden. 3.5.2. Beschreibung der aktuellen Situation (2009)  Stärken, Schwächen, Chancen & Risiken Stärken Mobilität  hohe Straßennetzdichte  gute Verbindungen innerhalb des Kreises  Gute Verkehrsanbindung (für Teile des Kreises) an die Zentren Köln, Bonn, Trier  Gewährleistung der Verkehrssicherheit (Einschränkung durch Verhalten der Verkehrsteilnehmer)  Gutes ÖPNV-Angebot (flächendeckender Stundentakt) durch Bus, alternative Bedienformen in der Fläche, Gewährleistung von Mindeststandards, 8 der 11 Kommunen sind teilweise nur eingeschränkt durch SPNV angebunden  Alternative Bedienformen über Taxibus und AST gut angebunden Schwächen Mobilität  Große Entfernung des Südkreises an die Ballungszentren, unzureichende Anbindung nach Aachen  Lange Wege zur Grundversorgung,  Eingeschränkte, unzureichende Anbindung nach Aachen  ÖPNV ist durch gute Straßenverkehrsinfrastruktur (Autobahn) keine zeitliche Konkurrenz zum MIV  Informationsangebote für Ältere oder nicht ÖPNV-affine Personengruppen oft zu unübersichtlich und nicht transparent  Fehlendes ÖPNV-Angebot (z.B. AST) in den Abendstunden in einzelnen Kommunen  Mittelgebirgsregion  nicht immer barrierefrei 21 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I  Durchgängige Beschilderung der HauptroutenRadfahrrouten  Attraktivität der Region durch Ausbau und Beschilderung der Radrouten, hohe Potentiale für die Region           für Radverkehr, nicht überall barrierefreier Innerortsausbau Fehlende Durchgängigkeit der Radwege Unterhaltung der Infrastruktur Erreichbarkeit des kulturellen Angebots eingeschränkt Öffentl. u. private Infrastruktur nicht immer barrierefrei Fehlende Orientierungshilfen im öffentl Raum und ÖPNV (Piktogramme etc.) Anbindung nicht aller Kommunen an den SPNV Zweistundentakt SPNV in Urft, Dahlem und Schmidtheim Fehlender Haltepunkte / Verlegung von Haltepunkten erforderlich Schlechte P&R- Möglichkeiten, fehlende Beschilderung der P&R Plätze, unzureichende Verknüpfung ÖPNV und MIV Kein durchgehendes Preisangebot / Tariffierung zum AVV und nach RlPf. Wohnen und Leben  Hohe Eigentumsquote mit Qualität in der Wohnnutzung, enge Verbundenheit mit der Region  Intakte Natur- und Kulturlandschaft mit vielfältigem und attraktivem Freizeit- und Kulturangebot  Intaktes Vereinsleben und vielfältiges Vereinsangebot  Aktive Teilnahme der Dorfgemeinschaften am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ im Kreis  Mehrfachnutzung von öffentlichen Gebäuden spart Kosten  Identifikation und Engagement in den Orten  Ausbau des kulturellen Angebots Wohnen und Leben  Vermarktung von Wohnimmobilien schwieriger (insb. Südkreis), vermehrter Leerstand in den Ortskernen  Geringes kulturelles Angebot in der Fläche (weite Wege)  Bessere Abstimmung der kulturellen Angebote  Freizeitangebote teilweise nur am Wochenende  Landflucht  Fehlende qualifizierte Übungsleiter (Sport) – Angebote nicht abgestimmt  Nutzung von Sportstätten am Vormittag  Fehlen qualifizierter Übungsleiter , Kooperation der Vereine Versorgung und Infrastruktur  Bisher weitgehend stabile Kosten für soziale und technische Infrastruktur, politischer Konsens zu Mindeststandards  Flächendeckend Infrastruktur der Ver- und Entsorgung im Kreis Euskirchen. Versorgung und Infrastruktur  Hohe Infrastrukturkosten; hohes pro Kopfaufkommen für Investitions- und Unterhaltungskosten, Handlungsspielräume der Kommunen begrenzt  Rückgang des Angebots an Grund- und Nahversorgung in den Dörfern  Z.T. fehlendes DSL Angebot  Ärztemangel im ländlichen Raum  Fehlendes medizinisches Angebot von Fachund niedergelassenen Ärzten  Teilweise schlechte Erreichbarkeit/ Anbindung der Krankenhäuser mittels ÖPNV Chancen Mobilität  Ausbau der A1 bessere Anbindung an die Ballungsräume Trier / Köln / Bonn  Chancen für den Strukturwandel Risiken Mobilität  Hohes Pendleraufkommen durch Jobangebote in den naheliegenden (Groß-)Städten und der Kreisstadt, hohe Transitverkehre 22 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I  Anbindung an Eifel Raum und RhlPf  Bau von kleinräumigen Umgehungen  Entlastung von Ortsdurchfahrtsstraßen  Wohnumfeldverbesserung,  Sicherheitsdefizite bei der Gestaltung von Ortsdurchfahrten beseitigen  Integration von Sicherheitsaudits in den Planungsprozess  Ausbau von Bundes-, Landes- und Kreisstraßen  Überregionale Anbindung (RLP, Bdg., Euregio)  Lenkung und Ableitung von Verkehrsströmen überregional  Entlastung der Ortschaften durch Lenkung  Lenkung des Schwerlastverkehrs  Vorausschauende Planung u.a. auch im ÖPNV insbesondere im Schülerverkehr / Schulentwicklung (Synergien)  Projekt „Mobilitätsmanagement für Senioren im Kreis Euskirchen“  Ehrenamtl. Bürgerbus, Ausbau der alternativen Bedienformen im ÖPNV , Kosteneinsparpotentiale  Reaktivierung Bördebahn  Infrastrukturausbau (Bahnhof/Haltestelle), Barrierefreiheit, Erschließung für alle Nutzergruppen  Barrierefreiheit der Bahnhöfe, Mobilität für alle Bevölkerungsgruppen  Attraktive Radrouten nahezu barrierefrei  Urftseeroute / Erftradweg; Ziel: Ausbau des Angebots  Touristische Infrastruktur im Radverkehr (GPS-Track) ausbauen  Finanzsituation (bei Kommunen, NRWFördermittelreduzierung) kann künftig ggf. Angebotsreduzierungen im ÖPNV und insgesamt erforderlich machen  Unabgestimmte Konzepte (Schulministerium, Verkehrsministerium) können aufgrund sinkender Schülerzahlen ÖPNV-Kosten erhöhen  Ausweichverkehre aufgrund der Maut, Verkehrsumlagerung 23 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Wohnen und Leben  Niedrige Mieten und Grundstückspreise (privat und gewerblich)  Weiterentwicklung durch Dorfwerkstätten in einzelnen Orten  Anziehungskraft für naturverbundene und gesundheitsbewusste Menschen stärken  Beachtung der Barrierefreiheit im öffentlichen und halböffentlichen Raum  Altengerechte und generationen-übergreifende Wohnmöglichkeiten in kleinen Orten entwickeln  Kooperation: Verein <-> Senioren/Wohneinrichtungen  Nachnutzung vor Neubau, Förderung der Nachnutzung alter Gebäude, Altbauplus  Mehrgenerationenhäuser, -konzepte  Mehrgenerationen-Konzept auch in Neubaugebieten, Alten-WG  Modellprojekt Hofnachfolge, Bewirtschaftung der Kulturlandschaft  Aktivierung der Ortskerne durch Sicherung der Grund- und Nahversorgungsangebote,  Kooperationen zur Sicherung der Daseinsvorsorge initiieren  Mehrfachnutzung öffentlicher Gebäude Wohnen und Leben  Gefahr der Zersiedlung an den Ortsrandbereichen  Verlust des Charakters der Dörfer und Städte, Verödung der Ortskerne  Einengung der Handlungsspielräume der Kommunen durch angespannte Finanzsituation Versorgung und Infrastruktur  Interkommunale und private Kooperation zur Sicherung der Daseinsvorsorge ausbauen  Barrierefreiheit sowie multifunktionale Gestaltung für unterschiedliche Alters- und Nutzungsansprüche konsequent bei Planungen umsetzen  Sicherung und Stärkung der Grund- und Nahversorgung und der mobilen Nahversorgung  Medizinische Versorgung sichern und ausbauen Versorgung und Infrastruktur  Überalterung durch Abwanderung junger Menschen und damit einhergehender Verlust der Dynamik des Raumes,  Mittelständische Unternehmen / die arbeitende Bevölkerung wandern ab  Erhalt und Sicherung der sozialen und technischen Infrastruktur kostenintensiver (u.a. Kindergärten, Abwasser)  Fehlen von Instrumenten und Fördermitteln, um Nachnutzung und Neustrukturierung anzuschieben  Verschlechterung der Infrastruktur durch Reduzierung der Fördermittelzuweisung  Zunahme des Transitverkehrs  Immer mehr kranke Menschen  Kostenerhöhung zur Sicherung der Infrastruktur (Erschließung, Energie, Wasser, Mobilitätskosten, soziale Infrastruktur)  Gefahr der Oligopolbildung in der Ver- und Entsorgung; marktgerechte Preise nicht mehr durchsetzbar.  Kosten für touristische Infrastruktur / Radwegebeschilderung, Wartung durch öffentliche Träger schwer zu finanzieren 24 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I 3.6. Handlungsfeld VI - "Verständnis zwischen den Generationen" 3.6.1. Leitziel Das Verhältnis zwischen den Generationen ist entscheidend für die Bewältigung des demographischen Wandels. Im Kreis Euskirchen wollen wir es aktiv begleiten. Wir wollen die Lebensqualität der Senioren verbessern, indem wir Hilfe zur Selbsthilfe leisten und ihnen helfen mobil zu bleiben. Bei Bedarf bieten wir menschenwürdige Betreuung und Pflege an. Dazu gehören auch vielfältige Präventionsmaßnahmen, um die Unfallgefahr zu verringern. Wir wollen aber auch das Potenzial der Senioren für die Gemeinschaft erschließen, ihnen ehrenamtliche oder auch entgeltliche Tätigkeit ermöglichen. So können sie ihr berufliches Fachwissen weitergeben oder sich zum Beispiel als Seniorenpaten um die junge Generation kümmern. Wichtig ist die Kommunikation zwischen den Generationen. Alternative Wohnformen wie Mehrgenerationenhäuser sollen aktiv unterstützt werden, betreutes Wohnen ebenfalls. Damit erhalten wir die Lebensqualität, verhindern Vereinsamung und fördern die Gemeinschaft. 3.6.2. Beschreibung der aktuellen Situation (2009)  Stärken, Schwächen, Chancen & Risiken Stärken  Verbesserung der Lebensqualität: bereits vielseitiges Angebot an Freizeit- und Bildungsangeboten für Senioren vorhanden  Spezielles Sicherheitsangebote für Senioren vorhanden (Polizeiliche Beratungsstelle)  Umfassendes Angebot zur ehrenamtlichen Beschäftigung ist vorhanden (FEDER/ Ehrenamtsbörse, Wohlfahrtspflege, Kirchengemeinden, Krankenhäuser, Vereine)  Gut ausgebautes Beratungs- und Hilfenetz  Unfallprävention: Angebot der Wohnberatungsstelle des KKHM zur Unfallprävention  Verbesserung des ÖPNV durch Projekt "Mobil im Alter"  Kommunikation zwischen den Generationen: ein Mehrgenerationenhaus in Euskirchen vorhanden (DRK)  Alternative Wohnformen: Angebote sind bereits in Planung (ZIEL e.V., Stiftung Marienhospital Euskirchen), Auch private Initiativen vorhanden  Menschenwürdige Betreuung und Pflege: Sicherstellung durch Beratung und regelmäßige Überprüfung der Qualität der Pflegeeinrichtungen durch Heimaufsicht Schwächen  Angebote zu Alternativen Wohnformen sind bisher nur im Stadtgebiet Euskirchen in Planung  Problem Flächenkreis (z.B. Abwanderung der jungen Bevölkerung, z.T. schlechte Infrastruktur)  Investorensuche  Thema "Verständnis zwischen den Generationen" wird nicht als wichtig wahrgenommen  Informationen erreichen nicht immer die Zielgruppe  Zu wenig Kooperation zwischen den Generationen  Betreuung innerhalb der Familie funktioniert immer weniger 25 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Chancen  Verhinderung von Vereinsamung und Förderung der Gemeinschaft  Ermöglichung des Verbleibs in der häuslichen Umgebung  Durch Förderung alternativer Wohnformen, evt. Einsparung von Pflegeheimkosten beim Sozialhilfeträger  Nutzung von Förderprogrammen für alternative Wohnformen  Zugriff auf Erfahrungen bereits bestehender Angebote  Potenziale der Senioren (für z.B. für ehrenamtliches Engagement, Coaching etc.)  Durch die Kooperation von VHS und Seniorentreffs wird die Bildungsarbeit dezentral vor Ort aktiviert und mehr Senioren werden erreicht (weiterer Ausbau durch Kooperation mit Kreis möglich). Risiken  Finanzierung alternativer Wohnformen  Investoren  Akzeptanz der alternativen Angebote durch die Zielgruppe Senioren  Motivation der Senioren  Der Kreis hat keinen Einfluss auf die Bedarfssteuerung  Belastung der öffentlichen Hand durch die nicht zu steuernden Pflegekosten (Bedarfssteuerung)  Pflegegeld wird z.T. zweckentfremdet  Veränderung Familienstrukturen (durch steigende Mobilität) 26 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I 4. Der demografische Wandel im Kreis Euskirchen 4.1. Der Begriff "Demografischer Wandel" Mit dem Begriff "demografischer Wandel" wird die derzeitige Veränderung der Bevölkerungsstruktur beschrieben. Die wesentlichen Punkte dieser Veränderung sind:  wir werden weniger …  aufgrund reduzierter Geburtenrate sinkt die Anzahl der Menschen - insbesondere der Anteil jüngerer Menschen.  wir werden älter …  aufgrund steigender Lebenserwartung wird insbesondere der Anteil älterer Menschen steigen.  wir werden bunter …  eine weiter verstärkte Zuwanderung wird angenommen. Der Anteil von Menschen mit Wurzeln im Ausland wird zunehmen. Die Entwicklung "bunter" wird dadurch, dass diese meist mehr Kinder bekommen als Deutsche verstärkt. Abbildung 3: Ursachen und Wechselwirkungen der Komponenten des demografischen Wandels Quelle: KGSt 2009 27 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Auswirkungen des demografischen Wandels … Der Demografische Wandel hat Auswirkungen auf nahezu alle Lebensbereiche:  Familiengründung, Zuwanderung und Integration müssen gefördert werden  Kommunen und Institutionen müssen sich auf eine ältere Bevölkerung einstellen  Unternehmen müssen sich auf eine alternde Belegschaft einstellen  Die Potenziale zugewanderter Menschen müssen stärker genutzt werden  Daseinsvorsorge und Lebensqualität müssen auch in den Gebieten mit schrumpfender Bevölkerung sichergestellt werden  Die Infrastruktur muss auf den Bevölkerungsrückgang angepasst werden  und andere mehr … Die "Demografie" als die "Lehre vom Wesen, den Ursachen und den Wirkungen der Bevölkerungsvorgänge" (Bähr 1997: Seite 17) beschreibt und analysiert diese Entwicklungen. 4.2. Zentrale Entwicklungen in NRW und im Kreis Euskirchen Die wichtigsten Ergebnisse zur Bevölkerungsentwicklung und –prognose für NRW sind in der Zusammenfassung der Studie des IT.NRW (2010) „Gesellschaft im Wandel. Demografische und soziale Entwicklungen in Nordrhein-Westfahlen und seine Regionen 1999 – 2009“ dargestellt:  2009 lag die Einwohnerzahl Nordrhein-Westfalens bei 17,9 Mill. Seit 2004 nimmt die Bevölkerung infolge des bestehenden Geburtendefizits und abnehmender Wanderungsgewinne jährlich ab.  2008 und 2009 wurden erstmals seit 1985 wieder mehr Fort- als Zuzüge über die Landesgrenze registriert.  Rund 4,3 Mill. Personen hatten 2009 einen Migrationshintergrund, das entsprach einem Bevölkerungsanteil von nahezu einem Viertel. Der Altersdurchschnitt der Bevölkerung mit Migrationshintergrund ist deutlich niedriger als bei der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund.  Der Anteil der Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit in der Bevölkerung ist seit 2000 rückläufig, 2009 lag dieser Anteil bei 10,5 %.  Nach Bevölkerungsvorausberechnungen wird die Einwohnerzahl in Nordrhein-Westfalen bis Anfang 2030 um rund eine halbe Mill. Personen auf 17,3 Mill. zurückgehen. Während vor allem in den Großstädten der Rheinschiene auch zukünftig weiter mit einem Bevölkerungswachstum von bis zu 11 % gerechnet werden kann, wird sich die Mehrzahl der kreisfreien Städte und Kreise auf einen Rückgang der Einwohnerzahlen einstellen müssen.  Die demografische Alterung der Bevölkerung wird bis 2030 deutlich voranschreiten. Dann werden 49 Senioren im Alter von 65 Jahren und älter 100 Personen im Alter von 20 bis unter 65 Jahren gegenüberstehen. Im Jahr 2009 lag der Altenquotient noch bei 34. 4.2.1. Weniger - Entwicklung der Geburtenzahl in NRW und im Kreis Euskirchen Die durchschnittliche Kinderzahl je Frau zwischen 15 und 49 (zusammengefasste Geburtenziffer) ist seit 1971 deutlich zurückgegangen und lag im Jahr 2009 in NRW mit 1,37 wieder unter dem Wert von 2007 und 2008 (jeweils 1,39). Der Rückgang von 2008 zu 2009 ist in vielen Kreisen und kreisfreien Städten und ebenso im Kreis Euskirchen zu beobachten. Im Kreis Euskirchen ist die zusammengefasste Geburten28 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I ziffer, nachdem sie von 2005 bis 2008 (2005: 1,43; 2006: 14,2; 2007: 1,46; 2008: 1,47) gestiegen ist, im Jahr 2009 wieder zurück gegangen (auf 1,40) und so auch in der Rangfolge der Kreise und kreisfreien Städte NRWs von Rang 15 im Jahr 2008 auf Rang 23 im Jahr 2009 gefallen. Die zusammengefasste Geburtenziffer gibt die durchschnittliche Kinderzahl an, die eine Frau im Laufe ihres Lebens zur Welt bringen würde, wenn ihr Geburtenverhalten dem aller Frauen im Alter von 15 bis 44 Jahren des betrachteten Zeitraums entspräche. Die tatsächliche Zahl der Geburten hängt daher nicht ausschließlich von dieser Zahl ab, sondern wird maßgeblich durch den Umfang der Elterngeneration bestimmt. Die Zahl der Lebendgeborenen in NRW hat sich zwischen 2008 und 2009 um 3,3 %, im Kreis Euskirchen sogar um 6 % verringert. Abbildung 4: Durchschnittliche Kinderzahl pro Frau (15 - 49) in NRW 1971 - 2007 Quelle: IT.NRW 2009 Die regional zusammengefassten Geburtenziffern des Jahres 2007 bilden die Grundlage für die Berechnung der zukünftigen Zahl der Lebendgeborenen in der Bevölkerungsvorausberechnung 2008 bis 2030 des IT.NRW. 4.2.2. Älter - Entwicklung der Mortalität in NRW Die Entwicklung der Mortalität hängt von der Veränderung der Lebenserwartung und von dem Verlauf der Säuglingssterblichkeit ab. Die Säuglingssterblichkeit in NRW im Jahr 2009 ist auf dem niedrigsten jemals gemessenen Wert gesunken. Mit 576 lag die Zahl der verstorbenen Säuglinge im Jahr 2009 um 10,6 % niedriger als in 2008. 29 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Abbildung 5: Säuglingssterblichkeit in NRW 1975 - 2009 Quelle: IT.NRW 2009 Die durchschnittliche Lebenserwartung in NRW steigt weiter. Bei neugeborenen Mädchen liegt die Lebenserwartung im Jahr 2009 bei 81 Jahren und 10 Monaten und somit um 41 Monate höher als noch vor 20 zwanzig Jahren. Neugeborene Jungen werden 76 Jahre und 9 Monate und somit sogar 59 Monate älter als noch Ende der 1980er Jahre. In Zukunft geht IT.NRW von einer langfristigen Abschwächung der Steigerung der Lebenserwartung aus: Bis 2030 findet für weibliche Neugeborene eine Steigerung von 3,7 und für männliche Neugeborene eine Steigerung von 4,5 Jahren statt. Abbildung 6: Lebenserwartung von Neugeborenen in NRW. Geschätzte Entwicklung `08 bis `50 Quelle: IT.NRW 2009 30 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I 4.2.3. Bunter - Bevölkerung mit Migrationshintergrund Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund1 im Kreis Euskirchen lag zwischen 2005 und 2008 zwischen 13,2 % und 13,8%. Deutlich höher liegt der Anteil der unter 18-jährigen. Dieser stieg von 21,2 % im Jahr 2005 auf 24,6 % im Jahr 2008. Somit wird der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund im Kreis Euskirchen in Zukunft steigen. Im Vergleich zu NRW und dem Regierungsbezirk Köln ist der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund deutlich geringer. Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund an der Bevölkerung unter 18 Jahren liegt in NRW zwischen 34,3 % und 36,2 %; im Regierungsbezirk Köln zwischen 35,6 % und 36,0 %. Lediglich im Kreis Coesfeld und im Kreis Wesel lebten im Jahr 2008 weniger Menschen mit Migrationshintergrund als im Kreis Euskirchen. In NRW stieg der Anteil von 22,8 % in 2005 auf 23,1 % in 2008. Im Regierungsbezirk Köln stieg der Anteil von 23,5 % im Jahr 2005 auf 24 % im Jahr 2008. Abbildung 7: Bevölkerung in NRW 2008 nach Migrationshintergrund 1 ausländische Staatsbürger und Personen, die seit 1950 entweder selbst oder deren Eltern aus dem Ausland zugezogen sind. 31 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I 4.2.4. Wanderungsbewegungen in NRW Die Analyse der Wanderungsbewegungen in NRW zwischen 1998 und 2007 zeigt, dass die Wanderungsgewinne insgesamt seit 2001 rückläufig sind. Dies trifft für den Wanderungsgewinn gegenüber dem Ausland und auch für den Wanderungsgewinn gegenüber dem übrigen Bundesgebiet zu. Letzterer ist seit 2006 sogar negativ. Das heißt, dass mehr Menschen NRW verlassen um in anderen Bundesländern zu leben, als umgekehrt. Dieser Saldo setzt sich aus einem Gewinn gegenüber den neuen Bundesländern und einem Verlust gegenüber den alten Bundesländern zusammen. Abbildung 8: Wanderungen über die Grenze NRWs 1998 - 2007 4.3. Bevölkerungsentwicklung im Kreis Euskirchen Im Folgenden wird die Bevölkerungsentwicklung im Kreis Euskirchen und in den kreisangehörigen Kommunen in den letzten Jahren (Quelle: Landesdatenbank NRW / IT.NRW 2010) vorgestellt. Die Bevölkerungsentwicklung im Kreis Euskirchen war insgesamt zwischen 1991 und 2009 positiv. Der Kreis konnte einen Bevölkerungsgewinn von 10,8 % verzeichnen. Die Entwicklung in den einzelnen Kommunen verlief jedoch sehr unterschiedlich: während die Bevölkerung in Mechernich um 17,7 % zunahm, nahm sie in Hellenthal um 3,2 % ab (siehe Abbildung 10 bis Abbildung 13). Für den Zeitraum von 1999 bis 2009 lag die positive Bevölkerungsentwicklung für die Kreisebene (+2,2 %) zwar über dem Landesdurchschnitt (-1 %), dennoch machen die Abbildungen (Abbildung 9 bis Abbildung 13) deutlich, dass der positive Trend der Bevölkerungsentwicklung in den letzten Jahren nicht mehr zu verzeichnen ist. Seit 2005 stagnieren die Bevölkerungszahlen. 32 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Abbildung 9: Absolute Bevölkerungsentwicklung zwischen 1991 und 2009 im Kreis Euskirchen 200.000 192.088 2009 193.192 2006 192.638 193.305 2005 2008 193.200 2004 192.974 192.576 2003 2007 191.636 186.402 1998 2002 185.073 1997 190.582 183.565 1996 2001 182.177 1995 189.317 180.447 1994 2000 178.105 1993 187.886 176.143 1992 1999 173.375 100.000 1991 150.000 50.000 0 Stichtag je 31.12. Quelle: IT.NRW/LDS NRW (2010), Grafik: Kreis Euskirchen, Stab 80 Abbildung 10: Relative der Bevölkerung zwischen 1991 und 2009 in Kreis und Kommunen 20,0% 17,7% 15,0% 14,0% 13,2% 13,2% 11,7% 11,6% 10,8% 11,0% 10,0% 5,9% 5,5% 5,0% 0,8% 0,0% irc h en lp ic h Eu sk Zü t ei le K re is W Sc hl e id e rs w is n ei m et te N he M ec rs h rn ic h al l K l nt ha el le H Eu sk irc he n em ah l D ei m ke nh la n B B ad M ün st -5,0% er ei fe l -3,2% Quelle: IT.NRW/LDS NRW (2010), Grafik: Kreis Euskirchen, Stab 80 33 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Abbildung 11: Relative der Bevölkerung zwischen 2000 und 2009 in Kreis und Kommunen 6,0% 4,7% 4,1% 4,0% 3,0% 2,0% 1,5% 1,3% 1,2% 0,0% irc he n lp ic h Eu sk Zü ei le K re is W hl e id e rs w is n t -3,9% Sc rs he im N he M ec et te rn ic h al l K nt ha l H el le he n Eu sk irc em ah l D ei m ke nh la n B -0,2% -1,4% -4,7% -2,2% B ad M ün st -2,0% er ei fe l -4,8% -4,0% -6,0% Quelle: IT.NRW/LDS NRW (2010), Grafik: Kreis Euskirchen, Stab 80 34 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Abbildung 12: Bevölkerungsentwicklung im Kreis Euskirchen und in den kreisangehörigen Kommunen - I Relative Bevölkerungsveränderung 1991 - 2009 16% 14% 12% 10% 8% 6% 4% 2% 0% -6% Stichtag je 31.12. Bad Münstereifel Hellenthal Blankenheim Kall Dahlem Kreis Euskirchen Quelle: IT.NRW/LDS NRW (2010), Grafik: Kreis Euskirchen, Abt. 60; Stab 80 35 Euskirchen 2009 2008 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1996 1995 1994 1993 1992 -4% 1991 -2% Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Abbildung 13: Bevölkerungsentwicklung im Kreis Euskirchen und in den kreisangehörigen Kommunen - Kommunen II Relative Bevölkerungsveränderung 1991 - 2009 20% 18% 16% 14% 12% 10% 8% 6% 4% 2% 2009 2008 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1996 1995 1994 1993 1992 1991 0% Stichtag je 31.12. Mechernich Nettersheim Schleiden Weilerswist Quelle: IT.NRW/LDS NRW (2010), Grafik: Kreis Euskirchen, Abt. 60; Stab 80 36 Zülpich Kreis Euskirchen Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden. zeigt die Zusammensetzung der Bevölkerungsveränderung im Kreis Euskirchen für die Jahre 2000 bis 2009. In diesen Jahren sind im Kreis Euskirchen in jedem Jahr weniger Menschen geboren als gestorben. Diese Zahl hat von 2000 bis 2009 zugenommen. Die insgesamt positive Bevölkerungsentwicklung ist somit auf das positive Wanderungssaldo zurück zu führen. Es sind mehr Menschen in den Kreis zu-, als aus dem Kreis fortgezogen. Doch auch hier ist ein deutlich negativer Trend zu erkennen: Das positive Wanderungssaldo wurde von Jahr zu Jahr geringer. Bei der Betrachtung der Zusammensetzung der Bevölkerungsveränderung in den Kommunen der Jahre zwischen 2000 und 2009 (siehe Abbildung 16) ist zu berücksichtigen, dass die Veränderungen von einem Jahr zum nächsten in den meisten Fällen, insbesondere in den kleineren Kommunen, im Bereich plus / minus 100 Einwohner liegen. In nahezu allen Kommunen ist ein rückläufiger Trend zu beobachten. Lediglich die Stadt Euskirchen konnte aufgrund eines deutlichen Wanderungsgewinns im Jahr 2009, in diesem Jahr einen nahezu ebenso deutlichen Bevölkerungszuwachs verbuchen. Da das Saldo aus Geburten- und Sterbefällen sich zwischen 2000 und 2009 in den Kommunen weniger veränderte als das Wanderungssaldo, sind die Schwankungen in der Bevölkerung vor allem auf Zu- und Fortzüge zurück zu führen. Abbildung 14: Zusammensetzung der Bevölkerungsentwicklung im Kreis Euskirchen 2000 2009 Kreis Euskirchen 1800 1600 1400 1200 1000 800 600 400 200 20 09 20 08 20 07 20 06 20 05 20 04 20 03 -400 20 02 20 00 -200 20 01 0 -600 -800 Saldo aus Geburten & Sterbefällen Wanderungssaldo Saldo gesamt Quelle: IT.NRW/LDS NRW (2010), Grafik: Kreis Euskirchen, Stab 80 Lebendgeborene 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 1803 1776 1673 1684 1634 1545 1506 1536 1508 1417 Sterbefälle 2003 1915 2035 2052 2003 2020 2036 1988 1906 2108 Saldo aus Geburten & Sterbefällen -200 -139 -362 -368 -369 -475 -530 -452 -398 -691 37 Zuzüge 7077 7018 7236 7254 6873 6834 6252 6285 6405 10505 Fortzüge 5446 5614 5820 5946 5882 6257 5836 6054 6347 10364 Wanderungssaldo 1631 1404 1416 1308 991 577 416 231 58 141 Saldo gesamt 1431 1265 1054 940 622 102 -114 -221 -340 -550 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Abbildung 15: Bevölkerungsentwicklung nach Altersklassen im Kreis Euskirchen 2000 - 2009 70.000 60.000 50.000 40.000 30.000 20.000 10.000 0 2000 2001 2002 2003 unter 5 Jahre 40 bis unter 60 Jahre 2004 2005 2006 5 bis unter 20 Jahre 60 bis unter 80 Jahre 2007 2008 2009 20 bis unter 40 Jahre 80 und mehr Quelle: IT.NRW/LDS NRW (2010), Grafik: Kreis Euskirchen, Stab 80 unter 5 Jahre 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 10.124 9.953 9.491 9.256 8.970 8.639 8.365 8.168 7.937 7.704 5 bis unter 20 Jahre 33.549 33.816 34.206 34.368 34.461 34.419 34.209 33.653 33.006 32.433 20 bis unter 40 40 bis unter 60 60 bis unter 80 Jahre Jahre Jahre 51.438 50.736 49.847 48.714 47.528 46.137 44.609 43.361 42.232 41.286 38 50.611 51.568 53.248 54.859 56.354 58.203 59.848 61.062 61.997 62.438 37.077 37.557 37.649 37.936 38.143 37.772 37.719 37.850 38.188 38.695 80 und mehr 6.517 6.951 7.194 7.442 7.743 8.134 8.441 8.879 9.278 9.532 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Abbildung 16: Zusammensetzung der Bevölkerungsentwicklung 2000 - 2009 in den Kommunen des Kreises Euskirchen Bad Münstereifel 250 200 150 100 50 0 -50 20 09 20 08 20 07 20 06 20 05 20 04 20 03 20 02 -150 20 01 20 00 -100 -200 Saldo aus Geburten & Sterbefällen Wanderungssaldo Saldo gesamt Quelle: IT.NRW/LDS NRW (2010), Grafik: Kreis Euskirchen, Stab 80 Blankenheim 200 150 100 50 20 09 20 08 20 07 20 06 20 05 20 04 20 03 20 02 20 00 -50 20 01 0 -100 -150 Saldo aus Geburten & Sterbefällen Wanderungssaldo Quelle: IT.NRW/LDS NRW (2010), Grafik: Kreis Euskirchen, Stab 80 39 Saldo gesamt Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Dahlem 60 40 20 20 09 20 08 20 07 20 06 20 05 20 04 20 03 20 02 20 00 -20 20 01 0 -40 -60 -80 Saldo aus Geburten & Sterbefällen Wanderungssaldo Saldo gesamt Quelle: IT.NRW/LDS NRW (2010), Grafik: Kreis Euskirchen, Stab 80 Euskirchen 400 350 300 250 200 150 100 50 0 Saldo aus Geburten & Sterbefällen 20 09 20 08 20 07 Wanderungssaldo Quelle: IT.NRW/LDS NRW (2010), Grafik: Kreis Euskirchen, Stab 80 40 20 06 20 05 20 04 20 03 20 02 -100 20 01 20 00 -50 Saldo gesamt Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Hellenthal 60 40 20 0 20 09 20 08 20 07 20 06 20 05 20 04 20 03 20 02 20 01 -40 20 00 -20 -60 -80 Saldo aus Geburten & Sterbefällen Wanderungssaldo Saldo gesamt Quelle: IT.NRW/LDS NRW (2010), Grafik: Kreis Euskirchen, Stab 80 Kall 120 100 80 60 40 20 Saldo aus Geburten & Sterbefällen Wanderungssaldo Quelle: IT.NRW/LDS NRW (2010), Grafik: Kreis Euskirchen, Stab 80 41 20 09 20 08 20 07 20 06 20 05 20 04 20 03 -80 20 02 20 00 -40 -60 20 01 0 -20 Saldo gesamt Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Mechernich 500 400 300 200 100 0 20 09 20 08 20 07 20 06 20 05 20 04 20 03 20 02 20 00 -200 20 01 -100 -300 Saldo aus Geburten & Sterbefällen Wanderungssaldo Saldo gesamt Quelle: IT.NRW/LDS NRW (2010), Grafik: Kreis Euskirchen, Stab 80 Nettersheim 120 100 80 60 40 20 0 20 09 20 08 20 07 20 06 20 05 20 04 20 03 20 02 20 01 -40 20 00 -20 -60 -80 Saldo aus Geburten & Sterbefällen Wanderungssaldo Quelle: IT.NRW/LDS NRW (2010), Grafik: Kreis Euskirchen, Stab 80 42 Saldo gesamt Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Schleiden 150 100 50 0 20 09 20 08 20 07 20 06 20 05 20 04 20 03 20 02 -100 20 01 20 00 -50 -150 Saldo aus Geburten & Sterbefällen -200 Wanderungssaldo Saldo gesamt Quelle: IT.NRW/LDS NRW (2010), Grafik: Kreis Euskirchen, Stab 80 Weilerswist 300 250 200 150 100 50 20 09 20 08 20 07 20 06 20 05 20 04 20 03 20 02 20 01 -50 20 00 0 -100 Saldo aus Geburten & Sterbefällen Wanderungssaldo Quelle: IT.NRW/LDS NRW (2010), Grafik: Kreis Euskirchen, Stab 80 43 Saldo gesamt Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Zülpich 300 250 200 150 100 50 20 09 20 08 20 07 20 06 20 05 20 04 20 03 20 02 -50 20 01 20 00 0 -100 Saldo aus Geburten & Sterbefällen Wanderungssaldo Saldo gesamt Quelle: IT.NRW/LDS NRW (2010), Grafik: Kreis Euskirchen, Stab 80 4.4. Bevölkerungsprognosen Im Folgenden wird die Bevölkerungsprognose für den Kreis Euskirchen sowie die Modellrechnungen für die kreisangehörigen Kommunen bis 2030 dargestellt. Eingangs wird die dafür verwendete Prognose des IT.NRW mit der Prognose der Bertelsmann-Stiftung verglichen (Quelle: Bertelsmann-Stiftung 2008, IT.NRW 2009). 4.4.1. Hinweise zu Bevölkerungsprognosen2 Bevölkerungsvorausberechnungen basieren auf Annahmen. Es handelt sich nicht um präzise voraussagbare Entwicklungen sondern um Wenn-Dann-Aussagen! "Grundsätzlich ist bei der Interpretation der Ergebnisse von Bevölkerungsvorausberechnungen zu beachten, dass der für die Zukunft aufgezeigte Verlauf der Bevölkerungsentwicklung nur unter der Voraussetzung des Eintretens der getroffenen Annahmen stattfindet"3. Grundlage für die Gemeindemodellrechnung des IT.NRW bildet die Bevölkerungsvorausberechnung auf Ebene des Kreises bis 2030. Die aus dieser Berechnung hervorgegangenen jährlichen Komponenten (Geburten und Zuzüge sowie Sterbefälle und Fortzüge) werden für den Zeitraum 2008 bis 2030 nach ihren spezifischen Anteilen auf die Städte und Gemeinden verteilt. Die Ergebnisse der einzelnen Gemeinden sind vor dem Hintergrund der dort existierenden Aufnahmeeinrichtungen für Spätaussiedler und Asylbewerber, Alten- und Pflegeheime, Baugebieten etc. und den damit in Zusammenhang stehenden Wanderungsbewegungen mit Vorsicht zu interpretieren. 2 3 Weitere Erläuterungen sind im Anhang dargestellt. Cicholas, U. und Dr. K. Ströker / IT.NRW (2009) 44 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I 4.4.2. Bevölkerungsprognose für den Kreis Euskirchen und die kreisangehörigen Kommunen Während die Prognose der Bertelsmann-Stiftung von 2008 von einer Zunahme der Bevölkerung um 3,6 % ausgeht, geht die jüngste Vorausberechnung des IT.NRW von 2009 von einem leichten Rückgang der Bevölkerung im Kreis Euskirchen bis 2030 um 1 % aus (siehe Abbildung 17). Vor dem Hintergrund des oben dargestellten Rückgangs der Bevölkerung im Kreis Euskirchen in den letzten Jahren (siehe z.B. Abbildung 14), erscheinen die jüngsten Prognosen des IT.NRW realistischer. Aus diesem Grund werden im Folgenden die Bevölkerungsvorausberechnung für den Kreis Euskirchen sowie die Modellberechnungen für die Kommunen des Kreises jeweils des IT.NRW für den Zeitraum bis 2030 dargestellt. Abbildung 17: Vergleich der tatsächlichen Bevölkerungsentwicklung mit den Bevölkerungsprognosen des IT.NRW und der Bertelsmann Stiftung Relative Veränderung der Bevölkerung - tatsächlich und prognostiziert 4,0% 3,5% 3,0% 2,5% 2,0% 1,5% 1,0% 0,5% 0,0% -0,5% -1,0% -1,5% 20 06 20 08 Kreis Euskirchen IST 20 09 20 10 20 15 Kreis Prognose IT.NRW 2030 20 20 20 25 20 30 Kreis Prognose Bertelsmann 2025 Datenquellen: Landesdatenbank NRW 2009 & 2010 sowie Bertelsmann Stiftung 2008, Darstellung: Kreis Euskirchen / Stab 80 Gemäß der Bevölkerungsvorausberechnung des IT.NRW bis 2030 wird sich die Gesamtbevölkerung im Kreis unwesentlich, um ca. 1%, reduzieren. Damit liegt der Kreis über dem Landesdurchschnitt. Die Entwicklung in den kreisangehörigen Kommunen sieht auch in Zukunft, ebenso wie in den vergangenen Jahren, unterschiedlich aus (siehe Abbildung 23 bis Abbildung 36). Lediglich in der Stadt Euskirchen, der Gemeinde Weilerswist, der Stadt Zülpich sowie der Stadt Mechernich kann sich die positive Bevölkerungsentwicklung der letzten Jahre fortsetzen. Insbesondere die Stadt Euskirchen (plus 5,4 %) sowie die Gemeinde Weilerswist (plus 5,8 %) werden von positiver Bevölkerungsentwicklung profitieren können. Zülpich wird ein Zuwachs von 3,1 % und Mechernich von 1,5 % prognostiziert. Die deutlichsten Rückgänge der Bevölkerung werden in Blankenheim (minus 13,3 %), Dahlem (minus 13,1 %), Schleiden (minus 11,1 %), Bad Münstereifel (minus 10,1%) sowie Nettersheim (minus 9,1 %) erwartet. Außerdem müssen sich die Gemeinden Kall (minus 5,4 %) und Hellenthal (minus 3,5 %) auf einen Rückgang der Bevölkerung einstellen (siehe Abbildung 24 und Abbildung 25). 45 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Abbildung 18: Veränderung der Bevölkerung 2030 gegenüber 2009 Quelle: IT.NRW 2010 Neben der Zahl der Bevölkerung ändert sich jedoch auch die Bevölkerungszusammensetzung (siehe Einleitung). Die Altersstruktur im Kreis Euskirchen ebenso wie in den Kommunen wird sich gemäß der Vorausberechnung des IT.NRW (2009) verschieben. Abbildung 21 sowie die Bevölkerungspyramide für den Kreis Euskirchen für 2008 - 2030 (Abbildung 22) verdeutlichen dies. Der Jugendquotient (der Anteil der Bevölkerung im Alter von unter 20 Jahren an der Bevölkerung im Alter von 20 bis unter 65 Jahren) wird sich im Kreis Euskirchen mit Landesdurchschnitt (-2 %) entwickeln: er wird bis 2030 gegenüber 2009 zwischen 3 % und 1 % verringern. 46 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Abbildung 19: Veränderung des Jugendquotienten 2030 gegenüber 2009 Quelle: IT.NRW 2010 Während im gesamten Kreis der Anteil der bis 60-jährigen Menschen, insbesondere der 40 bis 60-Jährigen, abnehmen wird, wird der Anteil der Menschen über 60 zunehmen. Der deutliche Anstieg der über 65-Jährigen führt zu einem überdurchschnittlichen Anstieg des Altenquotienten (Anteil der Bevölkerung im Alter von über 65 Jahren an der Bevölkerung im Alter zwischen 20 bis unter 65) von 20 bis 25 % (Landesdurchschnitt +15 %). Der Kreis Euskirchen wird zu jenen Regionen zählen, die einen durchschnittlichen Altenquotienten von 54 und höher erreichen. 47 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Abbildung 20: Veränderung des Altenquotienten 2030 gegenüber 2009 Quelle: IT.NRW 2010 Besonders deutlich nimmt der Anteil der 60 bis 80-Jährigen in Bad Münstereifel (um 15,8 %), Nettersheim (um 15,6 %), Mechernich (um 13,3 %), Schleiden (um 12,5 %) sowie in Kall (um 12,1 %) zu. Die größten Anteile der 60 bis 80-Jährigen werden in 2030 voraussichtlich in Bad Münstereifel (37,3%), Nettersheim (34,8 %) und Schleiden (33,2 %) erreicht werden (siehe Abbildung 23 bis Abbildung 36). Der Anteil der über 80-Jährigen wird voraussichtlich in Nettersheim (um 7,9 %), Kall (um 6,2 %), Euskirchen, Stadt (um 5,2 %), Hellenthal (um 5,2 %), Zülpich (um 5,1 %) sowie Weilerswist (um 4,9 %) am deutlichsten zunehmen. Die größten Anteile der über 80-Jährigen werden voraussichtlich in Nettersheim (12,2 %), Kall (10,9 %), Hellenthal (9,8 %) sowie in Dahlem (7,7 %) zu verzeichnen sein (siehe Abbildung 23 bis Abbildung 36). Die deutlichsten Rückgänge der Altersgruppe der 19 bis 40-Jährigen wird es der Modellrechnung zufolge in Kall (um 6,8 %) sowie in Nettersheim (um 4,9 %) geben (siehe Abbildung 23 bis Abbildung 36). Der Anteil der bis 19-Jährigen wird in Nettersheim (um 7,4 %), Hellenthal (um 5,9 %), Zülpich (um 5,8 %), Blankenheim (5,2 %) sowie Bad Münstereifel (um 5,1 %) am deutlichsten zurückgehen (siehe Abbildung 23 bis Abbildung 36). 48 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Veränderungen der Altersgruppen von 2008 bis 2030 in % Abbildung 21. Relative Veränderung der Altersklassen im Kreis Euskirchen zwischen 2008 und 2030 100,00% 80,00% 60,00% 40,00% 20,00% 0,00% 1 -20,00% -40,00% unter 5 Jahre 20 bis unter 25 Jahre 5 bis unter 10 Jahre 25 bis unter 45 Jahre 80 und älter Insgesamt 10 bis unter 15 Jahre 45 bis unter 65 Jahre 15 bis unter 20 Jahre 65 bis unter 80 Jahre Quelle: IT.NRW (2009) Grafik: Kreis Euskirchen, Stab 80 49 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Abbildung 22: Bevölkerungspyramide 2008 - 2030 Quelle: IT.NRW (2009) Grafik: Kreis Euskirchen, Stab 80 50 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Abbildung 23: Veränderung der Anteile der Altersgruppen im Kreis Euskirchen von 2008 bis 2030 Kreis Euskirchen 2008 Kreis Euskirchen 2030 4,6% 8,3% 19,6% 30,4% 31,6% 24,4% 17,2% 15,6% 6,6% 5,3% 2,7% 5,3% 3,4% 2,4% 2,2% 1 3,8% 7,2% 4,3% 2,8% 2,4% 1 80 und mehr 4,6% 80 und mehr 8,3% 60 - 80 19,6% 60 - 80 30,4% 40 - 60 31,6% 40 - 60 24,4% 25 - 40 17,2% 25 - 40 15,6% 19 - 25 6,6% 19 - 25 5,3% 16 - 19 3,8% 16 - 19 2,7% 10 - 16 7,2% 10 - 16 5,3% 6 - 10 4,3% 6 - 10 3,4% 3-6 2,8% 3-6 2,4% 0-3 2,4% 0-3 2,2% Quelle: IT.NRW (2009) Grafik: Kreis Euskirchen, Stab 80 51 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Abbildung 24: Gemeindemodellrechnung für die Kommunen des Kreises Euskirchen von 2008 bis 2030 - I Gemeindemodellberechnung 2008 - 2030 6% 4% 2% 30 20 29 20 28 20 27 20 26 20 25 20 24 20 23 20 22 20 21 20 20 20 19 20 18 20 17 20 16 20 15 20 14 20 13 20 12 11 20 20 10 09 20 20 -2% 20 08 0% -4% -6% -8% -10% -12% Stichtag je 01.01. -14% Bad Münstereifel, Stadt Blankenheim Dahlem Hellenthal Kall Euskirchen, Kreis Euskirchen, Stadt Quelle: IT.NRW (2009) Grafik: Kreis Euskirchen, Stab 80 52 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Abbildung 25: Gemeindemodellrechnung für die Kommunen des Kreises Euskirchen von 2008 bis 2030 - II Gemeindemodellberechnung 2008 - 2030 6% 4% 2% 30 20 29 20 28 27 20 20 26 20 25 24 20 20 23 20 22 20 21 20 20 20 19 20 18 17 20 16 20 20 15 20 14 13 20 20 12 20 11 10 20 09 20 20 -2% 20 08 0% -4% -6% -8% -10% Stichtag je 01.01. -12% Mechernich, Stadt Nettersheim Schleiden, Stadt Weilerswist Zülpich, Stadt Euskirchen, Kreis Quelle: IT.NRW (2009) Grafik: Kreis Euskirchen, Stab 80 53 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Abbildung 26: Veränderung der Anteile der Altersgruppen in Bad Münstereifel von 2008 bis 2030 Bad Münstereifel 2008 Bad Münstereifel 2030 5,6% 5,8% 21,5% 37,3% 31,9% 24,7% 16,0% 14,3% 6,0% 3,7% 4,1% 2,3% 4,5% 2,9% 2,1% 1,9% % 7,0% 3,7% 2,6% 1,9% % 80 und mehr 5,6% 80 und mehr 5,8% 60 - 80 21,5% 60 - 80 37,3% 40 - 60 31,9% 40 - 60 24,7% 25 - 40 16,0% 25 - 40 14,3% 19 - 25 6,0% 19 - 25 4,1% 16 - 19 3,7% 16 - 19 2,3% 10 - 16 7,0% 10 - 16 4,5% 6 - 10 3,7% 6 - 10 2,9% 3-6 2,6% 3-6 2,1% 0-3 1,9% 0-3 1,9% Quelle: IT.NRW (2009) Grafik: Kreis Euskirchen, Stab 80 54 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Abbildung 27: Veränderung der Anteile der Altersgruppen in Blankenheim von 2008 bis 2030 Blankenheim 2030 Blankenheim 2008 5,4% 5,1% 21,6% 32,5% 29,4% 23,8% 15,3% 16,8% 6,2% 4,1% 5,1% 2,7% 5,6% 8,3% 4,6% 2,6% 2,4% % 3,7% 2,6% 2,3% % 80 und mehr 5,4% 80 und mehr 5,1% 60 - 80 21,6% 60 - 80 32,5% 40 - 60 29,4% 40 - 60 23,8% 25 - 40 15,3% 25 - 40 16,8% 19 - 25 6,2% 19 - 25 5,1% 16 - 19 4,1% 16 - 19 2,7% 10 - 16 8,3% 10 - 16 5,6% 6 - 10 4,6% 6 - 10 3,7% 3-6 2,6% 3-6 2,6% 0-3 2,4% 0-3 2,3% Quelle: IT.NRW (2009) Grafik: Kreis Euskirchen, Stab 80 55 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Abbildung 28: Veränderung der Anteile der Altersgruppen in Dahlem von 2008 bis 2030 Dahlem 2030 Dahlem 2008 5,7% 7,7% 22,4% 31,5% 28,3% 22,5% 16,0% 12,9% 6,0% 3,8% 5,5% 3,3% 8,1% 6,6% 4,5% 2,6% 2,9% % 4,1% 3,0% 2,7% % 80 und mehr 5,7% 80 und mehr 7,7% 60 - 80 22,4% 60 - 80 31,5% 40 - 60 28,3% 40 - 60 22,5% 25 - 40 16,0% 25 - 40 12,9% 19 - 25 6,0% 19 - 25 5,5% 16 - 19 3,8% 16 - 19 3,3% 10 - 16 8,1% 10 - 16 6,6% 6 - 10 4,5% 6 - 10 4,1% 3-6 2,6% 3-6 3,0% 0-3 2,9% 0-3 2,7% Quelle: IT.NRW (2009) Grafik: Kreis Euskirchen, Stab 80 56 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Abbildung 29: Veränderung der Anteile der Altersgruppen in Euskirchen von 2008 bis 2030 Euskirchen 2030 Euskirchen 2008 4,4% 9,6% 19,2% 26,8% 31,3% 24,8% 18,1% 16,0% 7,1% 5,8% 2,9% 5,7% 3,6% 6,7% 4,2% 2,9% 2,6% % 3,6% 2,5% 2,3% % 80 und mehr 4,4% 80 und mehr 9,6% 60 - 80 19,2% 60 - 80 26,8% 40 - 60 31,3% 40 - 60 24,8% 25 - 40 18,1% 25 - 40 16,0% 19 - 25 7,1% 19 - 25 5,8% 16 - 19 3,6% 16 - 19 2,9% 10 - 16 6,7% 10 - 16 5,7% 6 - 10 4,2% 6 - 10 3,6% 3-6 2,9% 3-6 2,5% 0-3 2,6% 0-3 2,3% Quelle: IT.NRW (2009) Grafik: Kreis Euskirchen, Stab 80 57 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Abbildung 30: Veränderung der Anteile der Altersgruppen in Hellenthal von 2008 bis 2030 Hellenthal 2030 Hellenthal 2008 4,6% 9,8% 22,9% 31,1% 30,4% 21,7% 15,3% 17,1% 5,8% 4,1% 5,3% 2,7% 4,9% 3,1% 2,3% 2,2% % 7,7% 4,6% 2,5% 2,2% % 80 und mehr 4,6% 80 und mehr 9,8% 60 - 80 22,9% 60 - 80 31,1% 40 - 60 30,4% 40 - 60 21,7% 25 - 40 15,3% 25 - 40 17,1% 19 - 25 5,8% 19 - 25 5,3% 16 - 19 4,1% 16 - 19 2,7% 10 - 16 7,7% 10 - 16 4,9% 6 - 10 4,6% 6 - 10 3,1% 3-6 2,5% 3-6 2,3% 0-3 2,2% 0-3 2,2% Quelle: IT.NRW (2009) Grafik: Kreis Euskirchen, Stab 80 58 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Abbildung 31: Veränderung der Anteile der Altersgruppen in Kall von 2008 bis 2030 Kall 2030 Kall 2008 4,7% 10,9% 18,9% 31,0% 31,3% 23,7% 17,8% 13,0% 7,0% 4,9% 2,7% 5,4% 3,5% 2,5% 2,3% % 4,1% 7,0% 4,2% 2,8% 2,3% % 80 und mehr 4,7% 80 und mehr 10,9% 60 - 80 18,9% 60 - 80 31,0% 40 - 60 31,3% 40 - 60 23,7% 25 - 40 17,8% 25 - 40 13,0% 19 - 25 7,0% 19 - 25 4,9% 16 - 19 4,1% 16 - 19 2,7% 10 - 16 7,0% 10 - 16 5,4% 6 - 10 4,2% 6 - 10 3,5% 3-6 2,8% 3-6 2,5% 0-3 2,3% 0-3 2,3% Quelle: IT.NRW (2009) Grafik: Kreis Euskirchen, Stab 80 59 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Abbildung 32: Veränderung der Anteile der Altersgruppen in Mechernich von 2008 bis 2030 Mechernich 2030 Mechernich 2008 4,3% 5,8% 17,8% 31,0% 32,8% 24,5% 17,3% 16,2% 6,5% 3,7% 5,7% 2,8% 5,5% 3,5% 2,6% 2,4% % 7,4% 4,5% 2,9% 2,8% % 80 und mehr 4,3% 80 und mehr 5,8% 60 - 80 17,8% 60 - 80 31,0% 40 - 60 32,8% 40 - 60 24,5% 25 - 40 17,3% 25 - 40 16,2% 19 - 25 6,5% 19 - 25 5,7% 16 - 19 3,7% 16 - 19 2,8% 10 - 16 7,4% 10 - 16 5,5% 6 - 10 4,5% 6 - 10 3,5% 3-6 2,9% 3-6 2,6% 0-3 2,8% 0-3 2,4% Quelle: IT.NRW (2009) Grafik: Kreis Euskirchen, Stab 80 60 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Abbildung 33:' Veränderung der Anteile der Altersgruppen in Nettersheim von 2008 bis 2030 Nettersheim 2030 Nettersheim 2008 4,3% 12,2% 19,2% 34,8% 33,0% 21,6% 16,0% 13,3% 5,7% 4,3% 3,5% 2,2% 4,6% 3,2% 2,4% 2,2% % 8,1% 4,7% 2,6% 2,3% % 80 und mehr 4,3% 80 und mehr 12,2% 60 - 80 19,2% 60 - 80 34,8% 40 - 60 33,0% 40 - 60 21,6% 25 - 40 16,0% 25 - 40 13,3% 19 - 25 5,7% 19 - 25 3,5% 16 - 19 4,3% 16 - 19 2,2% 10 - 16 8,1% 10 - 16 4,6% 6 - 10 4,7% 6 - 10 3,2% 3-6 2,6% 3-6 2,4% 0-3 2,3% 0-3 2,2% Quelle: IT.NRW (2009) Grafik: Kreis Euskirchen, Stab 80 61 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Abbildung 34: Veränderung der Anteile der Altersgruppen in Schleiden von 2008 bis 2030 Schleiden 2008 Schleiden 2030 5,7% 5,8% 20,8% 33,2% 30,0% 23,4% 15,9% 16,0% 6,5% 4,8% 2,7% 5,5% 4,2% 7,8% 4,1% 2,7% 2,3% % 3,6% 2,5% 2,4% % 80 und mehr 5,7% 80 und mehr 5,8% 60 - 80 20,8% 60 - 80 33,2% 40 - 60 30,0% 40 - 60 23,4% 25 - 40 15,9% 25 - 40 16,0% 19 - 25 6,5% 19 - 25 4,8% 16 - 19 4,2% 16 - 19 2,7% 10 - 16 7,8% 10 - 16 5,5% 6 - 10 4,1% 6 - 10 3,6% 3-6 2,7% 3-6 2,5% 0-3 2,3% 0-3 2,4% Quelle: IT.NRW (2009) Grafik: Kreis Euskirchen, Stab 80 62 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Abbildung 35: Veränderung der Anteile der Altersgruppen in Weilerswist von 2008 bis 2030 Weilerswist 2008 Weilerswist 2030 3,8% 8,7% 19,6% 29,9% 33,6% 25,6% 17,7% 15,6% 6,1% 5,2% 2,7% 5,1% 3,2% 2,1% 1,9% % 3,6% 6,8% 4,1% 2,6% 2,1% % 80 und mehr 3,8% 80 und mehr 8,7% 60 - 80 19,6% 60 - 80 29,9% 40 - 60 33,6% 40 - 60 25,6% 25 - 40 17,7% 25 - 40 15,6% 19 - 25 6,1% 19 - 25 5,2% 16 - 19 3,6% 16 - 19 2,7% 10 - 16 6,8% 10 - 16 5,1% 6 - 10 4,1% 6 - 10 3,2% 3-6 2,6% 3-6 2,1% 0-3 2,1% 0-3 1,9% Quelle: IT.NRW (2009) Grafik: Kreis Euskirchen, Stab 80 63 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I Abbildung 36: Veränderung der Anteile der Altersgruppen in Zülpich von 2008 bis 2030 Zülpich 2030 Zülpich 2008 4,1% 9,2% 18,6% 29,3% 32,1% 24,9% 18,0% 16,7% 6,5% 3,8% 5,0% 2,6% 5,0% 3,1% 2,2% 2,0% % 7,4% 4,4% 2,7% 2,3% % 80 und mehr 4,1% 80 und mehr 9,2% 60 - 80 18,6% 60 - 80 29,3% 40 - 60 32,1% 40 - 60 24,9% 25 - 40 18,0% 25 - 40 16,7% 19 - 25 6,5% 19 - 25 5,0% 16 - 19 3,8% 16 - 19 2,6% 10 - 16 7,4% 10 - 16 5,0% 6 - 10 4,4% 6 - 10 3,1% 3-6 2,7% 3-6 2,2% 0-3 2,3% 0-3 2,0% Quelle: IT.NRW (2009) Grafik: Kreis Euskirchen, Stab 80 64 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I 5. Literatur- und Quellenangaben zu Teil I des Handlungskonzeptes  Bähr, J. (1997): Bevölkerungsgeographie. 3. Auflage.  Bertelsmann-Stiftung (2008): Bevölkerungsprognose der Bertelsmann-Stiftung von Dezember 2008. Daten abgerufen unter: http://wegweiserkommune.de/datenprognosen/prognose/Prognose.action?  Cicholas, U. und Dr. K. Ströker / IT.NRW (Hrsg.) 2009: Statistische Analysen und Studien, Band 60. Vorausberechnung der Bevölkerung in den kreisfreien Städten und Kreisen Nordrhein-Westfalens. 2008 bis 2030/2050. Düsseldorf.  IT.NRW (Hrsg.) 2009: Statistische Berichte. Vorausberechnung der Bevölkerung in den kreisfreien Städten und Kreisen Nordrhein-Westfalens. 2008 - 2030/2050. Düsseldorf.  IT.NRW / Landesdatenbank NRW 2009: Daten zur Bevölkerungsprognose von 2009 wurden unter https://www.landesdatenbank.nrw.de/ldbnrw/online/online;jsessionid=ACC2D0F7B71D8 A25CA00E924667FAD80.worker3?operation=statistikenVerzeichnis abgerufen.  IT.NRW (Hrsg.) 2010: Gesellschaft im Wandel. Demografische und soziale Entwicklungen in Nordrhein-Westfalen und seinen Regionen 1999 - 2009. Düsseldorf.  IT.NRW / Landesdatenbank NRW 2010: Daten zur Bevölkerungsentwicklung bis 2009 wurden unter https://www.landesdatenbank.nrw.de/ldbnrw/online/online;jsessionid=ACC2D0F7B71D8 A25CA00E924667FAD80.worker3?operation=statistikenVerzeichnis abgerufen.  Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) (2009): Management des demografischen Wandels. Strategie und Organisation. Bericht Nr. 1/2009. 65 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I 6. Anhang Ergänzende Erläuterungen zu Bevölkerungsprognosen Bevölkerungsvorausberechnungen werden sowohl bei der IT.NRW (ehemals LDS) als auch bei der Bertelsmann-Stiftung mittels Komponentenmethode durchgeführt. "Hierbei erfolgt eine jahrgangsweise Fortschreibung der Ausgangsbevölkerung nach Alter und Geschlecht, indem Gestorbene und Fortgezogene abgezogen und Zugezogene hinzugezählt werden. Die Lebendgeborenen eines Jahres bilden jeweils die neue Kohorte der unter Einjährigen des darauf folgenden Jahres. Dieser Vorgang wird für jedes Berechnungsjahr und unter einer Annahmesetzung der zukünftigen Entwicklung zu den Komponenten Geburten, Sterbefälle und Wanderungen durchgeführt"2. Methodik des IT.NRW (2009) Die Bevölkerungsvorausberechnung basiert auf dem Bevölkerungsstand vom 01.01.2008. Die Berechnungen und Annahmebildung finden auf Ebene der kreisfreien Städte und Kreise statt und liefern auf dieser Ebene die Ergebnisse bis zum Jahr 2030. Die Bildung der Annahmen stützt sich im Wesentlichen auf Analysen der bisherigen Entwicklungen der demografischen Komponenten. Fertilität: Die Grundlage für die Berechnung der zukünftigen Zahl der Lebendgeborenen bilden die regionalen altersspezifischen Geburtenziffern des Jahres 2007 (Kreis Euskirchen: 1,44 - 1,53). Mortalität: Es wird eine geschlechtsspezifische Säuglingssterblichkeit auf dem Niveau des Referenzzeitraums von 2005 bis 2007 angenommen. In die Berechnung sind die alters- und geschlechtsspezifischen Sterbewahrscheinlichkeiten (Referenzzeitraum 2005 bis 2007) auf der Ebene der Kreise eingegangen. Bis 2030 wird eine Steigerung der Lebenserwartung für weibliche Neugeborene von 3,7 und für männliche Neugeborene von 4,5 Jahren angenommen. Wanderungen: Bei der Betrachtung der Zu- und Fortzüge der kreisfreien Städte und Kreise sind drei Wanderungsströme nach Herkunfts- und Zielregion zu differenzieren, da diese unterschiedlichen Voraussetzungen unterliegen:  Wanderungsströme zwischen den kreisfreien Städten und Kreisen innerhalb NRWs  Wanderungsströme über die Grenzen NRWs hinweg, jedoch innerhalb Deutschlands  Wanderungsströme über die Bundesgrenzen hinweg Für die Landesbinnenwanderungen werden die Entwicklungen des Zeitraums 2005 bis 2007 über den Berechnungshorizont konstant gehalten. Für die Wanderungsbewegungen über die Grenzen NRWs, erfolgt die Annahmensetzung über das Volumen der Zu- und Fortzüge auf Landesebene. Eine Verteilung auf die kreisfreien Städte und Kreise erfolgt entsprechend dem prozentualen Anteil am Wanderungsstrom, der in den Jahren 2003 bis 2007 existierte. Für die Wanderungssalden gegenüber den übrigen 15 Bundesländern wurden die folgenden Annahmen getroffen: Dabei werden unterschiedliche Aspekte berücksichtigt. Gegenüber den alten Bundesländern wird in Zukunft von einem weiteren Wanderungsverlust ausgegangen, der sich bis 2015 66 Demografischer Wandel im Kreis Euskirchen Handlungskonzept Teil I deutlich vermindert. Gegenüber den neuen Bundesländern wird davon ausgegangen, dass sich die Wanderungsgewinne bis 2015 verringern. Für die Wanderungsbewegung mit dem Ausland wird für die Zukunft angenommen: Bei der Bildung dieser Annahmen ist eingeflossen, dass NRW gegenüber dem Ausland seit 1985 immer einen positiven Wanderungssaldo hatte. Ein Anstieg der Zuzüge aus dem Ausland wird angenommen, da ab 2011 die Übergangsregelung zur Arbeitnehmerfreizügigkeit für die Länder der EU-Osterweiterung eintritt und da der Rückgang der Erwerbspersonen in NRW (ab ca. 2015), eine Zunahme von Arbeitsmigranten aus dem Ausland zu bewirken kann. Zusammenfassend ergibt sich die folgende Annahme zu den Wanderungen über die Grenze NRWs auf der Landesebene: Ergänzende Erläuterungen zur Gemeindemodellrechnung Der der Berechnung zugrunde liegende Zeitraum wird für jedes Vorausberechnungsjahr um ein Jahr Verschoben. Dazu werden die gemeindespezifische Anteile von den Kreisergebnissen für alle Komponenten (Geburten und Zuzüge sowie Sterbefälle und Fortzüge) im Zeitraum von 2003 bis 2007 (für die Landesbinnenwanderung 2005 - 2007) nach Alter und Geschlecht gebildet. Methodik der Bertelsmann-Stiftung (2008) Die Prognose wurde nach der Komponentenmethode errechnet. Die Grundlage für die Prognose bis 2025 bildet der Bevölkerungsstand vom 31.12.2006. Aus der Bevölkerung am Jahresanfang und der Anwendung der Komponenten ergibt sich die Bevölkerung am Ende des betreffenden Jahres. Für Geburten, Fort- und Zuzügen wurde der Durchschnitt aus den Jahren 2003 bis 2006 fortgeschrieben. Für die Sterbefälle wurden z.T. für Regionen eigene Sterbetafeln erstellt, bei weniger als 49.000 Sterbefällen zwischen 2003 und 2006 wurde auf die Sterbetafeln der nächsten übergeordneten Ebene zurückgegriffen. 67