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Beschlussvorlage Stab (Gesundheitsregion Aachen - Möglichkeiten der Positionierung des Kreises Euskirchen)

Daten

Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
1,2 MB
Datum
20.07.2011
Erstellt
20.05.11, 04:09
Aktualisiert
08.06.11, 04:05

Inhalt der Datei

Kreis Euskirchen Der Landrat V 178/2011 17.05.2011 Datum: X Öffentliche Sitzung Nichtöffentliche Sitzung Beratungsfolge: Aussch.f.Wirtsch.Förd.,Tourismus u.Konvers.Vogels. 30.05.2011 Ausschuss für Soziales und Gesundheit 07.06.2011 Kreisausschuss 22.06.2011 Kreistag 20.07.2011 Gesundheitsregion Aachen - Möglichkeiten der Positionierung des Kreises Euskirchen Sachbearbeiter/in: Frau Poth x Tel.: (02251) 15 369 Abt.: Stabsstelle 80 Die Vorlage berührt den Etat des lfd. Haushaltsjahres. Die Vorlage berührt den Etat auf der Ertrags- und/oder Einzahlungsseite. x Mittel stehen haushaltsrechtlich zur Verfügung. Produkt: 571 04 Zeile: 13 Mittel stehen haushaltsrechtlich nicht zur Verfügung. Mittel werden über-/außerplanmäßig bereitgestellt. Produkt: Zeile: Deckungsvorschlag: Es entstehen Folgekosten - siehe anliegende Folgekostenberechnung. Beschlussempfehlung der Verwaltung: Der Kreistag beauftragt die Verwaltung, die vorgeschlagene Konzeption umzusetzen. gez. I. V. Steffens Kreiskämmerer -2Begründung: Das Gesundheitswesen ist heute, gemessen an der Wertschöpfung und der Beschäftigung, einer der größten Wirtschaftssektoren in Deutschland – noch vor bedeutenden Industriebranchen wie etwa dem Maschinenbau oder der Chemie. Zudem übertriff t seine Entwicklungsdynamik das gesamtwirtschaftliche Wachstum recht deutlich. So wird das Gewicht dieses Sektors innerhalb der Wirtschaft in den nächsten Jahren weiter zunehmen. Hinzu kommen wichtige Impulse in viele andere Wirtschaftszweige hinein, in denen zahlreiche Unternehmen – zum Beispiel als industrielle Zulieferer oder als Dienstleister – in enger Geschäftsbeziehung zur Gesundheitsbranche stehen. Die Region Aachen bemüht sich bereits seit 2007 um die Entwicklung der Gesundheitsregion Aachen. Federführend dabei ist die AGIT, deren Aktivitäten von einer Steuerungsgruppe begleitet und unterstützt wird. Die Region Aachen ist eine von sechs Gesundheitsregionen in NRW. Auch wenn zunächst scheinbar der Fokus der regionalen Aktivitäten wegen der wissenschaftlichen Ausstattung auf dem Schwerpunkt Medizin- und Biotechnologie liegt, so gilt es auch, alle anderen struktur- und beschäftigungspolitischen Entwicklungspotenziale der Gesundheitswirtschaft auszuschöpfen. Die Bedeutung und das Ausmaß der die Gesundheitswirtschaft umfassende Bereiche, zeigt die nachfolgende Darstellung: -3Ansätze der Gesundheitswirtschaft, die vor allem auch die Entwicklungsansätze im ländlichen Raum betreffen, umfassen u. a. š den 2. Gesundheitsmarkt (Wellness und Gesundheitstourismus) š Medizinische Versorgungsstrukturen im Land š Pflege š Umgang mit demografischen Wandel Zielsetzung sind positive Effekte für Neugründungen, Wachstum und Beschäftigung. Gesundheitswirtschaft in Gänze ist wirtschafts- und strukturpolitisch von herausragender Bedeutung. So hat sich die Zahl der Sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten von 2008 auf 2009 um 4,6 % erhöht. (NRW +2,7 % / Deutschland + 3,1 %), Quelle: IAT 2011 (Institut für Arbeit und Technik). Betrachtet man die Beschäftigungssituation im Berufsfeld Pflege, tritt man auf folgende Aussagen: š Beschäftige erwägen Berufsaufgabe und den Wechsel in andere Tätigkeiten š Sie sehen wie sich die Attraktivität des Pflegeberufs für junge Generationen drastisch verschlechtert š Bereits heute fehlen bundesweit 50.000 Fachkräfte in der Pflege, nach Branchenschätzungen werden 2020 140.000 Fachkräfte fehlen Bis 2050 steigt nach Schätzungen der Bedarf an Arbeitsplätzen in der Pflege um 500.000 Für den Kreis Euskirchen können aus den folgenden Darstellungen der IAB-Regionalberichte aus 2011 (Institut für Arbeits- und Berufsforschung) verschiedene Entwicklungsszenarien entnommen werden: a) Ist-Situation: Zahl der Beschäftigten in der ambulanten Pflege (2007) b) Zahl der Pflegebedürftigen 2007 und 2030. Demnach erfolgt ein Anstieg um 61,1 %. c) Zahl der Pflegebedürftigen in 2030 nach Versorgungsart (Basisszenario, das von einer größeren Pflege durch Angehörige ausgeht) d) Zahl der Pflegebedürftigen in 2030 nach Versorgungsart (Alternativszenario, das von einer geringeren Pflege durch Angehörige ausgeht) -4e) Bedarf an Vollzeitäquivalenten in der ambulanten Pflege und im stationären Bereich in 2030 - Basisszenario ohne Produktivitätsfortschritt f) Bedarf an Vollzeitäquivalenten in der ambulanten Pflege und im stationären Bereich in 2030 - Alternativszenario ohne Produktivitätsfortschritt g) Bedarf an Vollzeitäquivalenten in der ambulanten Pflege und im stationären Bereich in 2030 - Basisszenario mit Produktivitätsfortschritt h) Bedarf an Vollzeitäquivalenten in der ambulanten Pflege und im stationären Bereich in 2030 - Alternativszenario mit Produktivitätsfortschritt -5- -6- -7- In der Gesundheitsversorgung fehlen im Jahr 2030 fast 1 Mio. Fachkräfte. Um dieser Entwicklung zu begegnen, empfehlen sich folgende Zielsetzung: -8¾ ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ Fachkräfteangebot vergrößern Effizienzreserven heben Wettbewerb stärken Arbeitsfähigkeit bis zum Rentenalten gewährleisten Innovative Arbeitszeitmodell Ausbildung reformieren Ohne Zuwanderung geht es nicht Entlastung von Verwaltungsaufgaben und Dokumentationspflichten Einsatz moderner IT-System Aktuelle Handlungsansätze Verschiedene Projektansätze wurden u.a. bereits erfolgreich verfolgt: Modellprojekt PIA – Pflege-Innovationen in der Gesundheitsregion Aachen In der Gesundheitsregion Aachen lief vom 01.05.2009 - 30.04.2011 das Projekt PIA. Das Amt für Altenarbeit der Städteregion Aachen, die Würselener Beratungsfirma MA&T und das Institut Arbeit und Technik (IAT) aus Gelsenkirchen haben sich zusammengetan, um mit PIA Innovationen mit und für Pflegekräfte in Krankenhäusern sowie stationären und ambulanten Altenpflege-Einrichtungen voranzubringen. Die in PIA entwickelte Weiterbildung zum/zur "Ernährungsbeauftragten für stationäre Altenpflegeeinrichtungen" startet nun zum zweiten Mal am 11.05.2011. Euregionaler Arbeitsmarkt und Kompetenzcampus Pflege Das beantragte INTERREG IV-Projekt, die dem die AGIt die regionalen Gebietskörperschaften vertritt, soll im Herbst starten und beinhaltet folgende Arbeitspakete: ¾ Situations- und Strukturanalyse (Euregionales Symposium, Euregionaler Arbeitsmarkt (Ausbildungsstandards, Qualifikationen, Einsatzmöglichkeiten, Vergleichbarkeit), Möglichkeiten der euregionalen Zusammenarbeit) ¾ Qualifizierung (Fachkraftquote erhöhen ( Nachqualifizierung, Weiterbildung von Hilfskräften, Kampagne beruflicher Aufstiegschancen), Pilotqualifizierung (neue Berufsbilder, euregionaler Schüler-/Beschäftigtenaustausch) ¾ Marketing: Berufsmesse für Gesundheitsberufe, Aktionen im schulischen Umfeld Gender-Med-AC (INTERREG IV) Beschäftigungsförderung in Einrichtungen der Gesundheitswirtschaft der Region Aachen durch eine verbesserte Vereinbarkeit von Familie und Beruf Grenzüberschreitende Zusammenarbeit: Wirtschaftsforum Gesundheitswirtschaft, Zusamme arbeit der Kliniken -9- Weiteres Vorgehen in der Region : 1) Nachhaltige Struktur der Gesundheitsregion 2) Woche der Gesundheitswirtschaft der Region 27.06. bis 01.07.2011 3) Sonderausgabe Wirtschaftsbild Gesundheitsregion Aachen erschienen 4) Antrag auf Anschlussförderung der Gesundheitsregion Aachen durch AGIT für weitere 3 Jahre Zu 1) Es wird eine Vereinsstruktur, unter Einbindung der bisher geschaffenen Organisationen AKM (Aachener Kompetenzzentrum Medizintechnik, LifeTec Aachen Jülich e.V. und Gesundheitsregion Aachen), in der die AGIT die Interessen ihrer Gesellschafter vertreten wird. - 10 - zu 2) Gesundheitswoche - 11 - Motto: Nutzerorientierte Gesundheitswirtschaft Aachen Ö www.Gesundheitsregionaachen,eu Der vorläufige Entwurf des Programms der 2. Woche der Gesundheitswirtschaft in der Gesundheitsregion Aachen vom 27. Juni bis 01. Juli 2011 ist als Anlage 2 beigefügt. Vorgehensvorschlag zur Positionierung des Kreises Euskirchen in der Gesundheitsregion Aachen 1) Unterstützung der regionalen Aktivitäten durch Teilnahme an der Steuerungsgruppe ( in Absprache: Herr Dr. Ziemer/ 53 und Frau Poth/ 80) 2) Ausrichtung eines Veranstaltungstages bei der Reg. Gesundheitswoche am 30.06.2011 mit dem Titel "Herausforderungen an die Gesundheitswirtschaft im Kreis Euskirchen - Zukunft der Pflege- und Gesundheitsberufe" (siehe Anlage 1). Die Veranstaltung kann als Auftaktveranstaltung zu weiteren Maßnahmen im Rahmen einer aktiven Mitarbeit in der Gesundheitsregion Aachen eingeordnet werden. Geplant ist die Intensivierung des Beratungsangebotes in den betroffenen Berufsfeldern durch Bildungsscheck + Bildungsprämie sowie für Einrichtungen durch die Potenzialberatung. 3) Gegebenfalls erfolgt eine gebündelte Darstellung von Angeboten + Projekten der Gesundheitswirtschaft auf einer Subdomain www.Gesundheitswirtschaft.kreis-euskirchen.de, sowie entsprechende Verlinkungen. 4) Positionierung des Themenfeldes „Fachkräfteentwicklung“ in Gesundheits- und Pflegeberufen“ im Rahmen der Landesinitiative „Fachkräftesicherung“ (siehe TOP 4) Die Stabstelle Struktur und Wirtschaftsentwicklung übernimmt die Koordination der Aufgabenstellung "Positionierung des Kreises in der Gesundheitsregion Aachen" und wird dafür durch interne Aufgabenverschiebungen (u.a. Wegfall der federführenden Koordination Zukunftsinitiative Eifel ab 2012 durch turnusgemäße Übergabe an Städteregion Aachen) Stellenanteile aus der Strukturentwicklung hierfür einsetzen. gez. Rosenke Landrat Stabsstelle: Sachbearbeiter/in: Kreistagsbüro: ______________________ (Unterschrift) ______________________ (Unterschrift) ______________________ (Unterschrift)