Daten
Kommune
Bedburg
Größe
222 kB
Datum
16.12.2014
Erstellt
12.12.14, 08:16
Aktualisiert
12.12.14, 08:16
Stichworte
Inhalt der Datei
Freibad Bedburg
1. Betrachtung über die Beseitigung der Setzungsschäden
an der Großbeckenanlage
Einleitende Hinweise :
Die 1992 / 93 innerhalb der Altbeckengrube errichtete Edelstahlbeckenanlage weist
Setzungserscheinungen der Beckenwände und –Böden / Einströmkanäle auf, die zu beseitigen sind.
Dies begründet sich mit der eingetretenen Schieflage des Beckenkopfes / Streichwehr mit Senkung
von rd. 16mm ( Vergleich 1993/2010 ) zwischen MB 2 und MB 13 gegenüber der nach DIN 19643
und KOK vorgeschriebenen Abweichung von max. +/- 2mm. Weiterhin sind Ausbeulungen des
Beckenbodens im Erlebnisbeckenbereich mit gleichzeitiger Verformung der Bodenkanäle und damit
nicht zulässiger klaffender Spalten zu den Abdeckblechen eingetreten.
Schadenerkundung :
Die Ursachen der Beckenschieflage / Setzungen sind durch die Gutachten Dipl.Ing. Vogt v. 12.06.2009
und des Büros für Geotechnik v. 08.10.2014 erfasst und bleibt dem hier nichts hinzu zu fügen. Auf die
Merkmale der Setzungen im Planschbeckenbereich MB 6 - MB 9 wird hier nicht gesondert
eingegangen, da diese im Gegensatz zur Maßnahmenbetrachtung Großbeckenanlage annähernd
nebensächlich sind.
Dem Stand der Technik zum Errichtungszeitraum des Edelstahlbeckens wurden die ReinwasserBodenkanäle im Abstand von rd. 2,70m ( aktuell 5,00m ) verlegt und war deren Unterquerung wie
z.B. durch Attraktionsleitungen durchaus üblich. Wie die Plandarstellung Fa. Hinke / Z.Nr. 2749-92
„Detail Einströmkanal“ zeigt, wurden die Bodenkanäle lediglich im Abstand von rd. 1,50m durch
„Fixierbeton“ in deren Lage innerhalb der Grobschotterauffüllung fest gesetzt ( aktuell Ausbildung
Streifenfundament ) und war ein Feinsandplanum in Stärke ca. 5cm ( aktuell verdicht. Pflastersplitt
aber auch Magerbetonsohle ) unterhalb Bodenblech zur Ausführung vorgegeben.
Die Materialauswanderungen die zu den Setzungserscheinungen im Bereich der Bodenkanäle geführt
haben dürften damit zu begründen sein, dass eine nur ungenügende Verdichtung des
Auffüllmaterials unter der Sohle und seitlich des Blechkanals ( bedenke Bauhöhe bis 20cm ) erfolgte
und lediglich eine nur partielle Abstüzung durch Fixierbeton vorgenommen wurde. Die
Feinsandauflage wird aber auch im Verlauf der Jahre in die Hohlräume der Grobschotterauffüllung
abgewandert sein. Möglicher Weise können auch eindringendes Tagwasser und die festgestellten
Leckagen des Rohrsystems zur Störung der Bodenauffüllung bei getragen haben.
Blatt 2
Blatt 2
Sanierungsvorschlag :
Als in vielfacher Hinsicht unzutreffend erweisen sich die Sanierungsideen des Einsatzes alternativer
Baumethoden wie Stb.Fertigteile ais Beckenkopf und Folienauskleidung die anlässlich des
Besprechungstermins am 11.11.14 ins Kalkül gezogen waren. Die dadurch ausgelösten Eingriffe in
den baulichen Bestand des Edelstahlbeckens und deren Funktion ( wasserdicht verschweißte
Wanne/ beckenhydraulisches System etc. ) wären bäderfachlich auch hinsichtlich deren
Wirtschaftlichkeit nicht zu verantworten.
Anlässlich einer Besprechung mit Fa. Hinke ( Herr Dr. Dachs / Herr Barszynski ) am 17.11.2014 hier
wurde auch über die Bereinigung der Beckenschieflage im FB Bedburg befunden. Fa. Hinke
unterbreitete einen Vorschlag über die nachrüstbare Justierung der Überlaufkante, die sich aktuell
aus der Beseitigung eines dahin gehenden Schadens im Freibecken des Okerbades Wolfenbüttel
ableitet ( Schaden durch Dritte verursacht ! ).Hier wurde durch Nachrüstung eines Hart-PVC-Profils
gem. beigefügter Plandarstellung seitens Hinke einer Schieflage von 29mm ( in Bedburg aktuell
16mm ! ) entgegen gewirkt. Künftig zu erwartenden Setzungen wie in Bedburg langfristig zu erwarten
können bei Ausbildung des PVC-Profils mit Langlochung weiterhin +/- 10mm Abweichungen der
Überlaufkante abgefangen werden ( Vogt prognostiziert 0,6 -1,0mm / Jahr ), woraus sich eine hohe
Langfristigkeit dieses Sanierungsvorschlages ableitet.
Die „Notlösung“ aus Anordnung einer Trennwand zwischen Erlebnis- und Schwimmerbereich kann
damit zurück gebaut werden, die Beckentreppe behält deren frühere Funktion als auch Zugang zum
Schwimmerbereich. Der Beckenkopf findet ausser der Nachrüstung durch das PVC-Profil keine
bauliche Veränderung und verbleibt damit auch das Schwallwassersystem unverändert in Funktion.
Es wird davon ausgegangen, dass der Beckenboden des Mehrzweckbeckens einschliesslich der
Bodenkanäle keine Sanierungsmaßnahmen erfordert, womit im Rahmen dieser Ausarbeitung
lediglich der Beckenbodenbereich des Erlebnisbereichs einer weitergehenden Betrachtung der
umfassend erforderlichen Sanierung unterzogen ist.
Folgende Maßnahmen werden zur Ausführung vorgeschlagen:
Demontage der Beckenbodenbleche einschl. der Bodenkanäle / lagern zur teilw.Remontage (?)
Abräumen des Feinsandbettes einschl. ca . 10cm Auffüllmaterial.
Prüfen des Rohrleitungssystems / ggfls. Ersatz bzw. Reparatur, vorhandene Rohrgrabenverfüllungen
ggfls. nachträglich verdichten.
Verminderung der Anzahl und Abstände Bodenkanäle, ggfls. veränderte Lage / Anspeisung gemäß
Neuauslegung der Beckenhydraulik.
Bodenkanäle ( ggfls.aus Bestand ?) insgesamt in Beton einbetten / ggfls. auf Streifenfundament
setzen
Planum der Beckenbodenauffüllung herstellen / verdichten, darauf Trennvlies und Fe-freies
Splittbett / eben ausgebildet und verdichtet, ca. 10-15cm stark., Alternativ Magerbetonsohle.
Beckenbodenbleche ( aus Bestand ? ) neu verlegen.
Geschätzter Zeitaufwand für die Durchführung der vorstehend beschriebenen Arbeiten, da bedingt
witterungsabhängig, ca. 4-6 Wochen.
Blatt 3
Blatt 3
Kostenbetrachtung :
Gegenüber den im Wirtschaftsplan 2005 eingestellten Kosten der Beckensanierung ( Bezug
Gutachten FSP v. 22.10.04 ) in Höhe von indexiert netto rd. 300.00.- Euro kann ein ungleich
geringerer Kosteneinsatz aus Durchführung der vorstehend beschriebenen Maßnahmen
prognostiziert werden.
Höhenanpassung der Überlaufkante durch Einsatz eines höhenverstellbaren
PVC-Profils gem . beigefügtem Plan und Foto FB Wolfenbüttel / Fa. Hinke
Maßnahmen im Beckenbodenbereich des Erlebnisbeckens als Schätzbetrag
Fläche 360qm x ca. 390.-/qm =
davon entfallen auf:
Demontage / Remontage Edelstahlbeckenkonstruktionen
10.000.Abräumen Bodenauffüllung einschl. Betonteile
10.000.Prüfen bzw. Ersatz / Reparatur Rohrleitungen
7.500.Einbettung / Fundamente Bodenkanäle
7.500.Bodenkanäle neu verlegen
15.000.Planum herstellen / Trennvlies und Splittbett einbringen
15.000.Bodenbleche neu verlegen
65.000.Sonstige bauliche Maßnahmen
10.000.-
netto
20.000.- EU
netto 140.000.- EU
-----------------------------------------Gesamt
netto 160.000.- EU
zuzügl. BNK
Abschliessend :
Die Durchführung der dargestellten Sanierungsmaßnahmen kann bei zeitnaher Entscheidung der
Stadt Bedburg noch vor Freibadsaison 2015 sichergestellt werden.
ausgearbeitet: Neuss, den 24.11.2014
Architekt: