Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
134 kB
Datum
20.07.2011
Erstellt
27.05.11, 04:08
Aktualisiert
27.05.11, 04:08
Stichworte
Inhalt der Datei
Zusatzvertrag Verbraucherzentrale NRW
Beratungsstelle Euskirchen
½ Beraterstelle und
Schuldenprävention
für Jugendliche, Migranten, Arbeitslose
und junge Familien im Kreis Euskirchen
2. Zwischenbericht
Zusatzvertrag Kreis Euskirchen / Verbraucherzentrale NRW e.V.
Für den Zeitraum 01.01.2010 bis zum 10.05.2011
Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e.V.
Mintropstraße 27
40215 Düsseldorf
Ansprechpartnerin:
Heike Hirschmann-Graf, Regionalleiterin
Tel.: 0 22 8 / 9 34 90 96
E-Mail: heike.hirschmann-graf@vz-nrw.de
Monika Schiffer, Beratungsstelle Euskirchen
Tel.:0 22 51 / 5 23 95
E-Mail: euskirchen@vz-nrw.de
10. Mai 2011
-2-
Inhalt
I. Problemstellung
II. Unser Auftrag
Zusatzvertrag zwischen dem Kreis Euskirchen und der Verbraucherzentrale NRW e.V.
Der Arbeitsansatz
III. Zielgruppen und Zielgruppenansprache
IV. Unsere Leistungen im Überblick
Unterrichtseinheiten
Bilanz Januar bis Dezember 2010
Ausblick 2011
V. Evaluation
Auswertung der Lehrerfragebögen
Auswertung der Schülerfragebögen
Bewertung
VI. Abschlussbewertung
Fazit
VII. Die Verbraucherzentrale NRW als Partnerin für die Verbesserung der finanziellen
Allgemeinbildung
Anhang:
Evaluations-Fragebögen
-3-
I. Problemstellung
Jahrzehntelange Erfahrungen der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen aus der täglichen Arbeit mit Verbrauchern rund um das Thema Haushaltsfinanzen und Verbraucherrecht
zeigen, dass ein großer Teil der Bevölkerung über unzureichende oder vielfach auch
keinerlei Grundkenntnisse hinsichtlich ökonomischer Zusammenhänge im Marktgeschehen
verfügt. Die Folge des festgestellten Informationsdefizits ist in vielen Fällen der Abschluss
nicht benötigter, überteuerter oder nachteiliger Verträge, insbesondere im Bereich der Finanzdienstleistungen. Derartige Fehlentscheidungen finanzieller Art haben oftmals weit reichende Konsequenzen, die von der Zahlung eines stark überhöhten Preises für weitgehend
deckungsgleiche Leistungen bis hin zu tiefgreifenden existenziellen Folgen reichen. Denn
sie binden den privaten Haushalt in der Regel langfristig und haben daher erhebliche Auswirkungen auf seine aktuelle und zukünftige Finanzausstattung und Liquidität.
Dies führt vielfach zu einer eingeschränkten Zahlungsfähigkeit der betroffenen Haushalte,
die erhöhte Anforderungen an die individuelle Budgetführung und –planung stellt und ggf.
professionelle Unterstützung erforderlich macht. Längst sind nicht mehr nur typische Arbeitslosenhaushalte von engen Haushaltsbudgets betroffen, sondern auch häufig die klassische
Mittelschicht.
Gleichzeitig stellt Konsum oft ein Statussymbol dar. Die Barrieren zur unmittelbaren Erfüllung von Konsumwünschen sinken, und die Bereitschaft zum kreditfinanzierten Konsum
wächst. Die vollmundigen Versprechungen der Kredit- und Werbewirtschaft leisten einen zusätzlichen Beitrag zur Konsumorientierung unserer heutigen Gesellschaft. Verschärfend
kommt hinzu, dass die bewusste Erziehung zum Umgang mit Geld und Haushaltsfinanzen
vielfach nicht mehr „gelebt” wird.
Die frühzeitige Vermittlung von finanziellem und konsumrelevantem Grundwissen kann unbedachte, folgenschwere Entscheidungen verhindern. Schon die Kenntnis bestimmter
grundlegender Marktzusammenhänge und der typischen Erkennungsmerkmale zweifelhafter
Angebote setzt Verbraucher in vielen Fällen in die Lage, auch ohne Spezialwissen Gefahren
zu erkennen und nachteilige Vertragsabschlüsse zu vermeiden.
Gezielte Bildungsarbeit in einem frühen Stadium wird jedoch durch die Tatsache erschwert,
dass der Bereich „Wirtschaft“ in der schulischen Ausbildung eher eine untergeordnete Rolle
spielt. Angebote in Schulen haben meist Aktionscharakter, wobei die einmalige Vermittlung
der Thematik den Regelfall darstellt.
-4-
ll. Unser Auftrag
Zusatzvertrag zwischen dem Kreis Euskirchen und der Verbraucherzentrale NRW e.V.
Mit dem Beschluss des Kreistages vom 03.06.2009 wurde zum 01.01.2010 eine zusätzliche
halbe Beraterstelle für die Verbraucherzentrale NRW e.V. bewilligt. Für die Euskirchener Beratungsstelle der Verbraucherzentrale NRW war der Stellenausbau auf Grund der hohen Anzahl an Verbraucheranfragen, der Komplexität der Beratungsinhalte und der schlechten telefonischen Erreichbarkeit der Beratungsstelle (in einem Flächenkreis besonders negativ) von
besonderer Bedeutung. Ein Arbeitsschwerpunkt soll zudem die Schuldenprävention für
junge Verbraucher sein. Anfang des Jahres 2010 wurde das Angebot der Verbraucherzentrale in Euskirchen um den Schwerpunkt Schuldenprävention für Jugendliche,
Migranten, Arbeitslose und jungen Familien erweitert. Im Rahmen dieser zusätzlichen halben Beraterstelle sollen folgende Arbeitsfelder aufgegriffen werden:
1. Kontaktpflege mit den Schulsystemen, um innerhalb des Unterrichtsplanes das Thema
„Gefährdung im alltäglichen Umgang mit dem Einkommen und deren mögliche Problementwicklung" mit altersgerechten Mitteln in Klassenverbänden zu verdeutlichen,
2. Bereitstellung von aktuellen Informationsmaterialien zu den Themenbereichen „Internetund Telefonkosten", „Erste eigene Bude", „Umgang mit dem Girokonto", „Versicherungen" usw. ,
3. Öffentlichkeitsarbeit,
4. Informations- und Kooperationskontakte zu den in sozialer Basisarbeit stehenden Institutionen und Einrichtungen herzustellen, um frühzeitig Lebens- bzw. Existenzprobleme aus dem finanziellen Bereich zu erkennen und bei Bedarf im Rahmen der Kapazitäten Beratung zu Geld- und Kreditproblemen durchzuführen.
Die telefonische Erreichbarkeit der Beratungsstelle konnte zudem stark verbessert werden.
Des Weiteren ergibt sich nun die Möglichkeit, Rechtsberatung nach Terminvergabe anzubieten.
Der Bericht betrachtet die im Folgenden die Aktivitäten im Bereich der finanziellen Allgemienbildung.
Der Arbeitsansatz
Gezielte Aktivitäten zur Verbesserung der Konsum- und Finanzkompetenzen privater Verbraucher können unter dem Oberbegriff der „Finanziellen Allgemeinbildung” zusammen
gefasst werden. Der Arbeitsansatz kann wie folgt definiert werden:
Finanzielle Allgemeinbildung beinhaltet die Vermittlung von Grundlagen für eine bewusst gesteuerte wirtschaftliche Betätigung privater Haushalte und stellt als solche eine wichtige
Voraussetzung für den selbstständigen, eigenverantwortlichen und reflektierten Umgang mit
Haushaltsfinanzen und Produkten des Konsum- und Finanzdienstleistungsmarktes dar. Somit handelt es sich um eine Schlüsselqualifikation im Lebensalltag privater Haushalte, die für
-5eine selbst bestimmte Teilhabe am modernen Wirtschaftsleben unverzichtbar ist.
Konkret geht es darum, junge Konsumenten zu befähigen, ihre individuellen Finanzströme
sinnvoll und überlegt zu koordinieren und sie zu einer kritischen Einstellung gegenüber unseriösen Angeboten und Produkten des Konsum- und Finanzdienstleistungsmarktes zu motivieren. Die Vermittlung von finanzieller Allgemeinbildung stellt eine übergreifende präventive Aufgabe dar. Die vorbeugende Arbeit zum Umgang mit Geld und Haushaltsfinanzen
ist bei der Verbraucherzentrale NRW im Gegensatz zu zahlreichen Ansätzen anderer Bildungsträger allerdings nicht alleine auf die Verhinderung einer Überschuldungssituation im
Sinne von Schuldenprävention ausgerichtet, sondern bezieht sich auf die gesamte Themenpalette des wirtschaftlichen und rechtlichen Verbraucherschutzes für private Haushalte.
lll. Zielgruppen und Zielgruppenansprache
Der Zielerreichung von Bildungsmaßnahmen zur Verbesserung der finanziellen Allgemeinbildung sind auf Grund der Komplexität der Fragestellungen vielfach enge Grenzen gesetzt, so
dass besondere Anforderungen an Zielgruppenansprache und inhaltlich-methodische Umsetzung gestellt werden müssen. Unerlässlich in diesem Zusammenhang ist es, den Bezug
finanzieller Bildungsmaßnahmen zur realen Lebenswelt der jeweiligen Zielgruppe herzustellen und die Empfänger von Bildungsmaßnahmen von deren individuellem Nutzen zu
überzeugen und sie somit dauerhaft zu motivieren.
Nach den bisherigen Erfahrungen der Verbraucherzentrale in Euskirchen sind Defizite in
der finanziellen Allgemeinbildung, unreflektiertes Konsumverhalten, ungenügende Haushaltsplanung sowie unzureichende Eigenverantwortlichkeit für Konsum- und Finanzentscheidungen des eigenen Haushaltes quer durch alle Teilnehmergruppen – wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung - zu verzeichnen.
Zwischen Vertretern der Verwaltung des Kreises Euskirchen und der Verbraucherzentrale
NRW wurde vereinbart, dass Angebote schwerpunktmäßig an die Hauptschulen, Förderschulen, Berufskollegs, Familienzentren, die offenen Jugendeinrichtungen und Träger von
bestimmten Maßnahmen gerichtet werden. Auf diesem Weg wird die Zielgruppe direkt erreicht. Langfristiges Ziel der Verbraucherzentrale ist, dass jeder Schulabgänger 4 Unterrichtseinheiten zum Thema finanzielle Allgemeinbildung besucht hat. Die Schulen im gesamten Kreisgebiet sollen bedient werden.
Als Multiplikatoren werden die Fallmanager und Arbeitsvermittler der ARGE EU-aktiv, die
Schulsozialarbeiter, die Mitarbeiter des ASD, der Familienzentren und offenen Jugendeinrichtungen sowie Lehrer angesprochen. Ziel ist hier zum einen die Sensibilisierung bezüglich der Problemstellungen zu den Themenbereichen Finanzen und Verträge, die in Haushalten vorkommen, und zum anderen die Information der Multiplikatoren über das Angebotsspektrum der Verbraucherzentrale. Gezielte Verweise an die Einrichtung Verbraucherzentrale in Euskirchen sind so möglich.
-6Auf Grund der heterogenen Zielgruppen von Unterichtseinheiten zur finanziellen Allgemeinbildung müssen im Regelfall gleiche Inhalte methodisch differenziert sowie in unterschiedlicher fachlicher Tiefe vermittelt werden, speziell in Abhängigkeit von Alter, Bildungsniveau
und Lerngeschwindigkeit der jeweiligen Zielgruppe. Die Vermittlung von Lerninhalten sollte
möglichst alltagsnah erfolgen und auf die konkrete Lebenssituation der Betroffenen ausgerichtet sein sowie den jeweils unterschiedlichen Erfahrungshorizont und Interessenshintergrund berücksichtigen.
Die Verbraucherzentrale NRW e.V. verfügt über verschiedene methodische Ansätze, wie
z.B. Vorträge und interaktive Unterrichtseinheiten, um zielgruppengerecht agieren zu
können.
lV. Unsere Leistungen
Die Verbraucherzentrale bietet Schulen und Trägern von Maßnahmen für junge Verbraucher
Unterrichtseinheiten an, die bezüglich Inhalt und Methoden entsprechend der Struktur der
Gruppe gestaltet sind. Das Angebot von vier Unterrichtseinheiten pro 9. oder 10. Schulklasse ist der Schwerpunkt der Aktivitäten. Langfristiges Ziel ist, dass jeder Schulabgänger
vier Unterrichtseinheiten besucht hat.
Gruppen von Multiplikatoren können die Verbraucherzentrale in Euskirchen im Rahmen von
Informationsveranstaltungen, die je nach Wunsch in der Beratungsstelle oder an anderen
Orten stattfinden, kennen lernen. Die Arbeit der Verbraucherzentrale wird vorgestellt
und/oder es werden die typischen Problemstellungen - z.B. Ärger mit Anbietern, Kontopfändungen - thematisiert. Die Veranstaltungen werden bezüglich Dauer und Themen nach
den Interessen der Teilnehmer ausgerichtet.
Unterrichtseinheiten
Rechtlicher Verbraucherschutz
In dieser Unterrichtseinheit geht es um grundsätzliche Fragestellungen, z.B. „Wie kommt ein
Vertrag zustande“, „Welche Rechte und Pflichten hat ein Verbraucher?“. Es werden die
rechtlichen Aspekte von Vertragsabschlüssen für verschiedene Altersgruppen ausgelotet.
Umgang mit Geld
Dieses Modul behandelt die Themen „Taschengeld“ und „Erstes eigenes Einkommen“. Das
eigene Kaufverhalten wird hinterfragt. Weiterhin geht es um die Verwaltung eines Budgets
und den Umgang mit Konsumwünschen. Je nach Altersstufe wird der Weg von der Rechnung bis zum Mahnbescheid behandelt.
Konto und Kredit
Dieser Themenkomplex befasst sich mit der Einrichtung eines Girokontos, den Rechten und
Pflichten rund um das Girokonto und den Dispositionskredit. Auch der Kreditabschluss wird
-7besprochen.
Die erste eigene Bude
Hier geht es um den Themenkreis Wohnung und Wohungseinrichtung, sowie die Grundausstattung des Haushaltes. Es werden die Kosten und Folgekosten aufgezeigt.
Kostenfalle Handy
Schwerpunktmäßig wird das Telefonierverhalten der Jugendlichen behandelt. Konkret
werden Kosten der normalen Handynutzung thematisiert und spezielle Angebote für Jugendliche besprochen (Downloads von Bildern, Klingeltönen, SMS-Werbung und vermeintliche
Gratisangebote).
Gefahren im Internet
Das Angebot gibt umfassende Tipps bei der Internetnutzung und klärt über die möglichen
Gefahren zielgruppenorientiert auf. Fragen zur Unbedenklichkeit des Musikdownloads oder
des ungewollten Vertragsabschlusses über Internetseiten werden problematisiert und diskutiert.
Versicherungen
Die Jugendlichen oder jungen Erwachsenen erfahren Grundsätzliches zum Thema „Versicherungsverträge“. Sowohl die Auswahl der richtigen Versicherungen als auch die Tricks der
Anbieter sind hier Thema.
Bilanz Januar 2010 bis Mai 2011
Hauptschulen
1. 2010
● Vorstellung der Arbeit der Verbraucherzentrale und des Angebots „Durchblick –
Unterrichtseinheiten zur Stärkung der Finanzkompetenz junger Menschen“ auf
der Schulleiterkonferenz im Februar 2010
● das Angebot richtet sich verstärkt an 9. und 10. Klassen
● wünschenswert sind Unterrichtsreihen mit jeweils 4 Themen für jede Klasse
● in Hellenthal, Kall, Euskirchen, Bad Münstereifel und Blankenheim wurde das
Angebot umgesetzt
● alle Schulen wollen sich wieder beteiligen
● weitere Schulen Schleiden und Euskirchen folgen
● durch Mund-zu-Mund-Propaganda fragen weitere Schulen an
● eine Liste der Veranstaltungen findet sich auf den Seite 10 und 11
2. 2011
● in Euskirchen, Blankenheim und Mechernich wurde das Angebot an den Hauptschulen bereits umgesetzt; an den Hauptschulen in Kall und Schleiden finden
Veranstaltungen noch vor den Sommerferien statt
-8-
Förderschulen
● Vorstellung der Arbeit der Verbraucherzentrale und des Angebots Durchblick bei
einer Schulleiterkonferenz im Dezember 2010 in Urft
● Termine sind schon vereinbart für die Förderschule Hören und Kommunikation
Euskrichen
● Angebot an Lehrer und Schulleiter während des Lehrerforums „Komm auf Tour“
● im 1. Quartal 2011 fünf Unterrichtseinheiten an der LVR-Max-Ernst-Schule
Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation; die Resonanz war sehr positiv.
Alle Veranstaltungen wurden begleitet von Lehrern, die in die Gebärdensprache
übersetzten
Berufskollegs
●
●
●
●
●
●
●
●
Angebot „Durchblick“ an die Leiter der Berufskollegs Kall und Euskirchen (Thomas-Eßer-Berufskolleg)
die Schüler im Berufsvorbereitungsjahr am Berufskolleg Eifel und Thomas-EßerBerufskolleg besuchten in 2010 je 4 Durchblick-Einheiten
beide Berufskollegs wollen die Veranstaltungen wiederholen
eine Liste der Veranstaltungen findet sich auf Seite 10 und 11
Berufskolleg Eifel in Kall fragt Veranstaltungen für Auszubildende nach
jeweils zwei Unterrichtseinheiten für Berufsschüler Bäcker und Bäckereifachverkäufer/innen im Januar 2011
im Mai 2011 eine Tagesveranstaltung für das Berufsvorbereitungsjahr in der Beratungsstelle
Maßnhamen am Thomas-Eßer-Berufskolleg werden zur Zeit terminlich abgestimmt
weitere Schulveranstaltungen
eine Liste der Veranstaltungen findet sich auf den Seiten 10 und 11
● die Willi-Graf-Realschule ist sehr engagiert; Anfang 2011 haben alle sechs 10.
Klassen je vier Unterrichtseinheiten Durchblick erhalten
●
offene Jugendarbeit
Vorstellung der Arbeit der Verbraucherzentrale und des Angebots Durchblick bei
der AG78 im Oktober 2010 in Euskirchen
● Vorstellung der Arbeit der Verbraucherzentrale und des Angebots Durchblick bei
der AG Südeifel im September 2010 in Schleiden
● die AG Nordeifel folgt
● Veranstaltung zum Thema Internetabzocke im Jugendhaus Kolosseum e.V. in
Schleiden mit 15 Teilnehmern zwischen 14 und 29 Jahren im November 2010;
die Resonanz war sehr positiv
●
-9-
Familienzentren
22.04.2010 Vorstellung der Arbeit der Verbraucherzentrale und des Angebot
„Durchblick“ für die Familienzentren im Kreishaus; Durchblick-Veranstaltungen
wurden bereits in den vergangenen Jahren angeboten, bedauerlicher Weise gab
es jedoch nur eine geringe Teilnahme der Eltern bzw. Zielgruppe
● Teilnahme an FUN
● Frühjahr 2011 Anschreiben an alle Familienzentren im Kreis Euskirchen mit den
Angeboten speziell für die Einrichtungen, zu den Themen Finanzen, allgemeines
Recht, Energie und Ernährung; die Familienzentren fragen verstärkt die Themen
Energie und Ernährung nach
●
Allgemeiner Sozialer Dienst
Vorstellung der Arbeit der Verbraucherzentrale am 14.06.2010 für die Mitarbeiter
im Kreishaus; die 2. Gruppe steht noch aus (Mitarbeiter der Träger)
● die Beratungsstelle wird nun häufiger von Mitarbeitern des ASD kontaktiert
●
ARGE EU-aktiv
Vorstellung der Arbeit der Verbraucherzentrale bei den zwei Teams der ARGE
EU-aktiv im November 2009; die Fallmanager- und Arbeitsvermittler kennen die
Beratungsstelle als Ansprechpartner bzw. Verweisadresse und nutzen diese
Möglichkeit
● die von der ARGE (mit)finanzierten Maßnahmen ALL, SINA und 3 Gruppen bei
der Tertia (Aktivierungshilfe) in Euskirchen und Kall besuchten je 4 DurchblickEinheiten zu den Themen allgemeines Recht, Girokonto und Kredit, Die erste
eigene Bude und Versicherungen
● in regelmäßigen Abständen (ca. 8 Monate, maximale Verweildauer der Teilnehmer in den Maßnahmen) soll die Veranstaltungsreihe wiederholt werden
●
- 10 -
Unterrichtseinheiten im Überblick
Die Durchführung von Unterrichtseinheiten an Schulen und Berufskollegs bildet den Schwerpunkt des Angebotes Schuldenprävention.
Ziel ist, dass jeder Schulabgänger vier Unterrichtseinheiten aus den Bereichen Recht und Fianzen besucht hat. Das Angebot wird – wie vereinbart – verstärkt an Hauptschulen und
Förderschulen gerichtet. Angesprochen werden alle Hauptschulen im Kreisgebiet. Aufgrund
der Klassenanzahl und zeitlichen Kapazitäten der Schulen variiert die Anzahl der Unterrichtseinehiten an einzelnen Schulen.
In den 100 Veranstaltungen hatte die Verbraucherzentrale im Jahr 2010 2000 Kontakte zu
Schülern und jungen Erwachsenen.
Aufteilung nach Schulen etc.
Schule
Nordschule Euskirchen
GHS Hellenthal
GHS Kall
GHS Blankenheim
GHS Bad Münstereifel
Willi-Graf-Realschule Euskirchen
Emil-Fischer-Gymnasium
Thomas-Eßer-Berufskolleg
Berufskolleg Eifel Kall
Außerschulische Organisationen
Caritas Sina
Tertia Urft
Tertia Euskirchen
BZE ALL
Tagesveranstaltung Berufskolleg Eifel Kall
Summe
Anzahl Unterrichtseinheiten
24
16
6
6
6
6
1
4
12
4
4
4
4
3
100
Aufteilung nach Inhalt der Unterrichtseinheiten
Unterrichtseinheit
Rechtlicher Verbraucherschutz
Konto und Kredit
Die erste eigene Bude
Gefahren im Internet
Versicherungen
Schuldenspirale
Werbung und Konsum
Summe
Anzahl der Veranstaltungen
24
24
22
2
19
6
3
100
- 11 -
In den 75 Veranstaltungen die von Januar bis Anfang Mai 2011 durchgeführt wurden, hatte
die Beratungsstelle im 1300 Kontakte zu Schülern und jungen Erwachsenen.
Aufteilung nach Schulen etc.
Schule
Georgschule
GHS Blankenheim
GHS Mechernich
Berufskolleg Eifel Kall
Willi-Graf-Realschule Euskirchen
Förderschule Max-Ernst
Anzahl Unterrichtseinheiten
12
5
24
4
24
5
Außerschulische Organisationen
Tertia Euskirchen
1
Summe
75
Aufteilung nach Inhalt der Unterrichtseinheiten
Unterrichtseinheit
Rechtlicher Verbraucherschutz
Konto und Kredit
Die erste eigene Bude
Von der Rechnung bis zum Mahnbescheid
Versicherungen
Finanzführerschein
Summe
Anzahl der Veranstaltungen
22
19
18
4
6
6
75
Ausblick 2011
In allen Bereichen wird das Angebot weitergeführt bzw. verstärkt. Weitere Schulen, offene
Jugendeinrichtungen und Maßnahmenträger werden angesprochen.
Das Angebot an Multiplikatoren wird ebenfalls verstärkt. Die bereits angesprochen Gruppen
erhalten zweimal jährlich die Möglichkeit, neue Mitarbeiter oder weitere Interessierte zu einer
Veranstaltung in die Verbraucherzentrale in Euskirchen zu entsenden. Hier wird zu festgelegten Terminen das Angebot der Institution Verbraucherzentrale ausführlich vorgestellt.
Auch Lehrer bekommen die Möglichkeit, die Verbraucherzentrale mit Ihren Angeboten
kennen zu lernen. Über die Schulen werden die Lehrer von der Verbraucherzentrale in die
Beratungsstelle eingeladen.
- 12 -
V. Maßnahmen zur Evaluation
Begleitend zu den Veranstaltungen in den Schulen wurde ab Juli 2010 den Lehrkräften und
einem Teil der Schüler ein standardisierter Fragebogen ausgeteilt, der im Nachgang der
Veranstaltung beantwortet und anonym ausgefüllt werde sollte (Beispiel in den Anlagen 1
und 2).
Auswertung der Lehrerfragebögen
20 % der Lehrkräfte gaben an, die Veranstaltung im Unterricht sehr gründliche oder eher
gründlich vorbereitet zu haben, 40% haben die Schüler mittelmäßig vorbereitet und 40% der
Lehrkräfte haben nach eigenen Aussagen die Schüler weniger oder gar nicht auf die Veranstaltung vorbereitet.
Der Wissenszuwachs der Schüler wurde von allen Lehrkräften als verbessert bewertet. Alle
Lehrer gaben an, dass sich die Kenntnisse der Schüler „sehr verbessert“ oder „eher verbessert“ haben.
Die Veranstaltungen wurden insgesamt positiv bewertet: alle Lehrkräfte urteilten mit „eher
gut“ und „sehr gut“. Es gab keine Stimmen für „eher schlecht“ und „sehr schlecht“.
Positiv hervorgehoben wurde die Relevanz der Themen für die bald in eine Ausbildung gehenden Schüler und die Nähe zur Lebenswirklichkeit und dass die Schüler stark in die Veranstaltungen eingebunden waren.
Auswertung der Schülerfragebögen.
99% der Schülerfragebögen waren verwertbar.
Insgesamt kann festgehalten werden, dass die Unterrichtseinheiten von den meisten Schülern positiv bewertet wurden.
Die Frage nach dem bereits vorhandenen Wissen beantworteten 0% der Befragten mit „sehr
viel“, 14% mit „viel“, 74% mit „eher weniger“ und 12% mit „gar nichts“.
Während des Unterrichts zeigte sich, dass diese Selbsteinschätzung und die Wirklichkeit
größtenteils auch zusammenpassen. Damit korrespondiert auch die Beantwortung der Frage
nach dem Wissenszuwachs. 86% der Schüler beantworteten die Frage zum Wissenszuwachs mit „ja, sehr viel“ oder „ja, viel“, 11% gaben als Antwort „teils/teils“ an und nur 2,5%
waren der Meinung „eher weniger“ neue Informationen erfahren zu haben. Kein Schüler gab
an, keine neuen Informationen erhalten zu haben.
- 13 Bei der Frage, ob die Schüler die Informationen, die sie bekommen haben, für sich nutzen
können, antworteten 80% mit „ja, auf jeden Fall“, 19% mit „ja, aber nur zum Teil“ und nur 1%
mit „nein, eher nicht“.
Bewertung der Ergebnisse
Insgesamt bleibt festzuhalten, dass der überwiegende Teil der befragten Lehrkräfte und der
Schüler die Unterrichtseinheiten als gut oder sogar sehr gut beurteilt.
Die Auswertung der Evaluationsbögen spiegelt auch die Erfahrungen der Beratungsstelle
wider, die während vieler Gespräche gemacht werden. Die Resonanz auch von Seiten der
Maßnahmenträger und Multiplikatoren ist durchweg positiv.
Viele Schulen, die von den Unterrichtseinheiten gehört haben, bekunden ihr Interesse.
Um in Zukunft noch fundiertere Ergebnisse bei den Befragungen zu erzielen wird die Evaluation um verschiedene Fragen erweitert und ab Januar 2011 in der geänderten Form
durchgeführt.
Vl. Abschlussbewertung
Insgesamt bewerten wir das breite Angebot zum Themenbereich Schuldenprävention als
sehr erfolgreich. Die Teilnehmer der Maßnahmen in Schulen, Berufskollegs und Maßnahmen der Aktivierungshilfe zeigten sich größtenteils hoch motiviert und arbeiteten konstruktiv mit.
Die Schulen, Berufskollegs und Maßnahmenträger zeigen ein starkes Interesse an den Unterrichtseinheiten.
Auch die Fallmanager und Arbeitsvermittler der ARGE EU-aktiv sowie die Mitarbeiter des
ASD bewerteten die Informationsveranstaltungen als positiv und wenden sich nun häufiger
für ihre Kunden an die Verbraucherzentrale bzw. verweisen die Kunden dorthin.
Die Familienzentren haben 2010 keine Angebote zum Thema Finanzen wahrgenommen.
Dies liegt evtl. in den Erfahrungen der Jahre 2008 und 2009 begründet. Die Familienzentren
boten diverse Veranstaltungen für Familien an. Diese wurden jedoch von den Familien kaum
wahrgenommen. Dies scheint jedoch ein Umstand zu sein, der nicht nur bei den Angeboten
der Verbraucherzentrale zu beobachten ist. Im Jahr 2011 werden die Familienzentren nochmals aktiv mit dem Angebot Durchblick (Vorträge, Infoabende) angesprochen.
Fazit
Finanzielle Allgemeinbildung kann nur dann dauerhaft erfolgreich sein, wenn es gelingt, den
- 14 quer über alle Bevölkerungsgruppen und -schichten bestehenden Bildungslücken durch eine
zielgerichtete inhaltliche Informationsvermittlung anhaltend zu begegnen. Ziel jedes Einzelnen sollte es sein, den Privathaushalt als „Minibetrieb” begreifen und verstehen zu lernen
und entsprechend rational und reflektiert zu handeln. Hierzu müssen die Themen Haushaltsfinanzen und Geldprobleme aus ihrem bisherigen Schattendasein herausgehoben werden.
Haushalte sollten dazu animiert werden, über Geld, Umgang mit Geld und Probleme mit
Geld zu reden und möglichst frühzeitig professionelle Hilfe wahrzunehmen.
Überaus positiv zu bewerten ist die Entscheidung für ein breit aufgestelltes Angebot an die
verschiedenen Zielgruppen. Die Vernetzung der Verbraucherzentrale in Euskirchen besonders mit ASD, ARGE EU-aktiv und den Trägern anderer Maßnahmen führt verstärkt zur direkten Kontaktaufnahme betroffener Personen mit der Beratungsstelle.
Die Investition in eine verbesserte finanzielle Allgemeinbildung auch aus präventiven
Gesichtspunkten wird sich bezahlt machen, zumal sich unüberlegte Geldausgaben als Folge
eines ungenügenden finanziellen Managements der Privathaushalte vielfach langfristig in
einer zusätzlichen Belastung der Sozialhaushalte niederschlagen. Das Aufgreifen eines
Arbeitsverhältnisses oder der Erhalt eines Arbeitsplatzes wird erschwert durch Überschuldung. Der Ausbau präventiver Bildungsangebote trägt somit auf längere Sicht gesehen zu
einer Entlastung öffentlicher Haushalte bei.
Vll. Die Verbraucherzentrale NRW als Partnerin für die
Verbesserung der finanziellen Allgemeinbildung
Der Bereich der Verbraucherbildung wird seitens der Verbraucherzentrale NordrheinWestfalen seit jeher aktiv besetzt. Zielgruppengerecht aufbereitete Informationsmaterialien,
Unterrichtseinheiten und Hintergrundinformationen in schriftlicher und elektronischer Form
können bereit gestellt werden. Örtliche Veranstaltungen und Projekte werden vor einem einschlägigen Erfahrungshintergrund gestaltet und können zu einer breiten Streuung der Bildungsaktivitäten beitragen.
Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat sich als neutrale Beratungs- und Informationsinstanz für Multiplikatoren im Bildungsbereich etabliert. Zum einen werden kostenlose
Online-Materialien für Multiplikatoren über den Internetserver „Learn:Line” (Bildungsserver
des Landes Nordrhein-Westfalen, betrieben vom Landesinstitut für Schule und Weiterbildung) aufbereitet und bereit gestellt. Diese enthalten neben Basisinformationen und Handreichungen spezielle Projekt- und Methodenvorschläge und stellen Arbeitsblätter zu den
angesprochenen Themen zur Verfügung. Zum anderen kann die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen durch spezifische Multiplikatorenschulungen (z. B. Schulungen für Fallmanager der ARGE’n, Lehrerfortbildungen u. a.) indirekt zur Verbraucherbildung beitragen.
Die Internetseiten der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen bieten aktuelle Informa-
- 15 tionen für Lehrer, Eltern und andere Multiplikatoren in Sachen Konsumerziehung und Verbraucherbildung. Ein E-Mail-Newsletter kann abonniert werden und informiert über aktuelle
Verbraucherthemen.
Die bereits etablierte Online-Plattform „www.checked4you.de” bildet eine ideale Basis zur
zielgruppen- und altersgerechten Ansprache von Jugendlichen und jungen Erwachsenen
(ca. 12 bis 18 Jahre) mit dem Ziel der Vermittlung von finanziellem und konsumbezogenem
Grundwissen außerhalb des Schulbetriebes. Die zahlreichen Themenrubriken eignen sich
auch als jugendgerecht gestaltete Informationsquelle für den Unterricht. Die bereits bestehende und ausgereifte technische Basis des Angebotes erlaubt es der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, zukünftige inhaltliche Angebote für Jugendliche und
junge Erwachsene in kurzer Zeit in einer auf deren Gewohnheiten und Interessen ausgerichteten Form an die Zielgruppe zu transportieren.
Das Angebot der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen wird regelmäßig überprüft und
weiter entwickelt. Hierzu werden je nach Themenstellung und Methodenwahl unterschiedliche Evaluationskriterien entwickelt.
Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen ist Mitglied und Initiator von bundes- und
landesweiten sowie kommunalen Arbeitskreisen. Die vernetzte Arbeitsweise ermöglicht die
optimale Nutzung von Synergieeffekten, einen kontinuierlichen fachlichen Austausch und
eine zielgerichtet kanalisierte Informationsweitergabe ebenso wie die Bewerbung und Verbreitung einschlägiger Bildungsangebote.