Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
15 kB
Datum
20.07.2011
Erstellt
17.05.11, 04:04
Aktualisiert
18.05.11, 04:04
Stichworte
Inhalt der Datei
Kreis Euskirchen
Der Landrat
V 174/2011
10.05.2011
Datum:
X Öffentliche Sitzung
Nichtöffentliche Sitzung
Beratungsfolge:
Ausschuss für Bildung, Sport und Kultur
25.05.2011
Kreisausschuss
22.06.2011
Kreistag
20.07.2011
Einführung der Ganztagsberufschule in der gesunden Schule (GigS) für den Ausbildungsberuf Tischler/in am Thomas-Eßer-Berufskolleg in Euskirchen
Sachbearbeiter: Herr Ney
Tel.: 15 531
Abt.: 40
Die Vorlage berührt nicht den Etat des lfd. Haushaltsjahres.
Die Vorlage berührt den Etat auf der Ertrags- und/oder Einzahlungsseite.
X Mittel stehen haushaltsrechtlich zur Verfügung.
Produkt: 231 01
Zeile: 26
Mittel stehen haushaltsrechtlich nicht zur Verfügung.
Mittel werden über-/außerplanmäßig bereitgestellt.
Produkt:
Zeile:
gez.
I. V.
Steffens
Kreiskämmerer
Deckungsvorschlag:
Es entstehen Folgekosten - siehe anliegende Folgekostenberechnung.
Beschlussempfehlung der Verwaltung:
Der Kreistag beschließt:
a) Vorbehaltlich der Zustimmungen der Schulkonferenz des Thomas-Eßer-Berufskollegs und der
nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) zuständigen Stelle wird mit Beginn des Schuljahres
2011/2012 für die Auszubildenden des Ausbildungsberufs Tischler/in die Ganztagsberufsschule in
der gesunden Schule (GigS) eingeführt.
b) Einer Ausdehnung der Ganztagsberufsschule auf weitere Bildungsgänge wird zugestimmt, sofern
dem Kreis keine zusätzlichen Kosten entstehen.
-2-
Begründung:
Die Einführung der „Ganztagsberufsschule in der gesunden Schule (GigS)“ am Thomas-EßerBerufskolleg war bereits in 2010 (V 81/2010) Gegenstand der politischen Beratung. Die Maßnahme
konnte seinerzeit wegen der fehlenden Zustimmung der Schulkonferenz nicht umgesetzt werden.
Nunmehr ist beabsichtigt, die Ganztagsberufschule zunächst für den Ausbildungsberuf Tischler/in
zum Schuljahr 2011/2012 einzuführen.
Die Tischler-Innung Euskirchen beantragt für ihre Auszubildenden die Ausdehnung des Berufsschulunterrichts im Rahmen des Modells „Ganztagsberufsschule in der gesunden Schule (GigS)“ am Thomas-Eßer-Berufskolleg auf 10 Unterrichtsstunden. Der Leiter des Thomas-Eßer-Berufskollegs beabsichtigt, vorbehaltlich der Zustimmungen des Kreises und der Schulkonferenz den 10 Stunden- Berufsschultag für den Ausbildungsberuf Tischler/in ab dem Schuljahr 2011/2012 einzuführen.
Der Modellversuch GigS wurde in Konsequenz der Diskussion um den zweiten Berufsschultag als
Bestandteil eines Vorhabenkatalogs zur Stärkung der Ausbildungsbereitschaft der Betriebe entwickelt. Er begann am 1.8.2006 in den drei Ausbildungsberufen Frisör/-in, Tischler/-in und Maler/-in an
Berufskollegs in Recklinghausen, Bocholt und Hennef. Er wurde wissenschaftlich begleitet und endete am 30.11.2009. Auf Grund des erfolgreichen Verlaufs wurde der Modellversuch im Schuljahr
2008/2009 vorzeitig ausgeweitet.
Gemäß Erlass des Schulministeriums vom 18.11.2009 können Bildungsgänge der Berufsschule als
Ganztagsberufsschule mit 10 Unterrichtsstunden an einem Schultag organisiert werden. Noch
verbleibende zu erteilende Unterrichtsstunden werden in Projektwochen erteilt.
Voraussetzung für die Beteiligung eines Bildungsganges an dieser Organisationsform ist die Vorlage
eines integrierten Bewegungs- und Ernährungskonzeptes zur Gesundheitsförderung. Den Schülerinnen und Schülern ist durch entsprechende Angebote die Einnahme eines gesunden Frühstücks und
Mittagessens zu ermöglichen. Die Lernzeiten sind rhythmisiert auf den Vormittag und den Nachmittag
zu verteilen. Ritualisierte Bewegungspausen sind zur Aktivierung und Entspannung in den Unterricht
zu integrieren. Sie sollen Ermüdungsphasen entgegenwirken und somit einen nachhaltigen Lernprozess während des Unterrichtstages gewährleisten. Die Entwicklung und Umsetzung des Sport- und
Bewegungskonzeptes erfolgt in enger Abstimmung mit dem Unterrichtsfach
Sport/Gesundheitsförderung. Dem Antrag sind neben dem Bewegungs-, Ernährungs- und Gesundheitskonzept die Zustimmungen des Schulträgers und der zuständigen Stelle nach dem BBiG oder
der HwO beizufügen. Die Handwerkskammer Aachen hat dem Vorhaben bereits am 30. März 2010
zugestimmt.
Die übrigen Voraussetzungen sollen am Thomas-Eßer-Berufskolleg wie folgt erfüllt werden:
Verpflegung der Schüler/innen
Die Mahlzeiten werden in einem separaten Raum eingenommen. Dieser so genannte Sozialraum
wird durch den Umbau des bisherigen Baulabors neu geschaffen und mit einer Einbauküche sowie
entsprechendem Mobiliar und einem Warmhaltesystem für das Mittagessen ausgestattet. Herstellung
und Einbau der Küchenzeile erfolgen durch die Tischler-Innung unter Einbeziehung der Schülerinnen
und Schüler der jetzigen Mittelstufe, die diese Arbeiten planen und durchführen.
Das Frühstück wird von den Schülerinnen und Schülern selbst zubereitet (der Einkauf der Nahrungsmittel erfolgt durch die Lehrkräfte). Die Schülerinnen und Schüler übernehmen auch den Ordnungsdienst.
Das Mittagessen wird von einem Caterer warm angeliefert und vor Ort in einem entsprechenden
Warmhaltegerät bis zum Verzehr bereitgehalten. Die Schülerinnen und Schüler können zwischen
zwei Gerichten wählen, wobei ein Gericht ein vegetarisches Gericht ist. Der Menüplan ist immer eine
Woche im Voraus bekannt, so dass die Auswahl des gewünschten Gerichts frühzeitig möglich ist.
Eine Änderung der aktuellen Anzahl der Mittagessen kann bis 10:00 Uhr des jeweiligen Tages vorgenommen werden. Bei der Essensausgabe sollen zunächst Schülerinnen der Berufsfachschule Kinderpflege unterstützend tätig sein.
Die Kosten für die Tagesverpflegung sind mit 7,00 Euro pro Person und Tag kalkuliert. Hiervon entfallen 3,80 € auf das Mittagessen, die restlichen 3,20 € sind für das Frühstück, den Nachmittag-Snack,
-3Getränke sowie Verbrauchsmaterialien, z. B. Spülmittel o. ä. bestimmt. Die Kosten teilen sich die
Ausbildungsbetriebe und Auszubildenden je zur Hälfte. Die Abrechnung übernimmt die Kreishandwerkerschaft RUREIFEL in Zusammenarbeit mit den Betrieben. Seitens der Schule wird verstärkt
darauf hingewirkt, dass die Schülerinnen und Schüler am Mittagessen teilnehmen.
Bewegungskonzept
Ein Aspekt der Gesundheitsförderung im Rahmen von GigS ist die Integration von Bewegungsanlässen in das Schulleben. Im Sportunterricht werden ausgewählte Bewegungsübungen konkret vorbereitet, so dass diese Übungen im Unterricht und im beruflichen Alltag abgerufen werden können. Dabei
treten die Sportlehrer als Multiplikatoren auf. Sie sind mitverantwortlich für die Anleitung der "NichtSportlehrer", so dass diese in die Lage versetzt werden, eigenständig situationsgerechte Bewegungsübungen im Unterricht einsetzen zu können. Für die Umsetzung dieses Bewegungskonzeptes
werden keine Sportgeräte benötigt.
Finanzierung der Maßnahme
Die Küchenzeile wird vollständig von der Tischler-Innung (einschließlich Material und Montage) hergestellt, Kosten entstehen dem Kreis nicht.
Für Elektrogeräte, Bestecke und Geschirr, Tische und Stühle für den Sozialraum, Warmhaltewagen
werden rund 7.000 € benötigt. Dieser Betrag steht im Rahmen der gebildeten Haushaltsausgabereste
des Finanzplans zur Verfügung. Die Bereitstellung zusätzlicher Finanzmittel ist nicht erforderlich.
gez. I. V. Poth
Landrat
Geschäftsbereichsleiter:
Abteilungsleiter:
Sachbearbeiter/in:
Kreistagsbüro:
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(Unterschrift)
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