Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
42 kB
Datum
30.05.2011
Erstellt
20.05.11, 04:09
Aktualisiert
20.05.11, 04:09
Stichworte
Inhalt der Datei
Wir im Revier
Die Potenziale des Rheinischen Reviers
für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung besser nutzen!
Impulspapier für die konstituierende Sitzung des Beirates
zum Programm „Innovationsregion Rheinisches Revier“ am 12. April 2011
I
Das Rheinische Revier – Eine Region mit großen Potenzialen
Mit dem nunmehr beginnenden Programm „Innovationsregion Rheinisches Revier“ (IRR) will
die Landesregierung „das in der Region vorhandene Potenzial an Technologie, Wissenschaft, Industriestruktur und gut ausgebildeten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern für den Aufbau einer
neuen nachhaltigen Wirtschaftsstruktur nutzen.“
Mit seiner einzigartigen Struktur aus Forschung, Lehre, Technologiekompetenz und Industrie rund
um das Thema Energie birgt das Rheinland ein schon jetzt großes Innovationspotenzial in sich.
Aufgabe und Ziel muss es daher vor allem sein, dieses Potenzial mit seinen vorhandenen Aktivitäten und Akteuren unter dem Dach des Programms IRR zu identifizieren, zu bündeln und zu vernetzen, um so einen Mehrwert für die gesamte Region und die Grundlage zur Weiterentwicklung einer nachhaltigen Wirtschaftsstruktur zu schaffen, um die regionale Wertschöpfung weiter zu stärken.
II
Das Rheinische Revier – Eine einzigartige Region
Mit der Entwicklung des Programms IRR muss jetzt die Chance genutzt werden, für das Rheinische Revier ein inhaltliches Alleinstellungsmerkmal zu entwickeln, welches die vorhandenen Potenziale und die zukünftigen Entwicklungschancen der gesamten Region sichtbar macht.
Dazu muss der Markenkern des Rheinischen Reviers heraus gearbeitet werden, der den Potenzialen und Entwicklungsmöglichkeiten der gesamten Region – auch in Abgrenzung zu anderen
Regionen – gerecht wird.
III
Gemeinsam neue Wege gehen
Mit dem Programm IRR soll keine Struktur geschaffen werden, die in Konkurrenz zu den bewährten Strukturen der „Regio Aachen e.V.“ oder „Köln/Bonn e.V.“ steht. Dies gilt auch für konkrete Initiativen, wie die „indeland Entwicklungsgesellschaft“ oder „Terra Nova“.
Vielmehr soll ein Mehrwert geschaffen werden, indem die vorhandenen Potenziale und Initiativen
des gesamten Rheinischen Reviers unter einem Dach erfasst und koordiniert werden, um sie so
zu vernetzen und weiter zu entwickeln.
Mit dem Programm IRR wird erstmals der Fokus auf das gesamte Rheinische Revier gelegt.
Dieser „Gesamtansatz“ eröffnet die Chance, gemeinsam neue Wege zu gehen. Ein klar definiertes
gemeinsames Dach für alle Akteure der Region wirkt zudem identitätsstiftend, erhöht die Visibilität der Region in der öffentlichen Wahrnehmung und ermöglicht es, das Rheinische Revier im
Wettbewerb der europäischen Innovationsstandorte besser zu positionieren.
Dabei kommt einer intensiven Förderung des Know-how-Transfers zwischen universitären- und
außeruniversitären Forschungseinrichtungen auf der einen und den vielen Unternehmen der Region auf der anderen Seite eine herausgehobene Rolle zu.
Wir im Revier
Impulspapier.doc
“Impulspapier” zum Programm IRR
Seite 2
Mit der jetzt vorgesehen Struktur des Programms IRR wird erstmals die Chance eröffnet, eine
Kommunikationsplattform zu schaffen, in der die politischen Ebenen, Kommunen, Kreise, Bezirksregierungen, Land und Bund in einen direkten Austausch mit der Wirtschaft und der Forschung treten. Dies kann neue Synergien und Mehrwerte schaffen, die es zu nutzen gilt.
IV
Mit dem Programm IRR eine neue „Allianz der Akteure“ für neue Zukunftschancen schmieden!
Der neue, breite und innovationsbetonte Ansatz des Programms sollte dazu genutzt werden, eine
„Allianz der Akteure“ aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft zu schmieden. Dabei
sollten die Kompetenzfelder Energie und Klimaschutz eine große Rolle spielen.
Mit einer solchen Allianz unter dem Dach des Programms IRR sollen das Rheinische Revier im
engeren und das gesamte Rheinland im weiteren Sinne zum Fortschrittsmotor für einen Wandel
des traditionellen Industrielandes NRW hin zu einem nachhaltigen Industriestandort werden.
Von diesem Ansatz könnten alle Akteure profitieren:
•
Die Regionen Aachen, Köln/Bonn und südlicher Niederrhein, weil ihre Potenziale durch
eine „Mitnutzung“ des Gesamtansatzes für das ganze Rheinische Revier besser ausgeschöpft werden können.
•
Das Rheinische Revier als Ganzes, durch einen positiven Imagewandel, eine gestärkte eigene Identität und Visibilität, durch einen verbesserten Technologietransfer, neue nachhaltige Wirtschaftsstrukturen und eine damit erzielbare verbesserte Wettbewerbsfähigkeit im
Wettbewerb der Regionen.
•
Die Kommunen und Kreise, weil ihre Ideen und Projekte in eine Gesamtstrategie eingebettet und somit an Gewicht gewinnen würden und darüber hinaus im Sinne von „Best-Practice“
ein Ideenaustausch und neue Projektideen besser realisierbar werden.
•
Die Landesregierung, durch die Herausstellung ihres Beitrages zur Hebung bisher ungenutzter Potenziale der Region, durch eine erfahrbare Vorreiterrolle des Landes bei der „ökologisch-industriellen Revolution“ als der Motor des dazu notwendigen regionalen Dialogs im
Rheinischen Revier.
•
Die Unternehmen im Rheinland, durch eine bessere Vernetzung und Förderung, durch
bessere Marktchancen wegen der „Profilbildung“ der Marke „Innovationsregion Rheinisches
Revier“ (Zukunftsmotor Rheinland) und bessere Wertschöpfungschancen der Region.
•
Die Arbeitnehmerschaft im Rheinland, weil die gut ausgebildete Facharbeiterschaft im
Revier bereits in der Vergangenheit einen wesentlichen Beitrag zur wirtschaftlichen Blüte der
Region geliefert hat. Mit der IRR soll sie auch in Zukunft Garant dafür sein, dass Wertschöpfungsketten aufgebaut werden können. Es gilt, Berufsbilder zukunftsweisend weiter zu entwickeln, neue Wege in der Ausbildung zu gehen und Potenziale gerade junger Menschen zu
nutzen, um einem Fachkräftemangel vorzubeugen.
V
Die nächsten Schritte
Die Verständigung über gemeinsame Ziele und Initiativen innerhalb des Programms IRR sollte in
einem transparenten und gleichberechtigten Prozess mit allen interessierten Akteuren geschehen.
Dabei sind die folgenden Punkte als „erste Schritte“ besonders wichtig:
Wir im Revier
Impulspapier.doc
“Impulspapier” zum Programm IRR
Seite 3
•
Wegen des langfristigen Zeitraums sollen sich die ersten Maßnahmen des Innovationsprogramms
Rheinisches Revier zunächst auf die Schaffung von Beratungs-, Koordinierungs- und Entwicklungsstrukturen im gesamten Rheinischen Braunkohlenrevier beziehen. Dies soll über die von
der IHK Aachen im Auftrag der Landesregierung eingerichtete Geschäftsstelle geschehen.
•
Als Grundlage für die weiteren Schritte sollten zunächst die regionalen Potenziale an Technologie,
Wissenschaft, Industrie- und Dienstleistungsbranchen und gut ausgebildeten Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmern für den Aufbau einer nachhaltigen Wirtschaftsstruktur identifiziert und gemeinsam mit
Impulsen von außen in eine Zukunfts- und Umsetzungsplanung zusammengeführt werden. Dazu
müsste in einem ersten Schritt eine Art „Innovationslandkarte“ für das Rheinische Revier erstellt
werden, in der alle relevanten Akteure, wie z. B. Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Projekte,
Initiativen und Innovationspotenziale erfasst werden.
•
Eine der wichtigsten Aufgaben in der Startphase des Programms IRR muss die Gewinnung von möglichst vielen Unternehmen aus der Region als Mitglieder in einer „Allianz der Akteure“ sein. Hier
kommt den IHKs im Rheinland, aber auch anderen Wirtschaftsorganisationen eine besondere Verantwortung zu.
•
Ein zentraler Punkt des Programms ´Innovationsregion Rheinisches Revier´ muss die Erarbeitung
nachhaltiger Entwicklungspfade für die gesamte Region sein. Dazu ist ein Leitbild für die gesamte Region zu entwickeln.
VI
Für ein neues Miteinander
Die Landesregierung eröffnet mit dem Programm IRR jetzt die Chance, im Dialog mit den Akteuren
vor Ort aus der Region heraus ein „Innovationsprogramm“ gemeinsam zu erarbeiten, in dem nachhaltige Entwicklungspfade für die gesamte Region aufgezeigt, sowie konkrete Maßnahmen und
Projekte benannt werden.
Im Sinne der vorgenannten Prinzipien und Ziele erfolgt mit diesem Impulspapier eine erste „Standortbestimmung“ des Beirates des Programms „Innovationsregion Rheinisches Revier“, an der sich
die weiteren Arbeitsschritte zur Umsetzung des Programms IRR orientieren sollen.
Wir im Revier
Impulspapier.doc