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Beschlussvorlage (Anlage zur Vorlage 323/2005)

Daten

Kommune
Wesseling
Größe
43 kB
Erstellt
24.06.10, 14:18
Aktualisiert
24.06.10, 14:18
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Anlage zur Vorlage 323/2005 Gliederung - Grundidee - Ausgangssituation - Vorgeschichte - Planungsziel Gesamtperspektive Innenstadt - Teilräume, Bausteine, Impulse, Interventionen - Maßnahmen und Strategie - Haushalt und Finanzierung Grundidee Die Stadt Wesseling im Rhein-Erft-Kreis ist als bedeutender Standort der chemischen Industrie in der Region bekannt. Dieser wichtigen Rolle als Wirtschaftszentrum stehen gravierende funktionale und räumliche Probleme vor allem der Innenstadt gegenüber. Mit dem Projektvorschlag : innenstadtperspektive wesseling sollen im Rahmen der Regionale 2010 die entscheidenden Bereiche der Innenstadt nachhaltig entwickelt werden, um so die städtebauliche Aufgabe als regionales Mittelzentrum zwischen Bonn und Köln zu erfüllen. Der dafür vorgesehene Interventionsraum wurde teilweise bereits unter verschiedenen Gesichtspunkten untersucht, aus mehreren Qualifizierungsmaßnahmen liegen konzeptionelle Ansätze zu Teilbereichen vor. Auf dieser Grundlage soll für Wesseling eine städtebauliche Gesamtperspektive als zukünftige Planungs- und Umsetzungsgrundlage der Stadtentwicklung entwickelt werden. Strategie des Regionale-Projektvorschlags :innenstadtperspektive wesseling ist es, die zwei großen Potenziale / Alleinstellungsmerkmale Wesselings konzeptionell und räumlich als stadtbildprägende Elemente neu zu interpretieren und durch die städtebaulich-räumliche Umsetzung nachhaltig zu stärken: Stadt zum Rhein Der Rhein ist das identitätsstiftende Element für die gesamte Region. Wesseling kann das stadträumliche Potenzial seiner ausgezeichneten Flußlage derzeit nicht annähernd ausnutzen. Die vielschichtigen Defizite im öffentlichen Raum der Wesselinger Innenstadt wie mangelhafte Gestaltung, fehlende Orientierung, trennende Verkehrsachsen oder geringe Aufenthaltsqualität z. B. bei den wenig differenzierten Plätzen können nicht durch punktuelle Einzelmaßnahmen, sondern nur durch die Einbindung in eine städtebauliche Gesamtperspektive mit klarer Reorientierung des Stadtkörpers zum Rhein hin, gelöst werden. Chemiekompetenz Die regionale Kernkompetenz ‚Chemie’ – bisher ein Defizit – muss an diesem authentischen Ort präsentiert, konstruktiv diskutiert und als ein identitätsstiftender Teil der Stadt inszeniert und erfahrbar gemacht werden. Dazu sollen die großen Industriestandorte mit ihren stadtbildprägenden Anlagen konzeptionell und vor allem räumlich neu in den Stadtkörper integriert werden. Das interaktive Science Center ‚Chemie-Exploratorium Wesseling’ (kurz ‚ChemEx’) soll dabei innerhalb der städtebaulichen Gesamtperspektive als ein wichtiger Entwicklungsimpuls und Ankerpunkt für den Stadtumbau dienen. Aus der Gesamtschau heraus ist es das Ziel der kommenden Qualifizierungsschritte, die für die Stadtentwicklung wichtigen Teilräume zu identifizieren und erforderliche Impulsinterventionen zu definieren. Statt eines festen Ablaufschemas von Phasen oder Ausbaustufen soll diese Vision als Leitlinie für eine flexible Entwicklung zu verschiedenen möglichen Szenarien dienen. Entsprechend den Anforderungen an Regionale 2010-Projekte strebt Wesseling in Bezug auf Projektkommunikation, Stadtraum- und Prozessqualität (Qualifizierungswerkzeuge etc.) ein modellhaftes Verfahren an. Ausgangssituation Über 37.000 Einwohner leben im Mittelzentrum Wesseling, dessen Fläche ca. 23 km² am westlichen Rheinufer umfasst. Die städtebauliche Ausgangssituation mit ihren Defiziten und Potenzialen wird durch eine Reihe von Parametern bestimmt: Standort in der Region Das Mittelzentrum Wesseling liegt regional sehr zentral zwischen den Oberzentren Köln und Bonn. Dort konzentrieren sich Urbanität, Kaufkraft und Kultur. Die Nachbarstadt Brühl konnte sich nicht zuletzt durch ihr touristisch attraktives Weltkulturerbe als gute Adresse zwischen Köln und Bonn platzieren. Wesseling hingegen kann die günstige Lage am Rhein kaum als Vorteil nutzen, Beiträge zur Attraktivierung städtischen Lebens sind durch die Konkurrenz der Nachbarn nur in beschränktem Maße tragfähig. Trotzdem wächst die Bevölkerung z. B. durch Zuzüge aufgrund moderater Grundstückspreise. Verkehrsnetz Wesseling verfügt mit der Autobahn 555, der L 300 und der wichtigen, seit mittlerweile 100 Jahren betriebenen Rheinuferbahn (Linie 16) über einer sehr gute Verkehrsanbindung. Im Stadtgebiet wirken diese Verkehrsachsen allerdings als starke Barrieren, die z.B. die zentrale Fußgängerzone zerteilen. Rhein Wesseling ist die einzige Stadt des Rhein-Erft-Kreises mit direktem Zugang zum Rhein. Für die Stadt hat der Strom eine sehr ambivalente Bedeutung: Die Lage am Prallhang des Flusses eröffnet großartige Blickbezüge, ohne adäquate Querungsmöglichkeit stellt der Rhein aber auch eine harte Grenze dar. Zudem fehlen Plätze oder Wegebezüge, die den Stadtraum auf den Fluss ausrichten. Industrie (Chemie, Petrochemie) Die großen Chemie- und Raffineriekomplexe nördlich und südlich der Stadt stehen symbolhaft für die wirtschaftliche Kraft der Region. Gegenwärtig hat Wesseling durch diese Großindustrie im gesamten Rhein-Erft-Kreis den höchsten Anteil an Arbeitskräften im verarbeitenden Gewerbe. Da durch die Chemie die Stadtentwicklung räumlich eingeschränkt ist und die Emissionen oft als erhebliche Umweltbelastung empfunden werden, ist das Image der Industriestadt in der Wahrnehmung negativ belegt. Städtebau Viele wichtige zentrenrelevante Funktionen konzentrieren sich in der Wesselinger Innenstadt im Bereich der Fußgängerzone. Diese über 800m lange Achse ist das räumliche Rückgrat des zentralen Stadtkörpers. Die gravierendsten Probleme sind die Teilung durch die Stadtbahntrasse (nur durch eine Unterführung querbar) sowie fehlende Direktverbindungen und Bezüge zum Rheinufer. Hinzu kommen Defizite in der Gestaltung und Maßstäblichkeit der raumbildenden Bebauung z.B. durch die Staffelhoch-häuser im Bereich des Bahnhofs. Benachbarte Stadtbereiche liegen oft in einer rückwärtigen B-Lage, die benachbarten Frei-und Platzflächen bilden keine zusammenhängende Raumfolge. Vorgeschichte Seit mehreren Jahren setzt die Stadt Wesseling zu ihrer baulichen und programmatischen Entwicklung unterschiedliche Planungswerkzeuge ein: Städtebaulicher Ideen- und Realisierungswettbewerb ‚Innenstadt Wesseling’, 2001 Ziel: Entwicklung von sechs zentrennahen Bausteinflächen mit insgesamt über 130.000 qm im Rahmen eines zusammenhängenden Innenstadtkonzeptes Verfahren: Kooperativer Wettbewerb mit zwei Zwischenkolloquien (Februar bis September 2001) und anschließend Vertiefung von einzelnen Flächen und Planungsansätzen - Ergebnis: Entscheidungsgrundlage für die zukünftige städtebauliche Entwicklung Wesselings, Planungsrahmen und Teilkonzepte für einzelne Innenstadtflächen Beirat für Stadtentwicklung 2002 und 2003 Ziel: Fachliche Begleitung des weiteren Planungsprozesses aus dem Wettbewerb Verfahren: Gremium aus externen Fachleuten, Experten der Verwaltung und Beratern Ergebnis: Empfehlungen zu Prioritäten, Planungsfragen und Realisierungsstrategien, Begleitung der Wettbewerbsüberarbeitung, Vorbereitung der Bewerbung für das Landesprogramm ‚Stadt macht Platz’ sowie die Konzeption der Regionale 2010-Projektvorschläge Zukunftswerkstatt 2003 Ziel: besondere Form bürgerschaftlicher Beteiligung Verfahren: Über 20 Workshoprunden von Mai bis November 2003 mit 18 ausgewählten Bürgern Ergebnis: Katalog von Vorschlägen zu verschiedenen Themen der Stadtentwicklung (u. a. Stadtbild, Stadtbespielung, Industrieimage, Rhein, Mobilität, Bürgerengagement), Gründung der Wesselinger Bürgerstiftung Ende 2004 Teilnahme am Landeswettbewerb „Stadt macht Platz - NRW macht Plätze“ 2002 und 2003 Ziel: Qualifizierung des Ideenkonzepts ‚Platzfolgen’ auf Grundlage des Innenstadtwettbewerbs 2001, Neugestaltung und Vernetzung wichtiger öffentlicher Freiräume mit stärkerer Orientierung auf den Rhein Verfahren: Entwicklung eines Platzkonzeptes durch das Büro Pesch & Partner und erfolgreiche Teilnahme am Landeswettbwerb 2002 (Belobigung); erneute Teilnahme 2003 mit Überarbeitung und Vertiefung des Bausteins ‚Platz am Rheinforum’ Ergebnis: Auszeichnung und Förderung des Konzeptes für den „Platz am Rheinforum“ als Preisträger 2003, Realisierung des Platzausbaus 2005/2006 mit Landesfördermitteln Einzelhandelsgutachten 2005 Ziel: Untersuchung des Einzelhandels, Ableitung von Empfehlungen und Szenarien, Werkzeuge zur Bauleitplanung Verfahren: Gutachten durch das Büro Acocella (Lörrach/Dortmund) Ergebnis: Gutachten liegt Ende 2005 vor Planungsziel Gesamtperspektive Innenstadt Punktuelle Stadtreparaturen z.B. in Form von einzelnen Hochbauten oder Platzgestaltungen sind nicht in der Lage, so grundsätzliche Entwicklungsprobleme wie fehlende Rheinausrichtung, trennende Verkehrsachsen oder mangelhafte Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum nachhaltig zu lösen. Stattdessen soll unter Berücksichtigung der Ergebnisse aus den vorangegangenen Qualifzierungsschritten durch den Projektvorschlag :innenstadtperspektive wesseling eine städtebauliche Gesamtperspektive (z. B. als ‚Masterplan Innenstadt’) entwickelt werden.Bei dieser stadtraumgestaltenden Vision sollen u.a. folgende Ziele im Vordergrund stehen: - Stärkere städtebauliche Orientierung und Öffnung des gesamten Stadtkörpers zum Rhein Aktivierung und teilweise Neugestaltung des Ufers in seinen verschiedenen Abschnitten Modellhafte Aktivierung und Aufwertung der Innenstadtflächen durch Impulsinterventionen wie das Stadtplatzkonzept oder das Science Center ‚ChemEx’ als neuer Ankernutzung gestalterische und funktionale Integration sowie nachhaltige Entwicklung der innenstadtnahen, z. T. verwahrlosten Freiflächen Verknüpfung der Stadtbereiche durch Überwindung der trennenden Verkehrsbarrieren Neubewertung und Umgestaltung von zentralen Verkehrsflächen städtebauliche Integration und Inszenierung der stadtbildprägenden Industriekulissen Die hierzu erforderlichen Entwicklungsmaßnahmen konzentrieren sich in einem Interventionsraum (siehe Karte), der die wichtigen Kernbereiche des zentralen Stadtgebiets umfasst. Darin kann ein neues, stadtraumprägendes Gerüst aus Schwerpunktbereichen, Knoten und Entwicklungsachsen aufgebaut werden, das alle weiteren Handlungsfelder von der Stadtmitte über den Rhein bis zur Integration der Industrieareale thematisiert. Das ‚ChemEx’ als eine zentrale Intervention soll darin durch eine prominente Lage und die Funktion als Kompetenzzentrum, Referenzort der örtlichen und regionalen Chemiestand-orte und als [Bildungs-]Einrichtung mit überregionaler Ausstrahlungskraft die Rolle eines lokalen Attraktors und Nukleus für die Stadtentwicklung übernehmen. Bausteine und Impulse Ausgehend von der skizzierten Gesamtperspektive können derzeit für die weitere Qualifizierung der Wesselinger Innenstadt innerhalb des Interventionsraums eine Reihe von Teilräumen identifiziert und definiert werden, die mit zentralen Eingriffen und Entwicklungsimpulsen (‚Leitprojekten’) belegt werden sollen. Exemplarisch für diese Standorte schlägt das städtebauliche Konzept der Regionale 2010Projektbewerbung folgende Schauplätze für eine weiterführende Untersuchung vor: - Bahnhofsbereich und Stadtband Rheinufer Rathausplatz und Fußgängerzone Grüne Achse Flankierende Stadtentwicklungsbausteine Bahnhofsbereich und Stadtband Bereits im Innenstadtwettbewerb 2001 wurden die Flächen am Bahnhof und zwischen der Bahnstrecke und der L300 als zentraler Schauplatz für die zukünftige Stadtentwicklung identifiziert. Aufgrund zahlreicher Defizite können sie ihre entscheidende Funktion im Schnittpunkt wichtiger Achsen nicht erfüllen: - Die Freiflächen sind schlecht zoniert und unattraktiv. - Das alte Bahnhofsgebäude ist ungenutzt und dringend sanierungsbedürftig. - Die 90m lange Unterführung kann die Trennung der Stadt durch die Bahnlinie nicht ausgleichen. - Die über 18.000 m² große ‚Stadtband’-Fläche zwischen L300 und Stadtbahntrasse dient nur noch als Abstellbereich für Güterzüge und ist dadurch weitgehend verwahrlost. - Eine prominente Ankernutzung an dieser zentralen Stelle fehlt. Vor diesem Hintergrund kommt dem gesamten Bahnhofsbereich durch den :innenstadtperspektive wesseling-Projektvorschlag eine zentrale Bedeutung zu. Hier kann durch gezielte Impulsinterventionen der Stadtentwicklungsprozess im gesamten Interventionsraum eingeleitet werden. Aus der Gesamtperspektive können bereits jetzt eine Reihe von Handlungsvorschlägen abgeleitet werden: - Umbau und funktionale Zonierung des Bahnhofsplatzes - Platzfläche als ebenerdige Querung von Bahnlinie und L300 (nach Rückbau) - Wiederbelebung des Bahnhofsgebäudes durch zentrenrelevante Funktionen - Aufwertung der Stadtbandflächen zu einem innerstädtischen Entwicklungsgebiet durch die Ansiedlung hochwertiger Nutzungen wie das Science Center ‚ChemEx’. - Gewinnung zusätzlicher innerstädtischer Flächen für die Neugestaltung durch Rückbau der L300 Für die städtebauliche Entwicklung der Innenstadt ist es erforderlich, in zentraler Lage einen starken Impuls zu setzen. Am authentischen Industriestandort Wesseling kann die Chemie durch ihre Bedeutung, Faszination und starke visuelle Präsenz dafür das konzeptionelle Leitmotiv liefern: Das neue ‚Chemie Exploratorium’ soll als Science Center einen Ort der Information, Bildung und Auseinandersetzung mit Chemie anbieten. Gleichzeitig soll es als Kompetenzzentrum und Referenzort der örtlichen und regionalen Chemie zur weiteren wirtschaftlichen Entwicklung der regional bedeutsamen Branche und als Innovationsort dienen. Über den Weg von Erleben, Erfahrung, Erkenntnis, Einsatz und Anwendung sollen vor allem junge Besucher die vielen Facetten der Chemie kennenlernen und damit befähigt werden, verantwortungsbewusst mit ihren Chancen und Risiken umzugehen. Aus der städtebaulichen Gesamtperspektive lassen sich eine Reihe sinnvoller Standorte ableiten. Derzeit zeichnet sich die ‚Stadtband’-Fläche zwischen Rheinuferbahn und L300 als Lage mit dem größten Entwicklungspotenzial ab. Durch die zentrale Lage am Bahnhofsplatz könnte dort eine neue Ankernutzung als Initialzündung die Stadtmitte aktivieren und als Auftakt für die weitere Entwicklung des Stadtbandes dienen. Darüber hinaus könnte das ChemEx durch Verweise und ‚Ableger’ im Stadtraum als neue räumliche Klammer dienen. Diese interdisziplinäre Verknüpfung von Bildungseinrichtung und Stadtentwicklungsmaßnahmen könnte die aus dem städtebaulichen Wettbewerb entwickelten Planungskonzepte im Sinne einer integrierten Stadtentwicklung noch stärker in Wert setzen. Durch diese Synthese wären große planerische Innovationspotenziale und modellhafte Entwicklungsstrategien mit regionaler Ausstrahlung zu erwarten. Schwerpunkt Rheinterrassen und Achse Rheinufer Das Wesselinger Rheinufer bietet durch die exponierte Lage an der Flussbiegung ein eindrucksvolles Rheinpanorama. Von der Stadt führen nur punktuell Straßen, Treppen und Rampen ans Wasser. Eine räumliche oder funktionale Rheinorientierung über Blick- oder Wegebezüge ist nur ansatzweise erkennbar. Ein wesentliches Ziel des Innenstadtimpulses ist es daher, den Stadtraum wieder stärker an den Fluss zu bringen. Hierbei soll an das bestehende Platzkonzept angeknüpft werden, das drei typologisch unterschiedliche Plätze als ‚Brückenköpfe’ vorschlägt. Der ‚Platz am Rheinforum’ wird bereits realisiert, zu den anderen Standorten liegen Ideenskizzen vor. Von diesen drei Ankerpunkten aus könnte die lineare Entwicklung des Uferstreifens ausgehen. Mit dem Baustein Rhein(ufer) ist Wesseling zusätzlich in das Regionale-Projekt :stadt(t)räume am fluss – stadtRäume am rhein eingebettet. Ziel dieses Kooperationsprojektes der Regionale 2010 Agentur und einer privaten Baukulturstiftung ist analog zum masterplan :grün eine planerische Gesamtperspektive für die Stadt- und Landschaftsräume am Rhein, die von allen Rheinanliegern gemeinschaftlich entwickelt und umgesetzt werden soll. Schwerpunkt Alfons-Müller-Platz (Rathausplatz) und Achse Fußgängerzone Die über 800m lange Fußgängerzone zwischen dem zukünftigen Kreisel an der Poststraße und dem Rheinufer ist trotz räumlicher und funktionaler Defizite die wichtigste Achse der zentralen Innenstadt. Der dazugehörige Alfons-Müller-Platz am Rathaus hat bereits heute die Funktion eines Verteilerknotens zu den umliegenden Quartieren. Im Rahmen der Regionale 2010 sollen Fußgängerzone und Platzanlage stärker zu Bindegliedern bzw. Verteilern zwischen Rhein und Bahnhofsbereich entwickelt werden. Neue ‚grüne Achse’ Diese zweite städtebauliche Raumfolge wurde vorgeschlagen, um das Achsengefüge von Stadtband, Fußgängerzone und Rheinufer zu einem städtischen Rundwegsystem zu schließen. Die ‚grüne Achse’ könnte z. B. das zur Bahntrasse parallel verlaufende Stadtband mit dem südlichen Abschnitt des Rheinufers verbinden. Eine freiraumplanerische Konzeption im Kontext von :innenstadtperspektive wesseling ist auf Grundlage des Stadtplatz-Wettbewerbs noch zu entwickeln. Flankierende Stadtentwicklungsbausteine Im Kontext der Gesamtperspektive Innenstadt stehen neben den eigentlichen Qualifizierungsmaßnahmen im Rahmen der Regionale 2010 auch die flankierenden Stadtentwicklungsbausteine, die z. B. aus dem Innenstadtwettbwerb 2001 parallel weiterbearbeitet werden. Beispielhaft für diesen Ansatz stehen derzeit zwei Teilprojekte in prominenter Lage: - Im Stadtquartier am Westring (Bausteinfläche 1) sind auf rund 4 ha zentrennahes Wohnen sowie Dienstleistungs- und Mischnutzungen um einen grünen Quartiersplatz vorgesehen. Die hohen Qualitätsstandards sollen schrittweise mit Investoren realisiert werden. - Mit der Bebauung der Bausteinfläche 2 an der Wilhelm- Rieländer- Straße soll der Standort aus seiner rückwärtigen Lage befreit und durch eine attraktive Gestaltung des öffentlichen Platzraums an die zentrale innerstädtische Achse angebunden werden. Das weitere Planungsund Akquiseverfahren soll in enger Kooperation mit dem lokalen Einzelhandel erfolgen. Auch bei diesen flankierenden Projekten sollen im Zuge der Weiterbearbeitung die Ansätze und Ziele der :innenstadtperspektive wesseling-Entwicklung nachhaltig weitergeführt und die Innenstadtentwicklung mittels weiterer Impulse im Bereich Einzelhandel oder Wohnen intensiviert werden Strategie und Ausblick Der Projektvorschlag :innenstadtperspektive wesseling versteht sich nicht als festes Ablaufschema von Phasen oder Ausbaustufen. Vielmehr geht es um die schrittweise Materialisierung einer grundlegenden städtebaulichen Vision, deren Leitlinien Wege zu verschiedenen sinnvollen Szenarien eröffnen sollen. Effektiver als bei losgelösten Einzelmaßnahmen können im Rahmen einer Gesamtperspektive die städtebaulichen Aufgaben und Ziele themenübergreifend mit den Erfordernissen anderer Ressorts wie Wirtschaftsförderung oder Bildungsarbeit zu einer ganzheitlichen Planungs- und Entwicklungsstrategie zusammengefasst werden. Dieser Ansatz kann für viele Städte und Regionen mit vergleichbaren Entwicklungszielen Vorbildcharakter erlangen. Für das Gesamtprojekt liegen bereits eine Reihe von Konzepten und Ideen für einzelne Bausteine vor. Ziel des weiteren Qualifizierungsprozesses ist die Entwicklung der städtebaulichen Gesamtperspektive mit einer klaren Vision. Erst danach können die Spielregeln und Leitlinien für eine offene Projektstrategie entwickelt werden. Im Rahmen dieses Planungsansatzes können für den kommenden Projekt- und Förderzeitraum folgende Themenbereiche und Werkzeuge benannt werden: - - Vorbereitung und Durchführung einer Qualifizierungsmaßnahme mit dem Ziel einer städtebaulichen Gesamtperspektive, z.B. durch Workshops, Wettbewerbe oder parallele Planungsaufträge Vorbereitung und Durchführung von Qualifizierungsmaßnahmen zu Teilbereichen z. B. einzelnen Plätzen oder Wegebezügen Werkzeuge frühzeitiger Bürgerinformation und –beteiligung z. B. im Rahmen von Bürgerwerkstätten, Infotagen oder eingebettet in Stadt- oder Kulturfeste Öffentlichkeitsarbeit und ‚Veröffentlichung’ z. B. durch einen Webauftritt, eine Projektzeitung oder Aktionen im Stadtraum Zusammenarbeit mit Hochschulen mit dem Ziel der akademischen Fachbegleitung z. B. im Rahmen von Seminaren, Dissertationen oder studentischen Entwürfen Standortsicherung und Bauleitplanung Aufbau einer Projekt- und Verfahrensstruktur (Projektmanagement)