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Info Stab (Gründungsmonitoring der STARTERCENTER NRW der GründerRegion Aachen (GRAC))

Daten

Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
30 kB
Datum
26.05.2010
Erstellt
19.05.10, 04:24
Aktualisiert
19.05.10, 04:24
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Kreis Euskirchen Der Landrat X Öffentliche Sitzung Datum: Info 28/2010 07.05.2010 Nichtöffentliche Sitzung Beratungsfolge: Aussch.f.Wirtsch.Förd.,Tourismus u.Konvers.Vogels. 26.05.2010 Gründungsmonitoring der STARTERCENTER NRW der GründerRegion Aachen (GRAC) Bereits bei der Vorstellung des Jahresberichtes 2009 der Stabsstelle Struktur- und Wirtschaftsförderung informierte die Verwaltung über das beabsichtigte Monitoring des Gründergeschehens in der Region Aachen. Drei Jahre nach der Eröffnung der STARTERCENTER NRW (u.a. STARTERCENTER Kreis Euskirchen - siehe Produkt 57105 - Gründungsorientierte Dienstleistungen) wird nicht nur Bilanz gezogen, sondern auch der Versuch gemacht Transparenz in das Gründungsgeschehen der Region Aachen zu bringen. Das Gründungsmonitoring des STARTERCENTER NRW bezieht sich auf Daten der Gewerbestatistik bei Anwendung des vom Institut für Mittelstandsforschung, Bonn, entwickelten NUI-Index (Neue Unternehmerische Initiative), der die Gewerbemeldezahlen in Relation zur Wohnbevölkerung misst und regional differenzierte Aussagen über Entwicklung von Gründungsneigung und -klima ermöglicht. Das Monitoring beleuchtet die Situation und Perspektive der Region Aachen (AC/DN/EU/HS), o h n e tiefere Aufgliederung nach verwaltungspolitischen kommunalen Gebietskörperschaften oder Kommunalverbänden (Städten und Gemeinden oder Kreisen). Speziell auf den Kreis Euskirchen und seine Städte und Gemeinden zugeschnittene (kommunalpolitische) Strategieempfehlungen lassen sich insofern nicht daraus ableiten. Das Fazit des Monitoring besagt, dass zur Lösung des Beschäftigungsproblems durch Gründungen nicht nur deren Zahl, sondern vielmehr deren Qualität und Bestandsfestigkeit bedeutsam sind. Langfristige Qualitäts- und Potentialverbesserungen bei Gründern bedingen nachhaltige Verbesserungen im Bildungsfaktor. Kurzfristig höhere Gründungszahlen sind nur durch den Abbau bürokratischer Hemmnisse zu erzielen. Politische Handlungsansätze müssen berücksichtigen, dass die Gründungsförderung langen Atem braucht, um die Gründungsneigung zu verbessern und das Gründungsklima entsprechende Rahmenbedingungen benötigt. Zentrale Ergebnisse des Monitorings für die Region Aachen, Düren, Euskirchen, Heinsberg Bewertet wurden die Gründungsintensität, -arten und -nachhaltigkeit, die Arbeitsmarkt- und Beschäftigungseffekte von Gründungen sowie die Bedeutung der STARTERCENTER NRW. Die Gründungsintensität in der Region i. S. d. NUI-Indikators liegt im Bundesdurchschnitt, aber über dem NRW-Wert. Die Region gehört noch nicht zu den Spitzenregionen in der BRD. Der Gründungssaldo (Differenz aus Gründungen und Liquidationen) ist seit 2004 positiv, aber rückläufig. Seit 2008 hat die Region eine Vorreiterstellung im Land NRW inne. Rd. 47,9% der Gewerbeanmeldungen sind „echte Gründungen“, rd. 30,4% Nebenerwerbsgründungen. Von den -2"echten Gründungen" 2009 in der Region Aachen sind 1030 Neugründungen und 580 Übernahmen. Ferner werden 3.250 Gründungen von Kleingewerben im Vollerwerb und 3.200 Nebenerwerbsgründungen gezählt. Von Gründern, die ihre Selbstständigkeit aufgeben, tun dies über 50% innerhalb von 12 Monaten nach Anmeldung. Nach fünf Jahren sind noch 55% wirtschaftlich aktiv. Die Zahl neuer Arbeitsplätze durch Gründungen von Unternehmen übersteigt den Wegfall der Arbeitsplätze durch Abgänge von Unternehmen ("Mittelstandsthese"). Durch die rd. 3.250 Kleinstgründungen entstehen jährlich in der Region rd. 5.000 Arbeitsplätze. Aus rd. 250 akademischen Gründungen gehen rd. 970 Arbeitsplätze pro Jahr hervor. Dabei finden rd. 660 Gründungen aus Arbeitslosigkeit statt, 820 Gründer/innen haben einen Migrationshintergrund, 1080 Gründungen wurden von Frauen getätigt. Die STARTERCENTER NRW der GRAC begleiteten 2009 mehr als 900 Gründer/innen in die Selbstständigkeit, dies sind über 25% der Gründer/innen, gemessen an der ermittelten Zahl der Vollerwerbsgründer/innen. Gründe, warum ggf. kein STARTERCENTER NRW genutzt wurde, sind eine zu geringe Bekanntheit des Angebots, Desinteresse an Beratung oder Präferenzen für andere Beratungs- und Informationsquellen. Einflussfaktoren beim Gründungsgeschehen Beleuchtet wurden Gründunggeschehen der Region im landesweiten und nationalen Vergleich sowie der Einfluss von Gründungen auf die Regionalentwicklung und ihre beschäftigungspolitische Bedeutung. Theoretisch ist die Gründungsdynamik prozyklisch: Hohe Gründungsaktivität fällt mit Konjunkturaufschwungphasen zusammen. Urbanen Regionen wird eine höhere Gründungsneigung zugeschrieben als ländlichen. In Deutschland ist die Realität seit längerem anders: Arbeitslosigkeit und Förderungen von Gründungen aus Arbeitslosigkeit steigern die Gründungsneigung. Das Einführen des Existenzgründungszuschusses (Ich-AG) der Agentur für Arbeit zog einen Boom bei Gründungen aus Arbeitslosigkeit in den Jahren 2003 und 2004 und eine flächendeckende Erhöhung des NUI-Indikator zwischen 2002 und 2004 nach sich Förderungen wie z.B. der Existenzgründungszuschuss verstärken temporär die Effekte in Regionen, in denen ohnehin eine hohe Gründungsneigung herrscht, wirken sich aber nicht nachhaltig aus. Die per NUI-Indikator ermittelte Gründungsneigung der Region Aachen bewegt sich im Bundesdurchschnitt. Innerhalb der Region ragen insbesondere die Kreise Euskirchen und Heinsberg mit relativ hoher Gründungsintensität hervor, die Gründungsintensitäten in der Stadt Aachen und im Kreis Düren fallen eher gering aus. Der "Mittelstandsthese" zufolge schaffen Gründungen Arbeitsplätze, beschleunigen durch Verbreitung von Innovationen den Strukturwandel und tragen zum Wettbewerb bei. Begründet wird dies damit, dass sie für ein reichhaltigeres und differenziertes Waren- und Dienstleistungsangebot sorgen (Versorgungsfunktion), über Investitionstätigkeiten zusätzliche Nachfrage auslösen (Investitionsfunktion), Monopolbildungen verhindern (Wettbewerbsfunktion), eine ausgeglichene Altersstruktur von Unternehmungen begünstigen (Revitalisierungsfunktion), den Strukturwandel über Marktzutritte und Marktaustritte begünstigen (Strukturierungsfunktion), Innovationsprozesse vor allem durch technologieorientierte Gründungen befördern (Innovationsfunktion) und 7. Existenzgründungen schaffen in vielen Fällen nicht nur für die Gründer, sondern auch für Mitarbeiter neue Arbeitsplätze (Beschäftigungsfunktion). Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) haben einen überdurchschnittlichen Anteil an der Schaffung neuer sozialversicherungspflichtiger Arbeitsplätze. Bis in die 1980er Jahre hatte in der Regionalpolitik die Bestandspflege von Unternehmen Vorrang, da neue Arbeitsplätze vor allem mit bestehenden Unternehmungen in Verbindung gebracht wurden. Infolge unmittelbar sichtbarer positiver Beschäftigungswirkungen von Gründungen in Zeiten angespannter Arbeitsmärkte hat das Interesse der Politik geweckt. Aufgrund ihrer unverkennbaren -3Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung sind Gründungen zunehmend in den Fokus der regionalwirtschaftlichen Diskussion gerückt. Neugründungen und junge Unternehmen begünstigen das Wettbewerbsfähigkeit und das Wachstum der Region. Zur Entfaltung nachhaltiger Beschäftigungswirkungen kommt es auf die Bestandsfestigkeit von Gründungen an. Der Bruttobeschäftigungseffekt von Gründungen in Deutschland betrug 2008 insgesamt 448.800 Stellen, d.h. 1,56 Vollzeitäquivalente je Gründung im Vollerwerb. Meist dienen Gründungen primär der Arbeitsplatzschaffung für den Gründer selbst. In den ersten vier Jahren nach Gründung haben nicht-innovative Unternehmen abnehmende, innovative Gründungen dagegen zunehmende Beschäftigungseffekte. Wesentliche Effekte zeigen sich erst langfristig, daher reicht die Fokussierung auf Gründungen allein nicht aus, um die Beschäftigung zu erhöhen; vielmehr hat Wachstumsunterstützung bestehender Unternehmen ähnliche Bedeutung. Gründungsförderung wird so zu einem Ansatzpunkt für eine wachstumsorientierte Regionalpolitik. Das Monitoring ist auf gewerbliche Tätigkeiten nach § 6 GewO fokussiert, da nichtgewerbliche Tätigkeiten (Freie Berufe, Urproduktion, Versicherungen) nicht in die Statistik einbezogen sind, soweit sich nicht in Verbindung mit einer Gewerbetätigkeit ausgeübt werden. Im Zeitraum von fünf Jahren werden mehr als die Hälfte der Gewerbeanmeldungen wieder gelöscht, davon mehr als die Hälfte binnen der ersten 12 Monate. Zielgruppenanalyse Technologieorientierte Gründungen. Technologieorientierte oder innovative Gründungen sind u. a. wegen ihrer Beschäftigungseffekte bedeutsam für die regionale Struktur. Die Hochschul- und Forschungslandschaft der Region Aachen führt zu überdurchschnittlich vielen technologieorientierten oder innovativen Gründungen. Durchschnittlich 3,9 Mitarbeitern je akademische Gründung und 29 Festangestellte je Technologieunternehmen bedeuten, dass rd. 980 Arbeitsplätze pro Jahr in der Region über diese Gründungen entstehen. Gründungen aus Arbeitslosigkeit. In Deutschland sind rd. 20% der Gründer arbeitslos. Die Gründung ist oft Alternative zur Erwerbslosigkeit. Die kleinvolumige Gründung wird häufig über Freunde und Verwandte oder Zuschüsse der Agentur für Arbeit finanziert. Gründer aus Arbeitslosigkeit haben häufiger Finanzierungsprobleme, kleinere Haushaltseinkommen sowie geringe Investitionsneigung und schaffen weniger Arbeitsplätze als andere Gründer. Etwa ¾ der Gründungen aus Arbeitslosigkeit sind Einzelbetriebe. Die Gründungsentscheidung ist häufiger durch die Arbeitslosigkeit als durch eigene Geschäftsideen motiviert. Gründungen von Migranten. 19% der deutschen Wohnbevölkerung haben einen Migrationshintergrund. Migranten sind gründungsaffiner als Deutsche: Ihre Gründerquote von 2,9% übersteigt die der Deutschen um 0,3 %-Punkte, wobei Migranten signifikant häufiger im Vollerwerb gründen. Gut 10% der Gründer ist ausländischer Herkunft. Personen türkischer Abstimmung stellen den größten Anteil (22%). In den letzten Jahren stark gewachsen ist die Zahl der Gründer mir osteuropäischer Herkunft, ihr Anteil beträgt zusammen genommen knapp 30%. Migranten gründen relativ häufig in Handel oder Gastgewerbe, wobei traditionelle Gastronomie rückläufig ist. Ebenfalls zugenommen hat der Frauenanteil unter Gründern mit ausländischer Herkunft. Migranten sind bei der Gründung im Mittel 6 Jahre jünger als deutsche Gründer, bei niedrigen wie hohen Qualifikationen vertreten und nutzen Beratungsangebote ähnlich intensiv wie deutsche Gründer. Die häufige These, Migranten seien schlechter auf die Gründung vorbereitet, kann nicht bestätigt werden. Für die Region Aachen schätzt das IfM Bonn (Institut für Mittelstandsforschung) für 2008 den Ausländeranteil auf 25%. Möglicherweise ist er höher, da die Staatsangehörigkeit abgefragt wurde, nicht die Herkunft. In der Region Aachen entfallen für 2009 von 3.250 Vollerwerbsgründungen 820 auf Ausländer. Das Hauptproblem der Beratung ist die Heterogenität dieser Gruppe in Bezug auf Sprachkenntnisse und kulturellen Eigenarten. Gründungen durch Frauen. Der Anteil der Frauen an den Selbstständigen nimmt seit den 1970er Jahren stetig zu, ist aber nach wie vor geringer als der der Männer. 2008 betrug der Frauanteil an -4den Gründungen 33,2%. Gründerinnen und Gründer haben ähnliche Persönlichkeits- und soziodemografische Eigenschaften, eine verglichen mit anderen Erwerbspersonen bessere Ausbildung und ähnliche Präferenzen für finanzielle Sicherheit. Die geringere Gründungsquote bei Frauen hängt stark von nichtbeobachtbaren Faktoren ab. Für die Frauenförderung ist es wichtig, an gründungrelevanten Einschätzungen anzusetzen, die stärker für deren geringere Gründungsneigung verantwortlich zeichnen. So etwa können Informations-, Beratungs- und Netzwerkangebote gründungsförderliche Persönlichkeitseigenschaften, Fähigkeiten und Einstellungen stärken. In der Region Aachen sind nach Berechnung des IfM Bonn 1.080 Gründerinnen im Vollerwerbsbereich 2009 tätig geworden; die GRAC schätzt die Zahl niedriger, da sehr viele Gründerinnen im Nebenerwerb gründen. Gründungen mit öffentlichen Finanzierungen und Krediten. Die Finanzierungsförderung hat entscheidenden Einfluss auf das Gründergeschehen und die Bestandsfestigkeit der Unternehmen. Viele Gründungen scheitern an unzureichender Kapitaldecke in der Startphase. Trotz vorhandener Förderangebote ist der Zugang zu Unternehmenskrediten sehr eingeschränkt. Rd. 60% der Gründungen werden rein mit Eigenkapital gegründet, 25% erhalten Bankkredite oder Mezzaninekapital von Banken. 15% haben zwar Kreditbedarf, erhalten aber i.d.R. nicht das erforderliche Kapital, was die Aufgabe erzwingt und Gründungen unterbindet. Von den Kleinstgründungen im Vollerwerb der Region Aachen 2008 hatten 807 Unternehmen Kreditbedarf. Die Hauptlast der Kreditversorgung bei Gründern der Region Aachen tragen Sparkassen und Genossenschaftsbanken; private Banken sind bei der Gründungsfinanzierung vernachlässigbar. Die Finanzierung von Gründungen dürfte unter den Bedarfszahlen liegen: Mehr als 500 Gründungen in der Region Aachen starten mit gravierendem Handicap! Im Mikrofinanzierungsbereich und bei Gründern, die ein Startkapital bis zu 25.000 Euro benötigen, zeigen sich ausgeprägte Finanzierungsschwierigkeiten, da das Kosten- und Ertragsverhältnis oft für Kreditgeber wirtschaftlich ungünstig ist. Seit 2008 beteiligen sich auch drei STARTERCENTER NRW der GRAC Aachen am Pilotprojekt der NRW-Bank mit dem EU Mikrokredit. Hierbei wird ein Finanzierungskredit zwischen 5.000 Euro und 25.000 Euro vergeben. Insgesamt erhielten 2009 34 Gründer den EU-Mikrokredit der NRW-Bank. STARTERCENTER NRW in der GRAC Die STARTERCENTER NRW der GRAC bieten seit 2007 als zentrale Anlaufstelle zur Information, Beratung und Unterstützung von Existenzgründern im Kammerbezirk Aachen umfangreiche Beratungs- und Serviceleistungen für Existenzgründer aller Wirtschaftsbereiche. Die fünf STARTERCENTER NRW der GRAC werden von der HWK Aachen, der IHK Aachen sowie den Wirtschaftsförderungseinrichtungen der Kreise Düren, Euskirchen und Heinsberg betrieben. Fachlich und persönlich qualifizierte Mitarbeiter beraten neutral und kompetent rund um die Gründung. Auf Grundlage von Leistungs- und Dienstvereinbarungen wurden alle fünf STARTERCENTER NRW nach verabschiedeten Gütekriterien sowie nach DIN EN ISO 9001:2000 zertifiziert. Über jährliche Bilanzen werden Angebot an und Nachfrage nach Leistungen der STARTERCENTER NRW der GRAC dokumentiert, strategische Ziele stetig überprüft und Handlungsbedarfe ermittelt. Zudem sind Regelmäßige Monitorings mit quantitativen Befragungen und statistischen Auswertungen der Kundendatenbank Grundlage der Qualitätsstandards für die Anerkennung als STARTERCENTER NRW. Seit 01.01.2007 wandten sich 6.407 Gründungsinteressierte an die STARTERCENTER NRW der GRAC. Am stärksten nachgefragt war das Existenzgründerseminar EXISTENZIA (4.646 Teilnehmer). Die Nachfrage nach Gründerseminaren und -beratungen in der Region Aachen nahm stetig zu. Allein 2009 registrierten die STARTERCENTER NRW der GRAC 1.724 Teilnehmer in 122 EXISTENZIASeminaren (+ 18,6% gegenüber 2008) sowie 1.143 Einzelberatungen (-8,9%). Von den Beratenen haben rd. 900 gegründet. Das Ende 2007 anvisierte Ziel, den Anteil der Gründungen mit Betreuung -5des STARTERCENTER NRW auf 25% zu erhöhen, wurde klar übertroffen. Die im Trend ansteigenden Nebenerwerbsgründungen, die vor allem von Gründer/-innen neben abhängiger Beschäftigung oder nicht bezahlter Tätigkeit (Hausfrauen/-männer, Studierende) ausüben, spielen im Beratungsgeschäft der STARTERCENTER NRW eine untergeordnete Rolle. Einer Mailumfrage zur Nutzerzufriedenheit von April 2008 zufolge waren EXISTENZIA-Seminare und Einzelberatungen der STARTERCENTER NRW regelmäßig empfehlenswert, die Beratungsqualität wurde als gut beurteilt. Neben Leistungen des STARTERCENTER NRW der GRAC Aachen nutzen 64% der Existenzgründer auch Beratungsangebote von anderen Institutionen. Vor dem Hintergrund der regionalen Gründungsentwicklung haben die STARTERCENTER NRW der GRAC eine Trendwende eingeleitet. Gegen den im NRW kontinuierlich rückläufigen Trend seit 2004 steigen die Gewerbeanmeldezahlen der Region Aachen wieder an. Obwohl der Gründungssaldo in der Region Aachen sich mehr als halbiert hat (-61% gegenüber 2004) hat die Region hinsichtlich ihrer Dynamik eine Vorreiterrolle etabliert. Zunahmen der Gewerbeanmeldungen zeigen, dass das STARTERCENTER NRW neue Gründerpotentiale eröffnet. Vor diesem Hintergrund sind auch die „Abberatungszahlen“ zu bewerten. Viele Ratsuchende beschäftigen sich erstmals im Leben mit ihrer Selbstständigkeit. Dass darunter viele Klienten sind, die zu der Selbsterkenntnis gelangen, dass Selbstständigkeit für sie nicht in Frage kommt, ist nicht ungewöhnlich. Im STARTERCENTER NRW werden aufgrund der eigenen Statistik 1,5% Freiberufler beraten und betreut. Dieser Anteil ist sicherlich zu gering angesetzt. Für diese Gruppe von Gründern liegen gar keine Zahlen vor, so dass das Bild der Gründungsaktivitäten in der Region immer unvollständig bleiben wird. Für eine langfristige Perspektive sind Qualitätsgründungen, d.h. tragfähige Gründungen, entscheidend. Um die Gründungsquote in der Region Aachen zu erhöhen ist es daher notwendig, künftig zielgruppenspezifisch vorzugehen. Die Entwicklung im Zusammenhang mit der „Ich-AG“Förderung hat gezeigt, dass eine rein numerische Erhöhung nur ein zeitlich begrenztes Strohfeuer auslöst. Um das zu verhindern müssen mehr tragfähige Gründungen initiiert werden. Unter diesem Aspekt sind auch Abberatungen sowohl regional- als auch volkswirtschaftlich zu bewerten. Alle Versuche, Gründungen bereits zum Zeitpunkt der Gründung auf ihre Bestandsfestigkeit zu testen, sind mehr oder weniger fehl geschlagen. Der Schlüssel für eine erfolgreiche Gründung liegt aber, wenn man den Forschungsergebnissen trauen darf, in der Unternehmerpersönlichkeit. Hier gilt es auf Dauer anzusetzen. Zum einen beinhaltet das eine frühzeitige „Ausbildung“ zum Unternehmer, und dafür ist es notwendig die künftigen Gründer in allen allgemeinbildenden und beruflichen Schulen zu erreichen. Außerdem wird sich die künftige Arbeit auf Zielgruppen mit hohen Potentialen konzentrieren. Dazu zählen zweifelsohne die Akademiker, Frauen und Migranten. Für zwei Zielgruppen gibt es derzeit ein gutes Angebot. Das sind die Akademiker und die Arbeitslosen. Beide Gruppen profitieren von den Beratungseinrichtungen der verschiedenen Institutionen. Dagegen gibt es für die Gruppe der Frauen, die als Zielgruppe für die Selbstständigkeit von besonderem Interesse ist, keine ausreichenden zielgruppenspezifischen Angebote. Die Frauen sind zwar statistisch in der Region nicht unterrepräsentiert im Vergleich zum Bundesgebiet, aber sie enthalten ein erhebliches Potential. Auch die Nebenerwerbsgründungen stellen ein besonderes Potential dar, zumal sie im Umfang ganz erheblich zunehmen. Offensichtlich scheint diese Form des Einstiegs in die Selbstständigkeit eine Chance zu beinhalten. Eine weitere Chance liegt in der Nachsorge der Gründungen. Um tragfähige Existenzgründungen verstärkt auch zu unterstützen, ist es notwendig, nicht nur einmal Hilfestellung zu leisten, sondern diese darüber hinaus auch für die Existenzfestigung anzubieten. Ein weiterer Aspekt betrifft die finanzielle Förderung. Die Zahlen der „Ich-AG“-Förderung haben gezeigt, dass von einer finanziellen Förderung erhebliche Impulse ausgehen. Da die mangelnde Finanzierung der Hauptscheiterungsgrund für eine Existenzgründung darstellt, ist eine dringende -6Aufgabe in der Region Aachen diejenigen zu unterstützen, die bisher bei ihrem Gründungsvorhaben unterfinanziert sind. Ansätze für die Weiterentwicklung für das STARTERCENTER NRW im Kreis Euskirchen š Fortführung des STARTERCENTER Kreis Euskirchen mit seinen bisherigen Beratungskapazitäten š Verbesserung des Bildungsfaktors durch gezielte Ansprache der schulischen und beruflichen Bildungseinrichtungen (z.B. Realschulen, Gymnasien, BZE) in die Beratung, z.B. über Seminare und Arbeitsgruppen. š Förderung des Gründungs-, Technologie- und Innovationsklimas über Verzahnen technologieorientierter Beratung der TAE mit Aktivitäten des STARTERCENTER NRW š Zusätzliche vertiefende Maßnahmen zur Gründungsvorbereitung und -festigung, z.B. über Businessplan-Trainings (mit externen Referenten), Gründernachsorge zur Erhöhung tragfähiger Existenzgründungen, evtl. auch Seniornetzwerk š Gezielte Ansprache regionalpolitisch bedeutsamer Zielgruppen jenseits klassischer Klientel der Wirtschaftskammern, insb. Frauen, Nebenerwerbler, Freiberufler über gezielte Maßnahmen š Erhöhung des Bekanntheitsgrads der gründungsorientierten Dienstleistungen durch Öffentlichkeitsarbeit Der ausführliche Monitoring Bericht kann den Fraktionen als pdf-Datei auf Wunsch zur Verfügung gestellt werden. Ein Vertreter der für die STARTERCENTER NRW in der Region Aachen federführenden Handwerkskammer Aachen wurde für einen mündlichen Bericht in der Sitzung angefragt. Beim Versand der Unterlagen lag noch keine Zusage vor. gez. I. V. Poth Landrat Stabsstelle: Sachbearbeiter/in: Kreistagsbüro: ______________________ (Unterschrift) ______________________ (Unterschrift) ______________________ (Unterschrift)