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Beschlussvorlage GB (Anlage 1 zur V 94/2010)

Daten

Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
61 kB
Datum
06.10.2010
Erstellt
31.08.10, 04:18
Aktualisiert
31.08.10, 04:18

Inhalt der Datei

Anlage 1 zur V 94/2010 Zwischenbericht zum Konzept der Familienzentren sowie zur Weiterentwicklung des Kinderschutzes im Kreis Euskirchen (V 469/2008) Stand: August 2010 Das oben genannte Konzept sollte nach folgenden Prioritäten umgesetzt werden: o o o o Status quo der Arbeit der Beratungsstelle sichern Verbesserter Gesundheitsschutz in den Kitas (Siehe Anlage 2) Projekt FUN Verbesserte Kooperationen des ASD 1.: Status quo der Arbeit der Beratungsstelle sichern a) Supervision der Hebammen: die Gruppe mit 11 Teilnehmerinnen trifft sich 6 Mal im Jahr. Neben der Fallsupervision werden diese Treffen auch dazu genutzt, psychologisch relevante Themen (Bindungsforschung, Entwicklungspsychologie) zu vertiefen b) Die Erziehungsberatungsstelle (EB) bietet der Leitung des Familienzentrums (FZ) die Möglichkeit, zur Teilnahme an einer Fall- und Fachberatungsgruppe. Die Gruppen sind regional organisiert und tagen in der Regel im achtwöchigen Turnus á 2 Stunden. Sie bestehen aus 8 bis 10 Mitgliedern und werden jeweils durch eine Fachkraft der EB geleitet. Neben einer Fallbesprechung (auch anonym möglich) können in den Gruppen im Sinne von Information und Schulung von den Teilnehmern alle Themenbereiche angefragt werden, die der Erhöhung der diagnostischen, beraterischen und betreuerischen Kompetenz der Mitarbeiter des FZ´s dienen. Die Leitung des FZ´s übernimmt hier die Multiplikatorenfunktion für ihre Mitarbeiter. Ziele: Frühzeitige und angemessene Weiterverweisung der Familien an die EB oder andere geeignete und qualifizierte Angebote. (Andere Beratungsstellen, ASD, SPZ, Fachärzte, Tagesklinik etc.) Erarbeitung einer gemeinsamen Haltung und Linie im Fall, um den Klienten Doppelberatung und / oder die Verwirrung durch unterschiedliche Haltungen zur Problemlage zu ersparen. Information und Schulung der Mitarbeiter des FZ´s. Förderung der Kooperation zwischen verschiedenen regional benachbarten FZ´s. c) Die Beratungsstelle macht bei Bedarf dem Team des FZ´s das Angebot komplexe und besonders schwierige Fälle mit einem Mitarbeiter der EB gemeinsam durcharbeiten zu können und in der Betreuung des Falles kontinuierlich begleitet zu werden. 1 Ziele: Erweiterung der diagnostischen Kompetenz Entwicklung von gemeinsamen Haltungen beim Erkennen und im Umgang mit krisenhaften Entwicklungen, um im Sinne der Klienten im Team einen einheitlichen Lösungsansatz zu finden und fallbedingte Teamkonflikte zu vermeiden. d) Bei besonders unklaren Störungsbildern von Kindern besteht für das FZ das Angebot, dass ein Mitarbeiter der EB das Kind im FZ beobachtet, um im Anschluss daran das Team für den weiteren Umgang mit dem Kind zu beraten. Voraussetzungen: Schriftliches Einverständnis der Eltern liegt vor und das Kind wird nicht bereits durch eine andere beratende Institution betreut. Ziel: Verkürzung und Präzisierung des diagnostischen Prozesses zur schnelleren und gezielteren Einleitung des notwendigen Hilfebedarfs. 2. Projekt Euskirchener Familien-Unterstützungsnetzwerk, EU- FUN: a. Begrüßungsbesuche: Die Begrüßungsbesuche sind im primärpräventiven Bereich angesiedelt, bieten neben der frühzeitigen Unterstützung von Familien und der Erhöhung des Kinderschutzes, den Zugang zu einer bestmöglichen Förderung der Gesundheit und Entwicklung der Kinder. Da alle Kinder ein Recht auf eine gesunde körperliche und seelische Entwicklung, sowie auf eine bestmögliche Förderung und Bildung haben, werden alle im Stadtgebiet Euskirchen geborenen Kinder besucht. Dieser diskriminierungsfreie Zugang setzt in Euskirchen ein Zeichen, dass Familien mit Neugeborenen in dieser Zeit mit ihren anspruchsvollen Aufgaben nicht alleine gelassen werden. Gespräche mit den Familien vor Ort, sowie die anschließende Evaluation der Besuche bestätigen eine hohe Akzeptanz. Die Eltern begrüßen das persönliche Kennenlernen der für sie zuständigen Sozialarbeiterin/ des für sie zuständigen Sozialarbeiters und bestätigen einen Abbau von möglichen Hemmschwellen, sich bei Bedarf Hilfe und Beratung zu holen. Die Begrüßungsbesuche sorgen für Transparenz bezüglich des bestehenden Hilfenetzwerks in der Stadt Euskirchen. Während des Besuches werden mit den Eltern die informativen Beigaben des Begrüßungspaketes besprochen. Es wird dabei auf aktuelle Familienbildungs -und Beratungsangebote hingewiesen, konkrete Anlaufstellen (Familienbildungsstätten, Familienzentren, Beratungsstellen) werden benannt. Häufig angeschnittene Themen sind: Betreuung (Kindergarten, Tagespflege, U3,) Eltern- Kind- Kurse, Spielplätze in der näheren Umgebung, Hilfsangebote. 2 Die Begrüßungsbesuche ermöglichen einen direkten Einblick in die Lebenssituationen und Bedürfnisse junger Familien vor Ort, so dass bei Bedarf unmittelbar Hilfen angeboten/ installiert werden können. Bisher erfolgten Beratungsgespräche direkt vor Ort oder die Eltern nahmen bei aktuellen Fragestellungen später Kontakt zur Sozialarbeiterin/ zum Sozialarbeiter auf. In Eltern- Kind- sowie in Krabbelgruppen tauschen sich Mütter über die Besuche aus. Viele Familien freuten bereits auf den Besuch. Seit 01.Oktober 2009 haben bis zum 08.08.2010 • 311Hausbesuche stattgefunden, • 5 Familien holten sich das Begrüßungspaket im Jugendamt ab. • 5 Familien waren bereits verzogen. • 7 Familien wurden trotz wiederholter Terminvorschläge nicht angetroffen • 17 Familien lehnten den Besuch ab ( Gründe: keine Angaben, bereits 2-3 Kinder, im Umzugsstress, Kind noch im Krankenhaus, kein Bedarf) Entsprechend nahmen 89,1% (anstatt der angenommenen 80%) der Familien die Besuche an. Lag ein Einverständnis der Familie vor, wurden in den ersten 6 Monaten alle Besuche telefonisch evaluiert. Ab Mai 2010 wird etwa jeder dritte Besuch evaluiert. Neben den oben genannten Themen kristallisieren sich weiterhin folgende Punkte heraus: • Die Begrüßungsbesuche sind einigen Familien nicht bekannt. • Informationen über Nutzen und Ort der Familienzentren sind nicht ausreichend bekannt. • Angebote für Alleinerziehende (Gruppen für Mütter/ Väter, Eltern- Kind- Treffs) sind im Stadtgebiet Euskirchen nicht bzw. kaum vorhanden oder bekannt, obwohl ein steigender Bedarf benannt wird. Diesbezüglich wird derzeit eine Bestandsanalyse durchgeführt. • Einzelne Eltern wünschen sich den Besuch und die Informationen bereits während der Schwangerschaft. Die Inhalte des Begrüßungspaketes werden von den Familien durchweg positiv bewertet. Sowohl die Windeln als auch die Informationen über die kindliche Entwicklung sowie die Informationsbroschüre mit Adressen im Stadtgebiet Euskirchen werden gerne angenommen. Die Elternbriefe vom Arbeitskreis Neue Erziehung e.V. (1. bis 12. Lebensmonat) sind in jedem Begrüßungspaket enthalten und können derzeit noch kostenfrei über das Land NRW für die Besuche bezogen werden. Die Eltern wünschten sich mehrfach Informationen zur kindlichen Entwicklung nicht nur zum ersten Lebensjahr, sondern zu den ersten drei Lebensjahren. Deshalb wird den Begrüßungspaketen zukünftig eine Bestellinformation zu weiteren Elternbriefen von ANE e.V. beigelegt. Die Briefe können einzeln für 1,50 € oder im Abo bis zum 8. (!) Lebensjahr für 51,- € bestellt werden. Zusätzlich können Infobriefe zur Pubertät, sowie Extrabriefe zu ausgewählten Themen (Kind und Beruf, gewaltfreie Erziehung, Trennung und Scheidung etc.) kostenlos bestellt werden. 3 b. Beratung und Unterstützung der Familienzentren:  Zu allen Familienzentren im Kreisgebiet bestehen persönliche Kontakte der Projektkoordinatorin. Beratungs- und Informationsgespräche wurden bisher von in mehreren Familienzentren in Anspruch genommen. In zwei Zentren wurden insgesamt 3 ganztägige Beratungen/ Seminare durchgeführt. Diese fanden entweder mit der Leitung oder auch mit dem Gesamtteam statt. Im Rahmen des Projekts wurde den Leitungen (beginnend im März) eine Fortbildung zum Thema "Elternpartizipation und Elternzusammenarbeit in Familienzentren" angeboten, welche sich über 4 Termine erstreckt und von der Projektkoordinatorin selber durchgeführt wird. Von mittlerweile 22 Familienzentren nutzen 20 dieses Angebot. Des Weiteren werden viermal im Jahr Arbeitskreistreffen für Leiterinnen angeboten. Diese Treffen dienen dem trägerübergreifenden gegenseitigen Austausch, der Beratung sowie der Behandlung fachlicher Themen. Dieses Angebot wird im Durchschnitt von 80% der Leiterinnen genutzt. Um in diesen Treffen effektiv arbeiten zu können, wurden die Familienzentren aufgrund der hohen Anzahl in zwei Regionalgruppen eingeteilt. Neben diesen Treffen finden zweimal im Jahr Gesamttreffen statt, an denen Leiterinnen, Trägervertreter/innen der Familienzentren sowie deren Kooperationspartner gemeinsam teilnehmen können.  Im zweiten Halbjahr 2009 wurden von der Abteilung Jugend und Familie, 9 in Familienzentren angebotene Elternkurse bezuschusst, sodass auch gering verdienende Eltern an den Kursen teilnehmen konnten. Im ersten Halbjahr 2010 wurden 3 Kurse bezuschusst, für das zweite Halbjahr sind bis dato weitere 9 Kurse geplant bzw. beantragt.  Im Rahmen des "Jahres der Familie 2010" führten die Familienzentren am 19. Juni 2010 einen gemeinsamen Aktionstag durch, an welchem 18 von zu diesem Zeitpunkt 21 Zentren, für interessierte Besucher geöffnet waren. Die Planung und Organisation dieses Tages wurde gemeinsam von Frau Zinati (Koordination, Beratung, Öffentlichkeitsarbeit) und den Leiterinnen(Programm und individuelle Öffentlichkeitsarbeit) der teilnehmenden Zentren durchgeführt. Die einzelnen Programme und Angebote an diesem Aktionstag waren so vielfältig und unterschiedlich wie die einzelnen Familienzentren. Viele Zentren luden zu diesem Tag auch ihre Kooperationspartner ein, damit auch diese ihre Angebote, welche sie in Familienzentren durchführen vorstellen konnten. Dieser informative Aspekt wurde mit vielfältigen Spielen, Vorführungen und Aktivitäten für die ganze Familie ergänzt.  Die Situation der Familienzentren ist schwierig: • In der Regel sollen die zusätzlichen Aufgaben eines Familienzentrums mit dem gleichen Personalschlüssel erfüllt werden, der vorher für die Kitaarbeit galt. 4 • • • Die Arbeit in einem Familienzentrum erfordert eine veränderte und umfangreichere Zusammenarbeit mit Eltern/ Familien. Veranstaltungen wie Elterncafé, Infoabende, Gesprächskreise oder auch Einzelberatungen erfordern umfangreiche zusätzliche Kompetenzen, die erworben werden müssen. Um Familien zur Zusammenarbeit (gemeinsamer Erziehungsauftrag, Partizipation) zu gewinnen, bedarf es beim Personal einer wertschätzenden und ressourcenorientierten Haltung, auch und gerade gegenüber vermeintlich "schwierigen" Eltern oder Familien in belasteten Lebenssituationen. Dies erfordert Zeit und Raum für gemeinsame Reflexion im Team und der Auseinandersetzung mit eigenen Werten und Erfahrungen sowie der Möglichkeit für Fallbesprechungen. Erweiterte Betreuungszeiten, Notbetreuung, Betreuung der Kinder (auch Geschwisterkinder oder Kinder die nicht in der Einrichtung sind) während der Elternkurse, Infoveranstaltungen oder sonstiger Gruppen bedeuten erhöhten Personal-, bzw. Stundenbedarf. Die FZ im Kreis und die Leitungen dieser Einrichtungen sind hoch motiviert und gehen in ihrem Engagement häufig an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit. Eine große Schwierigkeit besteht darin, Arbeitskreise und Netzwerke zu besuchen, ohne die dafür notwendige Zeit zu haben. Diese Gremienarbeit und Treffen mit Kooperationspartnern und anderen Einrichtungen sind jedoch Qualitätskriterien und Voraussetzungen die von der Zertifizierungsstelle gefordert werden. Es besteht ebenfalls hohe Motivation des Personals sich weiter fortzubilden um den neuen Anforderungen gerecht werden zu können. In der Regel besucht je ein Teammitglied eine Fortbildung zu einem Themenbereich. Die Schwierigkeit ist jedoch, dass diese Person der ihr zugedachten Multiplikatorenrolle nicht nachkommen kann, da auch hierfür keine Zeitressourcen zur Verfügung stehen. Dies erschwert das Umsetzen neuer Ansätze und Ideen in der täglichen Praxis. Alle Familienzentren im Kreis Euskirchen schließen Kooperationsverträge mit den vertretenen Familienbildungsstätten ab. In den Zentren werden verstärkt Familienbildungsangebote durchgeführt. Die Bezuschussung von Elternkursen in Familienzentren durch das Jugendamt erleichtert auch finanziell schwächer gestellten Familien den Zugang zu den Kursen und trägt dazu bei, dass Familienzentren eher in der Lage sind, auch anfänglich geringer besuchte Kurse stattfinden zu lassen. Vielen Kursen sollte eine gewisse Anlaufzeit zugestanden werden. Eltern sind mitunter skeptisch, was in den Kursen auf sie zukommen wird, und was eventuell von ihnen verlangt werden könnte. Häufig erfreuen sich die Kurse nach einer Anlaufphase größerer Teilnehmerzahlen, da die beste Werbung über Mundpropaganda und durch Berichte von Eltern geschieht. Ein verstärktes Angebot niedrigschwelliger Familienbildung in Familienzentren wird ebenfalls umgesetzt und weiterhin angestrebt. Um Familien in ein Familienzentrum einzubinden, welches ihnen unbekannt ist, bedarf es niedrigschwelliger Angebote, die das Interesse der Familien wecken und ihnen auch Freude bereiten. Ist ein tragfähiger Kontakt zwischen Familie und Familienzentrum entstanden, haben Eltern weniger Hemmungen/ Ängste auch Beratungsangebote oder Kurse der Familienbildung hinsichtlich der Ausweitung oder Verfestigung eigener erzieherischer Fähigkeiten anzunehmen. 5 An den von der Projektkoordinatorin angebotenen Arbeitskreisen für Familienzentren nehmen in der Regel auch die Leiter/innen der Familienbildungsstätten teil. So können die Zentren die beobachteten Bedarfe der Familien an die FBS melden und gemeinsam mit den FBS zielgerichtete Angebote aussuchen, bzw. weiterentwickeln. Die Fachberatung durch die Projektleitung wird von den Fachkräften in den Familienzentren gerne angenommen und hilft, sich den schwierigen Anforderungen zu stellen. Im Rahmen der Fachberatung gaben die Familienzentren positive Rückmeldung über die Einführung des EU.Kita Projekts (siehe Anlage 2), das Gesundheitsamt ist ebenfalls im Arbeitskreis der Familienzentren vertreten. Perspektivisch ist geplant, in Zusammenarbeit mit den Familienzentren das Problem der Randzeitenbetreuung in den jeweiligen Sozialräumen anzugehen. Dies ist mit hoher Priorität auch Thema im Demografie-Prozess. c) Vernetzung der Kooperationspartner/ Hilfeanbieter im Kreis Euskirchen Die Vernetzung der verschiedenen Hilfeanbieter und Dienstleister im Bereich der Familienunterstützung soll für alle Beteiligten Synergieeffekte schaffen: • die Fachkräfte bekommen trägerübergreifend ein fundiertes Wissen über die Angebote im Kreis und können gezielt überweisen  kürzere "Wege" für Ratsuchende  die Weiterleitung eines Ratsuchenden ist eher gewährleistet (Termin im Beisein vereinbaren)  wirkt einer Verwirrung/ Unkenntnis der eingebundenen Hilfeanbieter und im System aktiven Akteure entgegen und vermeidet somit kontraproduktives "Nebeneinander her"-Arbeiten. • die Zugänge für Familien sind transparenter und offener • die Bedarfe von Familien und Ratsuchenden im Kreis sind allen Akteuren bekannt.  Methoden und Maßnahmen können interdisziplinär und trägerübergreifend erarbeitet werden. Durch die Koordination des Netzwerkes im Rahmen des Projektes soll die trägerübergreifende Zusammenarbeit gefördert und gestärkt werden. Aus diesem Grunde fand am 24.02.2010 die Auftaktveranstaltung des Familien- UnterstützungsNetzwerks im Kreis Euskirchen statt. Von 70 eingeladenen Einrichtungen nahmen 51 Einrichtungen mit insgesamt 60 Teilnehmer/innen an der Veranstaltung teil. Resultate der Netzwerkveranstaltung: • Gründung des Arbeitskreises "Von der Schwangerschaft bis zum 6. Lebensjahr" mit bisher 20 Mitwirkenden aus unterschiedlichen Arbeitsfeldern. Das zweite Treffen findet am 22.09.2010 im Kreiskrankenhaus Mechernich statt. • Erstellung eines Internetauftritts (Informationen für Familien): Derzeit in Arbeit für die Kreisseite • Wunsch die Netzwerkveranstaltung einmal jährlich stattfinden zu lassen. • Koordination durch das Jugendamt ausdrücklich gewünscht. Vom 24.02.2010 bis zum 11.03.2010 konnte sich die Öffentlichkeit im Rahmen der Netzwerkveranstaltung in einer Ausstellung im Foyer des Kreishauses über verschiedene Hilfsangebote und Hilfeanbieter im Kreis Euskirchen informieren. 6 Zwischenzeitlich wurde der Verein "EU- FUN e.V.- Förderverein zur Familienunterstützung im Kreis Euskirchen" gegründet, der die Projektarbeit ebenfalls unterstützen will. Im Sommer 2009 wurde eine Broschüre für die Begrüßungsbesuche erstellt. In dieser Broschüre finden Eltern und Familien Angebote, Adressen und Ansprechpartner von Hilfeanbietern im Stadtgebiet Euskirchen. Aus Kostengründen wurde diese Broschüre bisher "nur" Familien mit Neugeborenen sowie den im Stadtgebiet ansässigen Familienzentren übergeben. Interessierte Hilfeanbieter erhielten die Broschüre bisher als PDF. Ab ca. Mitte September wird die Broschüre unter der Rubrik "Familienunterstützung" auf der Kreisseite zur Einsicht und zum Download bereitstehen. Eine auf Angebote im Kreis erweiterte Broschüre (elektronisch) für Fachkräfte und Hilfeanbieter wird derzeit zusammengestellt. Die Finanzierung ist voraussichtlich über den Förderverein möglich. Die verbesserte Öffentlichkeitsarbeit ist ebenfalls Projekt im Rahmen des Demografie-Prozesses. Im Rahmen des EU.Kita Projekts findet ein regelmäßiger Austausch zwischen dem Gesundheitsamt und dem Familien- Unterstützungs- Netzwerk statt. Des weiteren nimmt das Gesundheitsamt regelmäßig an den Gesamttreffen der Familienzentren im Kreishaus teil und ist Mitglied im Arbeitskreis "Von der Schwangerschaft bis zum 6. Lebensjahr", in dem Beratungsstellen, Familienzentren, Familienbildungsstätten, Fachberatungen, sowie Ärztinnen, Therapeutinnen und das Projekt „Frühe Hilfen“ des Caritasverbandes Euskirchen vertreten sind. Für die nächste Zeit ist im Rahmen der Netzwerkarbeit geplant, ein besseres Unterstützungsangebot für Alleinerziehende sowie trauernde/ verwaiste Eltern aufzubauen. 3. Kooperation des ASD: Die fallunabhängige Kooperationen mit allen Kitas finden statt. Die Fachkräfte des ASD stellen sich in den Einrichtungen vor, informieren und beraten. Die Sicherstellung des persönlichen Kontaktes der Fachkräfte in Einrichtung und Jugendamt erleichtert die vertrauensvolle Zusammenarbeit und hilft, Schwierigkeiten, Vorurteile und Schwellenängste abzubauen. Daneben gibt es weiterhin ständig weitere Kooperationen, z.B. • Infos an niedergelassene Ärzte, Entbindungskliniken sowie der Kinderklinik zum Thema Kinderschutz sowie Information zu Arbeitsinhalten und Arbeitsweisen des ASD, • Gespräche mit den psychiatrischen Abteilungen im Kreis, • regelmäßige Abstimmungsgespräche mit Polizei, Familien- und Jugendrichtern, • regelmäßige Sprechstunden des ASD in den Familienzentren, in denen das aufgrund der räumlichen Situation möglich ist, • Kooperation mit Schulen: in Zusammenarbeit mit dem Schulamt für den Kreis Euskirchen wurde ein Handlungsleitfaden (Broschüre) "Kinder schützen" erstellt. 7 Zusammenfassung: Das Konzept zur Unterstützung der Familienzentren sowie zur Weiterentwicklung des Kinderschutzes im Kreis Euskirchen hat sich bewährt. Alle Bereiche des Projektes konnten durchgeführt werden und werden angenommen. Eine Einstellung bzw. Einschränkung des Projektes hätte aus fachlicher Sicht Folgen: • Im direkten Bezug auf die besuchten Familien würden hier der positive Zugang durch die Babybegrüßungsbesuche und der aufgebaute Kontakt verloren gehen. Wie bereits beschrieben, beinhalten die Besuche sehr häufig beratende Aspekte. Sicherlich geht es hierbei nicht immer um "brennende" Themen bzw. dem Erkennen akuter Notlagen. Dies ist jedoch auch die Intention der Besuche: Themen aufgreifen zu können und zu beraten, bevor Fragestellungen und belastende Situationen sich ausweiten und möglicherweise eskalieren. • Neben der individuellen Beratung in den Familienzentren würden die von der Fachberatung organisierten trägerübergreifenden Arbeitskreise wegfallen. Entsprechende Arbeitskreise oder Runde Tische (trägerübergreifend, mit Kooperationspartnern) sind Vorgaben und Richtlinien für zertifizierte Familienzentren. Ohne EU- FUN müssten die Familienzentren für sich oder zusammen entsprechende Arbeitskreise organisieren und ausgestalten. Vermutlich würde dies zu vermehrten Terminen für die Kooperationspartner führen, die ebenfalls nur über ein begrenztes Zeitkontingent verfügen. Es erscheint fraglich, ob die für die Zertifizierung notwendigen Kooperationen auf Dauer Bestand haben würden. • Die Beendigung des gerade erst begonnen Prozesses im Rahmen der Netzwerkarbeit des Familien- Unterstützungs- Netzwerk würde aus fachlicher Sicht die strukturierte und bewusst trägerneutral und – übergreifend organisierte Zusammenarbeit der lokalen Akteure erschweren. 8