Daten
Kommune
Wesseling
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Erstellt
24.06.10, 14:18
Aktualisiert
24.06.10, 14:18
Stichworte
Inhalt der Datei
Anlage zur Vorlage 279/2005
Der Landrat
Rhein-Erft-Kreis . Der Landrat . 50124 Bergheim
Regionale Schulberatungsstelle/(RSB)
Hoch-Begabten-Zentrum (HBZ)
Leiter: Dipl.-Psych. Dr. Thomas Zech
Das Grundschulprojekt
des Hoch-Begabten-Zentrums
Datum:
28.10.05
Auskunft erteilt
Herr Dr. Zech
Einleitung
Intellektuelle Begabung und Hochbegabung bedarf - wie alle Arten von
Begabung - zu ihrer bestmöglichen Entfaltung einer speziellen, auf die Bedürfnisse der Begabten und Hochbegabten ausgerichteten, wissenschaftlich fundierten Förderung.
Unumstritten ist inzwischen, dass Hochbegabungen möglichst frühzeitig
erkannt und gefördert werden sollen (vgl. Abb. 1).
Hausadresse
Richard-Bertram-Str. 79
50321 Brühl
Tel.: 02232/9695-0
Fax: 02232/9695-12
Internet
www.rhein-erft-kreis.de
e-Mail
rsb-hbz@rhein-erft-kreis.de
Anmeldezeiten
Montag bis Freitag
08:30 bis 12:00 Uhr
Termine nach Vereinbarung
Abbildung 1:
Systemische und dynamische Aspekte der Hochbegabtenentwicklung und -förderung
Die Abbildung veranschaulicht die Interaktion zwischen dem begabten Individuum, seiner Familie, seinen Bildungs- und Ausbildungsinstitutionen, sowie seinem Arbeitsplatz: Das besonders begabte Individuum ist lange Zeit
auf viele Anregungen aus seiner Umwelt angewiesen, um im günstigen
Falle – der Expertise – seine Umwelt „prägen“ zu können.
Bankverbindung für das HBZ
Kreissparkasse Köln;
BLZ: 370 502 99,
Konto.-Nr.: 01 42 00 81 51
Stichwort: HBZ
Öffentl. Verkehrsmittel
KVB Linie 18, Haltestelle Brühl-Mitte
mit dem PKW
der Beschilderung „Krankenhaus“
folgend
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Wird die Hochbegabung des Kindes nicht rechtzeitig erkannt, so besteht die
Gefahr permanenter Unterforderungen, fehlgedeuteter Verhaltensweisen
und die Möglichkeit gravierender Fehlentwicklungen (z.B. im motivationalen
und/oder emotionalen Bereich).
Das Grundschulprojekt im Rhein-Erft-Kreis
Aus Lehrerfortbildungen für Grundschullehrer ist das sogenannte Grundschulprojekt des HBZ entstanden. Eine Besonderheit des Projekts besteht
in der erfolgreichen, engen Verzahnung verschiedener Institutionen (HBZ,
Schulen, Untere und Obere Schulaufsicht, Hochbegabtenstiftung und
Kreissparkasse Köln) bei der Entwicklung und Umsetzung eines Förderkonzeptes für Kinder im Grundschulalter (insbesondere 3. Klasse).
Auf der Grundlage eines psychologischen Förderkonzeptes wurde ein
pädagogisches Konzept entwickelt, welches in ein Unterrichtsprogramm
umgesetzt und evaluiert wurde.
Die Auswahl der Grundschulkinder erfolgt in mehreren „Phasen“: Zunächst
wird ein von einer Arbeitsgruppe aus Grundschullehrkräften und Schulpsychologinnen und -psychologen entwickelter Beobachtungsbogen allen
Lehrkräften der 3. Schuljahre einer Stadt ausgehändigt. Nach einer längeren
Beobachtungsphase wählen die Lehrer die ihnen als geeignet erscheinenden Kinder (z.B. vermuteter Begabungsschwerpunkt, Interessen, Arbeitsverhalten – Konzentration, Ausdauer, Selbständigkeit – und Sozialkompetenz)
aus.
Diese Kinder werden dann – je nach Vorschlag – einer Gruppe zugewiesen,
in der mittels bestimmter Aufgaben aus dem sprachlichen oder mathematischen Bereich Rückschlüsse auf die Begabung und damit auch auf die
Eignung für die Fördermaßnahme gezogen werden. Bei der Bearbeitung der
Aufgaben werden die Kinder von Lehrkräften und Schulpsychologen beobachtet. In der anschließenden Besprechung – nach Auswertung der individuellen Leistungsergebnisse – werden die geeigneten Kinder ausgewählt.
Die Vorgehensweise wird anschließend noch einmal mit den Eltern der ausgewählten Kinder besprochen. Sind Eltern und Kinder einverstanden,
können die Kinder an speziellen Fördermaßnahmen in den Bereichen Sprache / Philosophie oder Mathematik / Naturwissenschaften teilnehmen. Ein
„Ausstieg“ aus dem Förderprogramm ist natürlich jederzeit und problemlos
möglich.
Das vom Hoch-Begabten-Zentrum entwickelte Fördermodell für Grundschüler lässt sich als dreistufiges Modell beschreiben. Die Schüler lernen, ihre
Interessen zu verfolgen, zu vertiefen und zu fokussieren.
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Tabelle 1: Das HBZ-Fördermodell für Grundschulen
Stufe 1:
Sensibilisierungs- und
Sozialisierungsphase
Sensibilisierung für
divergentes und konvergentes Denken
Entwicklung einer
Gruppen- und Teilnehmeridentität
Diagnostik von Interessen, Fähigkeiten und
fehlenden Ressourcen
Stufe 2:
Kognitive und Metakognitive Prozesse
Übungen zum kreativen
und kritischen Denken
Stufe 3:
Produkterstellung
Planung und Organisation von Projektarbeit
Gestaltung des Lern- Felduntersuchung und
umfeldes und Explora- Expertenbefragung
tive Aktivitäten
Präsentation von ProMetakognition, Soziojekten und Ergebnissen
kognition, Selbstgesteuertes Lernen
Stufe 1: Die erste Stufe kann als Sensibilisierungs- und Sozialisierungsphase beschrieben werden. Vorrangig geht es dabei um die Sensibilisierung
für divergentes Denken (Kreativität) und um die Ausbildung einer „Gruppen-Identität“. Daneben sollen auf dieser ersten Förderstufe spezifische
Interessen und Fähigkeiten, aber auch fehlende oder unzureichende Ressourcen festgestellt werden.
Stufe 2: Trainingsphase kognitiver, metakognitiver und soziokognitiver
Prozesse
Auf dieser Stufe werden kreatives und kritisches Denken trainiert. Hinzu
kommt ein Training kognitiver und metakognitiver (d.h. Wissen und Reflexion
über kognitive Zustände und Funktionen) und sogenannter soziokognitiver
Fertigkeiten. Eines der Lernziele besteht darin, die Fähigkeit zum selbstgesteuerten Lernen zu verbessern.
Stufe 3: „Produkt“-Erstellung
Auf dieser Stufe können bislang erlernte, modifizierte und trainierte Kompetenzen und Fertigkeiten auf die Erstellung unterschiedlicher Projekte angewandt werden. Dabei geht es nicht mehr nur um die Aufnahme und Verarbeitung von Wissen, sondern auch um die Produktion von Wissen und
Ideen. Abgeschlossen wird diese Projektstufe mit der Ergebnisdarstellung
der erzeugten Produkte vor der Schulgemeinschaft und der Selbstevaluierung der durchgeführten Projekte.