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Beschlussvorlage (Anlage zur Vorlage 279/2005)

Daten

Kommune
Wesseling
Größe
39 kB
Erstellt
24.06.10, 14:18
Aktualisiert
24.06.10, 14:18
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Inhalt der Datei

Anlage zur Vorlage 279/2005 Der Landrat Rhein-Erft-Kreis . Der Landrat . 50124 Bergheim Regionale Schulberatungsstelle/(RSB) Hoch-Begabten-Zentrum (HBZ) Leiter: Dipl.-Psych. Dr. Thomas Zech Das Grundschulprojekt des Hoch-Begabten-Zentrums Datum: 28.10.05 Auskunft erteilt Herr Dr. Zech Einleitung Intellektuelle Begabung und Hochbegabung bedarf - wie alle Arten von Begabung - zu ihrer bestmöglichen Entfaltung einer speziellen, auf die Bedürfnisse der Begabten und Hochbegabten ausgerichteten, wissenschaftlich fundierten Förderung. Unumstritten ist inzwischen, dass Hochbegabungen möglichst frühzeitig erkannt und gefördert werden sollen (vgl. Abb. 1). Hausadresse Richard-Bertram-Str. 79 50321 Brühl Tel.: 02232/9695-0 Fax: 02232/9695-12 Internet www.rhein-erft-kreis.de e-Mail rsb-hbz@rhein-erft-kreis.de Anmeldezeiten Montag bis Freitag 08:30 bis 12:00 Uhr Termine nach Vereinbarung Abbildung 1: Systemische und dynamische Aspekte der Hochbegabtenentwicklung und -förderung Die Abbildung veranschaulicht die Interaktion zwischen dem begabten Individuum, seiner Familie, seinen Bildungs- und Ausbildungsinstitutionen, sowie seinem Arbeitsplatz: Das besonders begabte Individuum ist lange Zeit auf viele Anregungen aus seiner Umwelt angewiesen, um im günstigen Falle – der Expertise – seine Umwelt „prägen“ zu können. Bankverbindung für das HBZ Kreissparkasse Köln; BLZ: 370 502 99, Konto.-Nr.: 01 42 00 81 51 Stichwort: HBZ Öffentl. Verkehrsmittel KVB Linie 18, Haltestelle Brühl-Mitte mit dem PKW der Beschilderung „Krankenhaus“ folgend Seite 2 von 3 Wird die Hochbegabung des Kindes nicht rechtzeitig erkannt, so besteht die Gefahr permanenter Unterforderungen, fehlgedeuteter Verhaltensweisen und die Möglichkeit gravierender Fehlentwicklungen (z.B. im motivationalen und/oder emotionalen Bereich). Das Grundschulprojekt im Rhein-Erft-Kreis Aus Lehrerfortbildungen für Grundschullehrer ist das sogenannte Grundschulprojekt des HBZ entstanden. Eine Besonderheit des Projekts besteht in der erfolgreichen, engen Verzahnung verschiedener Institutionen (HBZ, Schulen, Untere und Obere Schulaufsicht, Hochbegabtenstiftung und Kreissparkasse Köln) bei der Entwicklung und Umsetzung eines Förderkonzeptes für Kinder im Grundschulalter (insbesondere 3. Klasse). Auf der Grundlage eines psychologischen Förderkonzeptes wurde ein pädagogisches Konzept entwickelt, welches in ein Unterrichtsprogramm umgesetzt und evaluiert wurde. Die Auswahl der Grundschulkinder erfolgt in mehreren „Phasen“: Zunächst wird ein von einer Arbeitsgruppe aus Grundschullehrkräften und Schulpsychologinnen und -psychologen entwickelter Beobachtungsbogen allen Lehrkräften der 3. Schuljahre einer Stadt ausgehändigt. Nach einer längeren Beobachtungsphase wählen die Lehrer die ihnen als geeignet erscheinenden Kinder (z.B. vermuteter Begabungsschwerpunkt, Interessen, Arbeitsverhalten – Konzentration, Ausdauer, Selbständigkeit – und Sozialkompetenz) aus. Diese Kinder werden dann – je nach Vorschlag – einer Gruppe zugewiesen, in der mittels bestimmter Aufgaben aus dem sprachlichen oder mathematischen Bereich Rückschlüsse auf die Begabung und damit auch auf die Eignung für die Fördermaßnahme gezogen werden. Bei der Bearbeitung der Aufgaben werden die Kinder von Lehrkräften und Schulpsychologen beobachtet. In der anschließenden Besprechung – nach Auswertung der individuellen Leistungsergebnisse – werden die geeigneten Kinder ausgewählt. Die Vorgehensweise wird anschließend noch einmal mit den Eltern der ausgewählten Kinder besprochen. Sind Eltern und Kinder einverstanden, können die Kinder an speziellen Fördermaßnahmen in den Bereichen Sprache / Philosophie oder Mathematik / Naturwissenschaften teilnehmen. Ein „Ausstieg“ aus dem Förderprogramm ist natürlich jederzeit und problemlos möglich. Das vom Hoch-Begabten-Zentrum entwickelte Fördermodell für Grundschüler lässt sich als dreistufiges Modell beschreiben. Die Schüler lernen, ihre Interessen zu verfolgen, zu vertiefen und zu fokussieren. Seite 3 von 3 Tabelle 1: Das HBZ-Fördermodell für Grundschulen Stufe 1: Sensibilisierungs- und Sozialisierungsphase Sensibilisierung für divergentes und konvergentes Denken Entwicklung einer Gruppen- und Teilnehmeridentität Diagnostik von Interessen, Fähigkeiten und fehlenden Ressourcen Stufe 2: Kognitive und Metakognitive Prozesse Übungen zum kreativen und kritischen Denken Stufe 3: Produkterstellung Planung und Organisation von Projektarbeit Gestaltung des Lern- Felduntersuchung und umfeldes und Explora- Expertenbefragung tive Aktivitäten Präsentation von ProMetakognition, Soziojekten und Ergebnissen kognition, Selbstgesteuertes Lernen Stufe 1: Die erste Stufe kann als Sensibilisierungs- und Sozialisierungsphase beschrieben werden. Vorrangig geht es dabei um die Sensibilisierung für divergentes Denken (Kreativität) und um die Ausbildung einer „Gruppen-Identität“. Daneben sollen auf dieser ersten Förderstufe spezifische Interessen und Fähigkeiten, aber auch fehlende oder unzureichende Ressourcen festgestellt werden. Stufe 2: Trainingsphase kognitiver, metakognitiver und soziokognitiver Prozesse Auf dieser Stufe werden kreatives und kritisches Denken trainiert. Hinzu kommt ein Training kognitiver und metakognitiver (d.h. Wissen und Reflexion über kognitive Zustände und Funktionen) und sogenannter soziokognitiver Fertigkeiten. Eines der Lernziele besteht darin, die Fähigkeit zum selbstgesteuerten Lernen zu verbessern. Stufe 3: „Produkt“-Erstellung Auf dieser Stufe können bislang erlernte, modifizierte und trainierte Kompetenzen und Fertigkeiten auf die Erstellung unterschiedlicher Projekte angewandt werden. Dabei geht es nicht mehr nur um die Aufnahme und Verarbeitung von Wissen, sondern auch um die Produktion von Wissen und Ideen. Abgeschlossen wird diese Projektstufe mit der Ergebnisdarstellung der erzeugten Produkte vor der Schulgemeinschaft und der Selbstevaluierung der durchgeführten Projekte.