Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
13 kB
Datum
19.05.2010
Erstellt
11.05.10, 04:23
Aktualisiert
11.05.10, 04:23
Stichworte
Inhalt der Datei
Kreis Euskirchen
Der Landrat
X Öffentliche Sitzung
Datum:
Info 26/2010
07.05.2010
Nichtöffentliche Sitzung
Beratungsfolge:
Ausschuss für Planung, Umwelt und Verkehr
19.05.2010
Schienenpersonennahverkehr im Kreis Euskirchen
hier: Sachstand Barrierefreiheit der Haltepunkte an der Eifelstrecke
In der Info 4/2009 vom 12.11.2009 berichtete die Verwaltung über die von der Eifelstreckenkonferenz
ausgegangenen Initiativen zur Realisierung der Barrierefreiheit an den Haltepunkten der Eifelstrecke.
Zwischenzeitlich fanden weitere Koordinierungsgespräche und gesonderte Gesprächsrunden für die
Bahnhöfe Mechernich, Kall, Nettersheim und Blankenheim-Wald beim NVR bzw. vor Ort statt.
Als ein wesentliches Ergebnis kann festgestellt werden, dass betriebstechnisch realisierbare
Zwischenlösungen zur Herstellung der Barrierefreiheit aufgezeigt wurden, die mit einem späteren Bau
des ESTW Eifel vereinbar wären.
Allerdings wurde sowohl von der DB Netz AG als auch von DB Station&Service dargelegt, dass vor
2014 (zu diesem Zeitpunkt läuft die Modernisierungsoffensive 2 aus) keine Gelder zur Verfügung
stehen. Es werde daher eine Einplanung in den Mittelfristzeitraum angestrebt.
Da davon auszugehen ist, dass die DB frühestens in 2014 mit den Planungen beginnen wird, wäre
mit einer Umsetzung somit erst ab dem Jahr 2018 zu rechnen.
Eine MOF 3 (Modernisierungsoffensive 3) würde die Realisierungschancen deutlich erhöhen, da dies
eine hohe Förderung für die DB ermöglichen würde.
In der letzten Besprechungsrunde am 15.03.2010 hat der NVR eine erste Kostenabschätzung zu den
Projekten Mechernich und Kall erstellt und den Kommunen zur Kenntnis gegeben. Sofern die
Maßnahmen kurzfristig (Baubeginn 2012) realisiert werden sollen, sehen die Finanzierungspläne eine
vollständige Übernahme der Planungs- und Baukosten durch die Kommunen vor.
Im einzelnen ergeben sich folgende Sachstände:
Bahnhof Mechernich
• Der Lösungsvorschlag umfasst die Errichtung eines Mittelbahnsteiges anstelle des Gleises 3
und eine höhengleiche Querung über Gleis 4, die mit der Baumaßnahme
„Bahnhofsdurchstich“ verknüpft werden soll. Damit nicht alle Reisenden den Umweg durch die
Personenunterführung nutzen müssen, soll zusätzlich eine Fußgängerbrücke errichtet
werden.
• Die Stadt Mechernich hat einen Planungsauftrag erteilt und beim NVR eine Anmeldung auf
Förderung eingereicht. Dies allerdings unter dem Vorbehalt einer Refinanzierung der
Maßnahme durch die DB. Der NVR sieht diesbezüglich Klärungsbedarf, da diese Bedingung
nicht den haushaltsrechtlichen Vorgaben entspricht und wird in Kürze ein Treffen mit allen
Beteiligten vor Ort koordinieren.
-2Bahnhof Kall
• Es ist eine Lösung ähnlich der für den Bahnhof Mechernich vorgesehen, wobei im Bahnhof
Kall die Nutzung der vorhandenen Personenunterführung möglich ist.
• Die Gemeinde Kall hat beim NVR eine Förderung der Planungskosten angemeldet. Diese
alleine wären jedoch nicht förderfähig. Insofern besteht auch hier Klärungsbedarf.
Grundsätzlich möchte die Gemeinde Kall warten bis die DB aktiv wird.
Der NVR ist bei beiden Bahnhöfen weiterhin bemüht, die DB in die Pflicht zu nehmen.
Bahnhof Nettersheim
• Der heutige Bahnsteig für Fahrten in Richtung Trier soll in den zweigleisigen Bereich
gegenüber des Bahnsteiges für Fahrten in Richtung Köln verlegt werden, wobei gleichzeitig
die Bahnsteighöhen an aktuelle Erfordernisse angepasst werden. In diesem Zusammenhang
ist auch die Realisierung der bereits seit längerem geplanten Errichtung eines P&R-Platzes
inklusive einer Aufstellfläche für TaxiBusfahrzeuge geplant. Zusätzlich wird aus Richtung des
Holzkompetenzzentrums eine Holzbrücke über beide Gleise errichtet. Der Zugang zu dem
Gleis in Richtung Trier erfolgt über den südlichen Bahnübergang.
• Die Gemeinde Nettersheim hat die Maßnahme beim NVR angemeldet und plant den
Baubeginn in diesem Jahr.
Bahnhof Blankenheim-Wald
• Die bisherigen Planungen mussten überarbeitet werden, da diese betrieblich nicht zu
realisieren waren. Der aktuelle Entwurf sieht eine plangleiche Gleisquerung des Gütergleises
sowie eine Einkürzung des vorhandenen Tunnels und Ersatz der bisherigen Treppen durch
zwei Rampen vor.
Der Presse war zu entnehmen, dass bei einem Spitzentreffen in Düsseldorf am 31.03.2010 des
Bundesverkehrsministers, des Vorstandsvorsitzenden der DB AG, des NRW-Verkehrsministers und
des Ministerpräsidenten des Landes NRW entscheidende Weichenstellungen für die Zukunft des
Schienenpersonennahverkehrs in Nordrhein-Westfalen vorgenommen wurden.
In dem dargestellten Maßnahmenpaket zum Schienenpersonennahverkehr waren jedoch keine
Maßnahmen zur Eifelstrecke (Köln – Trier) enthalten.
Diese Pressemeldung und die oben dargestellte nicht vorhandene Bereitschaft der DB, sich an der
Finanzierung der erforderlichen Maßnahmen zu beteiligen, hat der Landrat zum Anlass genommen,
sowohl den Konzernvorstand der DB AG als auch den Ministerpräsidenten des Landes NRW
anzuschreiben (Anlagen 1 und 2).
Die DB AG wird hierin um kurzfristige Prüfung und Mitteilung gebeten, welche Finanzierungs- und
Vorfinanzierungsmodelle in den oben geschilderten Fällen möglich sind, um eine Realisierung vor
dem Jahr 2014 anzugehen.
Der Ministerpräsident wird um Unterstützung gebeten, im Rahmen der Möglichkeiten auf die DB AG
einzuwirken und eine Finanzierung der notwendigen Maßnahmen sicherzustellen.
Antworten auf beide Schreiben liegen noch nicht vor.
gez. I. V. Poth
Landrat
Geschäftsbereichsleiter/in:
Abteilungsleiter/in:
Sachbearbeiter/in:
Kreistagsbüro:
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(Unterschrift)
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