Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
17 kB
Datum
19.05.2010
Erstellt
11.05.10, 04:23
Aktualisiert
11.05.10, 04:23
Stichworte
Inhalt der Datei
KREIS EUSKIRCHEN
Der Landrat
Euskirchen,
28.04.2010
Kreishaus, Jülicher Ring 32
Postanschrift:
Postfach 1145, 53861 Euskirchen
Telefon-Durchwahl (0 22 51) 15-3 00
Telefax (0 22 51) 15-4 44
Internet:
http://www.kreis-euskirchen.de
eMail-Adresse:
landrat.rosenke@kreis-euskirchen.de
Staatskanzlei
des Landes Nordrhein-Westfalen
Herrn Ministerpräsident Jürgen Rüttgers
40190 Düsseldorf
Herstellung der Barrierefreiheit an den Bahnhöfen der Eifelstrecke
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,
der Presse war zu entnehmen, dass bei einem Spitzentreffen in Düsseldorf am 31.03.2010
des Bundesverkehrsministers, des Vorstandsvorsitzenden der DB AG, des NRWVerkehrsministers und Ihnen entscheidende Weichenstellungen für die Zukunft des
Schienenpersonennahverkehrs in Nordrhein-Westfalen vorgenommen wurden.
In dem dargestellten Maßnahmepaket zum Schienenpersonennahverkehr waren jedoch
keine Maßnahmen zur Eifelstrecke (Köln – Trier) enthalten.
Mit Schreiben vom 13.10.2009 übersandte ich dem Ministerium für Bauen und Verkehr
NRW eine Resolution zur Eifelstrecke, in der deutlich gemacht wurde, dass eine Vielzahl
der Bahnhöfe im Kreis Euskirchen keine Nutzung für mobilitätseingeschränkte Personen
zulässt und die vorhandene Infrastruktur der Eifelstrecke nicht mit der verkehrlichen
Bedeutung korrespondiert.
In der Folgezeit hat der Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) im Rahmen eines
Runden Tisches Eifelstrecke begonnen, unter Beteiligung der Bahntöchter DB Netz und
DB Station&Service sowie der betroffenen Kommunen zu den bestehenden
Problempunkten Lösungswege aufzuzeigen.
Für die besonderes stark frequentierten Bahnhöfe Mechernich und Kall konnten die
Beteiligten baulich und betriebstechnisch realisierbare Lösungen erarbeiten und einen
ersten Finanzierungsplan aufstellen. Für den Bahnhof Blankenheim-Wald, der ebenfalls
nicht barrierefrei erreichbar ist und dessen Personenunterführung auch aus Sicht von DB
Station&Service in einem desolaten Zustand und in 5- 10 Jahren „abgängig“ ist, werden
die vorliegenden Planungen derzeit noch überarbeitet.
In der letzten Abstimmungsrunde am 15.03.2010 machten die Vertreter der Bahn deutlich,
dass von ihrer Seite frühestens ab 2014 Mittel zur Verfügung stünden.
-2Die Kommunen wurden daher aufgefordert, die erforderlichen Planungs- und
Bauleistungen komplett in Eigenregie zu übernehmen.
Zu Recht wenden aus meiner Sicht die Kommunen ein, dass sie ihren Anteil durch die
Errichtung umfangreicher P&R-Plätze an den Bahnhöfen erbracht haben und die
Finanzierung der Planungs- und Bauleistungen zur Herstellung der Barrierefreiheit an den
Bahnhöfen der DB AG obliegt.
Selbst eine Vorfinanzierung der Planungskosten und ggf. der Baukosten, um die Projekte
kurzfristig realisieren zu können, würde die Kommunen voraussichtlich überfordern.
Ich habe mich daher mit gleich lautendem Schreiben an den Konzernvorstand der
Deutschen Bahn, Herrn Dr. Grube, gewandt mit der Bitte um kurzfristige Prüfung und
Mitteilung, welche Finanzierungs- und Vorfinanzierungsmodelle in den oben geschilderten
Fällen möglich sind, um eine Realisierung vor dem Jahr 2014 anzugehen.
Sie möchte ich in dieser Angelegenheit um Unterstützung bitten, im Rahmen Ihrer
Möglichkeiten auf die DB AG einzuwirken und eine Finanzierung der notwendigen
Maßnahmen sicherzustellen.
Meiner Auffassung nach ist der Herstellung der Barrierefreiheit an bestehenden und gut
frequentierten Haltepunkten gegenüber der Neueinrichtung von zusätzlichen Haltepunkten
Vorrang einzuräumen.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Unterschrift
(Günter Rosenke)