Daten
Kommune
Vettweiß
Größe
103 kB
Datum
26.08.2014
Erstellt
04.09.14, 18:01
Aktualisiert
04.09.14, 18:01
Stichworte
Inhalt der Datei
Gemeinde Vettweiß
Der Bürgermeister
Vettweiß, den 04.09.2014
Beschlussauszug
aus der 1. Sitzung des Ausschusses für Jugend, Schulwesen, Kultur, Sport und Soziales
der Gemeinde Vettweiß
am Dienstag, dem 26.08.2014, 18:00 Uhr.
3.
Beratung über die Einführung einer Primusschule in der Gemeinde Vettweiß
(V-83/2014)
Ausschussvorsitzender Thomas erklärt, dass die Primusschule bedeutet, dass die
Primarstufe und die Sekundarstufe I in einer Schulform zusammengefasst ist. Inhalte
moderner Pädagogik greifen in dieser Schulform. Eine solche Schulform wird auch in
Kanada praktiziert und erzielt dort einen großen Lernerfolg.
Die SPD-Fraktion hat am vergangenen Dienstag bereits ein Gespräch mit Herrn
Michaelis vom Schulministerium bezüglich der Einführung einer Primusschule geführt.
Hierzu berichtet Herr Ruskowski folgendes:
Der Antrag muss die nachfolgend aufgeführten Punkte enthalten.
Es muss eine Bedürfnisprüfung in Form einer schriftlichen Elternbefragung
erfolgen.
Die Finanzkraft der Kommune muss gegeben sein (Vorhandensein von Gebäude
/ Infrastruktur).
Es muss ein pädagogisches Konzept erstellt werden.
Herrn Ruskowski ist klar, dass der sehr enge Zeitplan für die Antragstellung ein Problem
darstellen wird. Er erläutert, wie der Zeitablauf aussehen könnte.
Dr. Wollseifen teilt mit, dass die CDU-Fraktion der Einführung einer PRIMUS-Schule
sehr skeptisch gegenübersteht. Speziell die Eckpunkte lässt die CDU zweifeln. Es
sollten keine Experimente mit unseren Kindern gemacht werden, zumal bei der
PRIMUS-Schule von einer Modellschule gesprochen wird. Da noch nicht genug über
diese Schulform informiert wurde, stehen die Eltern dieser Schulform ebenfalls eher
skeptisch gegenüber. Die Eltern entscheiden sich meist für bereits bestehende Schulen.
Die schulische Landschaft um Vettweiß herum eröffnet den Eltern mit Sekundarschule,
Gymnasien, Hauptschulen und Gesamtschulen ein sehr großes Angebot, welche in den
meisten Fällen auch gut und schnell zu erreichen sind. Auch im Bezug auf den Ganztag
fehlt den Eltern die Akzeptanz.
Herr Demke hält es für fahrlässig, die Chance nicht zu nutzen. Man sollte die Eltern
befragen.
Schulleiter Klein-Uebbing teilt mit, dass er bereits mit der Leiterin der PRIMUS-Schule in
Titz gesprochen hat. Er ist der Meinung, dass die Einführung dieser Schulform kein
Experiment und auch kein großes Wagnis darstellt. Nach der Klasse 4 können die Eltern
immer noch entscheiden, auf welche Schule sie ihr Kind schicken möchten. Man sollte
die Eltern zumindest befragen. Außerdem hat er aus pädagogischer Sicht gewisse
Freiheiten, die bei anderen Schulformen nicht gegeben sind.
Ausschussvorsitzender Thomas weist nochmals daraufhin, dass man nicht gegen den
Elternwillen arbeiten möchte.
Bürgermeister Kranz erläutert nochmals kurz die Punkte, welche für den Antrag
erforderlich sind. Ein positiver Aspekt ist, dass Vettweiß dann ein weiterführendes
Angebot hätte. Ein Problem sieht er in der Beteiligung der Kommunen, da jede
Kommune möglichst wenige Schüler abgeben möchte. Die Kernfrage ist, ob man die
Eltern befragen möchte oder nicht.
Herr Demke beantragt eine geheime Abstimmung.
Der Ausschuss für Jugend, Schulwesen, Kultur, Sport und Soziales beschließt nach
Auszählung der geheimen Abstimmung mit 8 Ja- und 7 Nein-Stimmen, die Verwaltung
zu beauftragen,
1.
den
a) in der 37. KW in Zusammenarbeit mit dem Leiter der Grundschule Vettweiß,
Kindergärten der Gemeinde und ggf. Vertretern der Gemeinde, die die
Einführungsphase bereits hinter sich haben bzw. gerade mit der Schule
starten, eine
Informationsveranstaltung für die Eltern zum Thema PRIMUS-Schule
(Voraussetzungen, Inhalte und Möglichkeiten) und die erforderliche
Elternbefragung
durchzuführen,
b) eine Abstimmung mit der Gemeinde Nörvenich als Nachbarkommune zu
tätigen,
c) im gleichen Zeitraum eine Entscheidung der Schulkonferenzen
herbeizuführen,
d) parallel, auch in Zusammenarbeit mit anderen Kommunen, die erforderlichen
Antragsunterlagen zu erarbeiten, zu erstellen, zusammenzustellen, soweit
diese
bereits mit der Antragsstellung der Bezirksregierung vorzulegen sind.
2.
bei positivem Votum der Elternschaft, das ein Erreichen der Mindeststärken für
eine
Errichtung der PRIMUS-Schule ermöglichen kann, vor dem 15.09.2014 erneut
zusammenzutreten, um über die Beantragung der Teilnahme am Modellprojekt
„PRIMUS-Schule“ zu befinden und dann ggf. im Rahmen der Dringlichkeit einen
entsprechenden Antrag an die Bezirksregierung zu stellen.
Beschluss der Sitzung des Ausschusses für Jugend, Schulwesen, Kultur, Sport und Soziales vom 26.08.2014
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