Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
1,2 MB
Datum
06.10.2010
Erstellt
07.09.10, 04:17
Aktualisiert
07.09.10, 04:17
Stichworte
Inhalt der Datei
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~JIt.,
Veuskirchen
stadt mit gesicht
Herrn Landrat
Günter Rosenke
Jülicher Ring 32
Der Bürgermeister
Dezernat 1
Stabsstelle Demographie
53879 Euskirchen
Ansprechpartnerin
Frau Burkhardt
Zimmer 106
Telefon (02251) 14-0
Durchwahl (02251) 14-324
Fax (02251) 14-58324
e-Mail sburkhardt@euskirchen.de
Ihr SchreibenIZeichen
Mein Zeichen
DemB/Bu
Datum
16.08.2010
Demographischer Wandel im Kreis und in der Kreisstadt Euskirchen
Finanzierung der Demographie-Projekte
Sehr geehrter Herr Rosenke,
wie Sie wissen, wurden in den Demographie-Arbeitskreisen der Kreisstadt Euskirchen
ebenso wie in den Arbeitsgruppen in Ihrem Hause viele Projektideen zur Gestaltung des
demographischen Wandels entwickelt. Aus den umfangreichen und richtigen Projektideen
haben meine Demographie-Arbeitskreise Projekte und Maßnahmen mit höchster Priorität
benannt. Dies sind erwartungsgemäß zusätzliche Projekte und Maßnahmen zum bisherigen
Verwaltungshandeln, deren Umsetzung in der Regel zusätzliche Haushaltsplan-Mittel bzw.
zusätzlichen Personaleinsatz bedarf.
Aufgrund der knappen Finanzressourcen in meinem Hause mussten bereits im Entwurf des
Haushaltsplans 2010 Mittelanmeldungen für wichtige Demographie-Projekte gestrichen
werden. Für andere, in den Haushaltsplanentwurf eingebrachte Projekte sah der Stadtrat
keine Finanzierungsmöglichkeit. Dies betrifft folgende Projekte:
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• Optimierung der Zugangsmöglichkeiten zum Mittagstisch durch Zuschüsse zum
Eltern beitrag
• Qualitätsentwicklung in der OGS durch bessere personelle Ausstattung
• Intensivierung des Marketing in der städtischen Wirtschaftsförderung
• Erfüllung der Querschnittsaufgabe Ehrenamts-Management durch eine Arbeitskraft
mit halber Stundenzahl
• Erweiterung des Angebots, den Hauptschulabschluss an der VHS nachzuholen
• Stärkung der Stadtbibliothek als Bildungsträger durch Gewährung eines Zuschusses
für eine pädagogische Fachkraft (16 Stunden pro Woche)
Was die Problematik der Freiwilligkeit der Aufgaben zur Gestaltung des demographischen
Wandels betrifft, sind wir einer Meinung. Mir ist es, wie Sie wissen, aufgrund des geltenden
Haushaltsrechts jedoch nicht möglich, anders zu handeln, als freiwillige Aufgaben zu
streichen.
Wie ich weiß, stehen Ihnen in nicht unerheblichem Rahmen Mittel zur Umsetzung von
Demographie-Projekten zur Verfügung. Meine prekäre Haushaltslage ist nicht zuletzt durch
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die stetig steigende Kreisumlage begründet. Die Kreisstadt Euskirchen trägt fast ein Drittel
der Kreisumlage. Damit beteiligt sich auch die Kreisstadt Euskirchen nicht unwesentlich an
den beim Kreis für die Umsetzung der Demographie-Projekte zur Verfügung stehenden
Mitteln.
In diesem Sinne rege ich eine zumindest teilweise Umsetzung von Projekten und
Maßnahmen der Kreisstadt Euskirchen mit Hilfe der Mittel des Kreishaushaltes an. Dies ist
sicherlich überall dort sehr sinnvoll, wo Maßnahmen in der Kreisstadt,., den Zielen Ihrer
Demographie-Arbeitsgruppen entsprechen. Ich denke dabei z. B. die VHS-Förderkurse Ihrer
Arbeitskreise und an Ihr Rucksack-Projekt zur Elternarbeit "Wir sprechen eine Sprache".
Insbesondere beim Rucksackprojekt scheint mir eine Umsetzung in der Kreisstadt
Euskirchen geboten, da die Kreisstadt Euskirchen den kreisweit höchsten Ausländeranteil
aufweist. Meine Demographiebeauftragte hat erst kürzlich ermittelt, dass auch ohne
, Berücksichtigung der Kinder, deren Eltern eingebürgert wurden, der Migrationshintergrund
bei Kindern im Alter von 3 bis 16 Jahren in der Kreisstadt Euskirchen bei 22,3 % liegt.
Weitere Projekte bieten sich für eine Umsetzung mit Kreismitteln an:
• Eine Umsetzung der Projekte "Optimierung der Zugangsmöglichkeiten zum
Mittagstisch durch Zuschüsse zum Elternbeitrag" und "Qualitätsentwicklung in der
OGS durch bessere personelle Ausstattung in der Kreisstadt Euskirchen" würde sehr
gut in Ihr Jahr der Familie passen.
• Das Projekt "Erweiterung des Angebots, den Hauptschulabschluss an der VHS
nachzuholen" hat mit den von Ihren Arbeitskreisen eingebrachten VHS-Förderkursen
korrespondierende Ziele. VHS-Förderkurse könnten und sollten auch in der VHS der
Kreisstadt angeboten werden.
• Projekte in der VHS sowie die Stärkung der Stadtbibliothek als Bildungsträger, z. B.
durch das Projekt "Gewährung eines Zuschusses für eine pädagogische Fachkraft"
unterstreicht die Ziele Ihres Regionalen Bildungsnetzwerkes.
• Die Intensivierung des Marketing in der städtischen Wirtschaftsförderung könnte mit
dem Projekt "Wirtschaftliches Entwicklungskonzept für den Kreis Euskirchen"
einhergehen. Ich denke hier z. B. an eine eigene, mehrsprachige Homepage für die
städtische Wirtschaftsförderung .
Mi~ndlichen Grüßen
.1\~·~
Dr. Uwe Friedl