Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
114 kB
Datum
23.06.2010
Erstellt
11.05.10, 04:23
Aktualisiert
11.05.10, 04:23
Stichworte
Inhalt der Datei
Für die Hauptschule Blankenheim besteht folgende Kooperationsvereinbarung:
Berufsrelevante Informationen der Schulsozialarbeiterin werden gesammelt und gebündelt,
um dann im individuellen Fall für die Integration auf den Ausbildungs- bzw .Arbeitsmarkt
genutzt zu werden.
Diese Informationen („Integrationsplanungsschritte“) werden an die Schulsozialarbeiterin
zurück gegeben, damit eine Kontrolle und eine Überprüfung gewährleistet werden kann (ob
der/ die Schüler/in die vereinbarten Schritte umsetzt).
Dadurch weiß die Schulsozialarbeiterin direkt, an welcher Stelle sie mit dem/der Jugendlichen
weiterarbeiten kann.
Die Schulsozialarbeiterin leitet die Schüler/innen an die Jugendberufshilfe weiter, bei denen
dringend eine Beratung angeraten ist (z.B. Schüler der neunten Klasse, der die
Vollzeitschulpflicht erfüllt hat, keine Verlängerung mehr bekommt und somit die Hauptschule
verlassen muss).
Die Schulsozialarbeiterin informiert die Schüler/innen genau, wann und zu welcher Uhrzeit
sie den Termin bei der Jugendberufshilfe wahrnehmen sollen.
In der achten, neunten, zehnten Klasse gibt es Schüler/innen, die besonderen Beratungsbedarf
haben (schwierige familiäre Voraussetzungen, schlechte schulische Leistungen, Erfüllung der
Vollschulzeitpflicht, etc.).
Diese werden frühzeitig an die Jugendberufshilfe verwiesen, um rechtzeitig die notwendigen
Schritte zu besprechen und umzusetzen (Anmeldung am Berufskolleg, BUS, Kontaktierung
der Berufsberatung/ Rehaberatung).
Bei schwierigen, verhaltensauffälligen Schüler/innen nimmt die Schulsozialarbeiterin nach
Rücksprache mit selbigem am Beratungsgespräch teil und kann somit wichtige, berufsrelevante Informationen beisteuern (häusliche Situation, Leistungsvermögen).
Die Schulsozialarbeiterin vermittelt Schüler/innen an die Mitarbeiterin der Jugendberufshilfe,
die sich nach Schul-, bzw. Ausbildungsabbruch Hilfe suchend an die Hauptschule wenden.
Darauf hin setzt die Nachbetreuung durch die Jugendberufshilfe ein.
Die Jugendberufshilfe hat engen Kontakt zu den Berufskollegs und kann wichtige
Informationen an die Schulsozialarbeiterin, bzw. Schulleiterin weitergeben (z.B. ob
Anmeldeformulare fristgerecht eingereicht, ob Beratungstermine wahrgenommen wurden, auf
welchem Wartelistenplatz der/die Schüler/in ist, wenn noch keine Zusage erteilt wurde, etc.).
Absprachen und Vereinbarung zwischen den zu Beratenden und der Jugendberufshelferin
werden von der Schulsozialarbeiterin auf deren Umsetzung kontrolliert und überprüft (ob
Bewerbungsschreiben bearbeitet und abgeschickt wurden, Termine wahrgenommen wurden,
Informationen an die Eltern weitergeleitet wurden, etc.).
Die Schulsozialarbeiterin leitet im Auftrag der Jugendberufshilfe wichtige Informationen und
Materialien an die betreffenden Schüler weiter (berufsrelevante Informationen; Adressen von
Betrieben, die ausbilden, jedoch nicht im Internet inserieren, etc.)
Die Schulsozialarbeiterin koordiniert Termine zwischen dem Berufsberater des Arbeitsamtes,
der Schulleiterin und der Mitarbeiterin der Jugendberufshilfe.
Die Schulsozialarbeiterin verweist Schüler an die Jugendberufshilfe, die zwar mit
ihr/Schulsozialarbeiterin zusammenarbeiten; in deren Beratungsprozess sich jedoch
berufsrelevante Fragen ergeben
( z.B. über Ausbildungsinhalte, Bewerbungsschreiben, Einstellungstest, etc.).
Wichtige Beratungsergebnisse werden der Schulsozialarbeiterin mitgeteilt, damit diese bei
Bedarf an die Klassenlehrer weitergeleitet werden können.
Ebenso Aussagen über das Verhalten der Schüler/in während des Beratungsgespräches
(Kooperationsbereitschaft der zu Beratenden, etc.).
Wichtig, damit ein stetiger Austausch stattfindet und der/die Schüler/in einheitlich in seiner/
ihrer beruflichen Orientierung unterstützt werden kann (Rückkopplung).
Die Schulsozialarbeiterin hat eine 19,5 Stunden Woche und ist zudem auch für die Realschule
zuständig! Nach Einschätzung der Jugendberufshelferin bearbeitet sie keine berufsrelevanten
Anliegen.
Dank der guten und intensiven Kooperation kann eine erfolgreiche Integration der
Schüler/innen in den Ausbildungs- bzw. Arbeitsmarkt vorgewiesen werden.
Mit der Hauptschule Schleiden wurde keine Kooperationsvereinbarung zwischen der
Schulsozialarbeiterin und der Jugendberufshilfe getroffen.
Es findet lediglich eine punktuelle Zusammenarbeit statt.
Die Schulsozialarbeiterin verweist Schüler/innen aus ihrer Betreuung an die
Jugendberufshilfe, die berufsrelevante Anliegen haben.
Die Schulsozialarbeiterin der Hauptschule Schleiden ist nicht im Bereich der beruflichen
Beratung und Planung aktiv. Sie verweist die daran interessierten Schüler an die
Jugendberufshilfe.
Bei Bedarf und in Übereinkunft mit der Schulleitung können Informationen bei der
Schulsozialarbeiterin eingeholt werden, die von beruflichem Belang sind.
An den Förderschulen Schleiden und Schmidtheim sowie an der Hauptschule Kall sind keine
Schulsozialarbeiter/innen tätig.
AWO Regionalverband Rhein-Erft & Euskirchen e.v.
Jugendberufshilfe
R.Heinen
Hüttenstr. 20
D-53925 Kall
Tel + 492441-8717
Gegenüberstellung Jugendberufshilfe - Schulsozialarbeit
Schule
GHS Hellenthal
Schulsozialarbeit:
Keine
Zielgruppe
SchülerInnen ab dem
10. Schulbesuchsjahr
Schülerberatungen,
Einzelfallhilfen,
Hausbesuche;
Arbeitsschwerpunkte
Abmachungen
Absprache mit BWKoordinator Drach
und Klassenlehrern;
Austausch mit
Berufsberaterin
U.Gruschwitz
Schule
GHS FriedrichHaass
Bad Münstereifel
Zielgruppe
Arbeitsschwerpunkte
Abmachungen
Jugendberufshilfe:
R.Riso
Jugendberufshilfe
berät beim Übergang
Schule und Beruf.
Gegenseitiger
Austausch bzgl.
begleiteter
Jugendlicher
Schulsozialarbeit:
G.Bolender
0,5 VzSt.
Zuständigkeit auch
für die Realschule
BAM
Kl. 5 – 10
Jugendberufshilfe:
R.Riso
Beratung,
Krisen- und
Konfliktmanagement,
Kooperation mit
Fachstellen
Schülerberatungen
zum Übergang
Schule und Beruf;
Einzelfallhilfen,
Prävention
schulmüder
Jugendlicher
Kl. 8 - 10
Schule
Förderschule
Matthias Hagen
Euskirchen
Zielgruppe
Arbeitsschwerpunkte
Abmachungen
Schule
Schulsozialarbeit:
G.Busch
0,5 VzSt.
Kl. 5 – 10
Jugendberufshilfe:
R.Riso
Individuelle
Einzelfallhilfe
und Beratung,
Elternarbeit und
Lehrerberatung,
Netzwerkarbeit,
Unterstützung der
Lehrkräfte,
Schulstation;
Projekte zu
Mädchenarbeit,
Streitschlichtung.
Alle Beratungen zusammen
mit dem Reha Berufsberater
P. Kuhl,
Einzelfallhilfen,
Praktikumsakquise und besuche, Prävention von
Schulmüdigkeit,Mitwirkung
BOC 2009,
Kl. 8 - 10
Ansprechpartner
für die Begleitung
im Übergang
Schule Beruf ist
Jugendberufshilfe,
Frau Busch hilft
auch bei der Suche
nach einem
Praktikumsplatz;
Förderschule am
Veybach
MechernichSatzvey
Schulsozialarbeiterin: Jugendberufshilfe:
R.Kißgen
R.Riso
0,5 VzSt.
Zielgruppe
Unterstufe
Oberstufe O1, O2
Arbeitsschwerpunkte
Individuelle Hilfen,
Elternarbeit,
Hausbesuche;
Schülerberatungen,
Einzelfallhilfen,
Praktikumshilfen,
Prävention
Schulmüdigkeit,
Mitwirkung BOC
2008 und 2009,
Kleingruppenarbeit
zu Themen der
beruflichen
Orientierung und
Lebensplanung;
Abmachungen
Jugendberufshilfe
berät beim Übergang
Schule Beruf
Schule
Zielgruppe
Arbeitsschwerpunkte
Abmachungen
GHS Joseph Emonds
Schule
Kuchenheim
Schulsozialarbeiterin: Jugendberufshilfe:
Frau Hansen
R.Riso
Kl. 5 – 10
Beratungen bei
Konflikten,
Streitschlichtung,
Schülercafe,
Mädchentreff,
Projekte zur Suchtund Aidsprävention;
freiwillige AGs zum
Bewerbungstraining
und Mädchentreff;
Frau Hansen bietet
Aktuell nehmen an
auch Hilfen bei der
dem SSA
Erstellung von
Bewerbungstraining
Bewerbungsunterlagen SchülerInnen der
an sowie bei der Suche Jahrgangsstufe 9 teil.
nach Praktikums- und Schwerpunkt der
Ausbildungsstellen;
JBH sind die
Ein Abgleich der
Abschlussklassen
Liste, welche
10a1 und 10a2.
SchülerInnen von
wem beraten werden,
ist vereinbart, damit
keine Doppelungen
erfolgen.
Kl. 8 – 10
Schülerberatungen,
Elternberatungen,
Prävention von
Schulmüden
Einzelfallhilfen,
Begleitungen bei
Kontakten zu
Betrieben und
Maßnahmeträgern
Zu
Schuljahresbeginn
erfolgte eine
Abstimmung der
Arbeit JBH mit BW
Koordinatorin
B.Jestädt und
Berufsberater R.
Fischer.
Erfahrungen aus der Arbeit mit schulmüden Jugendlichen zeigen, dass die BAJ von
besonderer Bedeutung ist. Insbesondere Jugendliche aus Problemgruppen blicken auf eine
Reihe schulischer Misserfolge zurück. An die Schule erinnernde Situationen werden daher
emotional negativ bewertet und führen zu abwehrendem, meidenden Verhalten (u.a. zur nur
sehr kurzen Beschäftigung mit entsprechendem Info-Material).
Konsequenzen für die Arbeit:
Angebote ausserschulischer Lern- und Beratungsorte: BAJ, aufsuchende Beratung, BOC.
Der Stil der Informationsvermittlung muss möglichst schulfern sein und sollte an emotional
positiv besetzte Erlebnisse, etwa aus dem Freizeitverhalten anknüpfen.
Rene Riso, Dipl. Pädagoge
Arbeiterwohlfahrt Regionalverband Rhein-Erft und Euskirchen
Am Kahlenturm 1
53879 Euskirchen
Schule
Zielgruppe
Arbeitsschwerpunkte
Abmachungen
Thomas-Eßer-Berufskolleg
des Kreises Euskirchen in Euskirchen
Sekundarstufe II
Thomas-Eßer-Berufskolleg, Kommerner Str. 137, 53879 Euskirchen
GB III, Abt. 40
z. Hd. Herrn Ney
Kreishaus
53879 Euskirchen
Euskirchen,
Fon:
Fax:
homepage:
e-mail:
07.05.2010
0 22 51 - 9 57 08 - 0
0 22 51 - 9 57 08 - 33
TEB-EU.de
teb.eu@t-online.de
Schulsozialarbeit am TEB
Ihre Mitteilung vom 04.05.2010
Sehr geehrter Herr Ney,
mit o g. Mitteilung fragen Sie an, ob und warum wir eine Schulsozialarbeit weiterhin benötigen.
Vor 10 Jahren wurde die schon seit vielen Jahren notwendige Schulsozialarbeit eingerichtet.
Damit hat der Schulträger dankenswerter Weise das Sozialgesetzbuch (8. Buch Kinder und
Jugendhilfe § 13 Abs.1) erfolgreich umgesetzt. Die von der AWO im Auftrag und mit Mitteln
des Kreises Euskirchen durchgeführte Sozialarbeit hat sich etabliert und ist heute ein wesentlicher Bestanteil der erfolgreichen Bildungs- und Erziehungsarbeit – insbesondere in den Bildungsgängen des Berufsorientierungs- und Berufsgrundschuljahrs - des TEB. Dies ist um so
bedeutsamer, da objektiv die Belastungen junger Menschen mit den Lehrkräfte konfrontiert
werden, um ein vielfachen gewachsen sind. Diese Belastungen stehen einem erfolgreichen
Schulbesuch, einer kontinuierlichen Ausbau ihrer sozialer Kompetenz, ihrer Lebenstüchtigkeit
im Weg.
Die Schulsozialarbeit flankiert den Entwicklungsprozess junger Menschen. Sie ermöglicht auf
der Ebene der individueller Beratungen, die Bildungs- und Erziehungsarbeit der Lehrkräfte zu
unterstützen. Die Beeinträchtigung bei einzelnen Schüler/ -innen und die soziale Benachteiligung wird durch Schulsozialarbeit überwunden und ausgeglichen. Die Schulsozialarbeit ist
Anlaufstelle von Schüler/ -innen zur Bewältigung individueller oder familiärer z. T. existenzbedrohenden Problemstellungen. Sie ist unmittelbare Anlaufstelle für Schüler in ihrem alltäglichen Umfeld der Schule, weil sie keine andere Anlaufstelle kennen oder haben.
Der Alltag der Schulsozialarbeit am TEB ist geprägt durch vielfältige Problemstellungen, die
durch Lehrkräfte weder fachlich noch zeitlich bearbeitet werden können, darum einige Fallbeispiele:
Obdachlosigkeit durch familiären Konflikt
Außenseiterposition eines Schülers mit Desorientierung
Schwangerschaft mit weiterer Lebensplanung
Schwangerschaft löst familiäre Drohung aus
Häusliche Situation lässt den Schulbesuch nicht mehr zu
Schülerverhalten wirkt bedrohlich für andere Schüler
Suizidale Phantasien im Umfeld einer perspektivlos erscheinenden familiären Situation
Beratung einer Lehrkraft zur Einschätzung einer Situation
Beratung von Lehrkräften bei der Aufnahme unter Würdigung der Schulsozialarbeit
aus den abgebenden Schulen
-2 Krankheit bei Eltern und Geschwistern, die zur Perspektivlosigkeit führen
Schüler will die Schule schmeißen
Drogenausstieg
Reintegration nach Kriminalität
Straffälligkeit und Schulbesuch
Menschliche Verletztheit
Häusliche Gewalt
Eltern fragen zu Erziehungsfragen nach
Schüler ohne finanzielle Mittel, da die ARGE oder Vater nicht den Unterhalt zahlt
Hier ist Schulsozialarbeit wie eine Drehscheibe, die unterschiedliche Problemstellungen zunächst im Sinne einer Erstversorgung erfasst, nach Ansprechpartnern sucht, Personen und Institutionen für eine Problemlösung zusammenführt.
Die Schulsozialarbeit ist nicht Einzelkämpferin, sondern ist eingebettet in Kooperationen, es
wird erfolgreich zusammen gearbeitet:
zwischen Lehrkräften und Schulsozialarbeit
zwischen Eltern und Schüler/ -innen und Schulsozialarbeit
zwischen abgebenden Schulen und deren Sozialarbeit mit der des TEB
zwischen Anlaufstellen zur Obdachlosigkeit, Drogenhilfe, Psychiatrie, Psychologen,
Schulberatung, Polizei, Jugendamt, Jugendgerichtshilfe usw.
Der Wegfall oder die Einschränkung der Schulsozialarbeit, würde das TEB strukturell treffen.
Die erfolgreiche Bildungs- und Erziehungsarbeit, die sich in den letzten Jahren am TEB für
sozial Benachteiligte, für junge Menschen in schwierigen Lebenslagen entwickelt hat, würde
zerstört. Auf der Strecke blieben junge Menschen liegen -die Kinder des Kreises Euskirchen-.
Die Arbeit der Schulsozialarbeit am TEB wirkt deeskalierend. Junge Menschen haben in der
Findungsphase im Alter zwischen 16 und 20 eine zusätzliche Chance sich zu stabilisieren, die
eingeschlagen Bildungswege nicht abzubrechen, sondern erfolgreich abzuschließen. Die Quote der Versager würde ohne Schulsozialarbeit sich zwangsläufig erhöhen. Dieser Effekt kann
weder menschlich noch politisch gewollt sein.
Mit einer Einschränkung oder Wegfall der Schulsozialarbeit am TEB könnten bestimmte Bildungsgänge am TEB nicht mehr so effektiv geführt werden, z.B. das Berufsorientierungsjahr.
Die kooperative weitere Beschulung von Förderschülern, die mühsam in den letzten Jahren
aufgebaut wurde, die Stabilisierung mit Gewaltprävention bei Schüler/ -innen aus den Berufsgrundschuljahren, die sie zur Ausbildungsreife führen - alles dies würde mit einem Federstrich
in Frage gestellt. Die Arbeitsdichte der Schulsozialarbeit am TEB ist so groß, dass für eine
Reduzierung geschweige Wegfall kein Spielraum besteht.
Wer den Artikel zu „10 Jahre Schulsozialarbeit“ in der Zeitung, den jährlich von der Schulsozialarbeit vorgelegten Bericht gelesen hat, sich mit Eltern und Schülern, insbesondere mit diesen, die Hilfe in Anspruch genommen haben, darüber unterhält, dem wird deutlich, wie sehr
man die Arbeit der Schulsozialarbeit wertschätzen muss. Es kämen einem keine Gedanken
über die Reduzierung oder den Wegfall in den Sinn, sondern man wolle lediglich über den
Ausbau diskutieren.
Mit freundlichen Grüßen
Axel Lange
Schulleiter
F:\Word 2000\Kreis Euskirchen\Abteilung 40 Schule\Schriftverkehr 2010\Schulsozialarbeit erhalten.doc
Berufskolleg Eifel des Kreises Euskirchen
Sekundarstufe II
Loshardt 2
53925 Kall
Tel.: (0 24 41) 77 97 0
FAX: (0 24 41) 779 779
e-mail:aktuelle.infos@ berufskolleg-eifel.de
Homepage: www.berufskolleg-eifel.de
Berufskolleg Eifel
10.05.2010
Stellungnahme der Schulleitung zur Schulsozialarbeit am
Berufskolleg Eifel
Seit nunmehr 10 Jahren ist an beiden Berufskollegs des Kreises Euskirchen
Schulsozialarbeit etabliert und die Befundlage, die zur Einrichtung der
Schulsozialarbeit geführt hat, hat sich in den letzten Jahren verschärft und
ausgeweitet. Immer mehr Jugendliche sind mit sog. harten Realitäten und
prekären Lebensverhältnissen konfrontiert und weisen soziale Defizite bis hin
zu Deformationen auf.
Mit diesen Begriffen lässt sich allerdings die Vielzahl der Konflikte und
Beratungsanlässe nur unzureichend beschreiben. Aufschlussreich ist in
diesem Zusammenhang der RdErl. d. Ministeriums zur Schulsozialarbeit in
NRW:
Die Nachfrage nach Angeboten der Schulsozialarbeit ist angesichts der
zunehmenden Komplexität von Erziehung und Bildung in einem
dynamischen und leistungsorientierten Schulwesen, das auf den Prinzipien
soziale Gerechtigkeit, pädagogische Freiheit und staatliche Verantwortung
beruht, in den letzten Jahren stetig gestiegen.
§ 7 Abs. 3 des Kinder- und Jugendförderungsgesetzes verpflichtet die
örtlichen Träger der öffentlichen Jugendhilfe, im Rahmen einer integrierten
Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung ein zwischen allen Beteiligten
abgestimmtes Konzept über Schwerpunkte und Bereiche des
Zusammenwirkens und über die Umsetzungsschritte zu entwickeln.
Korrespondierend dazu bestimmt § 80 Abs. 1 SchulG (BASS 1 – 1), dass
die Schulentwicklungsplanung und die Jugendhilfeplanung aufeinander
abzustimmen sind.
Wie umfangreich das Tätigkeitsfeld ist, lässt sich aus dem o. g. Erlass auch
entnehmen:
Berufsschule
Kaufm. Abteilung
Gew.-Hausw. Abt.
Berufsorientierungsjahr
Berufsgrundschuljahr
Ernährung und Hauswirtschaft
Berufsfachschulen:
Berufliche Grundbildung
Ernährung u. Hauswirtschaft
2-jährig
1-jährig bei FOS-Reife
Wirtschaft u. Verwaltung
- 2 jährig (Handelsschule)
- 1-jährig bei FOS Reife
-
Berufsfachschulen
Erweiterte berufliche Kenntnisse
Wirtschaft und Verwaltung
1-jährige Höhere Handelsschule
für Abiturienten
2-jährige Höhere Handelsschule
3-jähriges Wirtschaftsgymnasium
Fachschule Wirtschaft
Fachrichtung
Tourismus
Mai 10, 2010
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Schulsozialarbeit ist insbesondere ausgerichtet auf
Mitwirkung bei der Entwicklung, Umsetzung und Evaluation von
systemisch angelegten Förderkonzepten und Angeboten zur
Vorbeugung, Vermeidung und Bewältigung von Lernschwierigkeiten,
Lernstörungen und Verhaltensstörungen sowie zu besonderen
Begabungen
Mitwirkung bei der Gestaltung des Übergangs von der Schule in den
Beruf
sozialpädagogische Hilfen für Schülerinnen und Schüler in der Regel in
Form offener Freizeitangebote oder Projektarbeit
in Einzelfällen spezielle Hilfen für Kinder, Jugendliche und deren
Familien in Kooperation mit dem örtlichen Träger der öffentlichen
Jugendhilfe und mit anderen auf dem Gebiet der Kinder- und
Jugendhilfe tätigen Trägern
die Entfaltungsmöglichkeiten der Kinder und Jugendlichen im
schulischen und außerschulischen Kontext
Gemeinwesenarbeit für Kinder und Jugendliche und mit ihnen
Entwicklung spezieller Maßnahmen zur Verbesserung der sozialen
Kompetenz von Schülerinnen und Schülern.
In all diesen Bereichen entfaltet die Schulsozialarbeit am BK Eifel
entsprechende Aktivitäten. In der Anlage sind die Tätigkeitsberichte für 2008
und 2009 beigefügt, die dies beispielhaft darlegen.
Ich möchte in diesem Zusammenhang auch auf den Artikel „Wichtig ist, die
Schüler ernst zu nehmen“ und den Kommentar „Mehr Personal wäre wichtig“
im Kölner Stadtanzeiger vom 28.04. verweisen, die anlässlich des 10-jährigen
Bestehens der Schulsozialarbeit an den BK’s des Kreises Euskirchen
erschienen sind (in der Anlage als Datei beigefügt).
Außerdem verweise ich auf den Bericht zur Landesmaßnahme ILJA, in dem
die Erfolge des Berufsorientierungsjahres auch durch die intensive Mitarbeit
der Schulsozialarbeiterin zustande gekommen sind. Auch diesen Bericht füge
ich als Anlage bei.
Kall, 05.05.2010
gez. Franz Foltz
(Schulleiter)
26.04.2010
Schüler des Berufsorientierungsjahrs und ihr Werdegang
Schuljahr 2007/08
Aufnahme von 18 Schülern, 9 weiblich, 9 männlich
8 Schüler erhielten keinen Abschluss
2 Schüler verließen vorzeitig das Berufsorientierungsjahr, Umzug, Hinführung in eine
geeignetere Maßnahme
10 Schüler erhielten einen Hauptschulabschluss
Exemplarischer verschlüsselter Werdegang einzelner Schüler. Dabei wird
ausschließlich zur Verschlüsselung die männliche Form Schüler verwendet.
2 Schüler mit Abschluss wurden durch intensive Praktikumsbetreuung und
Gespräche mit der Arbeitsagentur erfolgreich in eine Ausbildung vermittelt. Beide
Schüler sind weiterhin erfolgreich in dieser Ausbildung.
Für einen Schüler mit Schwerbehindertenausweis wurde eine geeignete
Praktikumstätigkeit gefunden. Intensive schulische Förderung und die gute Mitarbeit
des Schülers führten zum Hauptschulabschluss. Durch Einschaltung des
Integrationsfachdienstes und vorherige Gespräche mit dem Praktikumsbetrieb konnte
eine reguläre Ausbildung begonnen werden. Auch dieser Schüler befindet sich
weiterhin erfolgreich in der Ausbildung.
1 Schüler mit Abschluss wurde in eine von der Arbeitsagentur geförderte Ausbildung
vermittelt, die er weiterhin mit Erfolg besucht.
3 Schüler mit Abschluss wurden mit Begleitung bedingt durch berufliche
Umorientierung an andere BK´s, Berufsgrundschuljahr, vermittelt.
Für 2 Schüler wurde bedingt durch große psychische Probleme keine geeignete
Maßnahme gefunden.
4 Schüler ohne Abschluss wurden erfolgreich in eine BvB vermittelt. 1 Schüler
Aussetzen der Maßnahme, Schwangerschaft, 1 Schüler Abbruch der BvB, 1 Schüler
Abbruch der BvB und Überweisung ins Werkstattjahr, 1 Schüler erfolgreicher
Abschluss der Maßnahme durch Finden einer unbefristeten Vollzeitbeschäftigung.
Der Verbleib von 4 Schülern ist wegen Umzugs unklar.
1
Schuljahr 2008/09
Aufnahme von 18 Schülern, 15 weiblich, 3 männlich
5 Schüler erhielten keinen Abschluss
2 Schüler verließen vorzeitig das Berufsorientierungsjahr, Umzug, Einweisung in die
Psychiatrie, 1 weiterer Schüler wurde mitten im Schuljahr aufgenommen.
11 Schüler erhielten einen Hauptschulabschluss
1 Schüler erhielt den Bildungsgangabschluss
Exemplarischer verschlüsselter Werdegang einzelner Schüler. Dabei wird
ausschließlich zur Verschlüsselung die männliche Form Schüler verwendet.
Ein Schüler verließ die Klasse ohne Abschluss. Bedingt durch häusliche und
persönliche Schwierigkeiten, dem Vorhandensein einer ausgeprägten sozial
emotionalen Störung und der zusätzlich ausgewiesenen Förderung im Bereich
Lernen, war der Schulbesuch schwierig und vor allen Dingen von großen Fehlzeiten
geprägt. Da der Schüler, begleitet durch eine umfangreiche und intensive
Berufsorientierung und Praktikumsbetreuung, im Betrieb regelmäßig anwesend war
und dort durch kontinuierliches und zuverlässiges Arbeiten positiv aufgefallen war,
konnte er nach intensiven Gesprächen nach Abschluss des Schuljahres in eine EQ
wechseln und die Fachklasse besuchen. Zurzeit steht noch aus, ob er in das erste
Ausbildungsjahr übernommen wird.
Durch gute Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur und einer weiteren
Erziehungseinrichtung im Kreis Euskirchen, durch aktive Begleitung, Vor- und
Nachbereitung von Gesprächen konnten 6 Schüler in eine geförderte Ausbildung
vermittelt werden. Alle 6 befinden sich noch in ihrer Ausbildung im ersten Lehrjahr.
1 Schüler mit großen emotionalen Störungen und erheblichen Leistungsdefiziten war
sowohl in allen schulischen Einrichtungen als auch in Berufsvorbereitenden
Maßnahmen bisher gescheitert. Durch Veränderung der Familienverhältnisse
(Umzug zur Oma) und intensive Zusammenarbeit seitens der Schule (regelmäßige
Fallbesprechung im Team, Hausbesuche, Umfangreiche Betreuung durch die
Schulsozialarbeiterin und Praktikumsbetreuung) konnte eine Stabilisierung
herbeigeführt werden, die zu einem erfolgreichen Abschluss führte. Es erfolgte eine
aktive Begleitung bei der Anmeldung an ein Kölner BK (Gestaltung), zum
Berufsgrundschuljahr und eine weitere familiäre persönliche und telefonische
Nachbetreuung. Der Schüler wird dieses Schuljahr - gleichbleibender Sachstand
vorausgesetzt - mit Erfolg abschließen.
2 Schüler wiederholen die Klasse im Schuljahr 2009-10. 1 Schüler wird durch
intensive Unterstützung seitens der Schulsozialarbeit zum Sommer hin ins betreute
Wohnen wechseln und ohne Erreichen des Abschlusses in eine von der
Arbeitsagentur geförderte Maßnahme wechseln. Der andere Wiederholer wird die
Klasse dieses Jahr voraussichtlich mit Erfolg abschließen. Durch intensive schulische
Förderung, z.T. Einzelförderung in Mathematik und Deutsch (Begleitung durch
PIDES) wurden die großen Defizite verringert. Der Schüler wird nächstes Jahr in eine
von der Arbeitsagentur geförderte Ausbildung wechseln.
2