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Info GB (Anlage zur Info GB Info 30/2010)

Daten

Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
905 kB
Datum
23.06.2010
Erstellt
11.05.10, 04:23
Aktualisiert
11.05.10, 04:23

Inhalt der Datei

Regionalverband Rhein-Erft & Euskirchen e.V. Jahresbericht 2009 Horst Werner Dipl. Sozialarbeiter Jugendberufshilfe der Arbeiterwohlfahrt Rhein-Erft & Euskirchen e.V. Zeißstr. 1 / 3a 50126 Bergheim Tel.: 0 22 51 / 793 72 - 12 Fax: 0 22 51 / 793 72 - 29 E-Mail: h.werner@awo-bm-eu.de 2 Übergang Schule - Beruf Euskirchen 2009 Unterstützung, Beratung und Begleitung von arbeitslosen SchülerInnen am ThomasEßer-Berufskolleg sowie Beratungsstellenarbeit: Beratung und Begleitung von ratsuchenden, arbeitslosen und von Arbeitslosigkeit bedrohten jungen Menschen aus dem Kreis Euskirchen. Bei der erstgenannten Aufgabenstellung handelt es sich um bedarfsorientierte Beratung, Unterstützung und Begleitung von SchülerInnen in der Klasse für Jugendliche ohne Ausbildungsvertrag (Seit 8/2010 : Praktikantenklasse). Das zur Verfügung stehende Stundenvolumen gliedert sich in 2 x 5 Std. wöchtl. (montags und donnerstags) Präsenz an der Schule sowie Begleitung zu Berufsberatungsterminen, Elternarbeit mit Hausbesuchen einerseits. Hinzu kommt die Beratungsstellenarbeit am Standort Euskirchen, Ursulinenstrasse. Zielgruppe Zielgruppe am Thomas-Eßer-Berufskolleg sind vorrangig SchülerInnen, die wegen struktureller Schwächen und/oder individueller Problematiken (auch in der Herkunftsfamilie) nach Beendigung oder Abbruch der Regelschule bei dem Versuch gescheitert sind, einen Ausbildungsplatz zu finden, einen Bildungsgang in einem Berufskolleg zu erhalten, die nicht im Werkstattjahr oder einer berufsvorbereitenden Maßnahme aufgenommen wurden. Im Laufe des Schuljahres gesellen sich zu diesem Kernklientel jede Woche neue Jugendliche, die entweder ihre Ausbildungsstelle verloren haben oder aus Bildungsgängen der Berufskollegs, deren Anforderungen sie nicht genügen konnten in die entsprechenden Klassen eingeschult bzw. überwechseln. Es handelt um ein sehr heterogenes Klientel. Einige sind aus Förder- oder Hauptschulen ohne Schulabschluß entlassen worden. Wieder andere haben einen Realschulabschluß oder Hauptschulabschluß mit Qualifikation für das Gymnasium. Kennzeichnend sind oft Schulverdrossenheit, wenig Motivation, Unstetigkeit, Selbstüberschätzung, unrealistische Berufsvorstellungen aber auch massive familiäre Probleme im Hintergrund, Drogenkonsum, Straffälligkeit und Verhaltensauffälligkeiten. Weitere Phänomene sind schlechte Sprachbeherrschung, Gewaltbereitschaft, Lerndefizite, Konzentrationsmängel und unangemessenes Sozialverhalten. Oft sind die Jugendlichen unzufrieden mit ihrer Situation, haben Probleme mit den Eltern/Sorgeberechtigten. Sie zeigen resignative Tendenzen. Die Jugendlichen sind in Fachklassen zusammengefasst und sind gehalten, sich für drei Tage in der Woche ein Praktikum der entsprechenden Fachrichtung zu suchen. 3 An zwei Tagen in der Woche werden sie mit insgesamt 12 Unterrichtsstunden beschult. Beratung- Begleitung und Unterstützung Da es sich um Jugendhilfe handelt, steht im Mittelpunkt der arbeit des Sozialarbeiters die Konflikt- und Krisenbewältigung mit dem Jugendlichen, im weiteren Sinne die Weiterentwicklung der Persönlichkeit in Richtung auf ein selbstverantwortliches Leben. Es soll möglichst eine schulische Reife nachgeholt oder vervollständigt werden, dabei sollen durch die Praktikumsbegleitung die beruflichen Aspekte bearbeitet werden, sodass eine berufliche und gesellschaftliche Integration des/der Einzelnen voran kommt. Dies mündet in der Stärkung von personaler und sozialer Kompetenz zum (erneuten) Schulbesuch und/oder in Richtung auf den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Mit jedem in Frage kommenden Jugendlichen findet zunächst ein Erstgespräch statt. Damit soll der bisherige weg des Jugendlichen in Schulen und evtl. Ausbildung offen gelegt werden. Es soll herausgefunden werden, wo die Schwierigkeiten und Probleme lagen, die dazu führten, dass der betreffende Jugendliche an der Schwelle zur Berufsfeld die offensichtlichen Schwierigkeiten hat. Im weiteren Verlauf der Treffen und Gespräche wird der Unterstützungsbedarf beschrieben und festgehalten. In Form von Vereinbarungen wird festgelegt, welche Schritte unternommen werden sollen. Wichtig dabei ist es, Vertrauen aufzubauen eine Überforderung zu vermeiden, sowie immer wieder neue Motivation aufzubauen. Die Vereinbarungen müssen sich an der Realität des Jugendlichen, an seinen Möglichkeiten und Kompetenzen orientieren. Dabei sind die Vorbelastungen zu beachten, Vorerfahrungen zu bearbeiten und immer wieder das jeweils Erreichte zu hinterfragen, zu bewerten und ggfl. neu zu planen. Es wurde vielfach mit den Eltern Kontakt aufgenommen; es fanden Hausbesuche in den Familien statt sowie gemeinsame Gespräche mit Eltern und Lehrern. Die Betroffenen wurden häufig zu Terminen z. B: bei der Agentur für Arbeit / Berufsberatung begleitet. Internetrecherchen zu Ausbildungsmöglichkeiten und Bewerbungshilfen waren ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit. Einige Jugendliche konnten zur Neuanmeldung für Bildungsgänge im TEB motiviert werden. Mit Hilfe der Berufsberatung der Agentur für Arbeit wurden mehrere Jugendliche auf einen Lehrgang der berufsvorbereitenden Maßnahme orientiert, sie wurden auf den verschiedenen Stationen dorthin begleitet. Andere SchülerInnen wurden in Praktika vermittelt bzw. fanden Mini-Jobs. Eine größere Gruppe von SchülerInnen sind geduldete ausländische Jugendliche, deren Perspektiven aus Gründen der Aufenthaltgesetzgebung als minimal beschrieben werden müssen. Ihnen steht praktisch nur eine weitere Schulbildung 4 offen, deren Umsetzung ist wegen Lerndefiziten und Sprachschwierigkeiten jedoch auch Grenzen gesetzt. Relativ hoch war auch der Anteil von SchülerInnen, die zuvor in ihren Herkunftsschulen durch Schulverdrossenheit aufgefallen waren und entsprechend auch jetzt wieder Schwierigkeiten hatten, den zeitlichen Anforderungen nach Stetigkeit im Schulbesuch nachzukommen. Viele SchülerInnen hatten von Beginn an die Perspektive, sich für das folgende Schuljahr für die Vorklasse anzumelden oder für das BGJ. Es fand eine enge Zusammenarbeit mit dem “Werkstattjahr“, welches im BZE durchgeführt wird, statt. Es kamen auch nichtintegrierbare AbbrecherInnen von dort in die o. g. Klassen des TEB. Einige konnten verspätet in eine berufsvorbereitende Maßnahme des Arbeitsamtes eingeschleust werden. Es konnte auf Erfahrungen der Kolleginnen aus den abgebenden Schulen zurückgegriffen werden. Diese Zusammenarbeit soll systematisch und insgesamt ausgebaut werden. Zusammenarbeit erfolgte mit der Jugendgerichtshilfe, dem U25-Team der ARGE, verschiedenen stellen der Abteilung Jugend und Familie, der Bewährungshilfe, der Drogenberatungsstelle etc. Enge Zusammenarbeit erfolgte nicht zuletzt mit der Kollegin der Schulsozialarbeit um TEB, Frau Monika Lauer. Insgesamt wurde in den beschriebenen Zusammenhängen mit insgesamt 80 Schülerinnen mehrt oder weniger intensiv gearbeitet. In der Beratungsstelle wurde über Termine und gesonderte Vereinbarungen mit ratsuchenden, arbeitslosen und von Arbeitslosigkeit bedrohten jungen Menschen gearbeitet. Mit dem primären Inhalt der entwicklungsbegleitenden und lebensweltorientierten Beratung wurden 24 Erstberatungen mit weiteren Folgeterminen durchgeführt. Oft geht es bei diesen Beratungen um das Thema „Wie finde ich mich als junger Mensch an der Schnittstelle Schule-Berufsvorbereitung- Ausbildung zurecht.“ Anderseits geht es oft um die Sicherung des Lebensunterhalts im Kontext von Armut. Jugendsozialarbeit versucht hier konkret dabei zu helfen, jungen Menschen bei der Bewältigung der biographischen Übergänge und Risiken zu sinnvollen Entscheidungen zu kommen und ein auch länger anhaltendes Überleben (ohne Normalarbeitsverhältnis) besser gelingen zu lassen. Horst Werner, Dipl. Sozialarbeiter Regionalverband Rhein-Erft & Euskirchen e.V. Jahresbericht 2009 Axel Gottschling Dipl. Sozialarbeiter Schulsozialarbeit an der Don-Bosco-Schule Arbeiterwohlfahrt Regionalverband Rhein-Erft & Euskirchen e.V. Zeißstr. 1 / 3a 50126 Bergheim Tel.: 0 22 51 / 14 99 812 E-Mail: a.gottschling@awo-euskirchen.de -2- Schulsozialarbeit an der Don-Bosco-Schule Schule für emotionale und soziale Entwicklung des Kreises Euskirchen 2009 Träger Die Schulsozialarbeit an der Don-Bosco-Schule liegt in der Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt Regionalverband Rhein-Erft & Euskirchen e.V.. Die Fachaufsicht für den Bereich Jugendsozialarbeit / Schulsozialarbeit führt der Fachgruppenleiter Herr Horst Werner. Die Arbeit vor Ort wird von Herrn Axel Gottschling, Dipl. Sozialarbeiter, im Rahmen einer halben Stelle durchgeführt. Die Schule Die Don-Bosco-Schule ist eine Förderschule für emotionale und soziale Entwicklung in der Trägerschaft des Kreises Euskirchen. Die Schülerzahl beträgt zurzeit 48 Schüler, darunter zwei Mädchen. Die Schülerzahl wird sich in Kürze erhöhen, da weitere Anmeldungen vorliegen. Alle Schüler kommen von Regelschulen, an denen sie aufgrund von Verhaltensauffälligkeiten gescheitert sind. Bei ca. 10 – 15 % von ihnen liegt zusätzlich noch eine Lernbehinderung vor. Neben dem Schulleiter, Herrn Diefenthal, wird der Unterricht von 12 LehrerInnen in drei Teams und in kleinen Lerngruppen durchgeführt. Für den Sozialarbeiter steht ein eigener Raum zur Verfügung, Einzelberatungen, Gruppenarbeit und als Büroarbeitsplatz genutzt wird. der für Als flexibler Ansprechpartner betet der Schulsozialarbeiter Schülern und Lehrern die Möglichkeit von Gesprächen und Intervention sowohl in der Klasse als auch außerhalb des Unterrichts. Aktivitäten Jeden Mittwochmorgen gibt es vor dem Unterricht ab 07.30 Uhr den offenen Treff mit Plätzchen und Tee. Das Angebot wird gerne angenommen, da viele Schüler ohne Frühstück zur Schule kommen. Die Zeit wird genutzt für Gespräche, zum kennen lernen neuer Schüler, Informationsaustausch, Musik hören, etc. -3- Der Sozialarbeiter unterstützt die Schüler der oberen Klassen bei der Berufsorientierung. Viele von ihnen haben eine oder oft auch sehr realitätsfremde Vorstellungen vom Berufsleben oder ihrem weiterem persönlichen Werdegang. Mit Medienunterstützung werden persönliche Interessen und Stärken herausgearbeitet und nach einem Bewerbungstraining eine passende Praktikumsstelle gesucht. Für alle Praktikanten ist während des Praktikums in den Betrieben ein Besuch des Sozialarbeiters obligatorisch; im Anschluss findet eine Auswertung statt. Für besonders problematische Schüler, die noch nicht reif genug sind, ein Praktikum in einem Handwerks- oder Wirtschaftsbetrieb zu absolvieren, besteht mit der Caritas Euskirchen ein Lernpartnerschaft, bei der sie im geschützten Rahmen erste Erfahrungen in der Arbeitswelt sammeln können. Die Einsatzmöglichkeiten liegen im Gastronomiebereich (Küche, Service) oder in der Holzwerkstatt. Oft gibt es auch auf Außenbaustellen des eigenen Verbandes, die ein breites Praxisfeld bieten. Nach dem dreiwöchigen Praktikum findet eine gemeinsame Auswertung statt. Schulmüdenarbeit Auch im vergangenen Jahr 2009 galt den Schulschwänzern und Schulmüden besondere Aufmerksamkeit. Schulverweigerung ist nicht automatisch Lernverweigerung. Die Ursachen und Hintergründe des Problems Schulverweigerung sind vielfältig und lassen sich nicht auf eine Ursache reduzieren. Die Jugendlichen und Kinder erleben vielfältige Brüche und Instabilitäten sowohl in ihrem persönlichen Umfeld als auch in ihrer Bildungsbiografie. Sie weisen häufig einen Mangel an positiven sozialen Lernerfahrungen auf. Dieser äußert sich z. T. in starken Verhaltensauffälligkeiten bis hin zu antisozialem Verhalten (hohe Gewaltbereitschaft körperlicher und verbaler Art, Delinquenz, Suchtmittelmissbrauch). In diesem Zusammenhang gab es neben Elterngesprächen und Hausbesuchen gute Zusammenarbeit mit dem Lehrerkollegium, Schulleitung und anderen Fachstellen wie Suchberatung, Jugendamt, Bewährungshilfe, etc. Folgende Ansätze haben sich in der Praxis bewährt: Anwesenheit attraktiv machen und belohnen, Schaffung von Erfolgserlebnissen, das Ankommen in der Schule nach Fehlzeiten und die Wiedereingliederung positiv gestalten. In Einzelfällen wurden auch Kinder vom Sozialarbeiter zur Schule abgeholt. -4- Projekt Energie / Umwelt Im Rahmen dieses Projektes wurden verschiedene Exkursionen durchgeführt: Eine große Fotovoltaikanlage sowie ein Windkraftrad standen auf dem Programm. Dabei hatten die Schüler die Möglichkeit in den Turm der Windkraftanlage hinaufzusteigen. Bei weiteren Exkursionen wurden die Müllumladestation in Mechernich-Strempt sowie die Müllverbrennungsanlage in Köln-Niehl besichtigt. Des Weiteren gab es noch eine interessante Führung durch das vom Erftverband betriebene Klärwerk in Kirspenich. In diesem Zusammenhang wurden mit den Schülern auch die jeweiligen Berufsperspektiven in den verschiedenen Bereichen erörtert. In diesem Zusammenhang sein noch erwähnt, dass die Zusammenarbeit mit der Berufsberatung der Agentur für Arbeit in Brühl intensiviert und ausgebaut wurde. Es finden regelmäßige Termine zur Berufsorientierung bzw. individuellen Berufsberatung statt. Streitschlichter In der Klasse „Oben“ wurde im Unterricht das Thema Streitschlichtung behandelt. Auf den Fluren und in den Pausen kommt es immer wieder vor, dass Schüler aneinander geraten und ein heftiger Streit ausbricht. Vier Schüler aus dieser Klasse erklärten sich bereit, in Zusammenarbeit mit der Klassenlehrerin und mir, sich als Streitschlichter zu betätigen. Die dazu erforderliche Theorie wurde im Unterricht erarbeitet. In der Praxis erhielten sie einen eigenen Raum, den sie eigenständig einrichten und gestalten. Sie erhielten einen eigenen PC, auf dem sie Protokolle und andere Schriftstücke erstellen können. Es war schön zu erleben, wie engagiert die Schüler bei der Sache waren und wie sie sich einbrachten. Sie entwarfen u. a. ein eigenes Emblem, da mit Unterstützung der Polizei, die eine entsprechende Maschine zur Verfügung stellen konnte, zum Button wurde, der während der Streitschlichtung getragen wird. In der letzten Zeit konnten die Streitschlichter ihre Arbeit erfolgreich beginnen und bei diversen Streitigkeiten unter den Schülern ausgleichend intervenieren. Um den Zusammenhalt zwischen den Schülern zu fördern, finden regelmäßig Co-op Spiele statt, bei denen die Schüler gemeinsam Aufgaben lösen müssen die nur mit Kreativität und in der Gruppe lösbar sind. Hierzu gehen wir auch sooft es das Wetter erlaubt in die umliegende Natur. Durch ein Punktesystem können sich die Schüler die Teilnahme an gemeinsamen Klassenausflügen verdienen. Dazu gehören: Teilnahme an einer Fahrradtour, Schwimmbadbesuche, Hallenklettern oder der Besuch eines Klettergartens. -5- Weitere Aktivitäten          Mitarbeit bei der Durchführung der Bundesjugendspiele Sport- und Spielfest der Schule mit anschließendem Grillen Hausbesuche, aufsuchende Elternarbeit Kisenintervention Unterstützung des Mofakurses and der Schule Teilnahme an Klassen-, Lehrer- und Schulkonferenzen Dienstbesprechungen und Supervision mit dem Team Jugendsozialarbeit Fachliche Fort- und Weiterbildung Zusammenarbeit mit anderen Institutionen wie Jugendamt, Berufsberatung, Bewährungshilfe, Beratungsstellen etc. Axel Gottschling, Dipl. Sozialarbeiter