Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
27 kB
Datum
06.10.2010
Erstellt
01.10.10, 04:21
Aktualisiert
01.10.10, 04:21
Stichworte
Inhalt der Datei
Kreis Euskirchen
Der Landrat
V 93/2010
29.07.2010
Datum:
X Öffentliche Sitzung
Nichtöffentliche Sitzung
Beratungsfolge:
Ausschuss für Bildung, Sport und Kultur
15.09.2010
Kreisausschuss
28.09.2010
Kreistag
06.10.2010
Teilnahme des Kreises Euskirchen am Bundesprogramm "Perspektive Berufsabschluss,
Förderinitiative 1: Regionales Übergangsmanagement"
Sachbearbeiter/in: Herr Hahn
Tel.: 02251/15533
Abt.: 40
Die Vorlage berührt nicht den Etat des lfd. Haushaltsjahres.
X Die Vorlage berührt den Etat auf der Ertrags- und/oder Einzahlungsseite.
Mittel stehen haushaltsrechtlich zur Verfügung.
Produkt:
Zeile:
X Mittel stehen haushaltsrechtlich nicht zur Verfügung.
X Mittel werden über-/außerplanmäßig bereitgestellt.
Deckungsvorschlag:
Produkt: 243.01
Zeile:
gez.
Hessenius
Kreiskämmerer
Die erforderlichen Haushaltsmittel werden im Haushalt 2011/2012 bei
Produkt 243.01 eingeplant.
Es entstehen Folgekosten - siehe anliegende Folgekostenberechnung.
Beschlussempfehlung der Verwaltung:
Der Kreistag nimmt die Bewerbung des Kreises Euskirchen am Bundesprogramm "Perspektive
Berufsabschluss, Förderinitiative 1: Regionales Übergangsmanagement" mit Förderung durch das
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in den Jahren 2010 - 2013 zustimmend zur
Kenntnis.
Der Kreistag beschließt, die erforderlichen Personal- und Sachkosten in den Haushaltsjahren 2010
bis 2013 in Höhe von insgesamt rd. 385.600 € bereit zu stellen.
Die Verwaltung wird ermächtigt, vorbehaltlich der noch ausstehenden Bewilligung durch den
Projektträger, befristet für die Dauer der Projektlaufzeit
eine/n pädagogische/n Mitarbeiter/-in mit voller Stelle in EG 11 TV-öD ,
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eine/n pädagogische/n Mitarbeiter/-in mit 50 % Stelle in EG 10 TV-öD ,sowie
eine/n verwaltungsfachliche/n Mitarbeiter/in mit 50 % Stelle in EG 6 TV-öD
ausserhalb des Stellenplanes zu beschäftigen.
Begründung:
Programm "Perspektive Berufsabschluss"
"Perspektive Berufsabschluss" ist ein Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
(BMBF), das durch strukturelle Veränderungen den Anteil von Jugendlichen und jungen
Erwachsenen ohne beruflichen Abschluss dauerhaft senken will. Noch immer gibt es zu viele
Jugendliche und junge Erwachsene, die aus eigener Kraft den Weg von der Schule in eine
Ausbildung nicht schaffen. Eine dauerhafte Integration in die Arbeitswelt basiert jedoch auf einem
anerkannten Abschluss. Für Jugendliche und junge Erwachsene mit schlechteren Startchancen ist
eine berufliche Ausbildung oder eine nachträgliche berufliche Qualifizierung ein erster Schritt in diese
Richtung. Das Programm ist Teil der Qualifizierungsinitiative der Bundesregierung "Aufstieg durch
Bildung" vom Januar 2008.
"Perspektive Berufabschluss" wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union
kofinanziert. Von 2008 bis 2012 fließen mehr als 38 Millionen Euro in die zwei Förderinitiativen
"Regionales Übergangsmanagement (RÜM)" und
"Abschlussorientierte modulare Nachqualifizierung"
In der ersten Förderphase 2008 - 2012 wurden bundesweit bereits in 49 Modellregionen
entsprechende Projekte gefördert. Nach Bekanntmachung im Bundesanzeiger im März 2010 soll in
Fortschreibung der Bekanntmachung vom 17.01.2008 eine Erweiterung des Programms "Perspektive
Berufsabschluss" erfolgen. Bundesweit sollen weitere Projekte gefördert werden, die vergleichbare
Struktur fördernde Aufgaben wahrnehmen sollen, wie die bereits laufenden Programme.
Im Focus der jetzigen Förderinitiative steht insbesondere die Zielgruppe der Jugendlichen mit
Förderbedarf und/oder Migrationshintergrund.
Bewerbung/Teilnahme des Kreises Euskirchen
Bildung wird zukünftig einer der wichtigsten Standortfaktoren für die Ansiedlung neuer Unternehmen
sowie für die Sicherung vorhandener Arbeitsplätze und somit auch für die Schaffung von
Ausbildungsplätzen im Kreis Euskirchen. Gerade im ländlichen Raum muss daher frühzeitig damit
begonnen werden, die bestehenden Bildungsangebote einer Region besser aufeinander
abzustimmen.
Eine Projektbeteiligung des Kreises Euskirchen an der Förderinitiative
Übergangsmanagement" ist aus folgenden Gründen sinnvoll und notwendig:
1:
"Regionales
Im Demografieprozess des Kreises Euskirchen wird dem Handlungsfeld Bildung eine hohe
Priorität beigemessen. Das Projekt stellt aus demografischen Gesichtspunkten einen Erfolg
versprechenden Ansatz zur Entwicklung von mehr Qualität und Transparenz bei der
Berufsvorbereitung dar.
Vor dem Hintergrund weiter sinkender Schülerzahlen gilt es, die steigende Zahl von nicht
ausbildungsreifen Jugendlichen zu verringern und dem drohenden Fach- und
Nachwuchskräftemangel frühzeitig entgegenzuwirken.
-3
Ein funktionierendes Regionales Übergangsmanagement ist wesentlicher Bestandteil des von
der Regionalen Bildungskonferenz hoch priorisierten Handlungsfeldes "Übergang Schule Beruf/Studium". Dabei sind die Interessen der Jugendlichen, die lokalen und regionalen
Arbeitskräftebedarfe der Wirtschaft sowie die vielfältigen Angebote der verschiedenen Akteure
optimal aufeinander abzustimmen
Das Bundesprojekt gewährt für einen Förderzeitraum von drei Jahren eine hundertprozentige
Förderung, so dass der Einsatz von kommunalen Eigenmitteln nicht erforderlich ist.
Antragsverfahren
In einer ersten Verfahrensstufe war eine Projektskizze bis spätestens 29.04.2010 beim Projektträger,
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. in Bonn, einzureichen.
Nach erfolgreicher Bewertung dieser Projektskizze wurde der Kreis Euskirchen mit Schreiben vom
28.05.2010 vom Projektträger aufgefordert, einen konkreten Förderantrag auf Gewährung einer
Bundeszuwendung einzureichen. Die Antragstellung erfolgte am 26.07.2010.
Mit dem Eingang des Bewilligungsbescheides kann voraussichtlich bis Anfang Oktober 2010
gerechnet werden.
Kurzfassung der eingereichten Vorhabenbeschreibung
Vorhabenziel:
Alle im Übergang Schule – Beruf angebotenen Maßnahmen und Aktivitäten müssen durch die Arbeit
des Regionalen Übergangsmanagements transparent gemacht werden und für Schulen, Lehrer,
Schülerinnen und Schüler und deren Eltern in die Perspektive Ausbildung führen. Das RÜM wird sich
zur Aufgabe machen, alle wesentlichen am Übergang Schule - Beruf beteiligten Akteure aus
Verwaltung, Bildung und Wirtschaft zu vernetzen und die vielfältigen Angebote der Berufsorientierung
und - vorbereitung auf lokaler, regionaler, landes- und bundesweiter Ebene passgenau auf die
Bedürfnisse der Jugendlichen (mit Förderbedarf/ Migrationshintergrund) abzustimmen. Das
Übergangssystem muss so gestaltet werden, dass Bildungsbiographien ohne Brüche entstehen,
Doppelstrukturen vermieden und Synergien geschaffen werden.
Arbeitsplanung:
Folgende Handlungsschritte sind im RÜM geplant:
Bestandsaufnahme der vorhandenen Angebote und Schaffung einer datenbasierten
Planungsgrundlage (z.B. Schülerbefragungen im Jahrgang 11 in den Berufskollegs:
Berufsorientierungsjahr (BOJ), Berufsgrundschuljahr (BGJ) und Klassen für Schüler ohne
Berufsausbildung (KSOB));
Vernetzung der Akteure im Handlungsfeld Berufsorientierung, schulische Bildung, duale
Ausbildung (Kammern/Verbände);
Vernetzung der am Berufsorientierungsprozess beteiligten Entscheidungsträger zur Schaffung
eines Konsens über Ziele und Rollen aller Beteiligter;
Entwicklung von Mindeststandards in berufsorientierenden Maßnahmen in der SI und im
Übergang;
Öffentlichkeitsarbeit (Unterstützung aller Akteure, Vermittlung der Arbeitsergebnisse und
Erkenntnisse unter gender- und kultursensiblen Ansätzen).
-4-
Kooperationspartner im regionalen Übergangsmanagement:
Folgende, im Übergangsgeschehen relevanten Akteure und Institutionen haben ihre Bereitschaft zur
Zusammenarbeit und zur Erreichung der Ziele des Regionalen Übergangsmanagements durch
Letters of Intend (LOI´s) gegenüber dem Kreis Euskirchen erklärt:
Ministerium für Schule
und Weiterbildung des
Landes NRW
Bundesagentur für
Arbeit Brühl
Regionalagentur Aachen
Berufsbildungszentrum
Euskirchen
Industrie- und
Handelskammer
Aachen
Jugendberufshilfe der
AWO Rhein-Erft &
Euskirchen e.V.
VIV - Vereinigte
Industrieverbände von
Düren, Jülich, Euskirchen
und Umgebung e.V
Kreishandwerkerschaft
Rureifel
APK Soziale Dienste
GmbH Hürth,
Integrationsfachdienst
HeliosBeschäftigungsförderung
gGmbH Euskirchen
Offene Elterninitiative
der türkisch islamischen
Gemeinde Euskirchen
Katholische
Jugendwerke Euskirchen
e.V.,
JugendMigrationsDienst
Beirat Schule - Beruf
Büro für Lernpartnerschaften (KURSBasisbüro)
Folgende Fachabteilungen des Kreises Euskirchen sind als Kooperationspartner in das Projekt mit
einbezogen:
Abteilung Schulen
Schulamt für den Kreis Euskirchen
Abteilung für Jugend und Familie
Demografiebeauftragte
ARGE-EU-aktiv
Projektdauer
Die Projektdauer beträgt drei Jahre. Bei rechtzeitigem Eingang des Bewilligungsbescheides ist ein
Projektbeginn noch im Jahr 2010 (01.11.2010) geplant. Die Projektlaufzeit erstreckt sich dann vom
01.11.2010 bis zum 31.10.2013.
Organisation
Das Projekt "Regionales Übergangsmanagement" wird verwaltungsorganisatorisch innerhalb des
Geschäftsbereichs III (Bildung, Gesundheit, Jugend und Soziales) der Abteilung Schulen zugeordnet
und dem Regionalen Bildungsbüro angegliedert. Die pädagogische Fachkraft mit voller Stelle (EG 11)
soll gleichzeitig die Projektleitung wahrnehmen.
-5-
Personal- und Sachkosten
1. Personalkosten:
Für die Dauer des Projekts können folgende Mitarbeiter/innen vom Kreis Euskirchen befristet
eingestellt werden:
eine (sozial) pädagogische Fachkraft mit voller Stelle in EG 11 TV-öD ,
eine (sozial) pädagogische Fachkraft mit 50 % Stelle in EG 10 TV-öD ,sowie
ein/e verwaltungsfachliche/r Mitarbeiter/in mit 50 % Stelle in EG 6 TV-öD
Der Personalbedarf wurde anhand von Erfahrungen aus der 1. Förderrunde anderer bereits im
Projekt tätiger kreisfreier Städte und Kreise ermittelt.
2. Sachkosten:
Die für die Umsetzung des Projekts notwendigen Sachkosten wurden auf der Grundlage der bei
Antragstellung bekannten Vorhabensbeschreibung sorgfältig geschätzt.
3. Gesamtkostenplan:
Während der Projektlaufzeit entstehen folgende Aufwendungen, verteilt auf die einzelnen Jahre:
2010
(anteilig 2
Monate)
2011
2012
2013
(anteilig 10
Monate)
Gesamt:
Personalkosten
:
15.900 €
95.250 €
95.250 €
74.300€
280.700
€
Sachkosten:
19.740 €
46.320 €
19.950 €
19.890 €
104.900
€
Gesamt:
35.640 €
141.570
€
114.200
€
94.190 €
385.600
€
Bundesförderung
Die Förderung des Vorhabens erfolgt auf Ausgabenbasis. Die Förderquote beträgt 100 %. Der
Einsatz von Eigenmitteln des Kreises Euskirchen ist nicht erforderlich.
Ausnahme: Bei der Beschaffung von Vermögensgegenständen über 410 € (investive Auszahlungen)
werden nicht die tatsächlichen Beschaffungskosten in Höhe von 5.750 €, sondern nur die auf die
dreijährige Projektlaufzeit berechneten Abschreibungskosten (2.820 €) in die Förderung einbezogen.
Hierdurch ergibt sich eine Differenz zu Lasten des Kreises in Höhe von 2.930 €.
Zusammenfassung:
Mit der Teilnahme am Projekt "Perspektive Berufsabschluss – Regionales Übergangsmanagement"
bietet sich für die noch im Aufbau befindliche Bildungsregion Kreis Euskirchen trotz angespannter
Haushaltslage die Möglichkeit, basierend auf den Erfahrungen in anderen Regionen eine unter
Einbeziehung aller relevanten Akteure regional abgestimmte Modelllösung eigenverantwortlich zu
-6entwickeln und die notwendigen Strukturentwicklungen im Kreis Euskirchen anzustoßen und
personell zu begleiten.
Die Projektteilnahme wird dazu führen, dass die Instrumente im Übergang künftig flexibler, bedarfsund zielgruppenorientierter genutzt werden können. Doppelstrukturen werden vermieden, klare
Verantwortlichkeiten werden geschaffen und vorhandene Ressourcen können effektiver eingesetzt
werden.
Der Lenkungskreis des Regionalen Bildungsnetzwerks im Kreis Euskirchen hat in seiner Sitzung am
16.06.2010 die Bewerbung des Kreises zustimmend zur Kenntnis genommen.
gez. I.V. Poth
Landrat
Geschäftsbereichsleiter/in:
Abteilungsleiter/in:
Sachbearbeiter/in:
Kreistagsbüro:
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(Unterschrift)
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(Unterschrift)
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(Unterschrift)
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(Unterschrift)