Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
14 kB
Datum
02.12.2009
Erstellt
21.11.09, 04:12
Aktualisiert
21.11.09, 04:12
Stichworte
Inhalt der Datei
Resolution zur Eifelstrecke
Die Eifelstrecke stellt das Rückgrat des ÖPNV im Kreis Euskirchen dar. Sie ist für die Bürger
des Kreises Euskirchen im Beruf-, Schüler- und Freizeitverkehr unverzichtbarer Bestandteil
zur Erreichbarkeit des Ballungsraumes Köln/Bonn, aber auch des Knotenpunktes Köln zur
Nutzung überregionaler Verbindungen. Dies belegen die hohen Nachfragezahlen der
Strecke.
Darüber hinaus bindet die Eifelstrecke die Region Köln/Bonn an die touristischen Ziele des
Kreises und der Eifel insgesamt an. Insbesondere Fahrradfahrer und Wanderer nutzen die
Anreise mit der Bahn und können auf ein gut ausgebautes Busnetz, das auf den
Schienenverkehr ausgerichtet ist, zurückgreifen.
Die vorhandene Infrastruktur der Eifelstrecke korrespondiert allerdings nicht mit der
dargestellten verkehrlichen Bedeutung:
An vielen Stationen besteht kein barrierefreier Bahnsteigzugang, so dass zum Beispiel
mobilitätseingeschränkten Personen und Fahrradfahrern die Nutzung der Züge gar nicht
oder nur unter erschwerten Bedingungen möglich ist. Dies betrifft Bahnhöfe, wie
Blankenheim – Wald und stark frequentierte Bahnhöfe, wie Kall und Mechernich. Der
Bahnhof Mechernich nimmt darüber hinaus eine besondere Rolle ein, da wegen des in
Mechernich gelegenen Kreiskrankenhauses vermehrt mobilitätseingeschränkte Patienten
und Besucher den SPNV für die Anreise nutzen.
Zum Teil sind Begegnungsverkehre wegen eingleisiger Abschnitte, wie beispielsweise im
Bereich des Bahnhofes Nettersheim, nicht möglich. Diese Infrastrukturmängel bewirken,
dass Potentiale für kürzere Fahrzeiten nicht ausgeschöpft werden können.
Bahnübergänge, wie zum Beispiel in Weilerswist, sind nicht an die veränderten strukturellen
Voraussetzungen und verkehrlichen Belastungen angepasst und stellen ein Sicherheitsrisiko
dar.
Die Neuausschreibung des Kölner Dieselnetzes mit Betriebsaufnahme Ende 2013 eröffnet
aus Sicht des Kreises Euskirchen Chancen, das bisherige SPNV-Angebot zu optimieren.
Hierzu gehört primär, dass alle Stationen zwischen Kall und Jünkerath in den 60-Minutentakt integriert werden, der seit Jahren gefordert wird. Bislang wird hier aufgrund
infrastruktureller Mängel nur alle zwei Stunden gehalten, was nicht dem sonst in NRW
üblichen integralen Taktangebot im Stundentakt entspricht. Angedacht ist beispielsweise die
Einführung einer schnellen Verbindung zwischen Köln und Tier. Eine Ausweitung der
Betriebsleistungen ist ohne eine Fortführung des Elektronischen Stellwerks Eifel ESTW in
Richtung Euskirchen allerdings nur eingeschränkt möglich.
Veränderungen der Infrastruktur sind nach Auskunft der DB Netz AG von dem
vorherigen Ausbau ESTW Eifel abhängig.
Das ESTW Eifel wurde bisher jedoch nur auf einem kleinen Teilabschnitt im südlichen
Kreisgebiet ausgebaut. Die Erweiterung des ESTW auf die Streckenabschnitte Urft – Kall –
Mechernich – Euskirchen – Weilerswist – Kalscheuren ist für einen Zeitraum nach 2014
verschoben. Konkrete Planungen wurden nach Aussagen der DB Netz aber noch nicht
begonnen.
Vor diesem Hintergrund fassen die nachfolgend aufgeführten Teilnehmer der Eifelstreckenkonferenz am 22.09.2009 in der Zikkurat in Mechernich – Firmenich folgende
Resolution:
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Als dringendste Maßnahmen, die bis zur Betriebsaufnahme des neu
auszuschreibenden Kölner Dieselnetzes im Dezember 2013 auf jeden Fall
zu realisieren ist, gehören die geschwindigkeitserhöhenden Maßnahmen,
die Voraussetzung dafür sind, erstmalig alle Stationen zwischen Kall und
Jünkerath alle 60 Minuten bedienen zu können.
Die DB Netz AG wird weiterhin aufgefordert, die Planungen für eine
Fortführung des Elektronischen Stellwerks (ESTW) auf der Eifelstrecke
sofort aufzunehmen und dem Zweckverband Nahverkehr Rheinland auf der
Basis eines Zeit- und Ablaufplanes einen schnellstmöglichen,
verbindlichen Umsetzungstermin zu benennen.
Die Unterzeichner erwarten die Realisierung des ESTW Eifel bis zum
Zeitpunkt der Betriebsaufnahme im Rahmen des neuen Dieselnetzvertrages.
Schließlich wird die DB Netz AG aufgefordert, die vorhandenen infrastrukturellen Mängel an den Haltepunkten und der Trasse umgehend zu
erfassen und die Planung für die Behebung der Mängel in Zusammenarbeit
mit dem Zweckverband Nahverkehr Rheinland auf der Basis eines
Realisierungsplanes vorzunehmen und umzusetzen. Auch hier wird
erwartet, dass die Maßnahmen kurzfristig begonnen werden.
Kreis Euskirchen,
Der Landrat
Gemeinde Weilerswist,
Bürgermeister
Stadt Euskirchen,
Bürgermeister
Stadt Mechernich,
Bürgermeister
Gemeinde Kall,
Bürgermeister
Gemeinde Nettersheim,
Bürgermeister
Gemeinde Blankenheim,
Bürgermeister
Gemeinde Dahlem,
Bürgermeister