Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
341 kB
Datum
16.12.2009
Erstellt
25.11.09, 04:11
Aktualisiert
25.11.09, 04:11
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Anlage 7
Bericht
Beteiligung der Energie Nordeifel GmbH & Co. KG an dem regenerativen Gemeinschaftsprojekt Green GECCO GmbH & Co. KG (Green GECCO)
Marktanalyse nach § 107 Abs. 5 GO NW1
1
Gilt für Stadtwerke in NRW; EVU anderer Bundesländer müssen die entsprechende Stelle der jeweiligen GO anführen.
2
Inhaltsverzeichnis
Seite
A.
Beschreibung des Unternehmensgegenstandes und Motiv der Beteiligung ........................ 3
B.
Analyse des Marktumfeldes.................................................................................................. 8
C.
Chancen und Risiken.......................................................................................................... 10
D.
Auswirkungen auf Handwerk und mittelständische Wirtschaft ........................................... 12
E.
Zusammenfassung ............................................................................................................. 13
Aus rechentechnischen Gründen können in den Tabellen
Rundungsdifferenzen in Höhe von einer Einheit (€, % usw.) auftreten.
3
A. Beschreibung des Unternehmensgegenstandes und Motiv
der Beteiligung
Die Bundesregierung hat am 24. August 2007 das Integrierte Energie- und Klimaprogramm beschlossen und damit das hohe Ziel zur Senkung der Treibhausgasemissionen von 30 bis 40 %
für das Jahr 2020 gegenüber dem Jahr 1990 ausgegeben. Um dieses Ziel zu erreichen, soll
u. a. die Nutzung Erneuerbarer Energien (EE) im Vergleich zur Nutzung fossiler Primärenergieträger deutlich gesteigert werden. Im Detail wurden u. a. folgende Ziele festgelegt:
Marktanteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung von 25 bis 30 %
Marktanteil der Erneuerbaren Energien an der Wärmeerzeugung von 14 %
Verdoppelung der Erzeugung in Kraft-Wärme-Kopplung auf 25 %
Viele Stadtwerke und regionale Energieversorgungsunternehmen haben für sich definiert, einen
großen Teil dieses Zielkatalogs in ihrem eigenen Umfeld umzusetzen. Dabei ergeben sich verschiedene Möglichkeiten die Treibhausgasemissionen zu senken und im Bereich der Erneuerbaren Energien tätig zu werden.
Im Gemeinschaftsprojekt "Green GECCO" (Gemeinsam Clever CO2 Optimieren) beteiligen sich
viele Stadtwerke und RWE Innogy GmbH (RWE Innogy), als im RWE-Konzern für Erneuerbare
Energien zuständige Führungsgesellschaft, als Mitgesellschafter und Partner. Der RWEKonzern beabsichtigt alleine bis zum Jahr 2012 jährlich mindestens 1 Mrd. € in die regenerative
Energieerzeugung in Deutschland und Europa zu investieren und ist damit einer der maßgeblichen Akteure auf diesem Markt.
Im Mai 2008 wurde auf einer gemeinsamen Versammlung mit über 40 kommunalen Stadtwerken und regionalen Energieversorgungsunternehmen aus Hessen, Niedersachsen, NordrheinWestfalen und Rheinland-Pfalz der Startschuss gegeben und zusammen mit RWE Innogy das
Projekt Green-GECCO ins Leben gerufen. Im Dezember 2008 wurde ein Memorandum of Understanding unterzeichnet, in dem die ersten Rahmenbedingungen festgelegt wurden.
Green GECCO bietet den beteiligten Stadtwerken die Möglichkeit, sich mit wirtschaftlichem Erfolg an Projekten zur regenerativen Energieerzeugung zu beteiligen. Der finanzielle Rahmen
zum Aufbau des EE-Portfolios soll bis zum Jahre 2012 insgesamt 400 Mio. € betragen, langfristig sollen bis 2020 insgesamt 1 Mrd. € aufgewendet werden. In Abbildung 1 ist die Zusammensetzung des Zielportfolios dargestellt, welches aus Einzelprojekten in den Bereichen Biomasse,
Biogas, Geothermie, Wasserkraft und Windkraft bestehen soll. Die Einzelprojekte sollen jeweils
4
im mehrstelligen Mio.-Euro-Bereich liegen, womit der finanzielle Spielraum kleinerer Stadtwerke
jeweils deutlich überschritten würde.
BiogasProjekt; 3% BMHKW;
11%
Windkraft;
20%
Biomasse;
30%
Windpark;
9%
Wasserkraft;
10%
Geothermie
und weitere
neue
Technologien;
20%
Biogas; 20%
Weitere
zukünftige
Projekte;
76%
Abbildung 1: Gewichtung der regenerativen Energieträger im Zielportfolio (links) und der Anteil
der initialen Einzelprojekte am Portfolio in 2012 (rechts)
Als initiale Einzelprojekte sind ein Biogas-Projekt in Sachsen-Anhalt, ein Biomasse-Heizkraftwerk (BMHKW) in Nordrhein-Westfalen und ein Windpark auf dem schottischen Festland vorgesehen. In Abbildung 1 ist dargestellt, welchen Anteil diese drei Projekte in Bezug auf das bis
Ende 2012 gesteckte Gesamtportfolio einnehmen. Die drei Projekte decken etwa ein Viertel des
Portfolios ab und lassen damit noch Spielraum für Folgeprojekte. Ausdrücklich sei erwähnt,
dass die initialen Projekte nur beispielhaft genannt werden, da die Beteiligungsgesellschaft der
Stadtwerke ein Wahlrecht bezüglich der Annahme dieser Initialprojekte bis zum 31.12.2009 hat.
Abbildung 2 zeigt die geplanten Phasen des Gesamtprojektes.
Initiale Phase
Abschluss
ca. Ende 09/
Anfang 10
Phase II
Abschluss
ca. Ende 12
Phase III
Biogas-Projekt
• Region: Ostdeutschland
• rd. 51 GWh
Gaseinspeisung
Biomasse HKW
• Region: NRW
• rd. 50 GWh
Stromerzeugung
• rd. 70 GWh
Wärmeerzeugung
Windpark
• Region: Schottland
• rd. 49 GWh
Weitere Projekte
aus dem
beschriebenen
Projektportfolio
zur Realisierung des
GesamtInvestitionsvolumen
von
400 Mio. €
Stromerzeugung
Gesamtinvestition
• rd. 96 Mio. €
Abbildung 2: Phasen für das Projekt Green GECCO bis 2020
Weitere Projekte
aus dem
beschriebenen
Projektportfolio
zur
Erreichung des
angestrebten
Gesamtportfolios
um weitere
600 Mio. €
Abschluss
ca. Ende 20
5
Als erstes Initialprojekt ist eine Biogasanlage zur Einspeisung von Biogas mit Erdgasqualität in
das Erdgasnetz vorgesehen. Für den Betrieb von Biogasanlagen werden nachwachsende Rohstoffe eingesetzt. Die nutzbare Substratpalette umfasst dabei eine Vielfalt von Agrarfrüchten
und organischen Reststoffen. Vorwiegend sollen Mais- und Grassilage, Rindergülle und Hühnertrockenkot als Substrat verwendet werden. Dabei bietet die landwirtschaftlich geprägte Region günstige Bedingungen für die Sicherstellung der Verfügbarkeit dieser Einsatzstoffe. Das
bei der Vergärung dieser Substrate entstehende Biogas wird in einer nachgeschalteten Prozesseinheit zu Biomethan mit Erdgasqualität aufbereitet und anschließend in das Erdgasnetz
eingespeist. Dabei soll die Biogaserzeugungskapazität der geplanten Anlage 6,5 MWGas bzw.
jährlich rd. 51 GWh betragen. Das Projektvolumen umfasst Investitionen in Höhe von rd.
14 Mio. €. Die Inbetriebnahme ist in der zweiten Jahreshälfte 2009 vorgesehen.
Zweites Initialprojekt ist ein Biomasse-Heizkraftwerk (BMHKW) mit angegliedertem Pelletwerk
in Nordrhein-Westfalen. In dem BMHKW wird das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung genutzt.
Auf diese Weise kann ein hoher Nutzungsgrad bei der Energieerzeugung erzielt werden. Die
Lage des Standortes des BMHKW und des Pelletwerkes in unmittelbarer Nähe zu großen
Waldbeständen ermöglicht die Nutzung von Synergiepotentialen hinsichtlich der Rohstoffbeschaffung. Qualitativ hochwertiges Holz (entrindete Holzstämme/Stammholz) wird zur Produktion von DINplus-Pellets verwendet, wohingegen leichte Hölzer aus Baumkronen, Baumrinde
sowie Landschaftspflegeholz und Forstbiomasse zur Befeuerung des BMHKW eingesetzt wird.
Der bei der Verbrennung erzeugte Strom wird in das Stromnetz eingespeist, während die produzierte Wärme in dem - in unmittelbarer Nähe errichteten - Pelletwerk zur Trocknung der
Holzpellets eingesetzt werden kann. Auf diese Weise sollen jährlich rd. 70 GWh Wärme erzeugt
und genutzt werden. Die elektrische Leistung dieses Biomasse-HKW wird bei 7,6 MWel liegen,
was in etwa einer jährlichen Stromeinspeisung von rd. 50 GWh entspricht. Das Investitionsvolumen dieses Projektes wird rd. 45 Mio. € umfassen. Die geplante Inbetriebnahme ist für Herbst
2009 vorgesehen.
Drittes Initialprojekt ist ein küstennaher Onshore-Windpark in Schottland. Insgesamt sollen 23
Windräder installiert werden. Die günstige Lage und die hohe durchschnittliche Windgeschwindigkeit lassen eine hohe Benutzungsstundenzahl erwarten. Die ausgereifte Technik soll eine
hohe Anlagenverfügbarkeit von rd. 97 % ermöglichen. Die zur Verfügung stehende Leistung
des Windparks wird rd. 19,3 MWel betragen. Die Vergütung des eingespeisten Stromes erfolgt
entsprechend des in Großbritannien gültigen Zertifikatsystems. Das Projekt wird ein Investitionsvolumen von rd. 37 Mio. € umfassen und voraussichtlich im Jahr 2011 vollständig in Betrieb
genommen werden.
6
Windpark
Biogas
BMHKW/Pelletwerk
Abbildung 3: Standorte der drei initialen Einzelprojekte
Weitere Einzelprojekte, die ins Portfolio aufgenommen werden sollen, müssen jeweils die vertraglich vorgesehenen Voraussetzungen hinsichtlich EE-Anlagenklasse, Wirtschaftlichkeit und
Örtlichkeit erfüllen. Einzelprojekte können danach grundsätzlich nur aufgenommen werden,
soweit sie die festgelegten Voraussetzungen vollumfänglich erfüllen und von der Stadtwerkebeteiligungsgesellschaft (SBG) akzeptiert werden. Im Rahmen einer Andienungsphase werden
Chancen und Risiken sowie die Wirtschaftlichkeit der Einzelprojekte sowohl von der SBG als
auch von RWE Innogy geprüft.
Mit Stand Juli 2009 haben 40 Stadtwerke Interesse an der Teilnahme am Projekt Green
GECCO bekundet. Es ist geplant, dass die Gruppe der Stadtwerke 49 % der Anteile und RWE
Innogy 51 % der Anteile an der Green GECCO Gesellschaft halten. Die Energie Nordeifel
GmbH & Co.KG hat dabei ein Beteiligungsinteresse in Höhe von 10 Mio. € (rd. y GWh/a) am
Projekt Green GECCO angemeldet. Dies entspricht einem Beteiligungsanteil von 1 %
(Abbildung 4). Das finanzielle Engagement für diese Beteiligung beträgt in den ersten beiden
Projektphasen über den Zeitraum von 2009 bis 2012 insgesamt rd. 4 Mio. €. In der nachfolgenden dritten Projektphase fallen im Zeitraum von 2013 bis 2020 weitere rd. 6 Mio. € an.
7
Rest Stadtwerke;
48,0 %
RWE Innogy; 40 Stadtwerke;
51 %
49 %
Stadtwerke XY;
z.B. 1,0 %
Abbildung 4: Beteiligungsverhältnis RWE Innogy und die 40 Stadtwerke bzw. die SW XY
Die geplante Gesellschaftsstruktur im Projekt Green GECCO ist in Abbildung 5 dargestellt. Die
Energie Nordeifel GmbH & Co. KG beabsichtigt gemeinsam mit anderen Stadtwerken die Green
GECCO Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG (SBG) zu gründen. Diese Vorschaltgesellschaft beteiligt sich zusammen mit RWE Innogy an der Green GECCO GmbH & Co. KG.
RWE
Innogy
Stadtwerke
XY GmbH
SW 2
SW 3,…
SW n
Green GECCO
Beteiligungsgesellschaft
GmbH & Co. KG (SBG)
51 %
49 %
Green GECCO GmbH & Co. KG
100 %
Biogas-Projekt
100 %
Biomasse-HKW
100 %
Windpark
100 %
…
Abbildung 5: Gesellschaftsstruktur im Projekt Green GECCO
Weitere
Projekte
8
B. Analyse des Marktumfeldes
Der Anteil Erneuerbarer Energien an der Energiebereitstellung in Deutschland hat sich in den
letzten Jahren stetig erhöht. Abbildung 6 zeigt die Entwicklung der Erneuerbaren Energien in
den unterschiedlichen Verbrauchssektoren sowie die ambitionierten Ausbauziele für Deutschland bis zum Jahr 2020. Diese Entwicklung resultiert aus der konsequenten Förderung Erneuerbarer Energien durch die Politik insbesondere durch das Erneuerbare Energien Gesetz
(EEG).
mind. 301)
2000
2002
2004
2006
2007
2020
182)
14,2
141)
8,6
7,6
6,6
6,3
3,9
3,8
6,7
2,6
0,4
Anteil am
gesamten EEV
1)
2)
Anteil am Bruttostromverbrauch
Anteil am EEV
für Wärme
Anteil am Kraftstoffverbrauch
Anteil am PEV
Beschluss des Deutschen Bundestages vom 6. Juni 2008
Entwurf der Richtlinie des Europäischen Parlamentes und des Rates zur Förderung der Nutzung von Energien aus erneuerbaren Quellen; 23. Januar 2008
EEV – Endenergieverbrauch
PEV – Primärenergieverbrauch, berechnet nach (der offiziellen) Wirkungsgradmethode
Quelle: BMU-Publikation: “Erneuerbare Energien in Zahlen – nationale und internationale Entwicklung”, Juni 2008
Abbildung 6: Steigender Beitrag Erneuerbarer Energien an der Energiebereitstellung
Viele Energieversorgungsunternehmen haben erst in den letzten Jahren den Bereich der Erneuerbaren Energien erschlossen. Abbildung 7 ist zu entnehmen, dass EVU bisher vorwiegend
beim Betrieb von Laufwasserkraftwerken tätig wurden. Dagegen blieb der Betrieb von Windkraftwerken zu 99 %, von Biomassekraftwerken zu 89 % und von Photovoltaikanlagen sogar zu
100 % dem Kreis von Nicht-EVU vorbehalten. Dazu zählen insbesondere unabhängige Anlagenentwickler und -betreiber. Damit sind in diesem Umfeld heute Marktpartner tätig, die in anderen Geschäftsfeldern nicht zu Wettbewerbern der EVU zählen.
9
100%
80%
43
60%
89
99
98
100
40%
57
20%
11
0%
Laufw asser
> 5 MW
Laufw asser
< 5 MW
Wind
EVU
Biomasse
Photovoltaik
Nicht-EVU
Quelle: BDEW, A.T. Kearney Analyse, Februar 2009
Abbildung 7: Betreiber Kraftwerke der Erneuerbaren Energien in Deutschland in 2006
Der Einstieg in die Wertschöpfungsstufe der Energieerzeugung, insbesondere mit dem Fokus
auf die Energieerzeugung mit Erneuerbaren Energien, durch die Beteiligung an Gemeinschaftsprojekten (z.B. im Rahmen des Projektes Green GECCO) wird als eine Chance angesehen, am prosperierenden Markt der Erneuerbaren Energien zu partizipieren sowie den durch
die Anreizregulierung bedingten Wettbewerbsdruck im Netzgeschäft zu bewältigen.
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C. Chancen und Risiken
Die in diesem Gemeinschaftsprojekt vorgesehene Interessensbündelung bedeutet insbesondere für kleinere Energieversorgungsunternehmen eine Möglichkeit zur Risikodiversifizierung beim
Aufbau eines EE-Erzeugungsportfolios. Bislang haben sich Stadtwerke und kommunale Energieversorgungsunternehmen meist auf die Erschließung der im eigenen Netzgebiet vorhandenen regenerativen Energieressourcen konzentriert. Durch den im Rahmen des Projektes Green
GECCO erweiterten Einstieg in die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien nutzen die
Stadtwerke die regenerativen Energieträger nun dort, wo diese im großen Umfang zur Verfügung stehen und kostengünstig genutzt werden können. Das EEG bietet hierbei in Deutschland
eine grundsätzlich auskömmliche und im Planungszeitraum gesicherte Vergütung der erzeugten Energie. Durch die mit der novellierten Fassung des EEG geschaffene Möglichkeit zur Direktvermarktung kann der wirtschaftliche Einsatz Erneuerbarer Energien über die EEGVergütung hinaus optimiert werden.
Den einzelnen Partnern bietet sich im Rahmen des Gemeinschaftsprojektes durch das technologisch stark diversifizierte Portfolio die Möglichkeit an einem Informations- und Know-HowTransfer zu partizipieren, welcher im begrenzten regionalen Umfeld der meisten Stadtwerke
nicht in diesem Ausmaß möglich wäre. Innerhalb des Projektes Green GECCO wird RWE Innogy ihr internationales Know-How in Bezug auf die Errichtung, die Planung und den Betrieb von
Kraftwerken und EE-Anlagen einbringen.
Das vorgesehene Projektportfolio Green GECCO sieht die Nutzung der regenerativen Energien
Biomasse, Biogas, Wind, Wasserkraft, Geothermie sowie ggf. weitere innovative Technologien
zur Nutzung Erneuerbarer Energien vor. Diese regenerativen Energieträger unterscheiden sich
zum Teil deutlich hinsichtlich ihrer Einsatzcharakteristik sowie den damit verbundenen spezifischen Chancen und Risiken, welche in Abbildung 8 zusammenfassend dargestellt sind.
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Abbildung 8: Chancen und Risiken der Nutzung einzelner Erneuerbarer Energie ("+" trifft wenig zu bis "+++" trifft überwiegend zu)
Des Weiteren erscheint die Investition in Erneuerbare Energien vor dem Hintergrund der CO2Problematik und der Unabhängigkeit von fossilen, endlichen Energieträgern langfristig sinnvoll.
Die Verschärfung der Zuteilungsregelungen von Emissionszertifikaten für Betreiber fossiler
Kraftwerke ab 2013 bestärkt den EE-Ausbau. Im Vergleich zur konventionellen Stromerzeugung, bei der im deutschen Kraftwerkspark im Durchschnitt rd. 520 g CO2 pro erzeugter
kWh Strom (BDEW 2008) emittiert werden, würden bei einem unterstelltem regenerativen Beteiligungsinteresse in Höhe von 1.000 GWh im Endausbau jährlich rd. 520.000 Tonnen des klimaschädlichen Kohlendioxids durch Investitionen der Stadtwerke in Erneuerbare Energien eingespart.
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D. Auswirkungen auf Handwerk und mittelständische Wirtschaft
Die Beteiligung an dem geplanten Gemeinschaftsprojekt Green GECCO ermöglicht der Energie
Nordeifel GmbH & Co. KG einen Beitrag zur klimafreundlichen Energieerzeugung zu leisten.
Dabei erlaubt die Gründung einer Beteiligungsgesellschaft und die Zusammenarbeit mit RWE
Innogy als Projektpartner den Stadtwerken ein Beteiligungsvolumen, welches die finanzielle
Leistungsfähigkeit der Gemeinde nicht übersteigt und gleichzeitig einen für die Gemeinde attraktiven wirtschaftlichen Anreiz bietet.
Gleichzeitig wird durch die Beteiligung der Energie Nordeifel GmbH & Co. KG am Projekt Green
GECCO die mittelständische Wirtschaft in den jeweiligen Gemeinden nicht negativ beeinflusst.
Dies ergibt sich maßgeblich daraus, dass gemäß EEG-Fördermechanismus für den Anlagenbetreiber ein Anspruch auf Einspeisung des in der EEG-Anlage erzeugten Stromes gegenüber
dem jeweiligen Netzbetreiber besteht. Im Gegensatz zu wettbewerblich geprägten Märkten
existiert hier keine Konkurrenzsituation zu potenziellen anderen privaten Betreibern von EEGAnlagen. Für den unter Nutzung Erneuerbarer Energien produzierten Strom besteht ein Abnahme- und Vergütungspflicht seitens des Netzbetreibers, so dass eine unter der Beteiligung
der Energie Nordeifel GmbH & Co. KG betriebene EEG-Anlage aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien eine EEG-Anlage eines privaten Investors nicht verdrängt oder gefährden würde.
Durch eine Beteiligung der Energie Nordeifel GmbH & Co. KG an dem geplanten Gemeinschaftsprojekt Green GECCO werden die Märkte von Handwerk und mittelständischer Wirtschaft allenfalls in geringem Ausmaß und indirekt beeinträchtigt. Spürbare Nachteile für Handwerk, Gewerbe und Handel sind aus der Beteiligung nicht zu erwarten. Es liegt keine Überschneidung mit den Bereichen der örtlichen Wirtschaft vor.
Die Beschäftigungswirkung des EEG wird von der Bundesregierung wie folgt beschrieben: "Das
EEG hat seit seiner Einführung zusammen mit den anderen von der Bundesregierung eingesetzten Instrumenten in den verschiedenen Sparten der Erneuerbaren Energien zur Entwicklung von Industriezweigen geführt und zur Sicherung bestehender und Schaffung neuer Arbeitsplätze beigetragen (vgl. Erfahrungsbericht der Bundesregierung 2007). Der EE-Branche
sind für 2006 insgesamt rund 236.000 Arbeitsplätze zuzurechnen, wovon mindestens 134.000,
d.h. mehr als die Hälfte, auf das EEG zurückzuführen sind. Gegenüber 2004 hat sich die Zahl
der durch das EEG geschaffenen Arbeitsplätze damit um rund 40 Prozent erhöht. Für eine weitere Entwicklung der Arbeitsplatzwirkungen ist wesentlich, dass die Erneuerbaren Energien in
Deutschland zunehmend wettbewerbsfähig werden und sich die deutschen Unternehmen die-
13
ser Branche erfolgreich im stark wachsenden Weltmarkt behaupten. Nach aktuellen Forschungsergebnissen entfiel auf die Windenergiebranche im Jahr 2006 mit etwa 82.000 Arbeitsplätzen mehr als die Hälfte der durch das EEG geschaffenen Beschäftigung. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass in einer Netto-Betrachtung auch dann eine deutliche Zunahme der
Beschäftigung zu verzeichnen ist, wenn die durch den EE-Ausbau wirksamen negativen Beschäftigungseffekte (Wegfall von Arbeitsplätzen in der konventionellen Stromwirtschaft, Budgeteffekt)
berücksichtigt
werden.
Laut
aktueller
Studien
beläuft
sich
der
Netto-
Beschäftigungseffekt im Jahr 2006 auf 67.000 bis 78.000 Arbeitsplätze." Insofern trägt die Beteiligung der Energie Nordeifel GmbH & Co. KG an dem geplanten Gemeinschaftsprojekt Green
GECCO zu dem positiven Netto-Beschäftigungseffekt bei.
E. Zusammenfassung
Die regenerative Energieversorgung gewinnt vor dem Hintergrund des Integrierten Energie- und
Klimaprogramms der Bundesregierung zunehmend an Bedeutung. Die mittelbare Beteiligung
der Energie Nordeifel GmbH & Co. KG an der Green GECCO GmbH & Co. KG ist ein entscheidender Beitrag zu mehr Klimaschutz und nachhaltiger Energieerzeugung. Gleichzeitig ermöglicht eine Beteiligung am Projekt Green GECCO regionalen Energieversorgern, wie der Energie
Nordeifel GmbH & Co. KG, ihr Engagement im Bereich der Erneuerbaren Energien gewinnbringend umzusetzen. Der Aspekt der Risikodiversifizierung ist dabei von besonderer Bedeutung.
Des Weiteren bietet die Möglichkeit zur Projektfinanzierung den teilnehmenden Stadtwerken
Vorteile hinsichtlich der Risikobegrenzung.
Unabhängig von diesem Gemeinschaftsprojekt mit RWE Innogy verfolgen die beteiligten Stadtwerke auch weiterhin regenerative Projekte in der Region und suchen den Kontakt mit lokalen
Kooperationspartnern.