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Beschlussvorlage GB (Anlage 7)

Daten

Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
341 kB
Datum
16.12.2009
Erstellt
25.11.09, 04:11
Aktualisiert
25.11.09, 04:11

Inhalt der Datei

Anlage 7 Bericht Beteiligung der Energie Nordeifel GmbH & Co. KG an dem regenerativen Gemeinschaftsprojekt Green GECCO GmbH & Co. KG (Green GECCO) Marktanalyse nach § 107 Abs. 5 GO NW1 1 Gilt für Stadtwerke in NRW; EVU anderer Bundesländer müssen die entsprechende Stelle der jeweiligen GO anführen. 2 Inhaltsverzeichnis Seite A. Beschreibung des Unternehmensgegenstandes und Motiv der Beteiligung ........................ 3 B. Analyse des Marktumfeldes.................................................................................................. 8 C. Chancen und Risiken.......................................................................................................... 10 D. Auswirkungen auf Handwerk und mittelständische Wirtschaft ........................................... 12 E. Zusammenfassung ............................................................................................................. 13 Aus rechentechnischen Gründen können in den Tabellen Rundungsdifferenzen in Höhe von ” einer Einheit (€, % usw.) auftreten. 3 A. Beschreibung des Unternehmensgegenstandes und Motiv der Beteiligung Die Bundesregierung hat am 24. August 2007 das Integrierte Energie- und Klimaprogramm beschlossen und damit das hohe Ziel zur Senkung der Treibhausgasemissionen von 30 bis 40 % für das Jahr 2020 gegenüber dem Jahr 1990 ausgegeben. Um dieses Ziel zu erreichen, soll u. a. die Nutzung Erneuerbarer Energien (EE) im Vergleich zur Nutzung fossiler Primärenergieträger deutlich gesteigert werden. Im Detail wurden u. a. folgende Ziele festgelegt: š Marktanteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung von 25 bis 30 % š Marktanteil der Erneuerbaren Energien an der Wärmeerzeugung von 14 % š Verdoppelung der Erzeugung in Kraft-Wärme-Kopplung auf 25 % Viele Stadtwerke und regionale Energieversorgungsunternehmen haben für sich definiert, einen großen Teil dieses Zielkatalogs in ihrem eigenen Umfeld umzusetzen. Dabei ergeben sich verschiedene Möglichkeiten die Treibhausgasemissionen zu senken und im Bereich der Erneuerbaren Energien tätig zu werden. Im Gemeinschaftsprojekt "Green GECCO" (Gemeinsam Clever CO2 Optimieren) beteiligen sich viele Stadtwerke und RWE Innogy GmbH (RWE Innogy), als im RWE-Konzern für Erneuerbare Energien zuständige Führungsgesellschaft, als Mitgesellschafter und Partner. Der RWEKonzern beabsichtigt alleine bis zum Jahr 2012 jährlich mindestens 1 Mrd. € in die regenerative Energieerzeugung in Deutschland und Europa zu investieren und ist damit einer der maßgeblichen Akteure auf diesem Markt. Im Mai 2008 wurde auf einer gemeinsamen Versammlung mit über 40 kommunalen Stadtwerken und regionalen Energieversorgungsunternehmen aus Hessen, Niedersachsen, NordrheinWestfalen und Rheinland-Pfalz der Startschuss gegeben und zusammen mit RWE Innogy das Projekt Green-GECCO ins Leben gerufen. Im Dezember 2008 wurde ein Memorandum of Understanding unterzeichnet, in dem die ersten Rahmenbedingungen festgelegt wurden. Green GECCO bietet den beteiligten Stadtwerken die Möglichkeit, sich mit wirtschaftlichem Erfolg an Projekten zur regenerativen Energieerzeugung zu beteiligen. Der finanzielle Rahmen zum Aufbau des EE-Portfolios soll bis zum Jahre 2012 insgesamt 400 Mio. € betragen, langfristig sollen bis 2020 insgesamt 1 Mrd. € aufgewendet werden. In Abbildung 1 ist die Zusammensetzung des Zielportfolios dargestellt, welches aus Einzelprojekten in den Bereichen Biomasse, Biogas, Geothermie, Wasserkraft und Windkraft bestehen soll. Die Einzelprojekte sollen jeweils 4 im mehrstelligen Mio.-Euro-Bereich liegen, womit der finanzielle Spielraum kleinerer Stadtwerke jeweils deutlich überschritten würde. BiogasProjekt; 3% BMHKW; 11% Windkraft; 20% Biomasse; 30% Windpark; 9% Wasserkraft; 10% Geothermie und weitere neue Technologien; 20% Biogas; 20% Weitere zukünftige Projekte; 76% Abbildung 1: Gewichtung der regenerativen Energieträger im Zielportfolio (links) und der Anteil der initialen Einzelprojekte am Portfolio in 2012 (rechts) Als initiale Einzelprojekte sind ein Biogas-Projekt in Sachsen-Anhalt, ein Biomasse-Heizkraftwerk (BMHKW) in Nordrhein-Westfalen und ein Windpark auf dem schottischen Festland vorgesehen. In Abbildung 1 ist dargestellt, welchen Anteil diese drei Projekte in Bezug auf das bis Ende 2012 gesteckte Gesamtportfolio einnehmen. Die drei Projekte decken etwa ein Viertel des Portfolios ab und lassen damit noch Spielraum für Folgeprojekte. Ausdrücklich sei erwähnt, dass die initialen Projekte nur beispielhaft genannt werden, da die Beteiligungsgesellschaft der Stadtwerke ein Wahlrecht bezüglich der Annahme dieser Initialprojekte bis zum 31.12.2009 hat. Abbildung 2 zeigt die geplanten Phasen des Gesamtprojektes. Initiale Phase Abschluss ca. Ende 09/ Anfang 10 Phase II Abschluss ca. Ende 12 Phase III Biogas-Projekt • Region: Ostdeutschland • rd. 51 GWh Gaseinspeisung Biomasse HKW • Region: NRW • rd. 50 GWh Stromerzeugung • rd. 70 GWh Wärmeerzeugung Windpark • Region: Schottland • rd. 49 GWh Weitere Projekte aus dem beschriebenen Projektportfolio zur Realisierung des GesamtInvestitionsvolumen von 400 Mio. € Stromerzeugung Gesamtinvestition • rd. 96 Mio. € Abbildung 2: Phasen für das Projekt Green GECCO bis 2020 Weitere Projekte aus dem beschriebenen Projektportfolio zur Erreichung des angestrebten Gesamtportfolios um weitere 600 Mio. € Abschluss ca. Ende 20 5 Als erstes Initialprojekt ist eine Biogasanlage zur Einspeisung von Biogas mit Erdgasqualität in das Erdgasnetz vorgesehen. Für den Betrieb von Biogasanlagen werden nachwachsende Rohstoffe eingesetzt. Die nutzbare Substratpalette umfasst dabei eine Vielfalt von Agrarfrüchten und organischen Reststoffen. Vorwiegend sollen Mais- und Grassilage, Rindergülle und Hühnertrockenkot als Substrat verwendet werden. Dabei bietet die landwirtschaftlich geprägte Region günstige Bedingungen für die Sicherstellung der Verfügbarkeit dieser Einsatzstoffe. Das bei der Vergärung dieser Substrate entstehende Biogas wird in einer nachgeschalteten Prozesseinheit zu Biomethan mit Erdgasqualität aufbereitet und anschließend in das Erdgasnetz eingespeist. Dabei soll die Biogaserzeugungskapazität der geplanten Anlage 6,5 MWGas bzw. jährlich rd. 51 GWh betragen. Das Projektvolumen umfasst Investitionen in Höhe von rd. 14 Mio. €. Die Inbetriebnahme ist in der zweiten Jahreshälfte 2009 vorgesehen. Zweites Initialprojekt ist ein Biomasse-Heizkraftwerk (BMHKW) mit angegliedertem Pelletwerk in Nordrhein-Westfalen. In dem BMHKW wird das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung genutzt. Auf diese Weise kann ein hoher Nutzungsgrad bei der Energieerzeugung erzielt werden. Die Lage des Standortes des BMHKW und des Pelletwerkes in unmittelbarer Nähe zu großen Waldbeständen ermöglicht die Nutzung von Synergiepotentialen hinsichtlich der Rohstoffbeschaffung. Qualitativ hochwertiges Holz (entrindete Holzstämme/Stammholz) wird zur Produktion von DINplus-Pellets verwendet, wohingegen leichte Hölzer aus Baumkronen, Baumrinde sowie Landschaftspflegeholz und Forstbiomasse zur Befeuerung des BMHKW eingesetzt wird. Der bei der Verbrennung erzeugte Strom wird in das Stromnetz eingespeist, während die produzierte Wärme in dem - in unmittelbarer Nähe errichteten - Pelletwerk zur Trocknung der Holzpellets eingesetzt werden kann. Auf diese Weise sollen jährlich rd. 70 GWh Wärme erzeugt und genutzt werden. Die elektrische Leistung dieses Biomasse-HKW wird bei 7,6 MWel liegen, was in etwa einer jährlichen Stromeinspeisung von rd. 50 GWh entspricht. Das Investitionsvolumen dieses Projektes wird rd. 45 Mio. € umfassen. Die geplante Inbetriebnahme ist für Herbst 2009 vorgesehen. Drittes Initialprojekt ist ein küstennaher Onshore-Windpark in Schottland. Insgesamt sollen 23 Windräder installiert werden. Die günstige Lage und die hohe durchschnittliche Windgeschwindigkeit lassen eine hohe Benutzungsstundenzahl erwarten. Die ausgereifte Technik soll eine hohe Anlagenverfügbarkeit von rd. 97 % ermöglichen. Die zur Verfügung stehende Leistung des Windparks wird rd. 19,3 MWel betragen. Die Vergütung des eingespeisten Stromes erfolgt entsprechend des in Großbritannien gültigen Zertifikatsystems. Das Projekt wird ein Investitionsvolumen von rd. 37 Mio. € umfassen und voraussichtlich im Jahr 2011 vollständig in Betrieb genommen werden. 6 Windpark Biogas BMHKW/Pelletwerk Abbildung 3: Standorte der drei initialen Einzelprojekte Weitere Einzelprojekte, die ins Portfolio aufgenommen werden sollen, müssen jeweils die vertraglich vorgesehenen Voraussetzungen hinsichtlich EE-Anlagenklasse, Wirtschaftlichkeit und Örtlichkeit erfüllen. Einzelprojekte können danach grundsätzlich nur aufgenommen werden, soweit sie die festgelegten Voraussetzungen vollumfänglich erfüllen und von der Stadtwerkebeteiligungsgesellschaft (SBG) akzeptiert werden. Im Rahmen einer Andienungsphase werden Chancen und Risiken sowie die Wirtschaftlichkeit der Einzelprojekte sowohl von der SBG als auch von RWE Innogy geprüft. Mit Stand Juli 2009 haben 40 Stadtwerke Interesse an der Teilnahme am Projekt Green GECCO bekundet. Es ist geplant, dass die Gruppe der Stadtwerke 49 % der Anteile und RWE Innogy 51 % der Anteile an der Green GECCO Gesellschaft halten. Die Energie Nordeifel GmbH & Co.KG hat dabei ein Beteiligungsinteresse in Höhe von 10 Mio. € (rd. y GWh/a) am Projekt Green GECCO angemeldet. Dies entspricht einem Beteiligungsanteil von 1 % (Abbildung 4). Das finanzielle Engagement für diese Beteiligung beträgt in den ersten beiden Projektphasen über den Zeitraum von 2009 bis 2012 insgesamt rd. 4 Mio. €. In der nachfolgenden dritten Projektphase fallen im Zeitraum von 2013 bis 2020 weitere rd. 6 Mio. € an. 7 Rest Stadtwerke; 48,0 % RWE Innogy; 40 Stadtwerke; 51 % 49 % Stadtwerke XY; z.B. 1,0 % Abbildung 4: Beteiligungsverhältnis RWE Innogy und die 40 Stadtwerke bzw. die SW XY Die geplante Gesellschaftsstruktur im Projekt Green GECCO ist in Abbildung 5 dargestellt. Die Energie Nordeifel GmbH & Co. KG beabsichtigt gemeinsam mit anderen Stadtwerken die Green GECCO Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG (SBG) zu gründen. Diese Vorschaltgesellschaft beteiligt sich zusammen mit RWE Innogy an der Green GECCO GmbH & Co. KG. RWE Innogy Stadtwerke XY GmbH SW 2 SW 3,… SW n Green GECCO Beteiligungsgesellschaft GmbH & Co. KG (SBG) 51 % 49 % Green GECCO GmbH & Co. KG 100 % Biogas-Projekt 100 % Biomasse-HKW 100 % Windpark 100 % … Abbildung 5: Gesellschaftsstruktur im Projekt Green GECCO Weitere Projekte 8 B. Analyse des Marktumfeldes Der Anteil Erneuerbarer Energien an der Energiebereitstellung in Deutschland hat sich in den letzten Jahren stetig erhöht. Abbildung 6 zeigt die Entwicklung der Erneuerbaren Energien in den unterschiedlichen Verbrauchssektoren sowie die ambitionierten Ausbauziele für Deutschland bis zum Jahr 2020. Diese Entwicklung resultiert aus der konsequenten Förderung Erneuerbarer Energien durch die Politik insbesondere durch das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG). mind. 301) 2000 2002 2004 2006 2007 2020 182) 14,2 141) 8,6 7,6 6,6 6,3 3,9 3,8 6,7 2,6 0,4 Anteil am gesamten EEV 1) 2) Anteil am Bruttostromverbrauch Anteil am EEV für Wärme Anteil am Kraftstoffverbrauch Anteil am PEV Beschluss des Deutschen Bundestages vom 6. Juni 2008 Entwurf der Richtlinie des Europäischen Parlamentes und des Rates zur Förderung der Nutzung von Energien aus erneuerbaren Quellen; 23. Januar 2008 EEV – Endenergieverbrauch PEV – Primärenergieverbrauch, berechnet nach (der offiziellen) Wirkungsgradmethode Quelle: BMU-Publikation: “Erneuerbare Energien in Zahlen – nationale und internationale Entwicklung”, Juni 2008 Abbildung 6: Steigender Beitrag Erneuerbarer Energien an der Energiebereitstellung Viele Energieversorgungsunternehmen haben erst in den letzten Jahren den Bereich der Erneuerbaren Energien erschlossen. Abbildung 7 ist zu entnehmen, dass EVU bisher vorwiegend beim Betrieb von Laufwasserkraftwerken tätig wurden. Dagegen blieb der Betrieb von Windkraftwerken zu 99 %, von Biomassekraftwerken zu 89 % und von Photovoltaikanlagen sogar zu 100 % dem Kreis von Nicht-EVU vorbehalten. Dazu zählen insbesondere unabhängige Anlagenentwickler und -betreiber. Damit sind in diesem Umfeld heute Marktpartner tätig, die in anderen Geschäftsfeldern nicht zu Wettbewerbern der EVU zählen. 9 100% 80% 43 60% 89 99 98 100 40% 57 20% 11 0% Laufw asser > 5 MW Laufw asser < 5 MW Wind EVU Biomasse Photovoltaik Nicht-EVU Quelle: BDEW, A.T. Kearney Analyse, Februar 2009 Abbildung 7: Betreiber Kraftwerke der Erneuerbaren Energien in Deutschland in 2006 Der Einstieg in die Wertschöpfungsstufe der Energieerzeugung, insbesondere mit dem Fokus auf die Energieerzeugung mit Erneuerbaren Energien, durch die Beteiligung an Gemeinschaftsprojekten (z.B. im Rahmen des Projektes Green GECCO) wird als eine Chance angesehen, am prosperierenden Markt der Erneuerbaren Energien zu partizipieren sowie den durch die Anreizregulierung bedingten Wettbewerbsdruck im Netzgeschäft zu bewältigen. 10 C. Chancen und Risiken Die in diesem Gemeinschaftsprojekt vorgesehene Interessensbündelung bedeutet insbesondere für kleinere Energieversorgungsunternehmen eine Möglichkeit zur Risikodiversifizierung beim Aufbau eines EE-Erzeugungsportfolios. Bislang haben sich Stadtwerke und kommunale Energieversorgungsunternehmen meist auf die Erschließung der im eigenen Netzgebiet vorhandenen regenerativen Energieressourcen konzentriert. Durch den im Rahmen des Projektes Green GECCO erweiterten Einstieg in die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien nutzen die Stadtwerke die regenerativen Energieträger nun dort, wo diese im großen Umfang zur Verfügung stehen und kostengünstig genutzt werden können. Das EEG bietet hierbei in Deutschland eine grundsätzlich auskömmliche und im Planungszeitraum gesicherte Vergütung der erzeugten Energie. Durch die mit der novellierten Fassung des EEG geschaffene Möglichkeit zur Direktvermarktung kann der wirtschaftliche Einsatz Erneuerbarer Energien über die EEGVergütung hinaus optimiert werden. Den einzelnen Partnern bietet sich im Rahmen des Gemeinschaftsprojektes durch das technologisch stark diversifizierte Portfolio die Möglichkeit an einem Informations- und Know-HowTransfer zu partizipieren, welcher im begrenzten regionalen Umfeld der meisten Stadtwerke nicht in diesem Ausmaß möglich wäre. Innerhalb des Projektes Green GECCO wird RWE Innogy ihr internationales Know-How in Bezug auf die Errichtung, die Planung und den Betrieb von Kraftwerken und EE-Anlagen einbringen. Das vorgesehene Projektportfolio Green GECCO sieht die Nutzung der regenerativen Energien Biomasse, Biogas, Wind, Wasserkraft, Geothermie sowie ggf. weitere innovative Technologien zur Nutzung Erneuerbarer Energien vor. Diese regenerativen Energieträger unterscheiden sich zum Teil deutlich hinsichtlich ihrer Einsatzcharakteristik sowie den damit verbundenen spezifischen Chancen und Risiken, welche in Abbildung 8 zusammenfassend dargestellt sind. 11 Abbildung 8: Chancen und Risiken der Nutzung einzelner Erneuerbarer Energie ("+" trifft wenig zu bis "+++" trifft überwiegend zu) Des Weiteren erscheint die Investition in Erneuerbare Energien vor dem Hintergrund der CO2Problematik und der Unabhängigkeit von fossilen, endlichen Energieträgern langfristig sinnvoll. Die Verschärfung der Zuteilungsregelungen von Emissionszertifikaten für Betreiber fossiler Kraftwerke ab 2013 bestärkt den EE-Ausbau. Im Vergleich zur konventionellen Stromerzeugung, bei der im deutschen Kraftwerkspark im Durchschnitt rd. 520 g CO2 pro erzeugter kWh Strom (BDEW 2008) emittiert werden, würden bei einem unterstelltem regenerativen Beteiligungsinteresse in Höhe von 1.000 GWh im Endausbau jährlich rd. 520.000 Tonnen des klimaschädlichen Kohlendioxids durch Investitionen der Stadtwerke in Erneuerbare Energien eingespart. 12 D. Auswirkungen auf Handwerk und mittelständische Wirtschaft Die Beteiligung an dem geplanten Gemeinschaftsprojekt Green GECCO ermöglicht der Energie Nordeifel GmbH & Co. KG einen Beitrag zur klimafreundlichen Energieerzeugung zu leisten. Dabei erlaubt die Gründung einer Beteiligungsgesellschaft und die Zusammenarbeit mit RWE Innogy als Projektpartner den Stadtwerken ein Beteiligungsvolumen, welches die finanzielle Leistungsfähigkeit der Gemeinde nicht übersteigt und gleichzeitig einen für die Gemeinde attraktiven wirtschaftlichen Anreiz bietet. Gleichzeitig wird durch die Beteiligung der Energie Nordeifel GmbH & Co. KG am Projekt Green GECCO die mittelständische Wirtschaft in den jeweiligen Gemeinden nicht negativ beeinflusst. Dies ergibt sich maßgeblich daraus, dass gemäß EEG-Fördermechanismus für den Anlagenbetreiber ein Anspruch auf Einspeisung des in der EEG-Anlage erzeugten Stromes gegenüber dem jeweiligen Netzbetreiber besteht. Im Gegensatz zu wettbewerblich geprägten Märkten existiert hier keine Konkurrenzsituation zu potenziellen anderen privaten Betreibern von EEGAnlagen. Für den unter Nutzung Erneuerbarer Energien produzierten Strom besteht ein Abnahme- und Vergütungspflicht seitens des Netzbetreibers, so dass eine unter der Beteiligung der Energie Nordeifel GmbH & Co. KG betriebene EEG-Anlage aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien eine EEG-Anlage eines privaten Investors nicht verdrängt oder gefährden würde. Durch eine Beteiligung der Energie Nordeifel GmbH & Co. KG an dem geplanten Gemeinschaftsprojekt Green GECCO werden die Märkte von Handwerk und mittelständischer Wirtschaft allenfalls in geringem Ausmaß und indirekt beeinträchtigt. Spürbare Nachteile für Handwerk, Gewerbe und Handel sind aus der Beteiligung nicht zu erwarten. Es liegt keine Überschneidung mit den Bereichen der örtlichen Wirtschaft vor. Die Beschäftigungswirkung des EEG wird von der Bundesregierung wie folgt beschrieben: "Das EEG hat seit seiner Einführung zusammen mit den anderen von der Bundesregierung eingesetzten Instrumenten in den verschiedenen Sparten der Erneuerbaren Energien zur Entwicklung von Industriezweigen geführt und zur Sicherung bestehender und Schaffung neuer Arbeitsplätze beigetragen (vgl. Erfahrungsbericht der Bundesregierung 2007). Der EE-Branche sind für 2006 insgesamt rund 236.000 Arbeitsplätze zuzurechnen, wovon mindestens 134.000, d.h. mehr als die Hälfte, auf das EEG zurückzuführen sind. Gegenüber 2004 hat sich die Zahl der durch das EEG geschaffenen Arbeitsplätze damit um rund 40 Prozent erhöht. Für eine weitere Entwicklung der Arbeitsplatzwirkungen ist wesentlich, dass die Erneuerbaren Energien in Deutschland zunehmend wettbewerbsfähig werden und sich die deutschen Unternehmen die- 13 ser Branche erfolgreich im stark wachsenden Weltmarkt behaupten. Nach aktuellen Forschungsergebnissen entfiel auf die Windenergiebranche im Jahr 2006 mit etwa 82.000 Arbeitsplätzen mehr als die Hälfte der durch das EEG geschaffenen Beschäftigung. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass in einer Netto-Betrachtung auch dann eine deutliche Zunahme der Beschäftigung zu verzeichnen ist, wenn die durch den EE-Ausbau wirksamen negativen Beschäftigungseffekte (Wegfall von Arbeitsplätzen in der konventionellen Stromwirtschaft, Budgeteffekt) berücksichtigt werden. Laut aktueller Studien beläuft sich der Netto- Beschäftigungseffekt im Jahr 2006 auf 67.000 bis 78.000 Arbeitsplätze." Insofern trägt die Beteiligung der Energie Nordeifel GmbH & Co. KG an dem geplanten Gemeinschaftsprojekt Green GECCO zu dem positiven Netto-Beschäftigungseffekt bei. E. Zusammenfassung Die regenerative Energieversorgung gewinnt vor dem Hintergrund des Integrierten Energie- und Klimaprogramms der Bundesregierung zunehmend an Bedeutung. Die mittelbare Beteiligung der Energie Nordeifel GmbH & Co. KG an der Green GECCO GmbH & Co. KG ist ein entscheidender Beitrag zu mehr Klimaschutz und nachhaltiger Energieerzeugung. Gleichzeitig ermöglicht eine Beteiligung am Projekt Green GECCO regionalen Energieversorgern, wie der Energie Nordeifel GmbH & Co. KG, ihr Engagement im Bereich der Erneuerbaren Energien gewinnbringend umzusetzen. Der Aspekt der Risikodiversifizierung ist dabei von besonderer Bedeutung. Des Weiteren bietet die Möglichkeit zur Projektfinanzierung den teilnehmenden Stadtwerken Vorteile hinsichtlich der Risikobegrenzung. Unabhängig von diesem Gemeinschaftsprojekt mit RWE Innogy verfolgen die beteiligten Stadtwerke auch weiterhin regenerative Projekte in der Region und suchen den Kontakt mit lokalen Kooperationspartnern.