Daten
Kommune
Vettweiß
Größe
23 kB
Datum
14.12.2009
Erstellt
08.02.10, 23:19
Aktualisiert
08.02.10, 23:19
Stichworte
Inhalt der Datei
Gemeinde Vettweiß
Der Bürgermeister
Vettweiß, den 22.12.2009
A U S Z U G
aus der 2. Sitzung des Ausschusses für Jugend, Schulwesen, Kultur, Sport und Soziales
der Gemeinde Vettweiß
am Montag, dem 14.12.2009, 18:00 Uhr
in der Bürgerbegegnungsstätte Vettweiß.
Punkt 3:
Fußläufige Erschließung der Verbrauchermärkte über das Schulgelände Vettweiß
(V-136/2009)
Bevor auf den Tagesordnungspunkt eingegangen wird, teilt Herr Körner mit, dass in der
Einladung zum Ausschuss auf eine beigefügte Vorlage zu TOP I/3 hingewiesen wurde,
die bei seiner Einladung fehlte. Darüber hinaus ist auf der ihm vorliegenden Vorlage
TOP I/5 abgedruckt.
Bürgermeister Kranz teilt hierzu mit, dass die Vorlage bereits in der letzten Sitzung des
Ausschusses für Jugend, Schulwesen, Kultur, Sport und Soziales behandelt werden
sollte. Die Vorlage wurde damals ausgegeben. In der Sitzung am 23.11.09 wurde der
TOP abgesetzt und auf die jetzige Sitzung vertagt. Die Vorlage sollte jedem bekannt
sein.
Abschließend wurde festgestellt, dass die Vorlage keinem weiteren Ausschussmitglied
fehlte.
Anschließend kommt Ausschussvorsitzender Wollseifen wieder auf die Tagesordnung
zurück und richtet die Bitte an die anwesenden Gruppen und Gruppenvertreter ihre
Argumente nacheinander vorzutragen.
Für die Schulpflegschaft der GGS Vettweiß spricht Frau Olef. Sie teilt mit, dass aus ihrer
Sicht die Gefahr besteht, dass bei einer Öffnung des Schulhofes das Recht auf
Ausübung des Hausrechts verloren geht. Es wird schwer eine Unterscheidung zu treffen,
wen man des Schulhofes verweisen kann und wen nicht. Darüber hinaus besteht eine
zunehmende Gefahr durch Radfahrer und Mofa-, Mopedfahrer, die das Schulgelände
unbefugt mit ihren Fahrzeugen queren. Die Verschmutzung des Schulgeländes wird
zunehmen, da Verpackungsmüll bereits beim Rückweg von den Verbrauchermärkten auf
dem Schulhof zurückgelassen wird.
Die Öffnung des Schulhofes könnte zum Aufenthalt verschiedenartiger Gruppen
(Rechtsradikale, Pädophile) einladen.
Die Aufsicht wird für die Schulen und die OGS zusätzlich erschwert.
Darüber hinaus besteht die Gefahr für die Senioren von Kindern oder Jugendlichen
umgerannt oder von Bällen getroffen zu werden.
Herr Simons von der Schulpflegschaft der GHS Vettweiß und auch Frau Otto
(Kindergartenleiterin KIGA Abenteuerland) schließen sich den v.g. Argumenten der Frau
Olef an. Hier wird nochmals auf die bestehende Verletzungsgefahr für die
Heimbewohner hingewiesen.
Aus den Reihen der Pflegeheimbewohner teilt eine Person mit, dass es für Bewohner,
die nicht gut zu Fuss sind, derzeit mühsam ist, die Verbrauchermärkte zu erreichen. Der
Weg entlang der K28 ist sehr gefährlich. Der Weg entlang des Kuhweges ist zu weit.
Sein Vorschlag ist eine Schleuse am Tor der Gereonstraße, damit die Bewohner den
Weg über den Schulhof einschlagen können.
Schulleiter Reufsteck nennt zunächst 3 Aspekte, mit denen man sich hier befasst. Zum
einen der öffentliche Weg über das Schulgelände. Der zweite Aspekt ist die mögliche
Querung des Schulhofes der Bewohner des Pflegeheimes, und als drittes, dass die
Schule und die Schulpflegschaft gegen die Öffnung des Schulhofes in Richtung
Gereonstraße ist. Die Gefahr ist zu groß, dass Schüler durch die Öffnung verleitet
werden, das Schulgelände in Richtung Gereonstraße zu verlassen.
Schulleiter Frings schließt sich der Meinung von Herrn Reufsteck an. Es lässt sich nicht
vollständig verhindern, dass Schüler das Schulgelände verlassen. Durch eine Öffnung
wird die Aufsicht aber zusätzlich erschwert. Ebenfalls sieht man die korrekte Ausübung
des Hausrechts in Gefahr. Fremde, nicht befugte Personen, können bei einer Öffnung
des Geländes zukünftig mehr Ausreden vorbringen, die einen Aufenthalt auf dem
Schulgelände zulassen.
Anschließend erläutert Bürgermeister Kranz die Situation.
Es geht nicht um einen öffentlichen Weg über das Schulgelände. Derzeit ist das
Schulgelände offen. Vorliegend geht es um das Schulgelände im hinteren Bereich in
Richtung Gereonstraße. Zu klären ist, ob hier eine Öffnung eingerichtet wird oder nicht.
Dazu müssten die querenden Personen über den Schulhof gelenkt werden.
Das Hausrecht wird auch zukünftig durch die jeweilige Schule ausgeübt.
Der Schulhof sollte möglichst offen gestaltet werden, damit auch Dritte eine Art von
Aufsicht führen können. Senioren könnten sich in diesem Bereich engagieren.
Zu diskutieren sind die Folgen, die eine Öffnung des hinteren Bereichs des Schulhofes
in Richtung Gereonstraße und die Einrichtung einer Querungshilfe mit sich bringen.
Herr Reufsteck und Herr Frings sehen die Gefahr durch Jugendliche, die nicht im
Bereich des Schulgeländes gehen, sondern mit Fahrrädern oder Mopeds fahren.
Frau Dominiczak (Leiterin der OGS) schließt sich der Meinung der beiden Schulleiter an.
Darüber hinaus teilt sie mit, dass ihrerseits oft Diskussionen am Nachmittag mit
fahrenden Personen geführt werden müssen. Sie sieht dadurch eine Gefahr für die
Kinder, insbesondere für die Kinder der OGS, die bis in den späten Nachmittag an der
Schule betreut werden.
Herr Thomas teilt mit, dass Schulkinder ein Recht auf einen geschützten Raum in der
Schule haben und hat Verständnis für die betroffenen Eltern. Die SPD favorisiert die
Lösung des Weges außerhalb des Schulgeländes.
Frau Bethlehem sieht versicherungstechnische Probleme hinsichtlich der Gefahren für
die Kinder und die Bewohner des Altenpflegheimes. Ebenfalls wird es aus ihrer Sicht
schwer für die Schulen, deren Aufsichtspflicht gewährleisten zu können.
Frau Weber teilt die Sorge der Eltern. Aber grundsätzlich sind Gefahren nie ganz
auszuschließen. Durch eine Beschilderung im Schulhofbereich kann vieles geregelt
werden. In Bezug auf die Äußerung von Frau Dominiczak bittet sie die Verwaltung um
mögliche Unterstützung (Ordnungsamt, Polizei).
Im Anschluss an die v.g. Diskussion plädiert eine Bewohnerin des
Altenpflegewohnheimes für die zukünftig weiterhin geschlossene Toranlage in Richtung
Gereonstraße.
Herr Michels vom Altenpflegewohnheim äußert sein Verständnis in Richtung der
besorgten Eltern. Für die Bewohner des Wohnheimes wäre ein kürzerer Weg zum
Erreichen der Verbrauchermärkte wünschenswert. Dieser muss nicht zwingend über den
Schulhof führen.
Schulleiter Reufsteck räumt die Möglichkeit ein, dem Pflegewohnheim einen Schlüssel
für die Toranlage an der Gereonstraße zur Verfügung zu stellen. So könnten die
betroffenen Bewohner bei Bedarf den direkten Weg über den Schulhof in Richtung
Verbrauchermärkte suchen, ohne dass der Schulhof offiziell in Richtung Gereonstraße
Beschluss der Sitzung des Ausschusses für Jugend, Schulwesen, Kultur, Sport und Soziales vom 14.12.2009
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offen ist.
Herr Michels, Frau Betlehem und auch Herr Thomas sind von der v.g.
Lösungsmöglichkeit angetan und sind für eine Erprobung des von Schulleiter Reufsteck
eingebrachten Vorschlags.
Herr Thomas bittet darum, dass die Kosten für Alternativlösungen (Fußweg entlang der
K28 und Querungshilfe an der Kreuzung Gereonstraße/K28) von der Verwaltung
aufgezeigt werden. Dies auch im Hinblick auf das neue Bebauungsgebiet an der Schule.
Frau Weber teilt ihre Bedenken mit, dass ein möglicher Alternativweg entlang der K28
nicht die weitere Querung über den Schulhof ausschließt. Sie sieht die Gefahr, dass
unnötig Geld investiert wird, was anschließend nicht den gewünschten Erfolg mit sich
bringt.
Herr Barkhoff erfragt die Anzahl der Pflegeheimbewohner, für die nach einer Lösung
gesucht wird. Hierbei handelt es sich um ca. 30 Personen von insg. 80 Heimbewohnern
lt. Hr. Michels.
Die Alternativlösung, ein Weg entlang der K28, birgt für Herrn Barkhoff hohe Gefahren
für die zukünftigen Nutzer .
Bürgermeister Kranz geht auf den Schlüsselvorschlag von Schulleiter Reufsteck ein. Die
Verkehrssituation an der Gereonstraße im Bereich der Toranlage ist nicht sicher. Hier
sollte keine Möglichkeit durch das mögliche Öffnen der Toranlage von den Senioren
geschaffen werden, die im Nachhinein hohe Gefahren beim Queren der Straße mit sich
bringt. Von dieser Möglichkeit bittet er Abstand zu nehmen.
Vom Ingenieurbüro Lützenberger & Jansen erläutert Herr Lützenberger dass für einen
möglichen Weg entlang der K28 und die Querung im Bereich der Einmündung der
Kreuzung Gereonstraße/K28 die Zustimmung des Straßenbaulastträgers (Kreis Düren)
einzuholen ist. Die Kosten rein für die Querungshilfe beziffert Herr Lützenberger mit ca.
30.000 EURO. Ein Weg ist in dieser Kostenschätzung noch nicht berücksichtigt.
Aus seiner Sicht birgt diese Möglichkeit ebenfalls hohe Gefahren für die Fußgänger
aufgrund
der
gefahrenen
Geschwindigkeiten
der
Kraftfahrzeuge
im
Einmündungsbereich. Detaillierte Kostenberechnungen sind derzeit noch nicht angestellt
worden.
Im Anschluss an die rege Diskussion fasst Ausschussvorsitzender Wollseifen noch
einmal zusammen und bittet darum, heute eine Entscheidung herbei zu führen.
Bürgermeister Kranz äußert abschließend, dass es seitens der Verwaltung wichtig ist, zu
wissen, ob das Ingenieurbüro nunmehr mit der Planung von Alternativlösungen
beauftragt werden soll oder nicht. Hierzu werden anschließend zu folgende
Beschlussvorschläge abgestimmt:
1.) Der Ausschuss für Jugend, Schulwesen, Kultur, Sport und Soziales empfiehlt dem
Rat der Gemeinde Vettweiß einstimmig bei einer Enthaltung, die Erschließung der
Verbrauchermärkte gem. dem Ratsbeschluss vom 8.11.2007 zu belassen.
2.) Der Ausschuss für Jugend, Schulwesen, Kultur, Sport und Soziales empfiehlt dem
Rat der Gemeinde Vettweiß einstimmig zu beschließen, dass derzeit kein Ingenieurbüro
mit der Planung und Kostenkalkulation für die Alternativlösungen zum Thema fußläufige
Erschließung der Verbrauchermärkte entlang der K28 beauftragt wird.
Beschluss der Sitzung des Ausschusses für Jugend, Schulwesen, Kultur, Sport und Soziales vom 14.12.2009
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