Daten
Kommune
Bedburg
Größe
54 kB
Datum
05.02.2013
Erstellt
30.01.13, 18:01
Aktualisiert
30.01.13, 18:01
Stichworte
Inhalt der Datei
Zu TOP:__________
Drucksache: WP8-20/2013
Büro für Standortförderung
Sitzungsteil
Az.: 11
öffentlich
Beratungsfolge:
Haupt- und Finanzausschuss
Sitzungstermin:
Abstimmungsergebnis:
05.02.2013
Betreff:
Fortschreibung des Demografieberichtes 2008
hier: a)Vorstellung der Fortschreibung des Demografieberichtes 2008 -2012
b)Demographische Entwicklungsplanung Entwicklung von Leit- und Strategiezielen zum Umgang mit dem demografischen
Wandel vor Ort
c) Handlungsempfehlungen 2013 ff.
Beschlussvorschlag:
Zu a und b)
Der Haupt- und Finanzausschuss nimmt die Ausführungen zur Kenntnis.
Zu c)
Der Haupt- und Finanzausschuss beschließt, die in der Begründung zu c) aufgeführten
Handlungsfelder / Maßnahmenvorschläge und Projekte vor dem Hintergrund der aktuellen
demografischen Entwicklung zur weiteren Vertiefung und konkreter Beschlussfassungen in
die Fachausschüsse zu verweisen. Die zusammengeführten Ergebnisse sollen als
Grundlage für weitere politische Entscheidungsprozesse dienen.
STADT BEDBURG
Sitzungsvorlage
Seite: 2
Begründung:
Zu a)
Die Stadt Bedburg hat zur Sensibilisierung von Politik und Verwaltung sowie zur strategischen
Zukunftsvorsorge und Entwicklungsplanung im Jahr 2008 erstmals einen Demografiebericht unter
Berücksichtigung einer Vielzahl von Prognose- und Berechungsmodellen einschlägiger
Fachinstitute sowie des Entwurfs des Stadtentwicklungsplanes der Stadt Bedburg erstellt (WP71078/2007 1. Ergänzung). Der Demografiebericht wurde in der Sitzung des Haupt- und
Finanzausschusses am 14.10.2008 vorgestellt.
Eine Fortschreibung des Demografieberichtes war aufgrund jüngster Prognosen von
Fachinstituten zur Bevölkerungsentwicklung bis zum Jahr 2030 dringend erforderlich und
demgemäß politische Zielvorgabe im Rahmen der Haushaltsberatungen.
Ergänzend wird ferner auf die Sachstandsmitteilung zur Fortschreibung des Demografieberichtes
2008 in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 19.06.2012 (WP8-27/2012)
verwiesen.
Die Bevölkerungsentwicklung für den Rhein-Erft-Kreis (allgemein) und die Stadt Bedburg sind hier
von besonderer Bedeutung, um Handlungsfelder unter Berücksichtigung der vorliegenden
infrastrukturellen und harten Standortfaktoren herauszuarbeiten und Fehlentwicklungen und entscheidungen für die Stadt Bedburg und deren Ortsteile in Zukunft zu vermeiden.
Das äußerst umfangreiche Grundlagenwerk “Demografiebericht 2008“ wurde nunmehr erstmals
um die aktuell vorliegenden Daten ergänzt und fortgeschrieben. Insbesondere das statistisch
vorliegende neue Zahlenmaterial wurde eingepflegt und neue Prognoserechnungen insbesondere für die Stadt Bedburg - (Stand 30.11.2012 / IT NRW im Auftrag der Staatskanzlei)
analysiert.
Sowohl die Neueinstufung der Demografietypen durch die BertelsmannStiftung zum Juli 2012 und
die aktualisierten Prognoserechnungen von IT NRW zum 30.11.2012 lassen gegenwärtig
erkennen, dass starke Änderungen der Bevölkerungsentwicklung in Deutschland / NRW / RheinErft-Kreis und damit auch der Stadt Bedburg zu erwarten bzw. bereits eingetreten sind.
Die Fortschreibung des Demografieberichtes 2012 wird in der Sitzung vorgestellt. Der
Demografiebericht selbst wird ebenfalls zur Sitzung vorgelegt.
Zu b)
Gemeinden, Städte und Kreise sind gezwungen, sich angesichts prognostizierter demografischer
Entwicklungen zu wandeln. Die Stadt Bedburg leidet derzeit zwar noch nicht an einer dramatisch
zurückgehenden Bevölkerungszahl, dennoch sind die Veränderungen auch in Bedburg schon
heute in unterschiedlichster Intensität und Ausprägung signifikant.
Es ist daher von großer Bedeutung, die städtischen Interessen im Hinblick auf den bereits
eingeleiteten demografischen Wandel zu definieren, daraus strategische Handlungsfelder
abzuleiten und gemeinsam an der Umsetzung zu arbeiten.
Eine vordringliche Aufgabe ist es somit, eine strategische (Neu)ausrichtung zu entwickeln, die es
gestattet, umfassend und rechtzeitig auf die veränderte Situation zu reagieren. In einem ersten
Schritt müssen sowohl die konkreten als auch die absehbaren Entwicklungen in Bedburg
realistisch bewertet werden. Dies ist mit der Fortschreibung des Demografieberichtes 2012 erfolgt.
Beschlussvorlage WP8-20/2013
Seite 2
STADT BEDBURG
Sitzungsvorlage
Seite: 3
Eine hierauf aufbauende demographische Entwicklungsplanung – Entwicklung von Leitzielen und
strategischen Zielen zum Umgang mit dem demographischen Wandel vor Ort - sollte dabei
sowohl von den Verantwortlichen in Politik als auch in der Verwaltung als Pflicht verstanden
werden.
Die kommunalen Handlungsfelder sind im Rahmen der Auswirkungen des demografischen
Wandels vielfältig und lassen sich auf nahezu alle kommunalen Bereiche übertragen. Dabei muss
eine jede Kommune - je nach infrastruktureller Voraussetzung - Prioritäten bei der Auswahl und
Bearbeitung der Handlungsfelder setzen.
Entwicklungsstrategien in den nachfolgenden Handlungsfeldern wurden im Demografiebericht
2008 definiert (Ohne inhaltliches Ranking):
1. Kinder – und familienfreundliche Standortpolitik
2. Zukunftsorientierte Seniorenpolitik
3. Ausbalanciertes Infrastrukturmanagement, Urbanität und Flächenentwicklung
4. Aktive Integrationspolitik
5. Sensibilisierung und strategische Zukunftsvorsorge einschl. Finanzen
Wie bereits auch schon zum Demografiebericht 2008 festgestellt wurde, ist die Stadt Bedburg
grundsätzlich seit Jahren auf einem richtigen Weg und hat diesen auch seit 2008 konsequent
weiter fortgeführt; hierbei stellt nachfolgender „Soll / Ist Vergleich“ Stand und Intensität in der
Bearbeitung der Handlungsfelder dar:
1. „Familien- und kinderfreundliche Standortpolitik“
Handlungsfelder und Empfehlungen 2008
Schaffung
und
Sicherung
eines
hochwertigen
Bildungsangebotes, z.B. durch Neubau und Sanierung des
Schulzentrums Bedburg, jährlicher Ausbildungs-Parcours,
Lehrstellenbörse, Abschlussgespräche Schulentlassklassen
/ Bürgermeister
Bearbeitet / Erledigt 2012
Das Schulzentrum wurde saniert und durch Neubauten attraktiviert. Die
Mensa wurde in Betrieb genommen. An Stelle des AusbildungsParcours / Lehrstellenbörse findet seit 2011 eine Kooperation mit dem
Rhein-Erft-Kreis und der Stadt Bergheim im Wege der AusbildungsBoerse (September) statt.
Mobile Jugendarbeit
Durch die Übernahme des Jugendamtes bei der Stadt Bedburg wurde
das Aufgabenfeld erfolgreich abgedeckt.
Die “Bedburger Tafel“ wurde im Oktober 2008 gegründet und
unterstützt ehrenamtlich hilfsbedürftige Menschen in Bedburg mit
Sachspenden, Saisontarife für Familien mit Kindern im Freibad
Bedburg gem. Gebührensatzung
Angebote für die Kinderbetreuung erhöhen sich in Bedburg permanent.
Die Ziele können erreicht werden. Eine OGS wurde in Kaster
eingerichtet und erfreut sich großer Akzeptanz und damit auch
Nutzung; das beitragsfreie dritte Kindergartenjahr wurde eingeführt.
Förderung von Familien durch Sondertarife für städt.
Einrichtungen; Einführung Bedburg-Card, Einrichtung einer
„Tafel“
Verbesserung der Angebotsstruktur der Jugendmusikschule
Flächendeckende und flexible Kinderbetreuungsangebote,
Kindertageseinrichtungen,
flächendeckende
Offene
Ganztagsschule,
Ferienbetreuung,
Beteiligung
am
Programm „Kein Kind ohne Mahlzeit“, beitragsfreies 3.
Kindergartenjahr,
Bäderkonzept (Schul-, Vereinsschwimmen,
Standortattraktivität, Gesundheitsprävention )
Einzelhandelskonzept beabsichtigt, Sportstättenbedarfsplan
in Arbeit
Verstärkte
Bürgerbeteiligung
(städt.
Ratsinformationssystem,
Angebotsbündelung über www.bedburg.de
Ausbau des Kulturangebotes
Beschlussvorlage WP8-20/2013
Internetauftritt,
online-Forum),
Durch die Ansiedlung des montemare Bades in Kaster konnte das
Schul- und Vereinsschwimmen im Rahmen der Daseinsvorsorge
gewährleistet werden. Die Standortattraktivität konnte gesteigert
werden (Sauna / Wellness)
Das Einzelhandelskonzept wurde erstellt und am 12.07.2011
beschlossen. Ein Sportstättenbedarfsplan wurde noch nicht
beschlossen. Die Sportstätten in Bedburg und Kaster wurden
modernisiert.
Der städt. Internetauftritt wurde im Rahmen des neuen corp. Designs
neu und benutzerfreundlich gestaltet. Beteiligungsverfahren im
Rahmen der Bauleitplanung werden hinterlegt, im Rahmen der
Umstrukturierung zum 01.01.2010 wurden handlungsverwandte
Aufgaben zur Bearbeitung weicher Standortfaktoren zusammengelegt
und das Angebot werbewirksam verbessert (u.a. Kindertheater /
Kooperation mit Schulen und Kindergärten etc. )
Seite 3
STADT BEDBURG
Sitzungsvorlage
Seite: 4
2. „Zukunftsorientierte Seniorenpolitik“
Handlungsfelder und Empfehlungen 2008
Miteinander der Generationen – Ansiedlung betreuter
Wohnformen, Heime innerstädtisch und damit zentrennah
Ansiedlung
einer
Spezialpflegeeinrichtung
für
Demenzerkrankte
Umsetzung
Bäderkonzept
Gesundheitsvorsorge
mit
Angeboten
der
Bearbeitet / Erledigt 2012
Die Ansiedlung betreuter Wohnformen ist stark investorenabhängig
und Impulse müssen durch die Bereitstellung von Flächen gegeben
werden. Eine Wohneinrichtung für behinderte Menschen entsteht zur
Zeit. Eine Spezialpflegeeinrichtung für Demenzerkrankte (PRO8)
wurde in Bedburg errichtet und kann 70 Plätze vorhalten.
montemare Bedburg
Förderung des Ehrenamtes
Barrierefreier Internetauftritt wird derzeit umgesetzt
Einführung einer Ehrenamtswoche in 2012, Projekt Alt hilft Jung,
Internetauftritt ist barrierefrei, ein Ehrenamtspreis wurde eingeführt.
Unterstützung sozialer und caritativer Vereine
Fortlaufend
3. „Stadtentwicklungsplanung, Flächen- und Infrastrukturmanagement“:“
Handlungsfelder und Empfehlungen 2008
Fortschreibung des Stadtentwicklungsplanes eingeleitet
Aktive Mitwirkung bei der Regionale 2010
Aktive Bewerbung des Wohn- und Gewerbestandortes
Bedburg
Regelmäßige Rückkopplung Verwaltung und Mittelstand
(Vortragsreihen, Unternehmerfrühstück, Unternehmerbüro)
Kostenloses online-Branchenbuch
Kooperation mit der Stadt Bergheim zur Entwicklung von
Industrie- und Gewerbeflächen
Durchführung der Rahmenpläne für Bedburg und Kaster
Straßeninstandsetzung, Verkehrsberuhigungsmaßnahmen
Sanierung Schloss Bedburg als markenbildendes Produkt
Ausbau
des
Kulturangebotes
(Kooperationen,
Konzertgesellschaft, Kabarettreihe, Musikmeile)
Sonstige Stadtteil- und Wohnumfeldverbesserungen
Marketingkonzept eingeleitet
Aktive Industrie- und Gewerbeansiedlung
Verstärkte Bewerbung touristischer
Touristisches Hinweisschild A 61)
Beschlussvorlage WP8-20/2013
Potenziale
(z.B
Bearbeitet / Erledigt 2012
Der Stadtentwicklungsplan wurde fortgeschrieben, die Regionale 2010
ist unter aktiver Mitwirkung abgeschlossen, es hat sich ein
Zweckverband gegründet, um ein interkommunales Gewerbegebiet mit
Nutzungsbindung für Energie und Landwirtschaft zu entwickeln
In einschlägigen Fachzeitschriften mit entsprechenden Mediadaten
wird der Gewerbe-Standort Bedburg beworben, der Besuch und die
Teilnahme
an
Messen
wurde
verstärkt,
2012
erstmals
Tourismusmesse, Fachflyer für spezifische Anfragen wurden
entwickelt,
Die Bestandspflege und Kommunikation in der Wirtschaftsförderung ist
ein wichtiges Instrument, um Tendenzen, Schwankungen und
Schwierigkeiten in den Betriebe frühzeitig erkennen zu können. Der
Schwerpunkt wurde daher zunächst auf die Kommunikation vor Ort
gesetzt. Künftig ist die Vernetzung der Unternehmen vorgesehen.
Wird weiterhin durch die Verwaltung vorgehalten und bei GewerbeAnmeldung folgt unmittelbar ein entsprechendes Angebot.
Gründung des Zweckverbandes Terra Nova sowie Kooperation im
Rahmen der Ansiedlung Sany
Die Rahmenpläne Kaster und Bedburg sind abgeschlossen. Derzeit
erfolgen die Bauleitplanverfahren, Teilumsetzungen der Rahmenpläne
sind bereits erfolgt, Investoren zur Umsetzung des Rahmenplanes in
Bedburg generiert, eine erste Erft-Terasse errichtet, Martinushalle in
Kaster zur Veranstaltungsstätte umgebaut, Parkplatzfläche erworben
und realisiert, Aktivierung von Betreibern und Eigentümern
Investitionen in Kaster zu tätigen.
Sanierungspläne liegen vor und werden anhand einer Prioritätenliste
(Schadenklassen) abgearbeitet, Die Straßenbeleuchtung wurde
energieeinsparend erneuert.
Die Sanierungsmaßnahmen am Schloss Bedburg werden weiterführt,
ein Wettbewerb für die Planung der Außenanlagen steht an, Ein
Aufzug wird eingebaut.
Die Kooperationen wurden verstärkt ausgebaut, die Musikmeile im
Rahmen des Stadtmarketings weiterentwickelt und die Besucherzahlen
wurden insgesamt gesteigert. Das Sponsoreninteresse ist mit
steigenden Besucherzahlen ebenfalls gestiegen.
Der Rahmen eines Stadtmarketingkonzeptes wurde vorgestellt. Die
Eckpunkte wurden fortlaufend betrachtet und zielorientiert im Rahmen
der zur Verfügung stehende Mittel umgesetzt. Die finanziellen Mittel für
ein Marketingkonzept sind stark eingeschränkt
Die Ansiedlung Sany ist erfolgt. Kleine mittelständische Unternehmen
(KMU) haben sich in untergeordneter Anzahl entwickelt. Ausreichend
große GI Flächen standen bislang nicht zur Verfügung. Die Rückgabe
der Option Sany sowie der Flächentausch Otto-Hahn-Straße / IPM
eröffnet neuen Handlungsspielraum für Ansiedlungen..
Bedburg ist eine von 5 Kommunen im Rhein-Erft-Kreis, die Mitglied im
Rhein-Erft-Tourismus e.V. sind. Der Wochenend- und Tagestourismus
sind die Zielgruppe für die Stadt. Hier wird ein Schwerpunkt gesetzt.
Die Teilnahme an Messen zur Generierung neuer Personenkreise ist
erfolgt. Die Übernachtungszahlen sind steigend.
Seite 4
STADT BEDBURG
Sitzungsvorlage
Seite: 5
4. „Aktive Integrationspolitik“
Handlungsfelder und Empfehlungen 2008
Integrationbeauftragter ist bestellt
Förderung von Sprache, Bildung, Kultur; insbesondere frühe
Sprachförderung von Kindern mit Migrationshintergrund
Stärkung und Förderung des Ehrenamtes – ideelle
Unterstützung, Zuschusswesen, Patenschaften
Bearbeitet / Erledigt 2012
Eine Integration / Sprachförderung erfolgt in den Schulen und in den
Kindergärten.
Das
Ehrenamt
und
Patenschaften
werden
aufgabenbezogen
gefördert
und
potentielle
Ansprechpartner
unterstützt
5. „Finanzen“
Handlungsfelder und Empfehlungen 2008
Flächendeckende Einführung des Neuen Kommunalen
Finanzmanagements
(NKF)
zur
Schaffung
flächendeckender Transparenz von Einnahmen und
Ausgaben, Controlling; regelmäßiges Berichtswesen über
die Haushaltsentwicklung
Bearbeitet / Erledigt 2012
Ist erfolgt, Bedburg nimmt als Musterkommune 2005 hier eine
Vorreiterrolle ein.
Einrichtung eines eigenen Rechnungsprüfungsamtes
PPP-Modelle als neue Finanzierungsformen, so z.B.
Neubau Hauptschule, Sanierung und Erweiterung
Schulzentrum Bedburg,
Ist in personeller Kooperation mit der Stadt Elsdorf erfolgt
Erfolgt
Verwaltungskooperationen zur Personalkosteneinsparung
Bereits erfolgt, siehe bspw. RPA, fortlaufendes Arbeitsfeld
Die angeführten Handlungsfelder müssen weiterhin intensiv bearbeitet und ausgebaut werden.
Die künftigen Entwicklungen aus der Fortschreibung des Demografieberichtes 2012, die unter c)
dargelegt wurden, sind im Zusammenhang mit den “Handlungsfeldern 2008“ zu beachten.
Dabei ist es im Rückblick nur schwer bzw. nicht festzustellen „was wäre wenn..... WIR nichts von
alle dem umgesetzt hätten ?“
Stillstand hätte in diesem Falle sicherlich Rückschritt bedeutet.
Die sich in Bedburg durch Politik und Verwaltung positiv begleiteten, abzeichnenden
Entwicklungen infrastruktureller Art lassen jedoch Grund zu der Annahme, dass in Zukunft in
Bedburg „nicht die Lichter ausgehen“.
Wegweisende zukünftige Leuchtturm-Projekte sind hier, beispielhaft ohne Anspruch auf
Vollständigkeit, aufgeführt :
•
•
Umsetzung der Rahmenpläne Bedburg und Kaster zur Verbesserung der Infrastruktur und
der wohnungsnahen Versorgung bzw. versorgungsnahe Wohnbauflächen
Eine der größten zusammenhängenden Industriegebietsflächen im Rhein-Erft-Kreis liegt im
Industriepark Mühlenerft. Die sich jüngst ergebende Verfügbarkeit von Flächen gilt es zu
nutzen und vorhandene Flächenreserven planungsrechtlich umzusetzen.
Zu c)
In Anlehnung und Weiterführung aus den Handlungsfeldern 2008 werden nachfolgend
Ergänzungen erfolgen, die unter Berücksichtung und Gewichtung keinen abschließenden
Anspruch auf Vollständigkeit haben können. Dies ist vielmehr Aufgabe der Politik, hier die
Schwerpunkte im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten zu setzen. Bürgerbefragungen,
fachbegleitende Bürgerwerkstätten und die Weiterbearbeitung in den einzelnen Fachbereichen
und Stabsstellen im Hause ist hier die Grundvoraussetzung, um dem demografischen Wandel
entgegenzutreten. Auch ein “Gesundschrumpfungsprozess“ ist nicht von vorne herein
auszuschließen und könnte in verschiedenen Bereichen ein Mittel sein, auch unter
haushalterischen Gesichtspunkten Ziele zu erreichen. Die Handlungsfelder 2008 sind im
Demografiebericht 2012 in leicht abgewandelter Form wieder zu finden:
Beschlussvorlage WP8-20/2013
Seite 5
STADT BEDBURG
Sitzungsvorlage
Seite: 6
I. „Familien- und seniorenfreundliches Umfeld sichern, werben um neue und eigene Bürger“
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Schulangebot auf der Grundlage des Schulentwicklungsplanes sichern
Information und Vernetzung aller Angebote (kostenneutrale Image- / Neubürgerbroschüre)
untergeordnet in Printmedien, vornehmlich digital um Aktualität zu gewährleisten
Weitere Zusammenarbeit und Vernetzung von Schulen, Jugendhilfe, Schulverwaltung
sowie vorschulischen Betreuungseinrichtungen
Kinderbetreuung als Standortfaktor auf Grundlage des Kindergartenbedarfsplanes sicher
stellen, dabei müssen die kommenden geburtenschwachen Jahre perspektivisch beachtet
werden
Das Leistungspotential des Ehrenamtes für „junge Senioren“ soll bei der qualitätsvollen
Entwicklung ausgebaut werden
Ziele und Maßnahmen zum Ausbau der Kinderfreundlichkeit / Seniorenfreundlichkeit im
Bereich Freizeitgestaltung, Sport und Kultur müssen definiert werden, Schaffung eines
barrierefreien öffentliches Raumes mit Aufenthaltsqualität
Unterstützungsstrukturen für pflegende Angehörige aufbauen
Sicherstellung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum
Einführung eines Behördenlotsen
Permanente Abfrage von Wanderungsmotiven
II. „ Vorausschauende Wohnbau- und Flächenentwicklung“
•
•
•
•
•
•
•
•
Innenentwicklung den Vorrang vor der Entwicklung von Flächen in den Stadtrandbereichen,
Außenentwicklung nur maßvoll und am örtlichen Bedarf betreiben
Siedlungsflächenkonzepte – stadtteilbezogen- entwickeln
Flächenkataster zur Feststellung von Leerständen im Gebäudebestand
Erstellung
eines
Baulückenkatasters
zur
Schließung
von
Baulücken
(Nichtinanspruchnahme von Freiraum), mit der Konsequenz der Stärkung der vorhandenen
Stadteilzentren, Aktivierung und direkte Ansprache der Eigentümer
Aktivierung stadteigener Grün- und Freiflächen und maßvolle Umwandlung dieser Flächen
in Bauflächen
Schaffung bzw. Aktivierung infrastrukturnaher Baugebiete mit qualitativ hoher Lagegunst,
um eine wohnungsnahe Versorgung zu gewährleisten und damit den Anspruch an Mobilität
zu senken (beispielhaft Bedburger Höfe / Wohnbaufläche Rahmenplan Kaster und Im
Hasental)
Ausweisung und Bereitstellung sofort verfügbarer gewerblicher Bauflächen
Ansiedlung arbeitsplatzintensiver Betriebe
III. „Wirtschafts- und Bildungsstandort stärken“
•
•
•
•
•
•
•
•
Nachhaltige Verbesserung des ÖPNV (S-Bahn Anbindung) sowohl für Wohnen als auch
Gewerbe, um die Erreichbarkeit zu verbessern
Schaffung qualitativ hochwertiger Arbeitsplätze
Ausweisung und Bereitstellung sofort verfügbarer gewerblicher Bauflächen
Ansiedlung arbeitsplatzintensiver Betriebe
Vernetzung und Schaffung von Handelsstrukturen mit der Wirtschaft vor Ort
Kooperationen mit Bildungseinrichtungen
Bindung junger Menschen in oder nach der Ausbildung an die Stadt
Versorgungsangebot Einzelhandel stärken
IV. „Vorausschauendes Infrastrukturmanagement“
• Hohe Fixkostenanteile bei der Neuschaffung von Infrastrukturen vermeiden
Beschlussvorlage WP8-20/2013
Seite 6
STADT BEDBURG
•
Vorhandene
vornehmen.
Infrastrukturen
Seite: 7
Sitzungsvorlage
überprüfen
und
bedarfsorientiert
Zusammenlegungen
V. „Finanzen“
Der demografische Wandel beeinflusst in hohem Maße die öffentlichen Haushalte in den Städten,
Gemeinden und Kreisen. Eine zentrale Voraussetzung für eine nachhaltige kommunale
Finanzpolitik ist die, dass die betroffenen Gebietskörperschaften, so auch Bedburg, die sich vor
Ort abzeichnenden Veränderungen richtig einschätzen. Die Veränderungen der aufgezeigten
Lebensformen und Altersstrukturen bringen beispielsweise nachfolgende Folgen mit sich:
•
•
•
•
•
•
Eine Verschiebung der Nachfrage nach öffentlichen Gütern in Richtung altersrelevante
Leistungen (steigender Bedarf an Heimplätzen; sinkende Kapazitäten im Schulwesen und
in der KIGA-Betreuung)
Die künftig zurückgehende Zahl der Erwerbstätigen beeinflusst massiv die kommunalen
Finanzen
Rückgang des Pro-Kopf-Steueraufkommens durch veränderte Altersstrukturen
Zusammenwirken von örtlichen Steueraufkommen und finanzkraftverstärkenden
Zuweisungen aus kommunalen Finanzausgleichssystemen
Steigende Transferleistungen
Verfügbarkeit kommunaler Ressourcen – z.B. Potential von Bürgerinnen und Bürgern, die
für soziale oder ehrenamtliche Tätigkeiten zur Verfügung stehen
Dies macht es erforderlich, dass in den einzelnen kommunalen Handlungsfeldern die einnahmenund ausgabeseitigen Effekte demografischer Einflussfaktoren identifiziert und möglichst präzise
quantifiziert werden.
Folgende Parameter sind daher zu erfüllen:
•
•
•
•
Demografiesensible Politik
Transparente Ausgabenstrukturen und Einnahmeentwicklungen
Formulierung klarer Haushaltsziele zum Schuldenabbau und zur Betreibung einer
nachhaltigen kommunalen Finanzpolitik
Frühzeitige Abfederung der finanziellen Folgen der Veränderung der Altersstruktur, z.B.
durch interkommunale Zusammenarbeit und regionale Kooperationen
Fazit:
Angesichts der aktuell sinkenden Bevölkerungszahl Bedburgs und der prognostizierten
rückläufigen Entwicklung sollte diese als Kennzahl künftig in kurzen regelmäßigen Abständen
ermittelt und bewertet werden. Ein jährlicher Turnus im Rahmen der permanenten Fortschreibung
ist angezeigt.
Maßnahmen und Projekte der Gesamtverwaltung sollten künftig stärker vor dem Hintergrund der
jeweiligen aktuellen demografischen Entwicklungen und Prognosen geplant und bewertet und für
die Fachausschüsse vorbereitet werden
Aufgabe von Politik und Verwaltung ist es außerdem, aus der Vielzahl der Aufgabenstellungen die
strategisch wichtigsten herauszufiltern und diese anschließend durch konkrete Maßnahmen lokal
umzusetzen. Dabei bedarf es strategischer Weitsicht über Ressortgrenzen hinweg, sowie der
Einbindung der lokalen Akteure (z. B. Familien, Unternehmer, Vereine, Kirchen soziale Träger etc.)
aber auch der Ansprache von Investoren, um kostenintensive Projekte mit dem wechselseitigen
“Return of Invest“ für Bedburg zu gewinnen.
Beschlussvorlage WP8-20/2013
Seite 7
STADT BEDBURG
Seite: 8
Sitzungsvorlage
Eine Erhöhung der Angebotsvielfalt und die Beibehaltung bzw. die Verbesserung der
Versorgungsstrukturen bei gleichzeitiger Senkung der Kosten ist ein bedeutender Faktor für die
künftige Entwicklung.
Mögliche Auswirkungen im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel:
Siehe Vorlage
Finanzielle Auswirkungen:
Nein
Ja
x siehe Beschlussvorlage zum HSK
Bei gesamthaushaltsrechtlicher Relevanz im laufenden oder in späteren Haushaltsjahren
Mitzeichnung oder Stellungnahme des Kämmerers*:
Bedburg, den 29.01.2013
Beschlussvorlage WP8-20/2013
----------------------------------Udo Schmitz
----------------------------------G. Koerdt
Leiter Büro für
Standortförderung
Bürgermeister
Seite 8