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Mitteilungsvorlage (Anlage 1 - Jahresbericht 2012)

Daten

Kommune
Bedburg
Größe
486 kB
Datum
12.03.2013
Erstellt
05.03.13, 18:05
Aktualisiert
05.03.13, 18:05

Inhalt der Datei

Jahresbericht 2012 Verfasst von Romy Kanka und Hendrik Pfäfflin -1- Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 3 2. Mitarbeiter und Funktionen 3 3. Schulsozialarbeit 3 3.1 Aktive Pause I 4 3.2 Aktive Pause II 5 3.3 AG’s 6 3.3 Tag der offenen Tür an Haupt- und Realschule 7 4. Mobile Jugendarbeit 8 4.1 Feste Angebote 11 4.2 Mitternachtssport 13 4.3 Ausflüge 14 4.4 Bedburg bolzt 15 4.5 Rheinflanke Masters 16 4.3 Projekte 17 5. Ferienprogramme 18 5.1 Osterferien 18 5.2 Sommerferien 18 5.3 Herbstferien 23 6. Anzahl erreichter Jugendlicher 26 7. Netzwerkarbeit 26 8. Presse und Öffentlichkeitsarbeit 27 9. Fazit und Ausblick 28 Einleitung -2- Seit dem 1. Januar arbeiten wir als das Team ‚Bedburg mobil‘ in Bedburg. Unsere Arbeit ist grob in zwei Blöcke unterteilt. Zum einen arbeiten wir als Streetworker in Bedburg, Rath, Kirchherten, Kirchtroisdorf und Kirdorf und zum anderen als Schulsozialarbeiter am Schulzentrum in Bedburg. Ein großer Plusfaktor unserer Arbeit ist der, dass der Erstkontakt zu unseren Klienten im Rahmen unserer Angebote an der Schule stattfindet. So kommen viele, wenn wir mobil unterwegs sind auf uns zu und haben keine Scheu den Kontakt zu uns weiter auszubauen. Im Folgenden stellen wir unsere Arbeit aus dem Jahr 2012 vor. Wir beschreiben unsere Arbeit am Schulzentrum und gehen anschließend näher auf unsere mobile Jugendarbeit ein. Mitarbeiter und Funktionen Hendrik Pfäfflin hat 2009 sein Bachelor of education in Dänemark abgeschlossen. Romy Kanka arbeitet seit 2012 als Diplom Sozialarbeiterin/ -pädagogin. In ihren offenen Sportangeboten in Bedburg mit dem Schwerpunkt Fußball und ‚Funsport‘ (Parcours, Jonglage) vertiefen sie die Kontakte zu Jugendlichen die sie auf der Straße oder in der Schule kennen gelernt haben. Sie vermitteln nicht nur Spaß, sondern versuchen über den Sport den Jugendlichen Werte zu vermitteln, Problemlagen anzusprechen und Lösungsmöglichkeiten zu bieten. Beide Mitarbeiter sind sowohl für die Organisation der alltäglichen Arbeit als auch für die Teilnahme daran zuständig. Auf der Straße sind sie meistens zu zweit anzutreffen. Dabei gehen sie auf Jugendliche zu die sie zu ihren Sportangeboten einladen können und versuchen die Jugendlichen, die orientierungslos in Hinsicht auf berufliche Perspektiven wirken, in das gemeinsame Büro einzuladen. So können sie weitere Schritte im Hilfsprozess einleiten. Schulsozialarbeit Die Schulsozialarbeit nach dem Bildungs- und Teilhabegesetz (BuT) ist ein Angebot des Rhein-ErftKreises. Wir unterliegen dem Datenschutz und behandeln personenbezogene Daten vertraulich. Die Leistungen sollen Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus Familien mit geringem Einkommen fördern und unterstützen. Sie erhalten zusätzlich zu den für ihren monatlichen Regelbedarf erforderlichen Mittel (Bedarfsgemeinschaften nach SGB IV/ XII, Kinderzuschlag oder Wohngeld), auch Mittel für BuT: Teilnahme an Tagesausflügen und Klassenfahrten Lernförderung Mitgliedsbeiträge für Kultur- und Sportvereine Schulbedarf wie Stifte, Hefte, Ordner Schulbeförderung Über die Beratung und Vermittlung der Leistungen des BuT hinaus sind wir Ansprechpartner für das Lehrpersonal, die Schüler und Eltern. Wir arbeiten eng mit dem Jugendamt, der Erziehungsberatungsstelle und den offenen Jugendeinrichtungen der Caritas zusammen, um den Bedürfnissen der zu unterstützenden Personen gerecht zu werden. Seit Februar 2012 haben wir ein Büro in der Realschule. Dieses ist sowohl durch die Schule, als auch von außen zugänglich. Hier haben die Schüler nicht nur die Möglichkeit, sich zurück zu ziehen, Tischtennis oder Kicker zu spielen, das Internet zu nutzen oder Musik zu hören, sondern ein persönliches Gespräch zu suchen. -3- 3.1 Aktive Pause I Montags, mittwochs und freitags, gibt es für alle Schüler ab der 5. Klasse eine „aktive Pause“. In der Zeit von Februar bis August wurden in beiden Schulpausen unterschiedliche Sportangebote (z.B. Jonglage, Fußball, Wikingerschach, Slackline) angeboten. Hier wurde der Sport als soziales, interkulturelles Lernfeld genutzt. Denn Sport ist durch seinen niederschwelligen Charakter der geeignete Zugang, über den Kinder und Jugendliche erreicht und eingebunden werden können; immer verbunden mit dem Ziel, pädagogische Prozesse zu initiieren und jungen Menschen neue Chancen zu eröffnen. Wertevermittlung passiert so jugendgerecht und nachhaltig. Über die positiven Wirkfaktoren des Sports sollen die Kinder an die Einhaltung von Regeln, Strukturen und an den Respekt vor Anderen herangeführt werden. Die Spiegelung und Übersetzung in den Alltag sind hier wesentliche Schlüsselprozesse und Ankerpunkte. Anfangs haben wir die Spiele und Übungen angeleitet, später haben sich kleine Gruppen oder einzelne Schüler gefunden, die die Betreuung wie z.B. der Slackeline übernommen haben. Seit September gibt es an der Realschule ein neues Stundenraster. Eine Schulstunde beträgt jetzt 67,5 Minuten. Die Schüler haben keine zwei Pausen mehr, sondern eine von 30 Minuten. In dieser Zeit haben wir montags Kickerturniere angeboten, mittwochs wurde Tischtennis gespielt und freitags konnten sich die Schüler für ein ‚Hennatatto‘ anmelden. Hierfür mussten sie eine Einverständniserklärung der Eltern abgeben. Ziel dieses Angebotes ist es, einen frühen Zugang zu den Schülern zu finden. In den kommenden Jahren, wenn es darum geht, sie bei ihrer beruflichen Planung zu unterstützen, ist es wichtig sie zu kennen und richtig einschätzen zu können. 3.2 Aktive Pause II Dienstags und donnerstags konnten die Pausen von den Schülern ab der 8. Klasse genutzt werden. Hier lag der Fokus auf orientierungslosen Schülern, die einen verminderten Zugang zu Bildung, Ausbildung und Arbeitsmarkt haben. Je nach individueller Bedarfssituation wurden sie unterstützt bei: Profilerstellung, Berufswegplanung und Berufsorientierung Begleitung und Unterstützung beim Aufsuchen von Ämtern und Behörden, sowie von Arbeitgebern, Ausbildungseinrichtungen und Maßnahmeträgern Bewerbungsunterstützung und Bewerbungstraining Hilfe bei der Wahl eines geeigneten Praktikumsplatz Sozialpädagogische Beratung zur aktuellen Lebenssituation Weiterführende Betreuung nach Eintritt in eine Beschäftigung oder Ausbildung Während des Unterrichts konnten entweder Schüler von sich aus in das Büro kommen oder sie wurden von ihren Klassenlehrern oder der Schulleitung geschickt. Hier wurden private Probleme besprochen, Streit geschlichtet und schulmüden Schülern zu mehr Motivation in die Schule zu gehen verholfen. Für den Nachmittag konnten zusätzliche Termine vereinbart werden. In dieser Zeit haben auch Schüler der Hauptschule und des Gymnasiums das Angebot wahrgenommen. Der Kontakt zu -4- den Eltern wurde meistens durch die Schule hergestellt oder sie nahmen selber telefonisch oder per Mail Kontakt zu uns auf. Die Lehrer trafen wir regelmäßig im Lehrerzimmer oder wir vereinbarten Termine. Besonders eng arbeiten wir mit den Lehrern der Berufsorientierung zusammen. Einmal im Monat trafen wir uns und tauschten uns über unsere Arbeit aus, vermittelten uns Schüler, welche einen besonderen Bedarf an Unterstützung brauchten und planten das kommende Schuljahr. Manchmal fällt es Schülern schwer sich im Klassenverband oder bei bestimmten Lehrern zu öffnen. Bei uns haben sie keinen Leistungsdruck, kein Publikum und die Möglichkeit Probleme im Stillen anzusprechen. Unser Arbeitsfeld ermöglicht es uns, flexibel an unsere Klientel heranzutreten und ihnen die volle Aufmerksamkeit entgegen zu bringen. 3.3 AG’s In der Zeit von März bis August leiteten wir eine Hip Hop AG mit 16 Mädchen aus den Klassen neun und zehn der Realschule. Für dieses offene Angebot wurde uns die Gymnastikhalle des Gymnasiums zur Verfügung gestellt. Die Mädchen sollten sich Gedanken über die Musikauswahl machen und konnten eigene Ideen einbringen. Zu der Eröffnung von ‚Bedburg bolzt‘ (siehe unten) im April, haben zwei Mädchen einen Tanz vorgeführt. Einmal pro Woche fand im Rahmen des Schulangebotes die Pflicht AG im Fußball statt. Diese AG beschäftigte sich gezielt mit dem Fußballtraining, wobei der Fokus auf der Spielpraxis lag. Jede Woche wurden neue Teams gebildet und im Turniermodus in Dreier- bis Sechsergruppen auf einer bzw. drei Hallen gespielt. Die Spieler sollen variabel bleiben und sich in immer ändernden Spielsituationen zurechtfinden. Hierbei wurden Kleingruppen klassen- und jahrgangsübergreifend gebildet um die Praxis mit wechselnden Spielern zu üben. Einerseits gab es einen aktiven Austausch zwischen den Klassen und Jahrgängen wobei die Schüler spielerisch über Fairness und Respekt lernten, andererseits konnten die Teilnehmer ihre bevorzugte Spielposition heraus finden, während sie auf allen Positionen Erfahrungen sammelten. Die AG fand für zwei Stunden einmal wöchentlich statt und war verpflichtend für neun 10. Klässler und vierzehn 9. Klässler. Zum neuen Schuljahr haben wir auch eine freiwillige klassenübergreifende Mädchenfußball AG angeboten. Acht Mädchen haben jeden Mittwoch auf dem Schulhof gegeneinander gespielt. Im kommenden Jahr werden sie an ihrem ersten Turnier der Rheinflanke in Köln teilnehmen und Anfang Februar gegen eine Mannschaft in Grevenbroich antreten. Im März wurde ein einmaliger Workshop zum Thema Internetgefahren und ‚facebook` auf Wunsch der Eltern und der Klassenlehrerin in einer sechsten Klasse angeboten. Ziel war es, den Schülern durch gezielte Übungen den richtigen Umgang mit dem Internet zu zeigen. In Zusammenarbeit mit der Schulsozialarbeiterin der Hauptschule, die immer mittwochs in den ersten beiden Schulstunden der Realschule Ansprechpartnerin für die Schüler der 5.-7. Klassen war, wurde in der gesamten Jahrgangsstufe sechs ein zweitägiges soziales Lernen angeboten. In den beiden Tagen wurden Übungen zum Thema Mobbing und Klassenzusammenhalt durchgeführt. Diese Trainingseinheiten sollen in Zukunft regelmäßig angeboten werden. Des Weiteren haben wir an Schulkonferenzen teilgenommen, regelmäßig die Schulleitung über unsere Arbeit informiert und am Tag der offenen Tür mit einem Infostand auf unsere Arbeit -5- aufmerksam gemacht. In allen drei Schulen haben wir Infowände auf denen alle Angebote und unsere Kontaktdaten stehen. Des Weiteren sind wir auf facebook und der Homepage der Realschule zu finden. 3.4 Tag der offenen Tür an Haupt- und Realschule Am Tag der offenen Tür der Hauptschule haben wir mit der Unterstützung von drei Lehrerinnen in der Dreifachhalle des Schulzentrums das Chaosspiel angeboten. Ca. 60 Hauptschüler plus ein paar Besucher haben im jeweils eigenen Tempo Aufgaben gelöst und als Team Herausforderungen bestehen müssen. Es kommt bei diesem Spiel sehr auf die interne Zusammenarbeit an, ohne die das Lösen mancher Aufgaben unmöglich war. Ziel war es die Kooperation der Jugendlichen zu stärken, ohne es als direkte Anordnung zu formulieren. Als Außenstehende konnte man diese Eigendynamik beobachten und bestehende Strukturen in den Jahrgängen erkennen. Im Anschluss an das Spiel wurde im großen Kreis über die zwei Stunden gesprochen, um eine Reflektionsphase anzubieten in denen die Schüler positive und negative Kritik vorbringen konnten. Das gleiche Spiel haben wir zum Tag der offenen Tür der Realschule mit Hilfe von drei Sporthelfern aus der 10. Klasse diesmal in der Turnhalle des Gymnasiums durchgeführt. Schüler aus allen 5. und 6. Klassen, die uns von der Schule zugewiesen wurden (23), haben für drei Stunden an diesem Programm teilgenommen, bevor wir zum Ausklang ein kleines spontanes Fußballturnier veranstaltet haben. Drei Lehrer der Realschule standen uns tatkräftig zur Seite. Parallel dazu haben wir die Eltern der angehenden Fünfer über unsere Arbeit am Schulzentrum informiert und Fragen beantwortet. Dazu hatten wir einen kleinen Infostand in einem Klassenzimmer. Mobile Jugendarbeit Die Jugendlichen werden dort aufgesucht, wo sie sich treffen und aufhalten. Bedarfssituationen, die durch andere Angebote der Jugendsozialarbeit nicht abgedeckt werden, nehmen wir zum Anlass, flexibel und bedarfsorientiert auf die Jugendlichen zuzugehen und durch passgenaue Angebote Impulse für neue Zugänge zu erarbeiten. Die Angebotsvielfalt und Struktur beruht auf unterschiedlichen fachlichen Ansätzen, insbesondere auf: lebenswelt-, bedarfs- und beziehungsorientierten Ansätzen handlungsorientierten und erlebnispädagogischen Ansätzen systemischen Ansätzen Es wird eine Pädagogik verfolgt, die sich als strukturiertes ziel- und prozessorientiertes Handeln mit dem jungen Menschen begreift. Dieser pädagogische Ansatz unterstützt die Jugendlichen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung, sowie beim Erwerb neuer Kompetenzen in allen Lebensbereichen. Dies bedeutet, junge Menschen werden gefördert, beraten und begleitet bei: Der Stärkung ihres Ichs Der Entwicklung sozial-emotionaler Kompetenz -6- Der Entwicklung eines individuellen, persönlichen Lebensentwurfs Insgesamt basiert unsere Arbeit auf den Prinzipien der sozialräumlichen Arbeit; Ausrichtungen, die für ein netzwerkartiges Handeln unerlässlich sind und damit zeitgemäße fachliche Standards aufgreifen. Das Angebot richtet sein Bemühen so auf die Verbesserung der gesellschaftlichen und beruflichen Eingliederungschancen für sozial- und bildungsbenachteiligte junge Menschen im Alter zwischen 10 und 20 Jahren. Ausgangspunkt der pädagogischen Arbeit ist die Kontaktaufnahme an den Treffpunkten der Jugendlichen. Diese sind z.B. die Straße, der Schulhof oder ein Einkaufszentrum (Real) sein. Wir suchen die Jugendlichen in deren Lebenswelt auf, Zugangsbarrieren und Hemmschwellen werden so reduziert. Die Jugendlichen bewegen sich auf vertrautem Terrain, wodurch sie eher bereit bzw. in der Lage sind, unterstützende Maßnahmen und Hilfen anzunehmen. Die Angebote sind flexibel und orientieren sich an den Bedürfnissen der jungen Menschen. Durch die lebensweltnahe und intensive Beziehungsarbeit werden wir als Vertrauenspersonen von den Jugendlichen akzeptiert und wahrgenommen. Wir sind Ansprechpartner bei Sorgen und Notlagen jeglicher Art. Bei individuellen Problemlagen der Jugendlichen mit Familie, Schule, Ausbildung, Polizei, etc. wird gemeinsam nach adäquaten Lösungsstrategien gesucht. Weiterhin unterstützen wir den Einzelnen oder die Clique durch Beratung und/oder Begleitung zu anderen Institutionen. Die Handlungskonzepte zielen darauf ab, Vertrauen zu den Jugendlichen aufzubauen und soziale Ausgrenzung von Jugendlichen zu vermeiden. Der große Plusfaktor des Rheinflanke- Ansatzes ist die systematische Einbeziehung eines sportpädagogischen Ansatzes. Die Jugendlichen werden über den Sport an die Einhaltung von Regeln, Strukturen und an den Respekt vor Anderen herangeführt. Die Spiegelung und Übersetzung in den Alltag sind hier wesentliche Schlüsselprozesse und Ankerpunkte. Verstärkt wird der Zugang dadurch, dass wir bewusst interkulturelle Mitarbeiter ins Projekt involvieren, die leichter Zugang und Akzeptanz zu bzw. in den Elternhäusern finden. Zielgruppe sind junge Menschen, insbesondere die, deren Lebenssituation durch aufsuchende und verbindliche Angebotsstrukturen verbessert werden kann/soll, die aber von den bestehenden Einrichtungen der Jugendförderung, Jugendberufshilfe und Jugendsozialarbeit nicht ausreichend erreicht werden. Diese Jugendlichen haben meist schlechteren Zugang zu Quellen von Anerkennung wie Bildung oder Arbeit. Sie haben Schulprobleme, z. T. keinen oder einen formal schlechten Schulabschluss. Dies setzt sich oft in der Schwierigkeit, überhaupt erst eine Ausbildung zu bekommen bzw. ein bestehendes Ausbildungsverhältnis erfolgreich zu absolvieren, fort. Die aufsuchende Jugendarbeit unternehmen wir in der Regel mit dem Bus. Sie gestaltet sich so, dass wir mit dem Bus oder im Sommer auch mit unseren Fahrrädern durch Bedburg fahren. Die Route orientiert sich an den Orten, an denen Jugendliche abends oder nachmittags ihre Zeit verbringen (oft sind dies Bushaltestellen, Schulhöfe, Parks oder Spielplätze). Die Route variiert natürlich und es werden auch oft neue Orte besucht um evtl. neue Treffpunkte ausfindig zu machen. Auch durch Tipps von Bewohnern oder den Jugendlichen selbst begeben wir uns dorthin, um mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. Die Jugendlichen suchen diese Orte auf um ungestört, also nicht unter „Beaufsichtigung“, Kontrolle oder in einem festen Programm zu sein. Sie suchen eher abgelegene Orte aus, gerade weil sie unter sich sein wollen, ohne jemanden zu stören oder von jemandem gestört zu werden. Unser Ziel ist es dennoch mit ihnen in Kontakt zu treten, ohne sie -7- dabei zu vergraulen oder zu binden. Durch den Erstkontakt und etwas Smalltalk zeigen wir den Jugendlichen, dass wir keine Gefahr, Kontrolle oder Aufsicht sein wollen. Dadurch wird oft Interesse bei ihnen geweckt und der nächste Kontakt kommt von ihnen. Meistens kommen Jugendlich auf uns zu, wenn wir erst einmal in Sichtweite sind. Diese Kontakte dauern meist nicht besonders lange, um ihre Privatsphäre nicht zu stören, doch aber um eine Präsenz zu zeigen. In anderen Fällen signalisieren die Jugendlichen ihr Desinteresse, indem sie so kurz wie möglich antworten oder sich schon bei unserem Erscheinen wegdrehen. In größeren Gruppen, wie zum Beispiel an der Brücke hinterm Subway, begegnen wir allen Fällen. In seltenem Fall, wenn sich Jugendliche unakzeptabel verhalten, würden wir einschreiten und das konfrontative Gespräch suchen. Grundsätzlich möchten wir aber nicht die Ordnungspolizei spielen und so die Jugendlichen abschrecken. Wenn sich einzelne Jugendliche oder kleine Gruppen sehr interessiert zeigen, bieten wir ihnen verschiedene von unseren wöchentlichen Angeboten an, um so durch einen regelmäßigen Austausch ihr Vertrauen zu gewinnen. Im Allgemeinen kann man sagen, dass die Jugendlichen uns gegenüber höflich und freundlich sind, den Kontakt meistens erwidern und ab dem Zeitpunkt der ersten Kontaktaufnahme grüßen. Alle festen Angebote die heute bestehen, resultieren aus vorausgegangener aufsuchender Arbeit. 4.1 Feste Angebote Kirdorf Unser erstes festes Angebot hat sich auf dem Bolzplatz in Kirdorf entwickelt. Ein anfängliches gemeinsames kicken mit den vier anwesenden Jungen hat sich von Woche zu Woche zu einem regelmäßigem Treffen etabliert. Zwischen 10 und 15 Jugendlichen nahmen dort wöchentlich teil und haben vermehrt auch schon bei anderen Aktionen der Rheinflanke auch außerhalb Bedburgs mitgemacht. Das anfänglich lockere Training zielte darauf ab, dass den Spielern auf dem Platz auf lange Sicht Werte wie Respekt, Fairness und Toleranz vermittelt werden konnten. Ein paar der Spieler, die auch mit uns auf Turniere gefahren sind, sollen im nächsten Jahr selbst die Rolle des Spielleiters übernehmen können. Hierzu wurden bisher ein paar Regeln aufgestellt: - kein absichtliches Foulspiel - jeder darf mitspielen - auf dem Spielfeld gibt es keine Beleidigungen Am Spielfeldrand wurde während der Spiele, vorher und danach über strittige Spielsituationen diskutiert und wenn es ernste Streitigkeiten gab, wurden auch diese besprochen. Im Rahmen der wöchentlichen Treffen gaben wir Informationen bezüglich anderer Angebote weiter und planten gegebenenfalls die Fahrten auf Turniere. -8- Kirchherten Das feste Angebot in Kirchherten hat sich über die Zeit nicht etabliert. An einigen Wochen im Sommer haben wir dort mit eher jüngeren Spiel- und Sportangebote durchgeführt. Bis auf einzelne Kontakte hat sich dort aber keine Gruppe gebildet die unserer Klientel entspricht, worauf hin wir dort kein festes Angebot mehr unterhalten. Schulzentrum Am Schulzentrum in Bedburg hat sich keine feste Gruppe etabliert, die regelmäßig an Angeboten teilnimmt. Vielmehr begegnen wir verschiedenen Gruppen von Jugendlichen regelmäßig und suchen das Gespräch. Es kam mehrfach zu spontanen Fußballspielen oder Vereinbarungen zu anderen Aktivitäten. Vor allem in den Sommermonaten haben wir mit unserer Präsenz auf dem Schulhof viele Jugendliche erreicht. Dadurch dass die verschiedenen Gruppierungen nicht homogen sind, ist es schwierig mit einem Angebot alle dort Anwesenden zu erreichen. Die klassische Streetwork Arbeit eignet sich für den Schulhof eher und somit orientieren wir uns an den Leuten die wir antreffen, um dann spontan Sport, Spiel bzw. Gespräche anzubieten. Rath Die ersten Kontakte zu Jugendlichen aus Rath kamen durch einige Jungs, die keine Beschäftigung haben und sich daher täglich abends an der Bushaltestelle treffen. Aus den ersten mobilen Treffen wurde ein Regelmäßiges an den Montagen am Bolzplatz neben der Sporthalle. Es gab den ganzen Sommer durch montags ein Fußballspiel und parallel dazu eine „Schmuckwerkstatt“ mit überwiegend Mädchen. Seitdem es kalt ist haben wir das Programm in die Halle verlegt. Zum Fußball spielen ist dort nicht genug Platz für so viele Kinder, weswegen wir dort die Schmuckwerkstatt fortsetzten. Die Treffen mit den älteren Jungen sind nicht mehr regelmäßig, aber der Kontakt besteht und es fanden unregelmäßig Treffen statt, meistens vereinbart in der Schule. Die Schmuckwerkstatt geht zwei Stunden und variierte im Programm zwischen Bastelarbeiten, Weihnachtsvorbereitungen und verschiedenen Spielen. 4.2 Mitternachtssport Den Mitternachtssport haben wir installiert, um den Jugendlichen genau dann zu begegnen, wenn es für sie wenig Möglichkeiten, dafür aber Zeit gibt, sich zu beschäftigen. Für 14 bis 20 jährigen gibt es keine öffentlichen Angebote an den Abendstunden und am Wochenende. Daher haben wir uns gezielt dazu entschieden regelmäßig und auch entsprechend spät die Halle zu nutzen, um (überwiegend) Fußball zu spielen. Von anfangs 25 und später bis zu 60 Jugendlichen kamen die jüngeren 80 % zum Fußball spielen. Die restlichen Teilnehmer waren über 20 Jahre alt und kamen bisher zum Basketball spielen, wofür wir ihnen eine Halle bereit stellten. Die Mannschaften, die im -9- Fußball gegeneinander spielten, teilten wir ein. Es stand vor Beginn des Turniers fest, wie viele Mannschaften teilnehmen werden. Diese Maßnahmen wurden eingeführt um Diskussionen zu vermeiden. Wenn es zu Beginn der Mitternachtssportserie zu viel Mitspracherecht gibt, erhitzen sich die Gemüter und der Fokus rückt vom Sportlichen ab. Nachdem wir die Mannschaften eingeteilt hatten, begann der Spielbetrieb. Alle kamen gleich oft zum Spielen. Die Mannschaften waren vergleichbar stark besetzt und Auswechselspieler wurden gerecht eingewechselt. Spieler die zu spät kamen, konnten so trotzdem noch mitspielen. Zuschauer waren willkommen. Neben den Tätigkeiten als Turnierleitung, Schiedsrichter und verantwortlichen Veranstaltern versuchten wir die ganze Zeit ansprechbar für z.B. Elternbesuche zu sein. Nach den ersten Turnieren hatten wir die Zahl der Helfer aufstocken müssen und können nun auf Helfer von den Jugendlichen zählen. Zwischenzeitlich gab es Teilnehmer deren Alter sich deutlich von dem Durchschnitt abgegrenzt hat. Nach dieser Erfahrung haben wir das Teilnehmen junger Erwachsener zur Freude aller Anderen untersagt. Alle teilnehmenden Jugendlichen genießen das „Nachtturnier“ wie sie es nennen sehr und neue Gesichter sieht man stetig, auch wenn die klare Mehrzahl der Teilnehmer von der Hauptschule stammt. Die „fair play“ Regeln werden unterm Strich eingehalten und die Regel, dass kein Alkohol und keine alkoholisierten Teilnehmer in der Halle erlaubt sind, wurde nie in Frage gestellt. Ziel ist es weiterhin ein festes Angebot am späten Freitagabend anzubieten und den Jugendlichen eine Alternative zur Straße zu geben. Dabei sollen die Jugendlichen langfristig auch mehr ins Programm eingebunden werden, um Verantwortung zu übernehmen und bei den Abläufen zu helfen. Dies ist eine ernste Herausforderung zu der wir uns von Monat zu Monat wieder positionieren. 4.3 Ausflüge Über das Jahr verteilt haben wir immer wieder versucht verschiedene neue Angebote anzubieten, um einerseits den Kreis der Teilnehmer zu erweitern und andererseits heraus zu finden, welche Aktivitäten bei den Jugendlichen ankommen. Manchmal mussten wir Aktivitäten mehrfach anbieten, um alle Interessierten zu erreichen. Angeboten haben wir Ausflüge in die Soccerhalle nach Bergheim, auf die Eisbahn nach Köln und ins Kino nach Frechen. Ziel der Ausflüge war es in erster Linie die Jugendlichen näher kennen zu lernen, um ihre Realitäten zu verstehen und bedarfsorientiert handeln zu können. Auf dem Ausflug selbst gab es mehr Zeit sich zu unterhalten als z.B. bei einem Turnier oder während dem Mitternachtssport. Wir achten stetig darauf, dass neue Gesichter den Weg zu uns finden und nutzen noch nicht da gewesene Aktionen als Anlass das Gespräch zu suchen. Schwierigkeiten gab es von Seiten der Schüler öfters, wenn sich Teilnehmer von den Schulen vermischten. Diese Tendenz versuchen wir gezielt zu durchbrechen, indem wir es weiter versuchen bis sich diese Ängste durch gute Erfahrungen erübrigen. Neue Gruppierungen und neue Begegnungen sind für die Teilnehmer sinnvoll, um sich zu sozialisieren und neuen Regeln außerhalb der Schule zu folgen. Um Respekt und Anerkennung für den Nächsten zu entwickeln braucht es neue, unbekannte Situationen der Interaktion miteinander, die wir zu solchen Ausflügen anbieten. Neue Lebenserfahrungen die Jungen und Mädchen im geschützten Raum miteinander erleben, ermöglichen eine positive Entwicklung im Sozialverhalten, wenn diese gemeinsam durchlebt werden. Es ist uns wichtig neue Erlebnisse außerhalb ihres normalen Umfeldes anzubieten, um sie zu fordern und je nach Bedürfnis zur Teilnahme zu ermutigen. - 10 - 4.4 Bedburg bolzt Unser größter Event im Jahr 2012 war das Fußballturnier „Bedburg bolzt“. Schon im April haben wir das jährlich stattfindende Turnier abgehalten, um in Bedburg Präsenz zu zeigen und ein erstes Mal mit den anderen Institutionen die in Bedburg Jugendarbeit anbieten, zu arbeiten. Die Teilnahme war nicht so hoch wie wir es uns gewünscht hatten, weil der Termin nicht optimal bestimmt war und alle Fußballvereine in Bedburg selbst Spiele hatten. Die sieben teilnehmenden Mannschaften hatten trotzdem einen großen Tag und sind mit viel Einsatz und hoher Motivation ins Spiel gegangen. Mit Hilfe von Kollegen der Rheinflanke, die das Geschehen auf dem Platz begleitet haben, wurde für drei Stunden gespielt. Neben dem Fußball gab es Aktivitäten am Rand des Spielfeldes, die von Mitarbeitern der Caritas betreut wurden. Im nächsten Jahr wird das gleiche Event größer und lauter. Die Grundsteine hierfür sind bereits gelegt. 4.5 Rheinflanke Masters Die Rheinflanke organisiert an all ihren Standorten Fußballturniere zu denen alle Mannschaften eingeladen werden. Der ‚Rheinflanke Cup‘ ist eine Turnierserie die nur im Ganzen zu werten ist, wenn jede Mannschaft ein Turnier veranstaltet hat. Zu diesen Turnieren nehmen wir eine Gruppe von Jugendlichen mit, die wir wöchentlich in Kirdorf trainieren. Die Turniere sind jedes Mal wieder ein Highlight auf das wir hinarbeiten und uns vorbereiten. Die Motivation sich mit anderen Mannschaften messen zu wollen, nutzen wir, um Zusammenhalt und Ehrgeiz zu entwickeln, der dann auf den Turnieren fair gelebt wird. Eine weitere Fußballgruppe, die sich in der Realschule entwickelt hat, kam mehrfach zu weiteren Turnieren z.T. von der Rheinflanke und andererseits über die Schule. Im Juni gab es ein Turnier von der Kölner Rundschau, bei dem wir zwar ausgeschieden sind, aber zufrieden mit Trikots, Bällen und einem ausführlichen Zeitungsbericht aus Brühl nach Hause fuhren. 4.6 Projekte Nach dreimonatiger Planung wurde die Idee, den Schulhof des Bedburger Schulzentrums zu verschönern, umgesetzt. Durch die mobile Arbeit wurde Kontakt zu vier Schülern des Gymnasiums hergestellt, welche sich für ‚Streetart und Graffitis‘ interessieren. Einmal wöchentlich fanden Treffen statt, wo die Jungen Zeit hatten ihr Können unter Beweis zu stellen. Es wurden Skizzen entworfen, Dosen gekauft und kurz vor den Sommerferien stand der endgültige Entwurf fest. In der 5. Sommerferienwoche wurde der Entwurf an die 40 qm große Wand gesprayt. Die Zeichnungen und - 11 - der Schriftzug sind in freundlichen und grellen Farben gehalten und alle erhoffen sich, dass sich das gelungene Endresultat viele Jahre an der Wand halten wird. Für den Frühling 2013 ist ein weiteres Projekt geplant. Der Eingangsbereich der Mensa auf dem Schulhof und ein Bushäuschen in Kirdorf sollen besprayt werden. Hierzu finden bereits schon Planungstreffen statt. Es werden nicht nur die Schüler des Gymnasiums teilnehmen, sondern auch zwei Schüler aus der siebten Klasse der Realschule. Ferienprogramme Uns war es wichtig in allen Schulferien ein Programm anzubieten, welches den sportlichen Schwerpunkt der Rheinflanke unterstreicht. Dabei versuchten wir auf der einen Seite die Kinder anzusprechen, welche wir im Voraus durch schulische und/ oder mobile Angebote kennenlernten und auf der anderen Seite Kinder anzusprechen, welche noch keinen Kontakt zu uns hatten. Ziel war es, das Vertrauen zwischen den Kindern und uns zu stärken. So können wir sie im kommenden Jahr gut begleiten und sie haben keine Scheu uns aufzusuchen und uns um Rat zu bitten. 5.1 Osterferien In der Woche vom 10.-13 April hatten wir unser erstes Ferienangebot. Am Dienstag sind wir zusammen mit einer Kollegin und Kindern aus Grevenbroich in die ‚Abenteuerhallen Kalk‘ nach Köln gefahren. Die Kinder haben eine kurze Einführung bekommen und hatten im Anschluss viel Zeit zu klettern. Danach waren wir noch in der Kölner Innenstadt. Am Mittwoch haben wir gemeinsam in unserem Büro gekocht und eine DVD geguckt. Wegen des schönen Wetters konnte parallel draußen Fußball gespielt werden. Bei diesem Angebot hatten wir genug Zeit, um mit den Kindern in Ruhe ins Gespräch zu kommen und sie näher kennen zu lernen. Am Donnerstag und Freitag sind wir mobil unterwegs gewesen. Wir haben die Kinder und Jugendlichen an ihren Plätzen aufgesucht und uns umgehört, welche Angebote für sie für die nächsten Ferien interessant wären. 5.2 Sommerferien In der ersten Sommerferienwoche vom 9.-13. Juli haben wir ein Ferienprogramm für Mädchen und Jungen im Alter von 12-16 Jahren angeboten. Unterstützt wurden wir von der Schulsozialarbeiterin der Hauptschule, von einem Jugendlichen den wir durch unsere mobile Jugendarbeit in Rath kennengelernt haben und drei SchülerInnen aus der neunten Klasse der Realschule. Um unsere mobilen Angebote von Januar bis Juli abzurunden, haben wir ein Programm zusammengestellt wo sportliche Aktivitäten im Mittelpunkt standen. Schülerinnen und Schüler der Haupt-, Realschule und des Gymnasiums konnten sich für die gesamte Woche oder für einzelne Tage anmelden. Programm Montag 09.07. - 12 - Olympiade auf dem Schulhof Dienstag 10.07. Kletterwald in Brühl Mittwoch 11.07. Ausflug nach Köln Donnerstag 12.07. Calevornia Spaßbad in Leverkusen Freitag 13.07. Offenes Fußballangebot im Court auf dem Schulhof In den letzten Monaten haben wir durch unsere Arbeit am Schulzentrum und die mobile Arbeit regelmäßigen Kontakt zu Kindern und Jugendlichen herstellen können. Unsere Angebote wurden positiv aufgenommen und alle nahmen mit Spaß daran teil. Bevor es in die lange Sommerpause ging, wollten wir einen gemeinsamen Abschluss mit den Kindern und Jugendlichen finden. Das Ferienprogramm von Montag bis Donnerstag war für die „Jüngeren“ gedacht. Der Freitag sollte ein offenes Angebot für die „Älteren“ sein, wo alle Jungendlichen die wir mobil begleiten, die Möglichkeit bekamen vor dem Urlaub noch einmal zusammen Fußball zu spielen. Im Laufe der Woche lernten wir einige Kinder und Jugendliche näher kennen und konnten nach den Ferien beginnen, sie in unsere regelmäßigen Angebote einzubinden. Olympiade Die Olympiade fand von 10-16 Uhr statt. Die Kinder wurden in drei Gruppen aufgeteilt. Zwischen den Spielen hatten sie die Möglichkeit sich am kleinen bereitgestellten Buffet zu bedienen. Es wurden Spiele gespielt, wo zum Einen die Gruppe zusammenarbeiten musste und sie nur als Team gewinnen konnten und zum Anderen musste jedes Gruppenmitglied eigenen Mut und Geschick beweisen. Nach jedem Spiel hat die Mannschaft die gewonnen hat einen Punkt bekommen. Dieser wurde in eine Liste eingetragen, wo die Kinder die Möglichkeit hatten, während der Olympiade zu gucken wo sie stehen . Kletterwald - 13 - Zwölf Kinder nahmen am Ausflug in den Kletterwald teil. Die gesamte Gruppe bekam eine kurze Einweisung und anschließend hatten wir drei Stunden Zeit, den Wald zu erkunden. In kleinen Gruppen konnten die Kinder Kletterstrecken mit unterschiedlichem Schweregrad ausprobieren. Das Highlight war die Seilbahnstrecke, wo sie sich in 20 Meter Höhe von einem Baum zum nächsten schwingen mussten. Den Kindern hat es Spaß gemacht, ihre eignen Grenzen besser kennenzulernen und sie zu testen. Durch das ausprobieren unterschiedlicher Kletterstrecken, wurde der Mut gefördert und Ängste wurden genommen. Köln In der Kölner Innenstadt hatten die Kinder und Jugendlichen zwei Stunden Zeit auf den Dom zu steigen, spazieren zu gehen oder durch die Einkaufsstraßen zu bummeln. Wegen des schlechten Wetters besuchten wir im Anschluss das Cinedome Kino. Durch diesen Ausflug wollten wir die Mobilität der Kinder und Jugendlichen fördern. Im Hinblick auf der Suche nach einem Ausbildungsoder Arbeitsplatz ist es wichtig, dass sie frühzeitig lernen, sich von einem Ort zum nächsten zu begeben, selbstständig Informationen über die Fahrt heraus zu finden und sich in einer fremden Stadt zurecht zu finden. Calevornia Das Spaßbad Calevornia ist in Leverkusen. Es gab dort ein großes Außengelände, mit Fußball- und Volleyballfeld, eine Tischtennisplatte und ein Außenschwimmbecken. Im Hallenbad gab es eine Rutsche und die Möglichkeit etwas zu essen. Der Ausflug ins Schwimmbad gab den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit einer Freizeitbeschäftigung nachzugehen, außerhalb des Alltags und uns eine weitere Chance sie besser kennen zu lernen. - 14 - Fußball im Court Um 14 Uhr wurde gemeinsam mit den Jugendlichen auf dem Schulhof des Schulzentrums der Fußballcourt aufgebaut. Zusätzlich haben wir Getränke und einen Grill zur Verfügung gestellt. Bis 20 Uhr haben ca. 20 Jugendliche in vierer Teams gegeneinander Fußball gespielt, gegrillt und sich unterhalten. Dieses Angebot war für die Älteren. Wir kannten alle über den Mitternachtssport und konnten die Pausen nutzen um Themen wie Zukunftsplanung, Schule und private Probleme anzusprechen. Bei diesen Turnieren wurden häufig Termine zum Bewerbungen schreiben ausgemacht. 5.3 Herbstferien In den Herbstferien haben wir in der zweiten Woche vom 15.-19. Oktober unterschiedliche Ausflüge angeboten. Zielgruppe waren Jungen und Mädchen im Alter von 12 bis 15 Jahren. Diesmal wurden wir von einer Schülerin der zehnten Klasse des Gymnasiums unterstützt. Programm Montag 15.10. Odysseum in Köln Dienstag 16.10. Ausflug nach Düsseldorf Mittwoch 17.10. Schwimmen im Calevornia Donnerstag 18.10. Radtour nach Neuss Freitag 19.10. Fußball im Court Alle Kinder und Jugendliche haben wir durch unsere mobile Arbeit und unsere Arbeit am Schulzentrum kennengelernt. Einige von ihnen nehmen an unseren festen Angeboten teil und arbeiten bereits seit Anfang des Jahres mit uns Odysseum Am Montagmorgen sind wir mit acht Kindern in das Abenteuermuseum ‚Odysseum‘ nach Köln gefahren. Hier hatten die Kinder Zeit, sich mit Wissenschaft und Technik auseinander zu setzen. Im Anschluss haben wir alle zusammen in unserem Büro etwas gegessen und eine kleine Olympiade gespielt. - 15 - . Düsseldorf Am Dienstag sind wir zusammen mit dem Zug nach Düsseldorf gefahren. Dort waren wir im Kino und haben uns im Anschluss die Innenstadt angeguckt. Mit diesem Angebot, wollten wir die Mobilität der Kinder fördern. Radtour Am Donnerstag sind wir mit den Fahrrädern den Erft-Radweg über Grevenbroich nach Neuss gefahren. Insgesamt waren wir sechs Stunden unterwegs. Von Neuss aus sind wir mit dem Zug zurück nach Bedburg gefahren. Um zusammen diese körperlichen Herausforderung zu bestehen, mussten wir Durchhaltevermögen beweisen. Gleichzeitig hatten wir die Möglichkeit, Gesprächsthemen zu vertiefen ohne dabei über Noten und Probleme sprechen zu müssen. Ein Tag in der Natur kann das Gemüt entspannen, sodass man Druck und Stress hinter sich lassen kann. Fußball im Court Zum Abschluss unseres Ferienangebotes haben wir, wie in den Sommerferien, auf dem Schulhof unseren Fußballcourt aufgebaut. Das Angebot war für die Älteren, die wir bereits durch den Mitternachtssport und das wöchentliche Fußballangebot in Kirdorf kannten. Die Jugendlichen halfen beim Auf- und Abbau. Wir stellten einen Grill, etwas zu Essen und Getränke zur Verfügung. Es ist schon fast eine kleine Tradition, dass der Court in den Schulferien aufgebaut wird. Anzahl erreichter Jugendlicher Im Folgenenden werden ungefähre Angaben von Kindern und Jugendlichen aufgelistet, mit denen wir im Jahr 2012 gearbeitet haben. In der Schulsozialarbeit ist die Rede von Teilnehmern, in der mobilen Jugendarbeit von Kontakten. - 16 - Schulsozialarbeit Kontakt hergestellt über Schulleitung oder Lehrer Kontakt hergestellt über die Eltern Private Probleme Bewerbungen schreiben Aktive Pause Pro Woche 2-3 1 3-4 1 130 Mobile Jugendarbeit Schmuckwerkstatt und Fußball in Rath Fußball in Kirdorf Pro Woche 15-20 10-15 Rundfahrt Mobile Jugendarbeit Sommer Winter Pro Woche 60-80 20-40 Mitternachtssport einmal im Monat 40-60 Netzwerkarbeit Als Mitarbeiter der Rheinflanke haben wir die Möglichkeit auch über die Stadtgrenzen hinaus an Aktivitäten und Events teilzunehmen. Kollegen aus Grevenbroich, Köln, Bornheim, Bonn und Meckenheim arbeiten mit denselben inhaltlichen Schwerpunkten wie wir in Bedburg. In regelmäßigen Abständen hat in einem der Standorte ein Fußballturnier oder eine andere Aktivität stattgefunden. Unter dem Namen „Fußball für Toleranz“, steht ein sportpädagogisches Programm, welches schon in Köln an verschiedenen Schulen implementiert wird. Unsere Kollegen in Grevenbroich haben ihren Sitz in der alten Feuerwache. Einmal im Monat findet eine gemeinsame Teamsitzung statt und alle zwei Monate nehmen wir als „Rheinflanke Nord“ an der Supervision in Köln teil. Wir versuchen durch gemeinsame Angebote wie z.B. in den Osterferien einen Ausflug oder einen Hip Hop Workshop im Sommer, die Mobilität unserer jungen Klienten zu fördern. Auch für das kommende Jahr sind bereits gemeinsame Projekte in Planung. Des Weiteren besteht die Möglichkeit an der Teilnahme an nationalen und internationalen Projekten. Eine weitere Vernetzung besteht mit dem „Arbeitskreis Streetwork/Mobile Jugendarbeit Rheinland“ und Kollegen aus dem Arbeitsbereich Mobile Jugendarbeit im Rhein-Erft-Kreis, mit denen wir uns über Sportevents oder andere Programme austauschen. Innerhalb von Bedburg haben wir zu Beginn unserer Arbeit alle Einrichtungen der Caritas besucht, uns im Jugendzentrum Capo und dem Lucy vorgestellt, mit den Fußballvereinen gesprochen und die Mitarbeiter der Erziehungsberatungsstelle und dem ASD in Bedburg kennengelernt. Alle zwei bis drei Monate haben wir uns mit dem mobilen Jugendarbeiter der Caritas und dem des Jugendamtes zusammengesetzt, um die unterschiedlichen Stadtteile untereinander aufzuteilen und über problembehaftete Aufenthaltsorte von Jugendlichen zu sprechen, welche einem von uns aufgefallen sind. Des Weiteren arbeiten wir mit unterschiedlichen Beratungsstellen und Therapeuten im Rhein-Erft-Kreis zusammen um unsere Klienten optimal zu unterstützen. Presse und Öffentlichkeitsarbeit Sowohl über die großen Sportevents wie „Bedburg bolzt“ und dem Mitternachtssport, als auch dem Graffitiprojekt erschienen Berichte in der Zeitung, auf der Rheinflanke Homepage und der - 17 - Internetseite der Stadt. Für das kommende Jahr erhoffen wir uns eine stärkere Präsenz in den Zeitungen aus der Region. Seit den Sommerferien sind wir auch bei ‚facebook‘ vertreten. Hier haben wir die Möglichkeit, die Kinder und Jugendlichen über anstehende Aktivitäten zu informieren und uns auszutauschen. Sie können uns hier jederzeit erreichen ohne bei uns persönlich vorbeizukommen oder anzurufen. Des Weiteren besteht für uns die Chance, einen Einblick in ihr Leben außerhalb der Schule zu erlangen. Wir sehen mit wem sie sich verabreden, mit wem sie befreundet sind oder was sie gerne unternehmen. Über die Kommentare der Jugendlichen, können wir somit stets eine Rückmeldung auf uns und unsere Programme erhalten. Fazit und Ausblick Wenn wir auf das letzte Jahr zurück blicken, können wir unsere bisherige Arbeit als durchaus positiv bewerten. Wir waren überrascht, wie schnell wir den Kindern und Jugendlichen in Bedburg bekannt wurden, wir die vielen Gruppierungen unterscheiden konnten und wie positiv unsere Arbeit aufgenommen wurde. Unsere Angebote werden gut besucht, wir sind täglich in der Schule und Mobil anzutreffen und wir werden von allen akzeptiert. Besonders froh sind wir über die tolle Zusammenarbeit mit unseren Netzwerkpartnern und wünschen uns für die kommende Zeit, dass es weiterhin einen guten Austausch und Zeit gibt um gemeinsam neue kreative Projekte ins Leben zu rufen. Darüber hinaus streben wir für 2013 eine Teilnahme an den NRWork for you Trainingslagern der Rheinflanke in allen drei Schulferien an und hoffen so einige unserer Klienten optimal auf die berufliche Zukunft vorzubereiten. In den Osterferien soll zusätzlich das zweite Graffiti auf dem Schulhof entstehen. Für die Sommerferien planen wir eine Fahrt mit sieben Jugendlichen im Alter von 14-16 Jahren. Ziel soll es sein, während der gemeinsamen Zeit die Zukunft zu planen, eventuelle private Probleme zu besprechen und das Vertrauen uns gegenüber so zu stärken, dass sie keine Scheu haben uns um Hilfen zu bitten. Auch ist ein gemeinsames Fußballturnier mit dem SV Kaster geplant. Der Verein hat uns im Oktober seinen Platz für das Rheinflanke Masters Turnier zur Verfügung gestellt. Wir schauen gespannt dem Jahr entgegen und hoffen weiterhin als Sprachrohr der Jugend von Bedburg tätig zu sein. - 18 -