Daten
Kommune
Vettweiß
Größe
112 kB
Datum
22.04.2013
Erstellt
02.05.13, 18:04
Aktualisiert
02.05.13, 18:04
Stichworte
Inhalt der Datei
Gemeinde Vettweiß
Der Bürgermeister
Vettweiß, den 02.05.2013
Beschlussauszug
aus der 18. Sitzung des Ausschusses für Jugend, Schulwesen, Kultur, Sport und Soziales
der Gemeinde Vettweiß
am Montag, dem 22.04.2013, 18:00 Uhr.
4.
Stolpersteine in der Gemeinde Vettweiß
hier: Sachstandsbericht
(V-46/2013)
Herr Krug trägt die Ergebnisse seiner Recherche, die er zusammen mit sechs
Jugendlichen geführt hat, vor. Folgende Adressen und Namen konnten in Erfahrung
gebracht werden und wären für die Verlegung der ersten Stolpersteine vorgesehen:
Vettweiß, Küchengasse 4 (früher Hauptstr. 187)
Salomon Sommer
Clementine Sommer, geb. Sommer (Ehefrau)
Miriam Sommer (Schwester)
Wilhelmine Sommer (Schwester)
Betty Rosenthal, geb. Sommer (Tochter)
Hermann Sommer (Sohn)
Vettweiß, Gereonstr. 10
Moritz Pollack
Selma Pollack, geb. Spier (Ehefrau)
Julchen Pollack (Schwester)
Vettweiß, Gereonstr. 13
Gudula Berlin (Geschwister)
Chanett Berlin
Vettweiß, Gereonstr. 85
Gudula Bruch (Geschwister)
Lina Bruch
Louis Bruch
Lüxheim, Nikolausstr. 23
Carl Schwarz (Geschwister)
Sara Schwarz
Leopold Schwarz
Joseph Schwarz
Gustav Schwarz
Lüxheim, Nikolausstr. 13
Emma Schwarz (Geschwister)
Jetta Schwarz
Die betroffenen Hauseigentümer wurden durch Herrn Krug angeschrieben und um
Zustimmung gebeten.
Küchengasse 4: Familie Oepen ist einverstanden, wenn nicht nur bei ihnen ein
Stolperstein verlegt wird.
Gereonstraße 10: Frau Kaiser konnte nicht erreicht werden.
Gereonstraße 13. Herr Gormanns von der Buir-Bliesheimer stand der Angelegenheit
positiv gegenüber, muss jedoch erst Rücksprache mit dem Vorgesetzten nehmen.
Gereonstr. 85: Familie Christoffels ist einverstanden, wenn nicht nur bei ihnen ein
Stolperstein verlegt wird.
Lüxheim, Nikolausstr. 23: Familie Esser erklärte sich einverstanden.
Lüxheim, Nikolausstr. 13: Herr Breuer erklärte sich einverstanden.
Ausschussvorsitzender Dr. Wollseifen fragt nach, ob Kontakt mit den Nachfahren
aufgenommen werden konnte. Lt. Herrn Krug hat offenbar nur Familie Pollack
Nachfahren in Amerika.
Herr Thomas möchte wissen, ob es richtig ist, dass die Stolpersteine in den
Bürgersteigen verlegt werden.
Bürgermeister Kranz weist darauf hin, dass die Steine in den Bürgersteigen verlegt
werden und somit für die Öffentlichkeit einsehbar sind.
Für Herrn Kemmerling stellt sich die Frage, ob es überhaupt sinnvoll ist, diese Form des
Gedenkens in unserer Gemeinde umzusetzen. Er hat es sich in Düren angesehen und
festgestellt, dass innerhalb von rund 20 Minuten nicht ein Mensch innegehalten hat. Es
ist bekannt, dass es bezüglich der Stolpersteine ein „Pro und Kontra“ gibt. Seiner
Meinung nach sollte man vor der Verlegung den Versuch machen, den Bürger mehr in
dieses Thema einzubeziehen.
Die von Herrn Krug angedachte Info-Veranstaltung sollte vor der Verlegung umgesetzt
werden. Um zu einem Ergebnis zu kommen, sollte man sich diese Zeit nehmen.
Herr Erasmi teilt mit, dass dem Vettweißer Heimat- und Geschichtsverein ein Brief von
dem Heimat- und Geschichtsverein Nörvenich vorliegt. In diesem Brief sind drei Gründe
aufgeführt, die gegen die Verlegung von Stolpersteinen sprechen:
zu hohe Kosten
im Bergischen Land wurden Steine für verdiente Karnevalisten verlegt
ein Rabbiner aus Aachen hat sich gegen die Verlegung dieser Steine
ausgesprochen
Um den Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen, sollte man von der Verlegung
der Stolpersteine absehen und eine Gedenktafel mit den Namen aller, die durch Nazis
umgebracht bzw. deportiert wurden, an dem ehemaligen Standort der Synagoge
anbringen.
Frau Rössler freut sich, dass dieses Thema so in Gange gekommen ist. Sie ist der
Meinung, dass die Stolpersteine mehr sinnliche Wahrnehmung für Jugendliche bieten
als eine andere Form des Gedenkens.
Herr Thomas schließt sich der Aussage von Frau Rössler an.
Dr. Wollseifen hält fest, dass der Wunsch nach einer Infoveranstaltung festgestellt hat.
Frau Weber fragt nach, ob auch jene Menschen berücksichtigt wurden, die in KZ´s
starben, aber keine Juden waren.
Herr Krug erklärt, dass alle Menschen berücksichtigt würden.
Beschluss der Sitzung des Ausschusses für Jugend, Schulwesen, Kultur, Sport und Soziales vom 22.04.2013
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Bürgermeister Kranz stellt fest, dass man jetzt schon etwas weiter gekommen ist und
dass man dieses Thema auf „breite Füße“ stellen sollte. Er hält es für sinnvoll eine
offene Diskussionsveranstaltung durchzuführen um diese Ergebnisse dann erneut in die
Gremien zu tragen.
Der Ausschuss nimmt den Sachverhalt zur Kenntnis und bittet vorerst darum, die InfoVeranstaltung durchzuführen.
Beschluss der Sitzung des Ausschusses für Jugend, Schulwesen, Kultur, Sport und Soziales vom 22.04.2013
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