Daten
Kommune
Wesseling
Größe
160 kB
Erstellt
24.06.10, 10:02
Aktualisiert
24.06.10, 10:02
Stichworte
Inhalt der Datei
Sitzungsvorlage Nr.:
143/2006
Federführender Bereich
Beteiligte Bereiche
Jugendhilfe
Vorlage für
Jugendhilfeausschuss
Betrifft:
(ggf. Anlagen bezeichnen)
Bericht der Familien- und Erziehungsberatung 2006
Namenszeichen des federführenden Bereichs
Leiter/in
Datum
Sachbearbeiter/in
19.05.2006
Namenszeichen
Beteiligte Bereiche
Bearbeitungsvermerk
TUIV 08/1998
Fachdezernent
Kämmerer
Bürgermeister
STADT WESSELING
Vorlagen-Nr.: 143/2006
Der Bürgermeister
Sachbearbeiter/in:
Hans-Reinhard
Datum:
19.05.2006
Schmidt
X
öffentlich
nichtöffentlich
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss
Betreff:
Bericht der Familien- und Erziehungsberatung 2006
Beschlussentwurf:
Der Bericht der Familien- und Erziehungsberatung 2006 wird zur Kenntnis genommen.
TUIV 08/1998
.....
.....
Familien- und Erziehungsberatung
für Wesseling und Brühl
Arbeitsbericht 2006
Stadt Wesseling
Der Bürgermeister
Dez. III
Redaktion: H.-R. Schmidt
TUIV 08/1998
Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf
Die Sorgen, Schwierigkeiten und Probleme, die Eltern zur Vorstellung ihrer Kinder in der
Familien- und Erziehungsberatung für Wesseling und Brühl veranlassen, werden von ihnen
in Umschreibungen gekleidet, wie:
„Er ist so aggressiv“
„Sie findet keine Freundinnen, hat viele Ängste“
„Er hasst seinen Bruder“
„Er hört nicht und macht, was er will“
„Ihre Mutter ist verstorben und sie kommt nicht darüber hinweg“
„Wir Eltern haben uns getrennt. Wie soll es mit den Kindern weitergehen?“,
und vieles mehr. Meist geht es um emotionale oder kognitive Schwierigkeiten und Sorgen
vor dem Hintergrund familiärer Konflikte, oft verbunden mit außerfamiliären Problemen in
Kindergarten, Schule oder Berufsausbildung.
Der Familientherapeut der Beratungsstelle hat es meist mit einer komplizierten Gemengelage oft chronischer Familienprobleme zu tun. Es gilt, gemeinsam mit der Familie in einer
gründlichen Analyse ein systemisch-psychologisches Verständnis der Probleme herauszuarbeiten, um darauf aufbauend gemeinsam nach Lösungen für die Zukunft suchen zu können.
Das ist für eine Familie oftmals nicht ganz einfach. So lange hatte man sich schon an die
scheinbar bewährten Verhaltensweisen gewöhnt. Vieles hatte man gar nicht mehr problematisiert, weil es längst Alltag geworden zu sein schien. Nun heißt es aber, einiges davon in
Frage zu stellen und zu neuen, noch unbekannten Ufern aufzubrechen.
So manche Familie scheut davor erst einmal zurück, wagt erst einmal nur einen kleineren
Entwicklungsschritt und nimmt erst später einen zweiten oder auch dritten Anlauf. In einer
Familien- und Erziehungsberatungsstelle ist das möglich, ja sogar erwünscht. Die Beratung
ist bewusst so niedrigschwellig organisiert, damit Familien problemlos auf Wunsch immer
wieder kommen können. Wir kennen Familien, die regelmäßig viele Jahre jedes Jahr nur 2
oder 3 Beratungsgespräche wünschen, um sich so längerfristig locker fachlich begleiten und
immer wieder weiterhelfen zu lassen. So war auch im Jahre 2005 fast jede 6. Familie irgendwann früher schon einmal bei uns gewesen. Dass sie sich wiedermeldet, spricht sicherlich für die gute frühere Erfahrung.
Ein wichtiger Fortschritt für eine Familie kann in einer besseren und konfliktfreien Zusammenarbeit auf der Ebene der um das Kind herum versammelten Erwachsenen bestehen,
seien es die Eltern untereinander, Eltern und Kindergarten, Eltern und Schule, Eltern und
Behörden wie das Jugendamt. Ein altes indianisches Sprichwort sagt denn auch: „Um ein
Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf!“ Die Erwachsenen um das Kind herum müssen zusammenhelfen zum Wohle des Kindes. Feindschaft, Rivalität, Egoismus oder Gleichgültigkeit unter ihnen schaden nicht nur dem Kind, sie sind meist sogar die Ursache seiner
Entwicklungsprobleme.
Die Erziehungsberatungsstelle bemüht sich bei jedem angemeldeten Kind, das oft beschädigte Zusammenleben in seinem „Dorf“ zu reparieren, zu verbessern. Nur so und mit vereinten Kräften kommt das Kind wieder aus dem Brunnen heraus, in den es oft schon gefallen
ist. Bei vielen Scheidungskindern reicht dafür oft schon aus, wenn Vater und Mutter wieder
wohlwollend und einvernehmlich im Hinblick aufs gemeinsame Kind zusammenwirken. „Eltern bleiben Eltern –auch bei Trennung und Scheidung“, heißt hier das hilfreiche Motto. Mehr
als jeder 4. Fall in unserer Beratungsstelle befasste sich denn auch mit diesem sehr verbreiteten Familienproblem bei elterlicher Trennung und Scheidung.
2
TUIV 08/1998
Im übertragenen Sinne können wir deshalb die Zielsetzung unserer Beratungsstelle auch so
umschreiben: „Unser Dorf soll schöner werden!“ Deshalb haben wir im Berichtsjahr mit vielen anderen „Dorfbewohnern“ um das Kind herum zusammengearbeitet. Wir arbeiteten fallbezogen mit folgenden Diensten besonders eng zusammen :
•
•
•
•
•
•
•
•
Ärzte/Ärztinnen/Kliniken/Frühförderzentren/Soz.-Päd. Zentren
Niedergelassene Psychotherapeuten
Kindertageseinrichtungen
Schulen
Jugendämter/Allgemeine Soziale Dienste
Schulpsychologischer Dienst
Sonstige (Frauenhaus, Arbeitsamt, Suchtberatung, KoKoBe etc.):
Sprechstunden im Haus für Kinder, Brühl
Fallunabhängig fanden folgende Kooperationen statt:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Regelmäßige Supervisionssitzungen mit der Schulsozialarbeit
Regelmäßige Supervisionssitzungen mit dem Jugendzentrum
Wiederholte Einzelsupervision mit 3 Fachkräften aus Kindertagesstätten
Wiederholte Fachberatung von zwei Kindergarten-Teams
Elternabende in Kindertagesstätten
Zwei Arbeitssitzungen mit KoKoBe (Diakonie Michaelshoven) mit fachlicher Kooperationsvereinbarung
Ein Arbeitsbesuch mit fachlicher Kooperationsvereinbarung mit dem Kinderneurologischen Zentrum KNZ im Gustav-Heinemann-Haus, Bonn
Zwei Arbeitssitzungen mit allen Leiterinnen von Kindertagesstätten in Brühl und Wesseling, Vorstellung der EB-Arbeit mit fachlicher Kooperationsvereinbarung („ProKid“)
Zwei Arbeitssitzungen „AG Trennung, Scheidung und Partnerschaft Rhein-ErftkreisSüd“ im Brühler Amtsgericht mit fachlicher Kooperationsvereinbarung mit Rechtsanwälten, Familiengericht, Jugendämtern, Frauenhäusern, Mädchenhaus, EB-Stellen,
Mediatoren
Zwei Arbeitssitzungen zu Stadtteilkonferenzen mit Kooperationsangeboten
Fünf Team-Fallsupervisionen mit Dr. Wedekind, psykoeln, Köln (TeamFallsupervision)
Vier Arbeitssitzungen „AG Familientherapie im Rhein-Erft-Kreis“
Zwei Sitzungen der LeiterInnen von EB-Stellen im Rhein-Erft-Kreis
Teilnahme an der Gründungsveranstaltung „Bündnis für Familien“, Brühl
Zwei Sitzungen im Jugendhilfe-Ausschuss der Städte Brühl und Wesseling
Regelmäßige Zusammenarbeit mit der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung
e.V., Fürth, der Landesarbeitsgemeinschaft für Erziehungsberatung NRW, Düsseldorf, der ständigen Konferenz der LeiterInnen kommunaler Erziehungsberatungsstellen, Köln
Gründung eines ständigen Arbeitskreises Intervision (AKI) in Wesseling, mit Teilnahme von Schulsozialarbeit, Ordnungsamt, Erziehungsberatungsstelle, Jugendzentrum, Streetwork und Lehrern der Fröbel- sowie der Wilhem-Busch-Schule.
Mitwirkung am Wesselinger Stadtfest mit einem Pavillon
Harry-Potter-Lesenacht in der Wesselinger Fröbelschule
3
Auch unsere Gruppenangebote fanden wieder reges Interesse:
•
•
TUIV 08/1998
Elternschule „WerDi“ und „Die 5 Säulen der Erziehung“
Familienorientierter Trainingskurs „FAIR“ für impulsive Kinder
•
•
Alleinerziehenden-Treff mit Kinderbetreuung
Elternkurs: Jugendliche in der Pubertät – Eltern in Not?
Insgesamt 44 Väter und Mütter sowie 14 Kinder nahmen und nehmen an diesen Angeboten
teil.
Konnten wir helfen?
Im Sinne einer Qualitätskontrolle befragten wir unsere Familien nach Abschluss der Beratung/Behandlung mit einem Fragebogen. Die Familien antworteten anonym. Von 249 angeschriebenen Familien schickten uns 62 (25 %) den ausgefüllten Bogen zurück.
Das Anschreiben an die Familien lautete:
Sehr geehrte Familie
Sie waren zur psychologischen Erziehungs- und Familienberatung in unserer Beratungsstelle. Für das
Vertrauen, das Sie damit in unsere Arbeit gesetzt haben, bedanke ich mich noch einmal ganz herzlich
bei Ihnen!
Nach Abschluss Ihrer Beratung sind wir nun sehr daran interessiert, wie zufrieden Sie waren und welchen Erfolg Sie hatten. Wir schicken Ihnen deshalb anbei einen kleinen Fragebogen und bitten Sie,
ihn uns im beiliegenden Fensterkuvert ausgefüllt zurück zu schicken.
Sie antworten anonym und helfen damit uns und anderen Familien, unsere Arbeit dauernd zu überprüfen und zur Zufriedenheit unserer Ratsuchenden zu gestalten.
Das Ausfüllen dauert nur wenige Minuten. Der Fragebogen ist bereits fertig adressiert. Bitte vergessen Sie das Briefporto nicht (€ 0,55).
Für Ihre Mitwirkung bedanke ich mich im Namen unseres Teams bei Ihnen sehr!
Mit freundlichem Gruß,
Dipl.-Psych. Hans-Reinhard Schmidt
4
TUIV 08/1998
Und dies ist der Fragebogen:
Ihre Erfahrungen in der Familien- und Erziehungsberatung für Wesseling und
Brühl:
Bitte beachten Sie: Wenn außer Ihnen
noch andere Familienmitglieder an
der Beratung oder Behandlung teilgenommen haben, dann beziehen Sie
deren Erfahrungen bei Ihren Antworten soweit es geht mit ein (Zutreffendes bitte jeweils ankreuzen. Machen
Sie bei allen Fragen, soweit nicht anders erwähnt, nur ein Kreuz). Danke!
Stadt Wesseling –Der BürgermeisterFamilien- und Erziehungsberatung
für Wesseling und Brühl
Kölner Str. 40
50389 Wesseling
______
1. Datum:_______________
2. Wer füllt diesen Fragebogen aus (auch mehrere Antworten möglich)?
Mutter O
Vater O
Kind O
Jugendlicher O
3. Wo wohnen Sie?
In Brühl O
In Wesseling O
4. Wie zufrieden waren Sie
Anderswo O
voll
überwiegend überwiegend
zufrieden
zufrieden
unzufrieden
mit dem Standort/der Lage
der Beratungsstelle
O
mit der Wartezeit bis zum
ersten Gespräch
O
mit den weiteren Terminabsprachen
O
mit der Atmosphäre in der
Beratungsstelle
O
mit der Freundlichkeit beim
Empfang und am Telefon
O
mit Ihrem Berater/
Ihrer Beraterin
O
X
voll
unzufrieden
O
O
O
O
O
O
O
O
O
X
O
O
O
X
O
O
O
O
O
O
X
X
X
Bitte wenden!
5
Nun zu Ihren Erfahrungen mit Ihrer Beratung bzw. Behandlung. Entscheiden Sie bitte,
in welchem Ausmaß die folgenden Aussagen für Sie zutreffen:
TUIV 08/1998
Das stimmt
vollkommen überwiegend teilweise
Mit Hilfe der Beratung konnten
wir das Problem, dessentwegen wir
gekommen waren, lösen
O
Unser Anliegen wurde
ernst genommen
O
Die Beratung hat alles nur
noch schlimmer gemacht
O
Den Eltern wurde die Schuld gegeben
O
X
O
X
nicht
O
O
O
O
O
O
O
XO
O
O
X
O
Die Beratung hat uns eine neue
und hilfreiche Sicht vermittelt
O
XO
O
O
O
O
O
O
O
O
O
O
O
O
O
XO
O
O
O
O
O
O
O
Unser Kind stand zu wenig
im Mittelpunkt der Beratung
O
O
O
Unser Kind ist gerne gekommen
O
O X
O
O
Wir würden die Beratungsstelle wieder aufsuchen
O
X
O
O
O
Wir können die Beratungsstelle weiter empfehlen
O
X
O
O
O
Wir konnten das Problem
bzw. das Verhalten unseres
Kindes besser verstehen lernen
O
Wir fühlten uns verstanden
O
Durch die Beratung hat sich
unser Familienleben verbessert
O
O
Personen außerhalb unserer
Familie haben den Erfolg der
Beratung bemerkt
O
O
In unserer Familie gibt es über Sinn
und Erfolg der Beratung unterschiedliche Meinungen
O
Wir haben verstanden, worauf
der Berater/die Beraterin
hinauswollte
O
Es kamen Themen zur Sprache, die
mit unserem Anliegen gar nichts
zu tun hatten
X
X
X
X
X
X
X
O
O
Vielen Dank für Ihre Mitwirkung!
6
Für die Fragen unter Pkt. 4 sind die für alle 62 Rückläufe gemittelten Antworten mit einem X
in den Fragebogen eingetragen.
TUIV 08/1998
Die Rückmeldungen kamen aus
• Brühl
28
• Wesseling
24
• Von anderswo
10
Die Frage 4.1, die sich auf den Standort der Beratungsstelle bezieht, haben wir getrennt für
den Wohnort der Ratsuchenden ausgewertet. Die Mittelwerte sind
•
•
•
Für Brühl
Für Wesseling
Für Anderswo
2,5
1,1
1,5
Wesselinger Familien sind mit dem Standort also sehr zufrieden, die Brühler deutlich weniger. Aber auch „auswärtige“ Ratsuchende aus Bornheim oder Köln schätzen unseren
Standort. Wie Tab. 4 im Zahlenspiegel dieses Berichts verdeutlicht, wirkt sich die relative
Unzufriedenheit der Brühler mit der Lage der Beratungsstelle aber nicht negativ auf die Anmeldezahlen aus. Die Anmeldungen Brühler Familien haben im Berichtsjahr stattdessen im
Vergleich zum Vorjahr sogar um 25 % zugenommen, stärker als diejenige der Wesselinger,
die um 8 % anstieg. Brühler Familien nehmen unser Beratungsangebot also trotz der
Standortänderung vor einigen Jahren, die sie noch etwas bedauern mögen, immer stärker in
Anspruch.
Insgesamt spiegeln die Rückmeldungen ein positives Bild unserer Arbeit. Die Familien können uns weiterempfehlen und würden uns auch gerne wieder aufsuchen. Meist konnte das
Problem, dessentwegen man uns aufgesucht hatte, gelöst und das Familienleben verbessert
werden. Auch mit dem sonstigen Service sind die Familien überwiegend bis sehr zufrieden
gewesen.
+++
7
Pressemitteilungen
TUIV 08/1998
Eine Gruppe alleinerziehender Mütter und Väter
wird neu gegründet
Die Zahl der Alleinerziehenden nimmt in Deutschland seit Jahren zu. Derzeit. gibt es 3 Millionen Alleinerziehende mit Kinder unter 18 Jahren.
Im Rhein-Erft-Kreis ist jede sechste Familie betroffen, und in Zukunft werden es immer
mehr.
Alleinerziehende stehen oft vor der schwierigen Aufgabe, alle Belastungen des Alltags, insbesondere aber Kinderbetreuung und Beruf, unter einen Hut zu bekommen. Die meisten von
ihnen tragen die elterliche Verantwortung für ihre Kinder weitgehend alleine. Nicht selten
fühlen sie sich allein gelassen, überfordert und laufen Gefahr in eine soziale Isolation zu geraten.
Die alleinige Verantwortung für Haushaltsführung, Kindererziehung und materielle Sicherung
schafft eine besondere Lebenssituation, in der Alleinerziehende nicht selten Rat und Unterstützung benötigen.
In der Familien- und Erziehungsberatungsstelle der Städte Brühl und Wesseling gründet sich
im neuen Jahr eine
Gruppe für Alleinerziehende.
Hier können sich Betroffene regelmäßig treffen, um sich über ihre Alltagsfragen und
-probleme auszutauschen und sich gegenseitig zu unterstützen. Die fachliche Begleitung der
Gruppe wird die Familien- und Paartherapeutin V. Toparlaki-Krogoll übernehmen. Während
der Treffen können die Kinder (ohne Altersbegrenzung) betreut werden.
Interessierte alleinerziehende Mütter und Väter aus dem Brühl-Wesselinger Raum sind zur
Gründungsversammlung herzlich eingeladen.
Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, ist eine vorherige Anmeldung erforderlich unter
Tel. 0 22 36/39 47-0, oder Fax 0 22 36/39 47 20 oder E-Mail feb@wesseling.de.
Die Gründungsversammlung findet statt am:
Montag, den 16.01.2006, 17.30-19.00 Uhr
in der Familien- und Erziehungsberatung für Wesseling und Brühl
Kölner Str. 40, 50389 Wesseling
8
„Eltern werden beschuldigt, aber nicht geschult." (Thomas Gordon)
- Fünf Säulen der Erziehung -
Eltern werden ist nicht schwer, Eltern sein dagegen sehr!
TUIV 08/1998
Kindererziehung und Familienleben sind heute schwieriger als früher. Vieles, was früher
selbstverständlich war, wird heute hinterfragt und kritisiert. Eltern sind deshalb oft verunsichert und suchen nach Orientierung und Unterstützung.
Die Familien- und Erziehungsberatung für Wesseling und Brühl veranstaltet deshalb einen
Elternkurs mit dem Thema:
Die 5 Säulen der Erziehung
In diesem Elternkurs treffen sich Mütter und Väter, um in der Gruppe unter fachlicher Anleitung über ihre alltäglichen familiären und erzieherischen Fragen und Sorgen zu sprechen
und um Hilfs- und Verbesserungsmöglichkeiten für sich und ihre Kinder zu finden. Gemeinsam mit gleichgesinnten anderen Müttern und Vätern trifft sich die Gruppe 10mal für jeweils
90 Minuten in wöchentlichem Abstand.
Der Kurs wird geleitet von Dipl.-Psychologe Hans-Reinhard Schmidt, Familientherapeut und
Psychologischer Psychotherapeut.
Der Kurs stellt 5 Säulen der Erziehung in den Mittelpunkt. Sie heißen
Liebe
Achtung
Kooperation
Struktur
Förderung
An vielen persönlichen Alltagsbeispielen und Erfahrungen der Gruppe werden diese Aspekte
beleuchtet und geübt. Jede Mutter und jeder Vater findet heraus, wie sein ganz persönlicher
bisheriger Erziehungsstil aussieht und was man daran weiterentwickeln oder ändern könnte.
Dies ist überhaupt die Besonderheit dieses Elternkurses, die ihn von anderen Kursen unterscheidet: Jede Mutter und jeder Vater findet hilfreiche Anregungen und Anwendungen für
sich und sein Kind, die auf die ganz persönliche Situation zugeschnitten sind.
Es können 5-12 Mütter und Väter (auch Pflege- oder Adoptiveltern) als Paar oder einzeln
teilnehmen. Die Teilnahme ist kostenlos. Die Teilnehmer erhalten zu Kursende ein Zertifikat
über ihre Teilnahme. Auf Wunsch können sich die Teilnehmer nach Kursende in der Erziehungsberatungsstelle in Einzelterminen vertiefend gerne weiter beraten und begleiten lassen.
Anmeldungen ab sofort bei der
Familien- und Erziehungsberatung
für Wesseling und Brühl
Kölner Str. 38, 50389 Wesseling. Tel. 02236/39470, Fax 02236/394720
E-Mail feb@wesseling.de
9
Jugendliche in der Pubertät – Eltern in Not?
TUIV 08/1998
Die Familien- und Erziehungsberatung für Wesseling und Brühl bietet eine neue ElternGruppe an
Wenn Eltern von pubertierenden Jugendlichen denken: „So kann es nicht weitergehen“,
dann verzweifeln sie oft am veränderten Verhalten ihrer Kinder. Die Eltern erleben hier oft,
dass ihr erzieherischer Einfluss immer mehr abnimmt – ihre Kinder lassen sich immer weniger sagen. Stattdessen wollen sie über sich selbst bestimmen, was je nachdem in manchen
Fragen bei Eltern zu Reaktionen von Erleichterung und Freude bis zu einem mulmigen Gefühl führt. Schlagworte wie „... solange Du Deine Füße unter meinen Tisch...“ und „... das
geht Dich nichts an...“ prägen Auseinandersetzungen, die einerseits notwendig sind, andererseits das familiäre Zusammenleben stark belasten können.
Die Pubertät muss nicht von solchen Konflikten oder gar Krisen gekennzeichnet sein, aber
sie ist immer eine Zeit neuer Herausforderungen, sowohl für die Jugendlichen als auch für
die Eltern. Gerade in der heutigen Zeit ist der Prozess des Erwachsenwerdens durch eine
Vielzahl von Fragen und Unsicherheiten geprägt, er verläuft oft nicht glatt und gradlinig.
Wo finden Eltern nun ihren Weg zwischen Grenzen setzen, loslassen, Halt geben und fair
bleiben? Wie können sie zu einer Haltung finden, die geprägt ist von Gelassenheit und Vertrauen in die Jugendlichen sowie konstruktiver Bewältigung der Konflikte? Um diese Fragen
geht es in dem für Eltern pubertierender Jugendlicher angebotenen Elternkurs. Die Familienund Erziehungsberatungsstelle von Wesseling und Brühl bietet eine spezielle Trainingsreihe
für Eltern an, die sich über das Thema Pubertät informieren und sich mit anderen betroffenen
Eltern austauschen möchten. Dabei erarbeiten die Eltern mit Unterstützung des DiplomPsychologen Gunther Krampe Lösungen für ihre Fragen. Der Elternkurs richtet sich an allein
oder gemeinsam erziehende Eltern von Kindern und Jugendlichen zwischen 12 und 16 Jahren.
Die Elterngruppe beginnt am Mittwoch, 3. Mai 2006, in der Beratungsstelle in 50389 Wesseling, Kölner Str. 40. Die Termine finden an fünf aufeinander folgenden Abenden von 20.00 –
21.30 Uhr statt. Die Teilnahme ist kostenfrei. Interessierte Eltern sind herzlich eingeladen
und melden sich bitte an unter 02236/39470 oder persönlich von 9.00 - 12.30 Uhr, da die
Teilnehmeranzahl begrenzt ist.
TUIV 08/1998
Zahlenspiegel 2005
1. Fallzahlen (in Klammern Vorjahr)
Gesamtzahl der Beratungsfälle
Neuaufnahmen
Vorjahrsübernahmen
Im Berichtsjahr abgeschlossen
496 (470)
422 (393)
74 ( 41)
352 (332)
2. Fachkontakte (bei den abgeschlossenen Fällen)
Kontakte
1
Fachkontakt
2 – 5 Fachkontakte
6 – 15 Fachkontakte
16 – 30 Fachkontakte
Fälle
28 (45)
133 (149)
113 (125)
24 (3)
3. Brühler Sprechstunde
Sprechstunden
Beratungsfälle
80 (88)
67 (76)
4.
Anmeldungen von Familien mit Wohnsitz in Brühl und
Wesseling
250
200
150
Brühl
100
Wesseling
50
0
2002
2003
2004
2005
Brühl
113
149
141
177
Wesseling
70
121
179
193
11
TUIV 08/1998
4.1 Wohnorte (nur Neuaufnahmen)
Orte
Wesseling
Brühl
Alfter
Bornheim
Erftstadt
Hürth
Köln
Zülpich
Weilerswist
Bergheim
Fälle
193 (179)
177 (141)
0 (1)
19 (17)
8 (2)
4 (1)
6 (10)
1 (0)
0 (3)
2 (0)
5. Wartezeit von der Anmeldung bis zum 1. Fachkontakt (bei Neuaufnahmen)
Fälle
276
107
35
4
Bis zu 14 Tagen
Bis zu einem Monat
Bis zu zwei Monaten
länger
5.1 Wartezeit zwischen Anmeldung und kontinuierlichen Weiterbetreuung
Fälle
Keine Weiterbetreuung/Einmalkontakte
87
Bis zu 14 Tagen
224
Bis zu einem Monat
87
Bis zu zwei Monaten
24
6. Dauer der Beratung (alle folgenden Tabellen bei abgeschlossenen Fällen)
Dauer
Fälle
Unter 3 Monate
185
3 bis 6 Monate
97
6 bis 9 Monate
37
9 bis 12 Monate
20
12 bis 18 Monate
10
18 bis 24 Monate
2
24 bis 30 Monate
1
7. Staatsangehörigkeit
Deutsch
Nicht deutsch
männlich
154
29
weiblich
151
18
12
8. Beratungsschwerpunkte gemäß SGB VIII, Kinder- und Jugendhilfegesetz KJHG
KJHG
Fälle
§ 16 Förderung der Erziehung in der
5
TUIV 08/1998
Familie
§ 17 Beratung in Fragen der Partnerschaft, Trennung u. Scheidung
80
§ 28 Erziehungsberatung
§ 41 Hilfe für junge Volljährige, Nachbetreuung
§ 35 a Eingliederungshilfe für seelisch
behinderte Kinder und Jugendliche
264
3
6
9. Alter der angemeldeten Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen
Alter
männlich
weiblich
Unter 3 Jahre
10
14
3 bis unter 6 Jahre
33
31
6 bis unter 9 Jahre
52
39
9 bis unter 12 Jahre
38
39
12 bis unter 15 Jahre
23
20
15 bis unter 18 Jahre
24
22
18 bis unter 21 Jahre
2
4
21 bis unter 24 Jahre
1
0
24 bis unter 27 Jahre
0
0
Summe
183
169
10. Bildungs- und Berufssituation
wachsenen
Situation
Keine institutionelle Betreuung
Tageseinrichtung für Kinder
Grundschule
Hauptschule
Sonderschule
Gymnasium
Realschule
Gesamtschule
der angemeldeten Kinder, Jugendlichen u. jungen ErFälle
22
84
117
31
14
41
20
16
Situation
Fachhochschule/Hochschule
Fachoberschule/Fachschule
Berufsvorbereitung/-förderung
Berufsausbildung
Wehr-/Zivildienst
Berufstätig
Arbeitslos
Sonstiges/Unbekannt
11. Tätigkeit der Eltern
Vater
Vollzeit erwerbstätig
Teilzeit erwerbstätig
Zeitweise erwerbstätig
Arbeitslos
In Ausbildung/Umschulung
Rentner/-in
Hausmann/-frau
Sonstiges/unbekannt
Mutter
266
7
0
30
6
10
6
31
13
TUIV 08/1998
36
131
32
17
7
2
114
13
Fälle
0
0
2
2
0
0
0
3
12. Beruflicher Status der Eltern
Vater
Ohne Beruf
Arbeiter/-in un-/angelernt, einfache/r Angestellte/r
Mittlere/r Angestellte/r, Beamte/r,
Facharbeiter/in
Gehobene/r Beamte/r, entspr.
Angestellte/r
Höhere/r Beamte/r, leitende/r
Angestellte/r
Selbständige/r
unbekannt
Mutter
20
41
30
62
152
175
50
36
22
4
37
30
15
30
13. Herkunft der Eltern
Deutschland
Türkei
Ehem. Sowjetunion
Sonst. europäische Staaten
Afrika
Amerika
Asien
Australien
Sonstige/unbekannt
Vater
286
25
1
14
5
3
2
0
16
Mutter
277
22
1
19
1
2
5
0
25
14. Fallbezogene Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
Institution
Fälle
Institution
le
Ärzte/-innen, Kliniken
13
Schulpsychologische Dienste
Schulen
26
Kindertageseinrichtungen
Andere Beratungsstellen
9
Jugendämter
Sonstige
34
Psychotherapeuten
15. Beendigung der Beratung
Beratung wurde einvernehmlich beendet
Der letzte Beratungskontakt lag mehr als 6 Monate zurück
Weiterleitung
Fälle
286
50
16
16. Internetberatung
Hans-Reinhards stress-talk:
E-Mail-Beratung in 82 Fällen, davon 32 männliche, 50 weibliche Ratsuchende
14
TUIV 08/1998
Fäl11
29
62
4
17. Aufgaben und Angebote im Rahmen der Jugendhilfe außerhalb der Einzelfallarbeit
(jeweils
•
Anzahl
der
Termine
unabhängig
von
18. Anteile an der Arbeit
Von der Tätigkeit der Beratungsstelle entfallen auf
•
•
Fallbezogene Arbeit:
90 Prozent
Fallübergreifende/fallunabhängige Arbeit: 10 Prozent
TUIV 08/1998
und
Teilnehmerzahl):
Vorbeugende Maßnahmen (Themenzentrierte Angebote, Elternkurse, Zielgruppenangebo15
Offene Sprechstunden in anderen Einrichtungen:
80
Gremienarbeit (Arbeitsgemeinschaften, Vernetzungsarbeit):
14
te):
•
•
Dauer