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Kommune
Wesseling
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Erstellt
24.06.10, 10:02
Aktualisiert
24.06.10, 10:02
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Anlage zur Vorlage 142/2006
Sozialpädagogisches Institut NRW
- Zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Fachhochschule Köln An den Dominikanern 2
50668 Köln
Leiter: Dr. Jürgen Rolle
Sozialpädagogisches Institut NRW
Das Sozialpädagogische Institut NRW – Landesinstitut für Kinder, Jugend und Familie mit
Sitz in Köln - wurde zum 01.11.2002 als 'Zentrale wissenschaftliche Einrichtung' in die
Fachhochschule Köln eingegliedert.
Dem Institut obliegt die Durchführung von Entwicklungs- und Beratungsaufgaben für die
Tätigkeit in den Bereichen:
•
•
•
Kleinkind- und außerschulische Erziehung
Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit
Familie und Kinder (insbesondere Familienberatung, Familienbildung) und für die
Fortbildung der dort tätigen Fachkräfte.
Modellprojekt des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und
Jugend (BMFSFJ): „Orientierung der Kinderbetreuung an der Nachfrage“
Ausgangslage
Aufgrund der gesellschaftlichen und familiären Veränderungen stellt sich der Bedarf an
außerfamiliären und außerschulischen Angeboten für Kinder differenzierter dar.
Zusätzlich fehlt in den westlichen Bundesländern ein bedarfsgerechtes Angebot für Kinder
im Alter von sechs- bis zehn Jahren und Kindern unter drei Jahren. Da das bestehende
Angebot die Nachfrage nicht befriedigen kann, äußern Eltern zunehmend ihr Unbehagen.
Die Kommunen sind jedoch nicht immer in der Lage, den Bedürfnissen der Eltern zu
entsprechen. Hier setzte die Initiative des Bundes für das Modellvorhaben an.
Ziele
Mit dem Modellprojekt wollte das Bundesministerium (BMFSFJ) einen Beitrag zur
Weiterentwicklung und zum Ausbau des Netzes zur Kinderbetreuung leisten und damit
Eltern, insbesondere Frauen, in die Lage versetzen, Familie und Erwerbstätigkeit besser
miteinander vereinbaren zu können. Erprobt werden sollte eine Anlaufstelle für Eltern
(Angebotsbörse/Kinderbetreuungsbörse) mit folgenden Schwerpunkten:
1. Ermittlung des Bedarfs
Die Bedarfsermittlung gehört nach § 80 KJHG zu den Aufgaben der Jugendhilfe. Häufig
orientiert sich diese Bedarfsermittlung lediglich an der Entwicklung der Geburtenzahlen.
Darüber hinaus wäre es erforderlich, die differenzierten Bedarfe bei den Eltern zu
erheben, um an der Nachfrage orientiert, Betreuungsangebote bereitzustellen. Die
Anlaufstelle sollte sich hier der Bedarfsplanung des Jugendamtes bedienen und sie durch
ergänzende Umfragen präzisieren.
2. Aufbereitung des Angebots und Information über das Angebot
Die Anlaufstelle sollte das vorhandene Angebot an institutioneller Betreuung sowohl in
öffentlicher als auch in freier Trägerschaft sowie an Tagespflege, sonstigen
Jugendhilfeeinrichtungen und von Verbänden, von Familienfreizeitstätten, von Betrieben,
von Schulen und soweit möglich von Privatpersonen sammeln und für Eltern effektiv
aufbereiten.
3. Optimierung des Angebotes durch Orientierung an der Nachfrage
Die vorhandenen Angebote einer Kommune müssen flexibilisierbar sein, damit das
Angebot an Betreuungsverhältnissen soweit wie möglich dem Bedarf angepasst werden
kann. Eine solche Anlaufstelle sollte unter unterschiedlichen Standort- und
Rahmenbedingungen erprobt werden.
Das Sozialpädagogische Institut NRW wurde mit der wissenschaftlichen Begleitung des
Modellprogramms beauftragt. Aufgabe des SPI war es:
● den Erfahrungsprozess fachlich und koordinierend zu begleiten,
● zu dokumentieren,
● die Ergebnisse als Arbeitshilfe für andere Kommunen zur Verfügung zu stellen.
4. Einbindung der Kinderbetreuungsbörsen in das „Aktionsprogramm Kindertagespflege“
des BMFSFJ
In der Verlängerungs- und Ausweitungsphase des Modellprojektes haben die
Kinderbetreuungsbörsen den Bereich Kindertagespflege stärker bearbeitet. Eine
Kooperation der Kinderbetreuungsbörsen mit der Tagespflege sowie die Einrichtung von
„Online-Kindertagespflegebörsen“ erfolgte.
5. Etablierung/Stärkung der Zusammenarbeit mit den lokalen „Jobcentern“ der
Arbeitsagentur im Rahmen der Arbeitsmarktreform „Hartz IV“
Differenzierte Bedarfserhebungen in Modellstandorten haben u. a. gezeigt, dass viele
Mütter mit Kindern unter drei Jahren frühzeitiger in das Berufsleben zurückkehren
würden, wenn entsprechende Betreuungsangebote vorhanden wären.
Hier besteht für die Kinderbetreuungsbörse die Chance, passgenaue Betreuungsangebote
mit dem vorhandenen Netzwerk der Anbietenden in der Kinderbetreuung zu konzipieren
und den Müttern zu vermitteln. Wenn es um eine qualifizierte Betreuung ihrer Kinder
geht, insbesondere sehr kleiner Kinder, sind Mütter und Väter oft skeptisch. Sie brauchen
daher Vertrauen in die Fachkompetenz der sozialpädagogischen Fachkräfte der
Kinderbetreuungsbörse, die in der Lage sein müssen, die unterschiedlichen
Betreuungsangebote anschaulich zu beschreiben, und im persönlichen Gespräch an den
jeweiligen Bedürfnissen des Kindes, in seinem jeweiligen Entwicklungsstand zu messen.
Die Verantwortung der Jugendhilfe ist an dieser Schnittstelle besonders gefragt.
Die Laufzeit vom 01.06.2003 bis 31.05.2005 wurde um ein Jahr bis zum 31.05.2006
verlängert.
Beteiligte Kommunen
Im engen Zusammenwirken der Ministerin persönlich mit den Spitzenverbänden ist
folgende Standortentscheidung getroffen worden:
1.
2.
3.
4.
Stadt
Stadt
Stadt
Stadt
Ennepetal in Kooperation mit der AWO, Unterbezirk Ennepe-Ruhr
Bünde
Hannover
Rendsburg
Zum 01.06.2005 wurden folgende Standorte in einem „Äußeren Kreis“ als Beteiligte in
das Modellprojekt aufgenommen:
1. Stadt Lüdenscheid
2. Kreis Paderborn (9 Kommunen)
Weiterhin wurden zum 01.06.2006 noch als Beteiligte aufgenommen:
1. Institut für die soziale und Kulturelle Arbeit (ISKA) Nürnberg
2. Landkreis Neumarkt
3. Stadt Düsseldorf
Kontakt
Regina Solbach
(Projektleitung)
Tel.: 0221 / 160 52 48
solbach@spi.nrw.de
Dr. Jürgen Rolle
(Wissenschaftliche Leitung/Beratung)
Tel.: 0221 / 160 520
rolle@spi.nrw.de
Informationen zum Modellprojekt finden Sie im Internet unter www.spi.nrw.de