Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
273 kB
Datum
15.04.2010
Erstellt
17.03.10, 04:19
Aktualisiert
17.03.10, 04:19
Stichworte
Inhalt der Datei
Anlage 6
Energie, Wertschöpfung und Klimaschutz
- aus der Eifel für die Eifel
Das geht uns alle an:
Unsere bisherigen Energiesysteme und unser Wohlstand basieren auf dem rasanten
Verbrauch fossiler Ressourcen. Dies ist nicht nachhaltig und belastet zunehmend
unser Weltklima. Die negativen Auswirkungen dieser Energiewirtschaft spüren wir
alle.
Zudem sind diese Versorgungssysteme von einer starken Abhängigkeit von
internationalen Märkten geprägt. Die Geldmengen, die wir für unseren
Energiekonsum aufbringen müssen, steigen stetig an.
Dieses Geld fehlt uns in anderen wichtigen Bereichen:
Kaufkraftverlust durch Einkauf fossiler Energie: Quelle: LZU RLP
Jahr
Geldbetrag für fossile
Energie
Bundesrepublik
Deutschland
pro Einwohner
80.000.000
2000
44.000.000.000 €
550 €
2004
76.000.000.000 €
950 €
2005
91.000.000.000 €
1.138 €
2007
145.000.000.000 €
1.813 €
2007
Geldbetrag für fossile
Energie pro Jahr
Stadt Hillesheim
VG Hillesheim
Gemeinde
Blankenheim
Vulkaneifelkreis
Einwohner
31.12.2007
5.781.875 €
3.190
15.984.438 €
8.819
16.124.822 €
8.894
113.848.563 €
62.813
Die Menschen in der Eifel haben die Probleme im Zusammenhang mit unserem
Energiekonsum erkannt. Viele sagen jedoch: „Was kann ich alleine denn da
machen?“ Und in der Tat fehlt es dem Einzelnen oft an finanziellen Mitteln oder
räumlichen Möglichkeiten alleine aktiv zu werden.
eegon – die Eifel Energiegenossenschaft
bietet in der Gemeinschaft die Möglichkeiten
etwas positiv zu verändern,
aktiv zu werden,
unsere endlichen Ressourcen zu schonen,
die Abhängigkeit von internationalen Märkten zu reduzieren
unser Klima zu schützen und
mit nachhaltigen und effizienten Energiesystemen eine
interessante Rendite zu erwirtschaften.
Beteiligungsangebot und Projektbeschreibung
Mit Unterstützung von kommunalen Vertretern aus der Gemeinde Blankenheim, der
Verbandsgemeinde Hillesheim und dem Landkreis Vulkaneifel wurde am 21.09.2009
in Wiesbaum von 20 Gründungsmitgliedern die
eegon – Eifel Energiegenossenschaft gegründet.
Die erste Generalversammlung der Genossenschaft hat am 21.09.2009 folgende
Personen in den Aufsichtsrat gewählt:
Frau Inga Jonas, Rechtsanwältin aus Kerpen,
Aufsichtsratsvorsitzende
Frau Vera Leclaire, Steuerberaterin aus Hillesheim,
stellv. Aufsichtsratsvorsitzende
Frau Heike Bohn, Bürgermeisterin aus Hillesheim
Herr Rolf Hartmann, Bürgermeister aus Blankenheim
Herr Rolf Heller, Forstbeamter aus Blankenheim-Dollendorf
Am gleichen Tag hat der Aufsichtsrat die Herren
Klaus Haderer, Ingenieur aus Blankenheim
Johannes Pinn, Dipl.-Ing. (FH) aus Wiesbaum
zum Vorstand der Genossenschaft gewählt.
Vorstand und Aufsichtsrat üben ihre Ämter ehrenamtlich aus.
Der Rheinisch Westfälische Genossenschaftsverband (RWGV) hat unseren
Businessplan geprüft und uns mit Schr. v. 30.10.2009 die Zulassungsbescheinigung
zugestellt und uns in den RWGV aufgenommen. Das Prüfungsgutachten des RWGV
kann auf Wunsch beim Vorstand eingesehen werden.
Mit der erteilten Zulassung des RWGV haben wir am 16.11.2009 die Eintragung in
das Genossenschaftsregister beim Amtsgericht Wittlich beantragt.
Am 17.12.2009 wurde die Genossenschaft mit der Nr. 40006 in das
Genossenschaftsregister eingetragen.
Die Genossenschaft will zunächst Photovoltaikanlagen auf Dächern der Region
betreiben.
Das erste Projekt ist eine Anlage auf den sehr gut geeigneten Dachflächen des
Bauhofes der Gemeinde Blankenheim in Freilingen.
Die Prüfung der Eignung der Dachflächen und die Projektierung der Anlage werden
von Sachverständigen durchgeführt. Für die Überlassung der Dachflächen wird mit
der Gemeinde Blankenheim ein Pachtvertrag abgeschlossen der eine jährliche Pacht
vorsieht.
Darüber hinaus wird eegon als, aktiv am Markt tätiges Unternehmen zukünftig auch
in anderen Bereichen der Erzeugung erneuerbarer Energie und dem Betrieb von
KWK-Anlagen tätig werden.
Maßnahmen zur Energieeinsparung und zur Effizienzsteigerung bei der
Energienutzung, sowie die Beratung der Öffentlichkeit, von Bürgern und
Unternehmen in Energiefragen runden das Angebot ab.
Ein Geschäftsanteil kostet 500,00 €. Mit diesem niedrigen Einstiegsangebot können
möglichst viele Bürger aus der Eifel motiviert werden, Mitglied der Genossenschaft
zu werden.
Die Haftung des einzelnen Mitgliedes ist auf die Höhe der Geschäftsanteile
beschränkt.
Technische Beschreibung – Ertragsprognose - Sicherheit
Zum Einsatz kommen nur qualitativ hochwertige Anlagenteile mit europäischer
Herkunft und Herstellergarantie. Bei Solarmodulen bedeutet dies, namhafte
Hersteller garantieren eine Leistung über einen Zeitraum von mindestens 25 Jahren.
In Verbindung mit diesen Leistungsgarantien und den statistisch zu erwartenden
Sonnendaten des Deutschen Wetterdienstes werden Stromertragsgutachten für die
einzelnen Projekte erstellt.
Mit dem Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energie (EEG) ist eine solide Planung
der Erträge für einen Zeitraum von über 20 Jahren möglich.
Vorhandene Risiken, wie der Verlust oder die Beschädigung der Anlagen werden
über entsprechende Versicherungen abgesichert.
Investitions- und Finanzierungsplan
Zur Finanzierung der Projekte dienen zunächst die Einzahlungen der Mitglieder in die
Geschäftsguthaben (Eigenkapital).
Photovoltaikanlagen haben den Vorteil, dass sie in ihrer Größe, je nach
Verfügbarkeit des Eigenkapitals variabel und modular zu erweitern sind.
Bei Projekten im Wärmebereich oder der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) stehen
öffentliche Fördergelder für die Finanzierung zur Verfügung. Das vorhandene
Eigenkapital der Genossenschaft eröffnet oft erst die Möglichkeit diese Fördergelder
zu mobilisieren.
Bei gegebener Wirtschaftlichkeit können auch Darlehen aus den aktuellen KfWUmwelt- und Energiesparprogrammen genutzt werden.
Ertragsvorschau und Renditeerwartung
Die Ertragsprognosen sind mit entsprechenden Sicherheitsabschlägen kalkuliert,
sodass insgesamt eine attraktive Rendite für das eingesetzte Eigenkapital erwartet
wird. Dies ist in Zeiten der Finanzkrise eine interessante Perspektive. Die
Investitionen fließen nicht in hochspekulative, unbekannte Projekte irgendwo auf der
Welt sondern in sinnvolle, überschaubare Projekte hier bei uns in der Eifel.
Vorhandene Liquiditätsüberschüsse können, soweit sie nicht bereits zur Zahlung der
Dividenden dienen, durch Kündigung von Geschäftsanteilen an die Mitglieder
steuerfrei zurückgezahlt werden. Je nach Beschlusslage der Genossenschaft ist
auch die Investition in neue Projekte möglich. Dadurch können auch wieder neue
Mitglieder in die Genossenschaft aufgenommen werden.
Zu allen geplanten Projekten und Investitionen werden
Wirtschaftlichkeitsberechnungen (Prognose der Ertragsentwicklung, Cash-FlowPrognosen und Prognosen der Zahlungen an die Mitglieder) vorgenommen.
Aus den Dividenden erzielen die Mitglieder, die ihre Mitgliedschaft im
Privatvermögen halten, Einkünfte aus Kapitalvermögen im Sinne des § 21 EStG.
Chancen und Risiken
Alle Angaben und Entwicklungsprognosen werden sorgfältig erstellt und beruhen
auf dem aktuellen Stand der Erkenntnisse und der geltenden Gesetze.
Eine Haftung für die tatsächlichen Entwicklungen und eine Garantie für die
Ertragsprognosen können nicht übernommen werden.
Beim Eintritt in die Genossenschaft handelt es sich um eine unternehmerische
Beteiligung. Eine ungünstige Entwicklung kann bis zum Totalverlust der
Geschäftsguthaben führen. Solche ungünstigen Entwicklungen können trotz der
sorgfältigen Ermittlung von Ertragsprognosen eintreten, wenn
die Sonneneinstrahlung deutlich hinter den erwarteten Werten zurück bleibt.
versteckte Qualitätsmängel der Anlagenteile oder der Installation zu erheblichen
Ausfallzeiten oder zu erheblichen Produktionseinschränkungen führen.
unvorhersehbare Betriebskosten, Reparaturkosten und Versicherungen deutlich
über dem Planansatz liegen.
die tatsächliche Nutzungsdauer der Anlagen oder einzelner Anlagenteile deutlich
geringer sind, als nach den üblichen Annahmen vorhersehbar.
nicht versicherte bzw. nicht versicherbare Schäden an Anlagen eintreten.
gesetzliche Rahmenbedingungen geändert werden und diese Änderungen sich
negativ auf die Rentabilität auswirken.
Stärken einer eingetragenen Genossenschaft (eG)
Die eingetragene Genossenschaft (eG) bietet zur Erreichung wirtschaftlicher Ziele
überzeugende Vorteile. Die eG setzt auf Kooperation, regionale Kompetenz und
Flexibilität.
Die Genossenschaft steht für Gemeinschaft, demokratische Struktur, Sicherheit und
Stabilität und für den wirtschaftlichen Erfolg ihrer Mitglieder.
Sie ist eine Rechts- und Unternehmensform, die das gemeinsame wirtschaftliche
Handeln fördert:
Die eG ist allein und ausschließlich der Förderung der Interessen ihrer Mitglieder
verpflichtet. Mitglieder einer eG sind die Nutznießer der Leistungen des
genossenschaftlichen Unternehmens.
Die eG ist eine demokratische Gesellschaftsform. Jedes Mitglied hat eine Stimme
– unabhängig von der Höhe der Kapitalbeteiligung. Dies schützt vor der
Dominanz Einzelner und sichert die Unabhängigkeit von externen Interessen.
Die eG ist eine juristische Person, die mit Eintragung in das
Genossenschaftsregister eine eigene Rechtspersönlichkeit erlangt.
Die eG hat grundsätzlich drei Organe: Vorstand, Aufsichtsrat und
Mitgliederversammlung (Generalversammlung). Mitglieder des Vorstandes und
des Aufsichtsrates müssen selbst Mitglieder in der eG sein.
Die eG ist eine flexible und dadurch stabile Rechtsform. Ein- und Austritte von
Mitgliedern sind problemlos ohne notarielle Mitwirkung oder
Unternehmensbewertung möglich.
Mitglieder einer eG können natürliche oder juristische Personen werden.
Mitglieder einer eG haften nur mit ihrer Kapitalbeteiligung, wenn in der Satzung
eine Nachschusspflicht ausgeschlossen wird.
Mitglieder einer eG haben beim Ausscheiden einen Anspruch auf Auszahlung des
Auseinandersetzungsguthabens gegen die eG. Es ist keine Übernahme der
Geschäftsanteile durch Dritte erforderlich und es besteht keine persönliche
Nachhaftung.
Die eG ist den Kapitalgesellschaften steuerlich grundsätzlich gleichgestellt. Sie
bietet darüber hinaus aber auch die Möglichkeit der genossenschaftlichen
Rückvergütung.
Die eG ist Mitglied in einem genossenschaftlichen Prüfverband, der im Interesse
der Mitglieder regelmäßig die wirtschaftlichen Verhältnisse und die
ordnungsgemäße Geschäftsführung sowie der größeren Genossenschaften den
Jahresabschluss prüft. Die eG ist aufgrund der internen Kontrolle durch ihre
Mitglieder und die unabhängige Prüfung durch den Genossenschaftsverband die
mit weitem Abstand insolvenzsicherste Rechtsform in Deutschland.
Wie geht es weiter?
eegon wird in den nächsten Wochen und Monaten möglichst viele Bürger aus der
Eifel für eine Mitgliedschaft werben und dadurch Eigenkapital einsammeln.
Dazu werden öffentliche Informationsveranstaltungen durchgeführt, die
über eegon und das Geschäftsmodell der Eifel Energiegenossenschaft
die Projekte
den Themenkomplex Klimaschutz, Energie, erneuerbare Energie
Chancen und Risiken der Beteiligung an eegon
informieren.
Der erforderliche Eigenkapitalanteil für die erste Anlage ist inzwischen vorhanden.
Derzeit sind wir dabei, verschiedene Angebote von Anbietern aus der Region
erstellen zu lassen. Der Bau und die Inbetriebnahme der ersten Photovoltaikanlage
sind im Frühjahr 2010 vorgesehen.
Weitere Informationen unter: www.eegon.de oder Sie wenden sich direkt an eegon
unter: info@eegon.de und telefonisch unter 06593/9123 und 02449/206969.
Wiesbaum im Januar 2010
Johannes Pinn