Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
271 kB
Datum
15.04.2010
Erstellt
17.03.10, 04:19
Aktualisiert
17.03.10, 04:19
Stichworte
Inhalt der Datei
Kreis Euskirchen
Der Landrat
V 52/2010
10.02.2010
Datum:
X Öffentliche Sitzung
Nichtöffentliche Sitzung
Beratungsfolge:
Ausschuss für Bildung, Sport und Kultur
03.03.2010
Ausschuss für Planung, Umwelt und Verkehr
18.03.2010
Ausschuss für Bildung, Sport und Kultur
22.03.2010
Kreisausschuss
24.03.2010
Kreistag
15.04.2010
Schulentwicklungsplan des Kreises Euskirchen für die in seiner Trägerschaft stehenden
Schulen
hier: Umbaumaßnahmen und Mittelbereitstellung im Bereich der St.-Nikolaus-Schule
Sachbearbeiter/in: Her Ney
Tel.: 15 531
Abt.: 40
Die Vorlage berührt nicht den Etat des lfd. Haushaltsjahres.
Die Vorlage berührt den Etat auf der Ertrags- und/oder Einzahlungsseite.
Mittel stehen haushaltsrechtlich zur Verfügung.
Produkt:
Zeile:
X Mittel stehen haushaltsrechtlich nicht zur Verfügung.
Mittel werden über-/außerplanmäßig bereitgestellt.
Deckungsvorschlag:
Produkt:
Zeile:
gez.
I.A. Jasper
Kreiskämmerer
Die Mittel werden im Haushalt 2010 bereitgestellt.
X Es entstehen Folgekosten - siehe anliegende Folgekostenberechnung.
Beschlussempfehlung der Verwaltung:
1. Der Kreistag stimmt den erforderlichen Maßnahmen zu:
a) Umbau und Einrichtung der bisher vom Kreismedienzentrum und der Schulberatungsstelle
(Nebenstelle Kall) genutzten Räume für schulische Zwecke der St.-Nikolaus-Schule
Entlastung der Hans-Verbeek-Schule (2 Klassenäume, 2 Gruppenräume, 1 Fachraum)
-2 Optimierung der Raum- und Unterrichtssituation der St.-Nikolaus-Schule (1 zusätzlicher
Fachraum, 1 Gruppenraum, 2. Aufzug, zusätzliche behindertengerechte Toiletten, 1
Förderpflegeraum, 1 Sanitäts-/Arztraum, Vergrößerung des Schulhofs)
2. Anderweitige Unterbringung des Kreismedienzentrums und der Schulberatungsstelle (Nebenstelle
Kall).
3. Die erforderlichen Mittel zur Realisierung der Umbaumaßnahmen werden in den Haushalten 2010
und 2011 wie folgt bereitgestellt.
St.-Nikolaus-Schule
2010
Planungskosten
Umbaukosten
Gesamt
2010
70.000
50.000
50.000
250.000
355.000
250.000
250.000
100.000
100.000
350.000
525.000
70.000
105.000
Schulhof
gesamt
2011
175.000
Kreismedienzentrum
2011
300.000
0
Gesamt
300.000
4. Die erforderlichen Mittel für die Einrichtung der v. g. Räume i. H. von 35.000 € werden in 2011
veranschlagt.
Begründung:
1. Allgemeines
Der Entwurf des Schulentwicklungsplans für den Bereich der kreiseigenen Förderschulen wurde dem
Ausschuss für Bildung, Sport und Kultur in seiner Sitzung am 07.12.2009 vom Gutachter, Hubertus
Schober, Projektgruppe Bildung und Region, vorgestellt. Der Entwurf wurde dem Ausschuss
ausgehändigt.
Der Entwurf des Schulentwicklungsplans für die kreiseigenen Berufskollegs wurde der Verwaltung
Mitte Januar vorgelegt und in einer Sondersitzung des Ausschusses für Bildung, Sport und Kultur am
03.02.2010 vom Gutachter erläutert. Der Entwurf wurde dem Ausschuss ausgehändigt.
Zurzeit läuft das Beteiligungsverfahren gem. § 80 Schulgesetz NRW (SchulG) NRW). Die hierauf
eingehenden Stellungnahmen werden als Anlagen der entsprechenden Vorlage zur
Beschlussfassung des gesamten Schulentwicklungsplans für die kreiseigenen Schulen beigefügt.
Eine Beschlussfassung des gesamten Schulentwicklungsplans für die kreiseigenen Schulen nach
Vorberatung im Ausschuss für Bildung, Sport, und Kultur sowie im Kreisausschuss ist im Kreistag am
23.06.2010 vorgesehen.
Hinsichtlich der nach dem Teilplan "Förderschulen" notwendigen Umbau- und
Einrichtungsmaßnahmen ist über die Mittelbereitstellung im Haushalt 2010 und 2011 im Rahmen der
Haushaltsberatungen im Kreistag am 15.04.2010 zu beschließen.
Hierzu trifft der Entwurf des Schulentwicklungsplans die nachfolgenden Aussagen.
2. Schulentwicklungsplan - Teilbereich Förderschulen
2.1. UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat im Dezember 2006 die UN-Konvention über die
Rechte von Menschen mit Behinderungen verabschiedet. Im Frühjahr 2009 wurde die UNKonvention durch die Bundesrepublik Deutschland endgültig ratifiziert.
-3Vor dem Hintergrund der UN-Konvention erhalten Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen bzw.
deren Sorgeberechtigte ein Wahlrecht, ob die sonderpädagogische Förderung im Gemeinsamen
Unterricht einer Regelschule oder an einer Förderschule erfolgen soll. Dieses Wahlrecht erschwert
seriöse Kalkulationen und Prognosen im Förderschulbereich für Schulaufsicht, Schulträger und die
Schulentwicklungsplanung.
2.2 Bedeutungen der UN-Konvention für die kreiseigenen Förderschulen mit dem
Förderschwerpunkt "Geistige Entwicklung"
Prognosen im Bereich der Förderpädagogik werden sowohl im Hinblick auf die zukünftige
Entwicklung der Schülerzahlen als auch im Hinblick auf den Fortbestand der Einrichtungen - gerade
vor dem Hintergrund der mit der UN-Konvention einher gehenden verstärkten Inklusionsbemühungen
- zunehmend problematischer.
Die gegenwärtige Situation ist noch völlig offen. Es ist jedoch zu vermuten, dass der Anteil der
förderbedürftigen Kinder, für die die Eltern, Schulen und Schulaufsicht eine Teilnahme am
Regelschulunterricht (Gemeinsamen Unterricht) wünschen bzw. gutheißen, zukünftig stetig ansteigen
wird. In der Folge werden die Schülerzahlen an den kommunalen Förderverbundschulen langfristig
stark zurückgehen.
Für die speziell ausgerichteten Förderschulen in Kreisträgerschaft mit den eher schwereren
Behinderungen ihrer Schüler wird die beschriebene Entwicklung im Bereich der Förderpädagogik
voraussichtlich ohne größere Auswirkungen bleiben. Insofern dürften hier die Entwicklungsverläufe
der Schülerzahlprognosen wie auch die davon abzuleitenden Standort- und
Raumbedarfsberechnungen absehbar Bestand haben.
2.3 Auswirkungen des demografischen Wandels
Der demografische Wandel wirkt sich bereits in eklatanter Weise auf die Situation in den Schulen
aus. Die Prognose für den Kreis Euskirchen für die Jahre 2008 bis 2018 (2008 = 100%) geht von
folgendem Rückgang der Schülerzahlen aus:
Rückgang der
6-10jährigen von 1.964 auf 1.481
10-16jährigen von 2.267 auf 1.529
16-19jährigen von 2.476 auf 1.752
= - 25 %
= - 33 %
= - 29 %.
Die Schülerzahlen der Förderschulen stiegen von 493 in 1997 auf 857 in 2005; bis zum Jahre 2008
fielen sie auf 822. Für die kommenden 10 Jahre wird von folgenden Werten ausgegangen:
Für 2014 (also in 4 Jahren): Absinken auf 661 Schüler
Für 2020 (also in 10 Jahren): Absinken auf 561 Schüler.
Entwicklung der Schülerzahlen in den Förderschulen
900
800
700
600
500
400
300
200
100
19
20
17
20
15
20
13
20
11
20
09
20
07
20
05
20
03
20
01
20
99
19
19
97
0
-4-
2.3 Raumsituation an der Hans-Verbeek-Schule
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Schülerzahl der Hans-Verbeek-Schule seit
2003/04 mit dem entsprechenden Raumbedarf und dem vorhandenen Raumbestand: Anstieg der
Schülerzahl bis auf 148 in 2009/2010; die Raumbilanz ist mit -10 äußerst unbefriedigend.
In den Folgejahren bleibt die Raumbilanz bei kaum sinkenden Schülerzahlen (136 in 2014) stark
negativ (-8). Es besteht erheblicher Handlungsbedarf
Die Raumsituation für die Hans-Verbeek-Schule stellt sich aktuell wie folgt dar:
a) kurzfristig (bei stagnierender Schülerzahl mit etwa 145 Schüler/-innen) für die Schuljahre
09/10 - 11/12:
Raumbestand
Raumbedarf
+/-
Klassenräume
11*
15
-4
Gruppenräume
8
15
-7
Fachräume
11*
10
+1
Gesamt
30
40
- 10
* Ein Werkraum wurde zum Klassenraum umfunktioniert.
b)
mittelfristig (bei leicht rückgängiger Schülerzahl mit etwa 138 Schüler/-innen) für die
Schuljahre 2012/13 ff:
Klassenräume
Gruppenräume
Fachräume
Gesamt
Raumbestand
11*
8
11*
30
Raumbedarf
14
14
10
38
+/-3
-6
+1
-8
* Ein Werkraum wurde zum Klassenraum umfunktioniert.
2.4 Raumsituation an der St.-Nikolaus-Schule
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Schülerzahl der St.-Nikolaus-Schule seit 2003/04
mit dem entsprechenden Raumbedarf und dem vorhandenen Raumbestand: Anstieg der Schülerzahl
bis auf 85 in 2009/2010; die Raumbilanz ist mit -3 unbefriedigend.
-5In den Folgejahren verbessert sich die Raumbilanz bei leicht sinkenden Schülerzahlen (79 in 2014)
auf -1.
Die Raumsituation für die St.-Nikolaus-Schule mit 85 Schüler/-innen wird im Gutachten
folgendermaßen dargestellt:
* Der
Raumbestand
Raumbedarf
+/-
Klassenräume
8
8
0
Gruppenräume
8*
8
0
Fachräume
9*
10
-1
Gesamt
25
26
-1
Computerraum wurde zu einem Gruppenraum umfunktioniert.
2.5 Vorschlag des Gutachters für den Bereich der Förderschulen
Der Gutachter schlägt vor, den Standort Euskirchen zu entlasten und die St.-Nikolaus-Schule um die
bisher vom Medienzentrum und von der Nebenstelle der Schulberatungsstelle genutzten Räume zu
erweitern. Durch diese Maßnahme entstünden im Gebäude der St.-Nikolaus-Schule zwei
Klassenräume, zwei Gruppenräume und ein Fachraum zusätzlich. Hierdurch kann die Hans-VerbeekSchule um ca. 20 Schüler/-innen (2 Klassen) entlastet werden.
Auswirkung auf die Hans-Verbeek-Schule:
Die negative Raumbilanz der Hans-Verbeek-Schule von derzeit -10 Räumen würde in den beiden
nächsten Schuljahren auf -6 und bereits im darauf folgenden Schuljahr auf -4 Räumen reduziert.
-6-
Eine sofortige Umschulung von Schüler/innen der Hans-Verbeek-Schule an die St.-Nikolaus-Schule
ist jedoch aufgrund des Förderbedarfs im Bereich Geistige Entwicklung der Schüler/innen nicht
möglich. Die Entlastung der Hans-Verbeek-Schule vollzieht sich vielmehr in den nächsten Jahren,
wenn künftige Neuaufnahmen, z. B. aus dem Raum Mechernich und möglicherweise auch aus
Zülpich, statt bisher in die Hans-Verbeek-Schule in die St.-Nikolaus-Schule eingeschult werden.
Hierzu werden die Schulleitungen der beiden Schulen ein Konzept erarbeiten.Bei dieser
Alternativplanung ergäbe sich für die Hans-Verbeek-Schule mit ca. 120 Schülern folgendes Bild:
Raumbestand
Raumbedarf
+/-
Klassenräume
11
12
-1
Gruppenräume
8
12
-4
Fachräume
11
10
+1
Gesamt
30
34
-4
Auswirkung auf die St.-Nikolaus-Schule:
Durch den Zugewinn der v. g. Räume wäre die Raumbilanz der Nikolaus-Schule trotz der
gestiegenen Schülerzahl dann ausgeglichen:
-7-
Für die St.-Nikolaus-Schule ergäbe sich nach der Erweiterung um die Räume des Medienzentrums
und der Schulberatungsstelle folgende Raumsituation:
Raumbestand
Raumbedarf
+/-
Klassenräume
10
10
0
Gruppenräume
10
10
0
Fachräume
10
10
0
Gesamt
30
30
0
Für die Unterbringung des Kreismedienzentrums und der Nebenstelle der Schulberatungsstelle
werden zurzeit andere Unterbringungsmöglichkeiten geprüft.
2.6 Kosten der potenziellen Maßnahmen
2.6.1 Kosten Umbau Nikolausschule
Die Nutzung der bisherigen Räume des Kreismedienzentrums und der Schulberatungsstelle durch
die St.-Nikolaus-Schule verursacht folgende Baumaßnahmen:
•
•
•
•
Errichtung von 2 Klassenräumen, 2 Gruppenräumen und 1 Fachraum
Errichtung eines zweiten Aufzugs
Errichtung von behindertengerechten Toiletten
Errichtung eines Sanitätsraumes.
Der Einbau eines Aufzugs und behindertengerechter Toiletten im neuen Teil des Schulgebäudes ist
aufgrund der Weitläufigkeit des Schulgebäudes erforderlich.
Aufgrund des Zuschnitts des Gebäudes bietet sich an, der Schule neben den vom Gutachter
vorgeschlagenen zwei Klassenräumen, zwei Gruppenräumen und einem Fachraum weitere Räume
zur Verfügung zu stellen, da diese Räume ohnehin vorhanden sind oder mit nur geringem Aufwand
geschaffen werden können. Es handelt sich hierbei um folgende Räume, die von der Schulleitung
2008 beantragt worden sind:
1 Textilpflegeraum
1 Förderpflegeraum
1 time-out-Raum.
Der Schule steht zurzeit kein Sanitätsraum zur Verfügung (verunfallte oder kranke Kinder werden
auf einer Liege im Flur betreut). Die Einrichtung des Sanitätsraumes ist unabhängig von der übrigen
Diskussion zu sehen.
Der Textilpflegeraum wird im Rahmen der Berufsvorbereitung für Unterrichtszwecke benötigt.
Im Förderpflegeraum erfolgt die Intimflege der schwerstmehrfachbehinderten Schüler/innen.
Der Schule steht kein time-out-Raum zur Verfügung. Der time-out-Raum wird im bisherigen
Logopädie-Raum eingerichtet. Die Logopädin nutzt künftig das Büro des Schulpsychologen.
Neben der Errichtung von Klassen- und Fachräumen ist wegen der räumlichen Enge auch die
Vergrößerung des Schulhofs erforderlich. Der Schulhof kann durch Versetzung des Zaunes
erheblich vergrößert werden.
Durch diese Maßnahmen kann die spezielle Unterrichtssituation der St.-Nikolaus-Schule als
Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung deutlich verbessert werden. Mit der
Schulleitung wurde die bauliche Planung am 18.02.2010 erörtert und Einigkeit erzielt.
-8-
Nach grober Kostenschätzung betragen die Baukosten rd. 825.000 € . Diese Kosten teilen sich wie
folgt auf:
St.-Nikolaus-Schule
Umbaukosten
Planungskosten
Kreismedienzentrum
Gesamtkosten
355.000
250.000
605.000
70.000
50.000
120.000
Schulhof
100.000
Gesamt
525.000
100.000
300.000
825.000
Die Kosten sind wie folgt auf die einzelnen Haushaltsjahre zu veranschlagen:
St.-Nikolaus-Schule
2010
Planungskosten
Umbaukosten
2011
Schulhof
gesamt
Gesamt
2010
70.000
50.000
50.000
250.000
355.000
250.000
250.000
100.000
100.000
350.000
525.000
70.000
105.000
175.000
Kreismedienzentrum
300.000
2011
0
Gesamt
300.000
Nach grober Kostenschätzung betragen die Einrichtungskosten rd. 35.000 €. Diese sind im
Haushalt 2011 zu veranschlagen.
Aufgrund der am 18.02.2010 mit der Schulleitung der St.-Nikolaus-Schule abgestimmten Planung
erfolgt zurzeit die Kostenermittlung.
gez. I. V. Poth
Landrat
Geschäftsbereichsleiter/in:
Abteilungsleiter/in:
Sachbearbeiter/in:
Kreistagsbüro:
___________________
(Unterschrift)
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(Unterschrift)
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(Unterschrift)
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(Unterschrift)