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Beschlussvorlage GB (Anlage zur Beschlussvorlage GB V 63/2010)

Daten

Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
44 kB
Datum
22.03.2010
Erstellt
16.03.10, 04:16
Aktualisiert
16.03.10, 04:16
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Inhalt der Datei

Arbeitsgemeinschaft der Pflegeeltern im Kreis Euskirchen Doris Bormer Vorsitzende Wittscheid 43 53940 Hellenthal Herrn Landrat Günter Rosenke Jülicher Ring 32 53879 Euskirchen Wittscheid, den 14.01.2010 Anregung zur Erhöhung des Pflegegeldsatzes bei Bereitschaftspflege Sehr geehrter Herr Landrat, für die Betreuung von Kindern, die plötzlich in Obhut genommen werden müssen, leisten die Bereitschaftspflegeeltern im Kreis Euskirchen eine wichtige Hilfe, bis die weitere Perspektive der Kinder geklärt wurde (Rückkehr zu den Eltern, Unterbringung in einer Dauerpflegefamilie, Unterbringung in einer Einrichtung). Den derzeit für diese Arbeit gezahlten doppelten Erziehungssatz halten wir für unzureichend, um diese wichtige, anspruchsvolle Arbeit zu fördern. Daher regen wir an, den Bereitschaftspflegefamilien den dreifachen Erziehungssatz zu zahlen. Zur Begründung: • Bereitschaftspflegeeltern entscheiden sich bewusst für die Bereitschaftspflege, damit von vorneherein klar ist, dass sie diese Kinder nicht behalten werden. Das ist eine entscheidende Hilfe für das Jugendamt im Gespräch mit den leiblichen Eltern, denen die Angst genommen werden kann, die Bereitschaftspflegeeltern Seite 1 von 1 Arbeitsgemeinschaft der Pflegeeltern im Kreis Euskirchen wollten ihnen die Kinder entfremden. • Nach der Aufteilung in Pflegefamilien und Bereitschaftspflegefamilien gibt es Familien, die ohne die Förderung als "normale" Pflegefamilie ihren Dienst beginnen und daher von einigen Förderungen ausgenommen sind und privat für Ausgaben aufkommen müssen, die sie aber erst in die Lage versetzen, Pflegekinder aufzunehmen. Dazu gehören Einrichtungsgegenstände wie Bett, Schrank usw., zum Teil auch das Vorhalten und Anschaffen von Bekleidung (die Ausstattung soll grundsätzlich den Dauerpflegefamilien vorbehalten bleiben, kurzfristig sind aber immer wieder Ausgaben nötig, da die Kinder oft nur mit dem kommen, was sie am Körper tragen. Erst wenn sich etwa das Verfahren bei Gericht länger hinzieht, werden bei längerfristigem Verbleib Ausgaben für Bekleidung bewilligt.) • In der ungeklärten Situation bestehen höhere Anforderungen, etwa eine erhöhte Anzahl von Besuchskontakten, die oft auch durch den Kinderschutzbund begleitet werden müssen und somit durch die Fahrten zusätzlich zeitlich belasten. • Besondere Belastungen ergeben sich im Umgang mit den leiblichen Eltern, die zum Teil (und durchaus zu Recht) noch diverse Rechte haben, die aber ein erhöhtes Maß an Rückfragen und Aufwand erfordern. • Besondere Belastungen ergeben sich aber auch im Umgang mit den Pflegekindern. Sie sind aufgrund der Lebensumstände in ihren Familien teilweise psychisch besonders schwierig oder auch ohne die üblichen Umgangsformen. Sie müssen immer wieder Kinderärzten zur gesundheitlichen Diagnose vorgestellt werden. Nicht selten ist eine Wurmkur erforderlich. Im weiteren Fortgang der Inobhutnahme zeigt sich nicht selten, dass sie nur in einer Fachpflegefamilie angemessen untergebracht sind. Um diesen Kindern Belastungen durch einen weiteren Zwischenwechsel zu ersparen, erklären sich die Bereitschaftspflegeeltern im Rahmen ihrer Möglichkeiten gerne bereit, die Kinder weiter zu betreuen, bis die genaue Fachpflegefamilie gefunden ist. Der erhöhte Aufwand sollte aber auch in der Pauschale angemessen honoriert werden. Seite 2 von 2 Arbeitsgemeinschaft der Pflegeeltern im Kreis Euskirchen • Honorierung der Bereitschaftszeiten: Bereitschaftspflegeeltern sind für eine plötzliche Aufnahme der Kinder in Notsituationen rund um die Uhr ansprechbereit und würden ggf. Kinder nach einer telefonischen Anfrage auch mitten in der Nacht aufnehmen, sofern sie nicht belegt sind oder nach Prüfung des Falles wie sonst auch feststellen, dass ihre Familie in diesem Fall nicht infrage kommen kann. • Die Pauschalen liegen entsprechend der Recherche des Kinderschutzbundes Euskirchen mit dem doppelten Erziehungssatz derzeit am unteren Rand in NRW. Durch eine Erhöhung auf den dreifachen Satz würde der Erziehungssatz im Mittelfeld liegen. Uns ist sehr daran gelegen die Qualität und Quantität in diesem Bereich der Pflegefamilienarbeit zu erhalten zum Wohl aller Pflegekinder, die leider abrupt aus ihrem Umfeld gerissen werden müssen. Mit freundlichen Grüßen Doris Bormer Vorsitzende des Arbeitskreises der Pflegeeltern im Kreis Euskirchen Seite 3 von 3