Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
13 kB
Datum
06.05.2009
Erstellt
24.04.09, 04:10
Aktualisiert
24.04.09, 04:10
Stichworte
Inhalt der Datei
Kreis Euskirchen
Der Landrat
X Öffentliche Sitzung
Datum:
Info 235/2009
20.04.2009
Nichtöffentliche Sitzung
Beratungsfolge:
Ausschuss für Planung, Umwelt und Verkehr
06.05.2009
Zentrale Mülldeponie Mechernich, Untertägige Anlagen
hier: Sanierung der Wetterführung
Auf dem Gelände der Zentralen Mülldeponie Mechernich befindet sich mit dem Schacht Virginia die
einzige Zugangsmöglichkeit zum Grubengebäudes des ehemaligen Erztagebaus.
Im Zuge von Kontrollbefahrungen wurde 1996 auf der Rotkaulstrecke der Zufluss von Sickerwasser
aus der Deponie festgestellt.
Hiernach wurden die verlassenen Stollengänge im Bereich Ladestrecke, Haspelstrecke,
Rotkaulstrecke erkundet, beräumt und gesichert sowie eine provisorische Sickerwasserableitung zur
Kläranlage der ZMM eingerichtet.
Der Zugang zu den untertägigen Anlagen wurde über den Schacht Virginia mit Hilfe eines Autokranes
möglich.
Nachdem sich herausstellte, dass ständige Befahrungen der untertägigen Anlagen erforderlich
wurden, entschied sich der Kreis Euskirchen aus sicherheitstechnischen wie auch wirtschaftlichen
Gründen für den Einbau einer ortsfesten Befahreinrichtung.
Daraufhin wurde im Jahr 2000/2001 eine bergmännische Förderhaspel als Befahreinrichtung über
dem ehemaligen Pumpen- und Wetterschacht Virginia errichtet.
Hiermit war die technische Möglichkeit geschaffen, dauerhafte Sicherungsmaßnahmen am
Grubengebäude durchzuführen.
In den nächsten Jahren wurden die verlassenen und zum Teil einsturzgefährdeten Stollenbereiche
vom Abstieg Elisabether Sohle in 80 m Teufe über die Ladestrecke, Haspelstrecke bis zum Ende der
Rotkaulstrecke aufgewältigt, beräumt, gesichert und ausgebaut.
Da der Schacht Virginia der einzige Schacht im Verbund des Stollensystems ist, herrscht untertage
keine natürliche Wetterführung. Um die Versorgung mit Sauerstoff zu gewährleisten wurde übertage,
in unmittelbarer Nähe des Schachtkopfes, ein Doppellüfter mit angeschlossenen flexiblen
Rohrleitungen, sogenannten Bewetterungslutten aus Kunststoff mit einer Einzellänge von 4 – 6 m und
einem Durchmesser von 600 mm installiert, die die Frischluft über eine Strecke von ca. 500 m bis
zum Ende der Rotkaulstrecke bzw. des zu wartenden und zu überprüfenden Bereiches führt.
Die Kunststofflutten sind z.T. seit mehr als 8 Jahren in Betrieb und unterliegen hervorgerufen durch
die Bewegungen des ständigen Luftstroms und dem Kontakt mit Schacht- und Stollenwänden einem
natürlichen Verschleiß. Zusätzlich sind die Lutten ab- bzw. aufgehängt und durch sog.
Luttenverbinder miteinander verbunden. Verbindungselemente sowie Befestigungsösen sind am
Ende Ihrer Lebensdauer angelangt.
Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit der nun erforderlichen Sanierungsmaßnahme:
-2Die vorhandenen Lutten sind entweder soweit wie möglich zu überarbeiten, oder gegen neue
Bewetterungslutten auszutauschen. Zur Minimierung von Strömungsverlusten werden in diesem Zuge
sämtliche Bögen und Durchführungen in Stahl ausgeführt.
Die Schachtlutten sind einer besonderen Belastung ausgesetzt und werden im Rahmen der
Sanierungsmaßnahme vollständig erneuert. Aufgrund ihrer Lage und Befestigung im ca. 80 m tiefen
Schacht ist es nicht möglich defekte, senkrecht hängende Schachtlutten einzeln auszutauschen. Ein
Schaden würde hier zum Totalausfall der Bewetterung führen und die Wartung der
Sickerwasserfassung bis auf weiteres unmöglich machen.
Um einem solchen Schaden vorzubeugen, ist ein vollständiger Austausch der Schachtlutten und die
damit verbundene Erneuerung der Abhängung der Schachtlutten vorgesehen.
Um den Wartungsaufwand untertage so weit wie möglich zu minimieren wurden im Jahr 2003 die bis
dahin durch verschiedene Pumpstationen geleiteten Sickerwässer über eine Freispiegelleitung einem
zentralen Behälterstandort zugeleitet und werden von dort der Sickerwasserreinigungsanlage der
ZMM zugeführt.
Hier ist nach nunmehr 6 jährigem Betrieb eine Reinigung der Freispiegelleitungen sowie ein
Entschlammen der zentralen Sickerwasserbehälter erforderlich. Diese Arbeiten sollen im Rahmen der
Sanierungsarbeiten durchgeführt werden.
Ausbesserungen der Sohlabdichtung in der Rotkaulstrecke schließen die Sanierungsmaßnahme ab.
Die Kosten für die Maßnahme „Sanierung der Wetterführung“ sind mit ca. 70.000 € angeschätzt.
Die Maßnahme wird unter Beteiligung von bergbaulich erfahrenen Fachfirmen beschränkt
ausgeschrieben. Als Ausführungszeitraum ist der Sommer 2009 vorgesehen.
Die Bau- und Bauoberleitung wird durch die Fachabteilung durchgeführt.
gez. I. V. Poth
Landrat
Geschäftsbereichsleiter/in:
Abteilungsleiter/in:
Sachbearbeiter/in:
Kreistagsbüro:
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