Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
24 kB
Datum
09.09.2009
Erstellt
19.08.09, 14:33
Aktualisiert
19.08.09, 14:33
Stichworte
Inhalt der Datei
Kreis Euskirchen
Der Landrat
X Öffentliche Sitzung
Datum:
Info 251/2009
13.08.2009
Nichtöffentliche Sitzung
Beratungsfolge:
Kreisausschuss
26.08.2009
Jugendhilfeausschuss
03.09.2009
Kreistag
09.09.2009
Haushaltsentwicklung 2009 im Bereich Jugend und Familie
Mit dem nachfolgenden Bericht wird über die Budgetentwicklung im Bereich Jugend und Familie
informiert.
Budget 300 510 001 – Verwaltung Jugendhilfe
Produkt 341 01 – Unterhaltsvorschussleistungen
Die Verbesserung resultiert aus leicht sinkenden Fallzahlen.
Verbesserung ca.107.000 €
Budget 300 510 002 - Jugendarbeit
Produkt 362 01 – Kinder- und Jugendarbeit
Verbesserung ca. 124.000 €
Aufgrund von zeitweiser Nichtbesetzung von eingeplanten Stellen in den Einrichtungen der offenen
Kinder- und Jugendarbeit kommt es zu der genannten Verbesserung, die Stellen sind
zwischenzeitlich aber besetzt.
-2-
Budget 300 510 003 – Wirtschaftliche Jugendhilfe
Ambulante Hilfen Minderjähriger am Stichtag (Fallanzahl)
200
180
160
140
120
100
80
60
40
20
0
31.12.2005
31.12.2006
31.12.2007
31.12.2008
30.06.2009
ambulante Eingliederungshilfe
107
116
103
95
105
Hilfen im Einzelfall
16
19
27
38
41
Erziehungsbeistandschaft
38
37
36
37
31
Sozialpädagogische Familienhilfe
82
118
137
160
173
Produkt 363 09 – Ambulante Hilfe zur Erziehung
Verbesserung ca. 194.000 €
Die Maßnahmen der Erziehungsbeistandschaft sind leicht rückläufig (- 55.000 €), die der
Sozialpädagogischen Familienhilfe stärker steigend als eingeplant (+110.000 €).
Maßnahmen der sonstigen Hilfen gem. § 27 Abs. 2 entwickelten sich günstiger als erwartet
(-214.000 €). Diese besonderen Einzelfälle (z.B. aufsuchende Sozialarbeit von gefährdeten
Jugendlichen, die nur begrenzt mitwirkungsbereit sind oder umfangreiche ambulante
Stützungssettings für gefährdete Familiensysteme) sind besonders schwer zu kalkulieren. Während
die Fallzahlen steigen, können die Aufwendungen sinken. Dies ist damit zu erklären, dass gerade in
dieser Hilfeart enorme Abweichungen der Kosten pro Fall vorkommen, da zum einen die Anzahl der
bewilligten Fachleistungsstunden pro Fall stark differieren (2 – 30 Stunden pro Woche) und zum
anderen bewilligte Fachleistungsstunden stark von den abgerufenen Fachleistungsstunden
abweichen können.
Die Kosten der ambulanten Eingliederungshilfe sind gesunken, die Fallzahl stagnieren erstmalig seit
Jahren. Dies ist mit der geänderten Einbeziehung des schulpsychologischen Dienstes sowie einer
Stärkung der Steuerungskompetenz des Jugendamtes im Einzelfall zu erklären.
-3-
Stationäre Hilfen Minderjähriger im Jahr (Belegtage)
- Heimerziehung und Vollzeitpflege 70.000
60.000
50.000
40.000
30.000
20.000
10.000
0
2005
2006
2007
2008
3/08 - 2/09
Heimerziehung
38.540
37.044
30.797
34.877
35.190
Vollzeitpflege
53.378
58.262
62.989
62.944
64.565
Produkt 363 10 – Hilfen zur Erziehung (stat./ teilstat.) Verschlechterung ca. 1.054.000 €
Die Erträge sind rückläufig zu erwarten, insbesondere durch die Erstattungen von anderen
Jugendhilfeträgern aufgrund eines von hier nicht nachvollziehbaren Rückgangs der terminierten
Verfahren vor dem Sozialgericht (um ca. 200.000 €). Vermutlich aus dem gleichen Grund sinkt
allerdings auch der Aufwand bei den Leistungserstattungen an andere Jugendhilfeträger um ca.
110.000 €.
Massiver als zu erwarten war steigt der Aufwand durch die Entwicklung im Bereich der
Inobhutnahmen um voraussichtlich 210.000 €. Die gestiegene öffentliche Aufmerksamkeit im
Kinderschutz sowie die Ausgestaltung der diesbezüglichen Rechtsvorschriften (Garantenstellung, §
8a SGB VIII) macht den Fallanstieg erklärlich. Dies entspricht auch der Tendenz der landesweiten
Entwicklungen.
Die Kostenentwicklung im Bereich der Heimerziehung ist ebenfalls steigend (600.000 €, entspricht ca.
12 Fälle im Jahr). Während die Fallzahlen und Belegtage seit 2002 bis 2007 stark gesunken sind,
wird im Jahre 2009 voraussichtlich das Niveau von 2005 wieder erreicht. Der Anstieg der
Heimerziehung liegt ebenfalls im Landestrend. Auch in diesem Bereich könnten u.a. die Diskussionen
um möglicherweise strafbehaftetes sozialarbeiterisches Handeln bei Nichtgewährung oder
Beendigung von Leistungen für Minderjährige eine Rolle spielen. Die Verschlechterung des
voraussichtlichen Rechnungsergebnisses im Bereich des Betreuten Wohnens verläuft parallel hierzu
(90.000 €).
Erziehung in einer Tagesgruppe verläuft stagnierend, der voraussichtliche Minderaufwand von ca.
75.000 € entspricht einem – voraussichtlich vorübergehenden – Rückgang um ca. 2 Fälle. Auch der
verringerte Aufwand im Bereich der Intensiven sozialpädagogischen Einzelbetreuung entspricht ca. 2
Fällen (90.000 €).
Auch in der Eingliederungshilfe (stationär) ist ein steigender Aufwand von ca. 280.000 € zu erwarten.
Die massiven Störungsbilder, die eine Gewährung von stationärer Eingliederungshilfe notwendig
machen, nehmen zum einen weiter zu und haben zum anderen lange Verweildauern auch in der
Volljährigkeit zur Folge.
Das Verhältnis von Vollzeitpflege zur Heimerziehung ist weiterhin ausgewogen.
-4-
Budget 300 510 004 – Tageseinrichtungen für Kinder
Verbesserung ca. 685.000 €
Produkt 365 01 – Tageseinrichtungen für Kinder
Bezogen auf das Gesamtergebnis wird es voraussichtlich zu einer Verbesserung von ca. 685.000 €
kommen, welche sich im Wesentlichen wie folgt begründet:
¾ höhere Erträge aus Elternbeiträgen von ca. 150.000 € trotz sinkender Kinderzahlen. Zu
beachten ist, dass Elternbeiträge vorläufig auf der Basis des Vorjahres festgesetzt werden (für
das Kindergartenjahr 2008/2009 ist das Einkommen 2007 maßgeblich)
¾ Rückzahlungen der Träger aus der Abrechnung des Kindergartenjahres 2007/2008 nach dem
GTK (154.000 €)
¾ Senkung des Zuschussbedarfs bei den Betriebskosten (Erträge und Aufwand) von ca.
381.000 € durch den Rückgang der Kindpauschalen (von 5.738 auf 5.566)
Bei dieser Hochrechnung konnte aufgrund fehlender landesrechtlicher Regelungen nicht
berücksichtigt werden, ob
¾ es im Laufe des Jahres 2009 noch zu einer Abrechnung des ersten KiBiz-Jahres kommt und
¾ aufgrund des Tarifabschlusses für Erzieherinnen eine nachträgliche Erhöhung der
Kindpauschalen erfolgt.
Überblick:
Budget
300 510 001
300 510 002
300 510 003
300 510 004
Gesamt
Produkt
341 01 (Unterhaltsvorschuss)
362 01 (Kinder- und Jugendarbeit)
363 09 (Ambulante Hilfen)
363 10 (Stationäre Hilfen)
365 01 (Tageseinrichtungen)
Verbesserung (-) / Verschlechterung (+)
- 107.000 €
- 124.000 €
- 194.000 €
+ 1.054.000 €
- 685.000 €
- 56.000 €
Insgesamt entsteht nach derzeitiger Einschätzung im Budget 300 510 eine Verbesserung von ca.
56.000 €. Die Verbesserung wird zur Deckung überplanmäßiger Mehraufwendungen bzw.
Mindererträge in anderen Budgets benötigt.
gez. i.V. Poth
Landrat
Geschäftsbereichsleiter/in:
Abteilungsleiter/in:
Sachbearbeiter/in:
Kreistagsbüro:
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(Unterschrift)
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