Daten
Kommune
Vettweiß
Größe
19 kB
Datum
09.04.2008
Erstellt
20.01.10, 17:32
Aktualisiert
20.01.10, 17:32
Stichworte
Inhalt der Datei
Gemeinde Vettweiß
Der Bürgermeister
Vettweiß, den 16.04.2008
BESCHLUSSKONTROLLE
aus der 19. Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses
der Gemeinde Vettweiß
am Mittwoch, dem 09.04.2008, 18:00 Uhr
in der Bürgerbegegnungsstätte Vettweiß.
6.
Attraktivitätssteigerung der Gemeinde Vettweiß als Wohn- und Lebensraum;
hier: Antrag der CDU-Fraktion vom 12.02.2008
(V-31/2008)
Ausschussmitglied Helmut Kemmerling erläutert für die CDU-Fraktion, dass mit dem
vorgeschlagenen Programm die Gemeinde Vettweiß in punkto Familienfreundlichkeit
interessanter gemacht werden soll und junge Familien angezogen werden sollen. Der
Vorschlag ist ein erster Baustein im Programm der CDU. Er bittet, dieses Vorhaben zu
unterstützen. Die von der Fraktion ausgearbeiteten Richtlinien enthalten wesentliche
Kriterien. Das Papier wurde der KPV zur rechtlichen Bewertung zugeleitet, um Risiken
auszuschließen. Erste erkennbare Debatten wegen der negativen Auswirkungen auf
sonstige freiwillige Leistungen wird es nicht geben. Die bereitzustellenden Mittel werden
die sonstigen freiwilligen Leistungen nicht mindern.
Ausschussmitglied Ruskowski betont, dass das vor der Sitzung vorgelegte Konzept in
der Kürze der Zeit nicht aufgenommen werden konnte. Grundsätzlich muss man sich
aber Gedanken zur Thematik machen. Er betont allerdings, dass eine andere Kommune
sich bereits von dem Thema des Begrüßungsgeldes verabschiedet hat, da keine
positiven Auswirkungen festzustellen waren. Man muss sich die Frage, ob man hiermit
erreicht, was man will. Im Anschluss wäre über die Größenordnungen zu diskutieren. Er
hält andere Angebote für besser. Investitionen in Schulen, Infrastruktur und Kindergärten
bieten mehr Möglichkeiten. Genauso wie der Ausbau des ÖPNV und die Stützung des
Vereinslebens. Er stellt die Frage, wo denn die soziale Komponente des Vorschlages ist
und betont, dass es sinnvoller wäre, das Geld allen zugute kommen zu lassen.
Ausschussmitglied Jürgen Kemmerling beurteilt positiv, dass das Thema angestoßen
wurde. Die BI hat allerdings Probleme mit dem Wie zur Umsetzung. Der Vorschlag
bedeutet klar, dass die Gemeinde Vettweiß zu anderen Kommunen in den Wettbewerb
geht. Er formuliert als Kernfrage, dass man grundsätzlich das Thema angehen muss,
aber noch zu klären ist, was man tun kann, um Familien mit Kindern anzulocken.
Kinderbetreuung ist zum Beispiel ein sehr wichtiges Thema. Deshalb ist man der
Auffassung, dass eine Betreuung von 7:00 bis 19:00 Uhr bedenkenswert ist. Weiterhin
sind Familienzentren wichtig, genauso die Verbesserung der schulischen Angebote. In
diese Richtung muss man propagieren und bessere Pakete schnüren. Die BI ist
jedenfalls gerne bereit, über jeden Vorschlag zu diskutieren.
Ausschussmitglied Hürtgen entgegnet zu den Äußerungen von Herrn Ruskowski, dass
eine soziale Komponente vorhanden ist.
Ausschussmitglied Franzen entgegnet zu den Äußerungen von Jürgen Kemmerling,
dass das Vorhaben ein erster Schritt ist, die Attraktivität zu steigern. Damit soll nicht
Schluss sein, es soll als Einstieg verstanden werden. Er stellt die Frage, für wen
Betreuung und Schulen optimiert werden soll, wenn niemand dort ist, der die Angebote
braucht, weil es an Bevölkerung fehlt.
Ausschussmitglied Ruskowski resümiert, dass der Vorschlag sicherlich als erster Schritt
verstanden werden soll. Hier in Vettweiß sind aber schon längst andere Dinge auf den
Weg gebracht wurden. Woanders sind jedenfalls vergleichbare Aktivitäten gescheitert.
Auch nach seinem Erachten soll man nach anderen Möglichkeiten suchen. Es ist
wichtig, dass jeder von den Maßnahmen profitieren kann.
Bürgermeister Kranz betont, dass in der Verwaltungsvorlage nicht ohne Grund so viele
Fragen gestellt worden sind. Die komplette Thematik muss in die Diskussion, weil es
außer Frage steht, das Thema der Attraktivität weiter zu entwickeln. Er stellt fest, dass
die Kommunen damit in den Wettbewerb gehen, stellt gleichzeitig die Frage, ob die
Maßnahme geeignet ist, eine familiäre Entscheidung „für Kinder“ zu fällen. Seiner
Meinung nach kann nur ein Gesamtangebot, welches einen relativ großen
Personenkreis erreicht, ausschlaggebend sein. Er wirbt für ein Paket, wobei nicht außer
Betrachtung bleiben darf, dass die Mittel begrenzt sind. Die beschränkten Mittel sollen
so eingesetzt werden, dass sich hieraus nachhaltige Entwicklungen vollziehen. Auch die
bereits hier wohnenden Bürgerinnen und Bürger, insbesondere Jugendliche und Kinder
sollen durch ein Maßnahmenpaket zu der Entscheidung finden, hier zu bleiben und
Familien zu gründen. Auf den Einwand von Ausschussmitglied Hürtgen, dass das
Verhalten des Bürgermeisters zu passiv ist, es also Ziel sein muss, über den Erhalt des
Bestehenden hinaus zu gehen, antwortet Bürgermeister Kranz, dass ein Mehr an
Einwohnern nicht unbedingt von außerhalb, sondern von der heranwachsenden eigenen
Jugend kommen wird. Um diese Heranwachsenden aus den eigenen Reihen muss
geworben werden, sie müssen sich in der Gemeinde Vettweiß wohl fühlen.
Ausschussmitglied Erasmi stellt fest, dass viel um Kinderfreundlichkeit diskutiert wird
und dass die Gemeinde Vettweiß bereits heute nicht schlecht ausgebaut ist. Noch Mehr
an Ausbau im genannten Bereich bringt allerdings kein Kind mehr. Ein Programm in
diese Richtung wird die Attraktivität nicht positiv beeinflussen. Der Einstieg über den
CDU-Vorschlag ist jetzt anzugehen, sonst ist zu erwarten, dass der Zug irgendwann
abgefahren ist. Zu dem Vorschlag, Vereinsarbeit zu forcieren, zitiert er die Klage der
Vereine, dass viele jungen Menschen leider desinteressiert sind.
Bürgermeister Kranz merkt hierzu an, dass es nicht nur am Desinteresse von
Jugendlichen liegt. Seiner Meinung nach gibt es viel zu wenig „Kümmerer“, die sich in
die Jugendarbeit einbringen. Dort, wo qualifizierte „Kümmerer“ sind, gibt es auch
Interesse der Jugendlichen.
Ausschussmitglied Hürtgen zählt spontan weitere Schritte auf, darunter kostenlose
Vereinsmitgliedschaften, kostenloser ÖPNV, Subvention von Baugrundstücken sowie
ein Gutscheinbuch der Gemeinde. In diesen noch zu bestimmenden Maßnahmen kann
sich jeder wieder finden.
Abschließend wird die Entscheidung auf Vorschlag der CDU-Fraktion bis zur
Ratssitzung vertragt, um den Fraktionen Gelegenheit zu geben, sich mit der heute
vorgelegten Stellungnahme der CDU-Fraktion zu beschäftigen.
Beschluss der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses vom 09.04.2008
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