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Beschlussvorlage (Anlage zur Vorlage 18/2006)

Daten

Kommune
Wesseling
Größe
38 kB
Erstellt
24.06.10, 10:02
Aktualisiert
24.06.10, 10:02
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Inhalt der Datei

Anlage zur Vorlage 18/2006 Stephanie Vogel Integration in der Stadt Wesseling - wo setzen wir unsere Schwerpunkte? 1. Die Bedeutung kommunaler Integrationspolitik Angesichts des neuen Zuwanderungsgesetzes sowie des demographischen Wandels hat das Thema Integration für die Kommunen an Bedeutung gewonnen. Integration wird als kommunale Aufgabe und zunehmend auch als Chance gesehen. − Eine mehrsprachige Bevölkerung stärkt den Standort im Wettbewerb mit anderen Regionen. − Die kulturelle Vielfalt bietet neue Möglichkeiten und Erfahrungen. − Familienverbünde, nachbarschaftliche Selbsthilfe und Netzwerke von Einwohnern stabilisieren die soziale Struktur einer Kommune. − Das ökonomische Engagement von Migranten (Existenzgründungen, Erwerb von Wohneigentum) stärkt die lokale Wirtschaft. In den Kommunen begegnen sich Einheimische und Zugewanderte unterschiedlicher Nationalität. Hier wird das Gelingen oder Misslingen von Integration unmittelbar erfahrbar. Dabei sind die Problemlagen in den Kommunen vielfältig und hängen von verschiedenen Einflussfaktoren ab, wie z.B.: − Zahl und Stärke von Ethnien / Zuwanderergruppen − Altersstruktur − Konflikte mit der einheimischen Bevölkerung − Grad der Integration am Arbeitsmarkt Das Thema Integration ist für die Kommunen nicht neu. Doch haben die bisherigen Integrationsbemühungen oft nur wenig bewirkt und werden mit Entwicklungen konfrontiert, wie z.B. erhebliche Sprachprobleme bei Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund, fehlende Schulabschlüsse und Berufslosigkeit dieser Jugendlichen, überdurchschnittlich hohe Arbeitslosigkeit, wachsende Segregation in bestimmten Stadtteilen und die Abhängigkeit von sozialstattlichen Leistungen bei Migranten. Dies führte auf kommunaler Ebene dazu, die bisherige Strategie zu überdenken und verstärkt über Fragen der Integration zu diskutieren. Aktuell vorliegende Untersuchungen haben Bilanz gezogen und zeigen Handlungsbedarf auf: − An Angeboten zur Integration herrscht hierzulande kein Mangel. Es gibt eine vielfältige Integrationsszene und damit eine Fülle von Integrationsangeboten von Bund, Land und Kommunen. − Der Erfolg kommunaler Integrationspolitik hängt nicht allein von der Zahl und der Qualität einzelner Angebote ab. − Entscheidend ist viel mehr, eine systematische und übergreifende Herangehensweise und damit ein integrationspolitisches Gesamtkonzept, das die Bedarfe von Aufnahmegesellschaft und Zuwanderern berücksichtigt. − Die Basis dafür ist eine konkrete Analyse der Realität der Migranten vor Ort, um Bedarfe zu erkennen und entsprechende Schwerpunkt für das Handeln abzuleiten. 24.06.2010 2. Handlungsfelder der Kommunen Der weitaus größte Teil der Verantwortung bei der Integration von Migranten fällt nach wie vor in die Zuständigkeit der Kommunen. Die Kommunen sind der Ort, wo Aufenthaltsgenehmigungen beantragt werden, an dem die Nachfragenden wohnen und leben. Wie vielfältig dabei die möglichen Handlungsfelder der Kommunen sind und welchen Wirkungsgrad sie haben, zeigt die folgende Abbildung. Kommunale Handlungsfelder für das Gelingen von Integration Interkulturelles Personalmanagement Sportförderung Schulsozialarbeit Integration von Migranten Offene Jugendarbeit Lebensbedingungen Kulturangebote / Kulturförderung Sprachförderung Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung Berufliche Förderung ‰ Bildungsabschluss ‰ Erwerbstätigkeit ‰ Wohnsituation Soziale Interaktion ‰ Kontakte ‰ Politische Partizipation Werte und Orientierungen ‰ Familiäre Orientierung ‰ Identifikation ‰ Identität Elementarbereich (KiTas) Wohnungsvermittlung Quartiersmanagement Stadtentwicklung/ Stadtplanung In den aufgeführten Handlungsfeldern sind die Kommune selbst, Freie Träger, Migrantenselbstorganisationen und andere Akteure aktiv. Für die Kommunen stellen sich zwei wichtige Fragen: − wie erfolgreich ist die bisherige Integrationspolitik und − wo setzen wir die Ressourcen mit welcher Wirkung ein. 24.06.2010 3. Konkreter Handlungsrahmen für alle Beteiligten schaffen Um ein integrationspolitisches Gesamtkonzept zu entwickeln und ein städtisches Profil zu erarbeiten, wird den Kommunen empfohlen, sich am Ansatz einer strategisch ausgerichteten Integrationspolitik und -arbeit zu orientieren. Im Kern beinhaltet dieser Ansatz folgende Handlungsschritte: Handlungsschritte 1. Phase: Analyse der Ausgangssituation 2. Phase: Verständnisklärung und Zieldefinition 2. Phase: Fachliche Ausgestaltung 3. Phase: Umsetzung ‰ Transparenz über die Ausgangslage schaffen ‰ Aktuelle Entwicklungen und Trends analysieren ‰ Konkrete Handlungsbedarfe eruieren ‰ Gemeinsames Verständnis zwischen Politik, Verwaltungsführung und Akteuren entwickeln und in Leitziele übersetzen ‰ Handlungsfelder benennen, Zielgruppen und Ziele definieren ‰ Ziele konkretisieren und Prüfung der Zielerreichung ermöglichen (Controlling) ‰ Prüfung des vorhandenen Leistungsspektrums vor dem Hintergrund der Ziele u. Erarbeitung einer Strategie ‰ Verantwortlichkeiten für Koordination, strategische Entscheidungsebene und operative Umsetzung definieren und vereinbaren ‰ Gewinnung und Beteiligung der unterschiedlichen Akteure in diesem Bereich u. damit Nutzung des vorhandenen Potenzials ‰ Initiierung der Vernetzung der Akteure ‰ Zielvereinbarungen für die dezentrale Umsetzungsverantwortung abschließen Qualität und Wirksamkeit durch ein politisches Gremium steuern und beobachten lassen Im Ergebnis liegt ein Handlungsprogramm vor, das dem Thema Integration eine langfristige Orientierung gibt und verhindert, dass die Zeit und Ressourcen für langwierige Einzelentscheidungen vergeudet werden. 24.06.2010