Daten
Kommune
Bedburg
Größe
32 kB
Datum
11.09.2012
Erstellt
05.09.12, 18:02
Aktualisiert
05.09.12, 18:02
Stichworte
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Drucksache: WP8168/2012
Fachbereich II - Ordnung, Bildung,
Jugend und Soziales
Sitzungsteil
Az.: 40
öffentlich
Beratungsfolge:
Rat der Stadt Bedburg
Sitzungstermin:
Abstimmungsergebnis:
11.09.2012
Betreff:
Schulentwicklungsplanung
- Grundsatzbeschluss zur Einführung einer Sekundarschule
Beschlussvorschlag:
Der Rat nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis und trifft aufgrund der
einstimmigen Empfehlung des Fachausschusses den Grundsatzbeschluss zur Einführung
der Sekundarschule in Bedburg unter gleichzeitiger Auflösung der Hauptschule und der
Realschule. Der Rat beauftragt die Verwaltung, die erforderlichen Verfahrensschritte
einzuleiten.
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Begründung:
I. Hintergrund und bisheriger Verfahrensstand:
Die Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes für die Jahre 2011-2016 wurde nach
erfolgreicher Ausschreibung mit Datum vom 16.12.2010 an den wirtschaftlichsten Anbieter, die
Projektgruppe Bildung und Region, vergeben. Der Entwurf des SEP wurde fristgerecht im Mai
2011 eingereicht. Kernaussage des Schulentwicklungsplaners ist, dass aufgrund des
demographisch verursachten geringeren Schüleraufkommens und des geänderten Elternwillens
zur Schulwahl Ihrer Kinder, der Fortbestand der Schulform Hauptschule in Bedburg nicht mehr
gewährleistet werden kann. Die Hauptschule in Bedburg wird zukünftig nur noch einzügig und
entspricht damit nicht mehr der Mindestzügigkeit einer Sekundarschule. Auch die Schulform
Realschule entfernt sich in Bedburg zukünftig mit einem auf nur noch zwei Züge begrenzten
Schüleraufkommen immer mehr von einer für Differenzierungsangebote notwendigen
Dreizügigkeit.
Zeitgleich zur Schulentwicklungsplanung, erfolgten Entwicklungen in der Schulpolitik des Landes.
Am 20. Oktober 2011 wurde das 6. Schulrechtsänderungsgesetz beschlossen. Kernelement des
neuen Schulgesetzes ist die Sekundarschule als neue Schulform der Sekundarstufe I. Sie wird
neben den anderen bereits bestehenden Schulformen der Sekundarstufe I und II (Hauptschule,
Realschule, Gymnasium, Gesamtschule) im Schulgesetz verankert. In Verbindung mit der
Änderung des Schulgesetzes haben die Fraktionen von CDU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen
auch eine Änderung der Landesverfassung beschlossen. Mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit
wurde die Hauptschulgarantie der Verfassung aufgegeben.
Aufgrund der vorgenannten neuen Möglichkeiten, wurde die Projektgruppe beauftragt,
entsprechende Handlungsempfehlungen zur Sicherung der Schulangebote in Bedburg zu
erarbeiten. Die Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes wurde am 06.12.2011 im Familien-,
Bildungs-, und Sozialausschuss, durch den Projektgruppenleiter Herrn Schober von der
Projektgruppe Bildung und Region, im nichtöffentlichen Teil vorgestellt. Fraktionsübergreifend
wurde sich daraufhin dafür ausgesprochen, das weitere Verfahren in der Fortschreibung der
Schulentwicklungsplanung der Stadt Bedburg in den Primar- und Sekundarschulbereich zu
gliedern. Vorrangig wurde die Verwaltung beauftragt, zunächst die weitere Vorgehensweise im
Sekundarschulbereich vorzubereiten. Die Entwicklung im Grundschulbereich wurde zeitlich
zurückgestellt.
II. Beschluss Familien-, Bildungs-,
Handlungsalternativen:
und
Sozialausschuss
aufgrund
der
denkbaren
Am 20.03.2012 wurde der bisherige Verfahrensstand und die denkbaren Handlungsalternativen im
Sekundarschulbereich im Familien-, Bildungs-, und Sozialausschuss mit Vor- und Nachteilen,
vorgestellt.
- Beibehaltung der bisherigen Schulformen, Status Quo
- Beibehaltung der bisherigen Schulformen, Einführung in den gebundenen Ganztag
- Schließung der Haupt- und Realschule und Gründung einer Gesamtschule
- Schließung der Haupt- und Realschule und Gründung einer Sekundarschule
Um Wiederholungen zu vermeiden, wird hierzu vollinhaltlich auf die Vorlage vom 20.03.2012
verwiesen. Im Ergebnis dieser Ausschusssitzung sprach sich der Familien-, Bildungs- und
Sozialausschuss einstimmig für die von der Verwaltung vorgeschlagene Einführung der
Sekundarschule aus und stimmte der vorgeschlagenen Zeitschiene, unter der Vorgabe, die
Termine im Rahmen des Prozesses regelmäßig zu überprüfen, zu. Der Familien-, Bildungs- und
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Sozialausschuss beschloss, dass ein kleiner Arbeitskreis die Beratungen im Ausschuss vorbereitet
und beauftragte die Verwaltung, die erforderlichen Verfahrensschritte einzuleiten.
III. bisher erfolgte Verfahrensschritte:
Am 14.05.2012 wurde die mögliche Einführung einer Sekundarschule unter Teilnahme von Herrn
Bürgermeister Koerdt und Herrn Fachbereichsleiter Kramer, in einer Stadtschulleiterbesprechung
diskutiert. Hierbei gaben die Schulleitungen der Grundschulen unisono die Rückmeldung, dass
seitens der Elternschaft die Sekundarschule `gewünscht´ werde; insofern begrüßten die
Grundschulleitungen die politischen Bestrebungen.
In der Sitzung des Familien-, Bildungs-, und Sozialausschusses am 05.06.2012 wurden die
Vertreter der Parteien für die Arbeitsgruppe `kleiner Schulausschuss´ benannt. Das erste Treffen
des kleinen Schulausschusses fand am 05.07.2012 statt. Neben den seitens der Fraktionen
benannten Personen (Herr Schmitz - CDU, Frau Brings - SPD, Herr Steffens - FWG, Frau Mitter FDP) nahmen an diesem Treffen Frau Ehlen (Schulleiterin GHS), Herr Ankel (Schulleiter RS), Herr
Rüttgers (Schulleiter Gymnasium), Herr Beerbaum (Schulleiter AHS Kirdorf als Vertreter für die
Grundschulen), sowie Herr Schober (Projektgruppe Bildung und Region) und seitens der
Verwaltung Frau Keller und Herr Brunken teil.
In der Sitzung des Familien-, Bildungs-, und Sozialausschusses vom 04.09.2012 wurde über den
Inhalt des ersten Treffens des Arbeitskreises berichtet. Das Protokoll der Sitzung der
Arbeitsgruppe war der Ausschusssitzung vom 04.09.2012 beigefügt und ist auch dieser Vorlage
als Anlage beigefügt. Inhaltlich wurden im `kleinen Schulausschuss´ nachfolgende Themenfelder
erarbeitet: Die Erstinformation der Eltern und Bürger mittels einer Pressemitteilung; diese ist der
Vorlage ebenfalls in Anlage beigefügt. Des Weiteren die Festlegung der weiteren Vorgehensweise;
diese wurde hinsichtlich der Zeitschiene geringfügig abgeändert. Es erfolgte zudem eine
Festlegung zur Erstellung des pädagogischen Konzepts.
IV. zeitliche Vorgehensweise - Ratbeschluss:
Aufgrund der rückläufigen Schülerzahlen an Haupt- und Realschule, schlägt die Verwaltung dem
Rat aufgrund der einstimmigen Empfehlung des Fachausschusses vor, die Schullandschaft der
Stadt Bedburg zukunftsorientiert neu auszurichten und in der heutigen Sitzung einen
Grundsatzbeschluss zur Einführung einer Sekundarschule unter Schließung der Haupt-, und
Realschule zum Schuljahr 2014/ 2015 zu fassen. Die Verwaltung weist darauf hin, dass der
Grundsatzbeschluss eine reine Absichtserklärung des Rates darstellt; die Entscheidung, ob
tatsächlich eine Sekundarschule in Bedburg gegründet wird, treffen die Eltern im Rahmen der
Bedürfnisabfrage und der tatsächlichen Anmeldezahlen.
Sollte ein entsprechender Grundsatzbeschluss getroffen werden, sind folgende weitere
Verfahrensschritte geplant: Die drei Leiter der weiterführenden Schulen und Herr Beerbaum als
Vertreter der Grundschulen werden ohne Einbindung der Verwaltung und der Politik, ein
pädagogisches Konzept, unter Moderation von Herrn Schober, erarbeiten. Der erste Termin für die
Erarbeitung des pädagogischen Konzeptes wurde für den 30.10.2012 vereinbart. Die Verwaltung
wird hierzu an die Teilnehmer Einladungen verschicken. Herr Schober teilte mit, dass zur
Konzepterstellung mit ca. 6 - 7 Tagungen zu rechnen ist. Das pädagogische Konzept soll dem
kleinen Schulausschuss im Mai 2013 vorgestellt werden. Parallel hierzu beginnt Herr Schober mit
der Erarbeitung einer auf die Einführung der Sekundarschule anlassbezogenen
Schulentwicklungsplanung, einschließlich Aussagen zu den baulichen Voraussetzungen für die
Sekundarschule. Die anlassbezogene Schulentwicklungsplanung enthält eine mittelfristige
Prognose, ob für mindestens 5 Jahre mindestens 75 Anmeldungen zu erwarten sind. Es ist zudem
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zu überlegen, in welchem Schulgebäude (Haupt- oder Realschule) die Sekundarschule installiert
wird. Dies hat Einfluss auf die Elternentscheidung.
Zwischenzeitlich ist die Interkommunale Abstimmung/ Stellungnahme der Nachbarkommunen
geplant. Im Dezember 2012 ist ein 2. Treffen des kleinen Schulausschusses angedacht; hier soll
ein Zwischenbericht zur Erstellung des pädagogischen Konzeptes und der Raumplanung erfolgen.
Im Mai 2013 soll das Konzept und die Raumplanung im kleinen Schulausschuss unter Teilnahme
aller Grundschulleitungen vorgestellt werden. Anschließend erfolgt die Zustimmung zum pädag.
Konzept und zur Raumplanung im Familien-, Bildungs-, und Sozialausschuss, sowie anschließend
im Rat.
Vor den Sommerferien 2013 ist eine gemeinsame Informationsveranstaltung für die
Schulkonferenzen
der
Realschule
und
Hauptschule
unter
Einbindung
des
Schulentwicklungsplaners, Herrn Schober, geplant; unmittelbar anschließend erfolgt die Einholung
der Schulkonferenzbeschlüsse von Haupt- und Realschule. Nach den Sommerferien 2013
(Schuljahr 2013-2014) erfolgt die allgemeine Information der Eltern der 3. und 4. Klassen der
Grundschulen über die geplante Sekundarschuleinführung zum Schuljahr 2014/ 2015. (Die 4.
Klassen des Schuljahres 2013 - 2014 werden die erste Eingangsklasse der Sekundarschule im
Schuljahr 2014/ 2015 sein). Zeitgleich erfolgt die Erstellung eines Informationsflyers für die
Grundschuleltern. Im Anschluss an die Informationsveranstaltungen erfolgt die verbindlich
vorgesehene Elternbefragung durch die Projektgruppe Schober.
Nach Abschluss aller Verfahrensschritte erfolgt die endgültige Beschlussfassung im Rat zur
Einführung der Sekundarschule in Bedburg mit anschließender Antragstellung zur
Sekundarschuleinführung bei Bezirksregierung Köln bis spätestens 30. November 2013.
Mögliche Auswirkungen im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel:
Aufgrund der rückläufigen Schülerzahlen gilt es, die Bildungslandschaft der Stadt Bedburg im Bereich der Sekundarstufe
zukunftsorientiert und sicher aufzustellen.
Finanzielle Auswirkungen:
Nein
Ja
mit textlicher Erläuterung:
Bei gesamthaushaltsrechtlicher Relevanz im laufenden oder in späteren Haushaltsjahren
Mitzeichnung oder Stellungnahme des Kämmerers*:
----------------------------------Keller
----------------------------------Kramer
----------------------------------Koerdt
Sachbearbeiterin
Fachbereichsleiter
Bürgermeister
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