Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
671 kB
Datum
17.11.2008
Erstellt
06.11.08, 04:18
Aktualisiert
06.11.08, 04:18
Stichworte
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Wertschöpfungspartnerschaft
➔ Bioenergieregion EIFEL
Wir mobilisieren Energie für die Zukunft
Kurzbewerbung Juni 2008
✓
WERTSCHÖPFUNGSPARTNERSCHAFT BIOENERGIEREGION EIFEL
X
Mit dem vorliegenden Konzept bewirbt sich die Region Eifel, bestehend aus den LEADER-Gebieten „Eifelkreis BitburgPrüm“ und „Vulkaneifel“ in Rheinland-Pfalz sowie „Eifel“ in Nordrhein-Westfalen auf den „Bundeswettbewerb zum
Aufbau regionaler Netzwerke im Bereich der Bioenergie“ des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz.
Stellvertretend für alle beteiligten LEADER-Gruppen reicht die Lokale Aktionsgruppe (LAG) „Eifel“ (NRW), angesiedelt
beim Naturpark Nordeifel e.V., die Bewerbung ein. Die Erarbeitung der Bewerbung, an der eine Vielzahl relevanter
Akteure insbesondere aus den drei LEADER-Gruppen beteiligt war, wurde vom nova-Institut begleitet.
Nettersheim im Juni 2008
Lokale Aktionsgruppe „Eifel“ (NRW)
Vorsitzender der LAG: Hubert Breuer
(Bürgermeister der Gemeinde Simmerath)
c/o Naturpark Nordeifel e.V.
im Deutsch-Belgischen Naturpark Hohes Venn – Eifel
LAG-Management: Dipl. Geogr. Alexander Sobotta
Steinfelder Str. 8, 53947 Nettersheim
Tel.: 0 24 86 / 91 11 17, Fax: 0 24 86 / 91 11 16
E-Mail: leader@naturpark-eifel.de
Internet: www.naturpark-eifel.de
Lokale Aktionsgruppe „Vulkaneifel“ (RLP)
Vorsitzender der LAG: Heinz Onnertz
(Landrat des Landkreises Vulkaneifel)
c/o Kreisverwaltung Vulkaneifel
LAG-Management: Alfred Bauer
Mainzer Str. 25, 54550 Daun
Tel.: 0 65 92 / 9 33-2 01, Fax.: 0 65 92 / 9 85-9 00
E-Mail: alfred.bauer@vulkaneifel.de
Internet: www.vulkaneifel.de
Lokale Aktionsgruppe „Eifelkreis Bitburg-Prüm“ (RLP)
Vorsitzender der LAG: Roger Graef
(Landrat des Eifelkreises Bitburg-Prüm)
c/o Kreisverwaltung Eifelkreis Bitburg-Prüm
LAG-Management: Rainer Wirtz
Trierer Str. 1, 54634 Bitburg
Tel.: 0 65 61 / 15 35 10, Fax: 0 65 61 / -15
E-Mail: wirtz.rainer@bitburg-pruem.de
Internet: www.bitburg-pruem.de
nova-Institut GmbH
Dipl.-Ing. agr. Dirk Schubert (Geschäftsführer)
In der Kumme 122, 53175 Bonn
Tel.: 02 28 / 538 84 38, Fax.: 02 28 / 538 84 39
E-Mail: Dirk.Schubert@nova-Institut.de
Internet: www.nova-institut.de
WERTSCHÖPFUNGSPARTNERSCHAFT BIOENERGIEREGION EIFEL
1
1. Antragsteller
Antragsteller für die bundesländerübergreifende Bioenergieregion EIFEL ist die Lokale Aktionsgruppe (LAG) der LEADERRegion „Eifel“ in Nordrhein-Westfalen.
2. Definition der Region und Begründung des regionalen Zuschnitts
Die Eifel ist eine Mittelgebirgslandschaft im Westen Deutschlands. Sie liegt im Städteviereck zwischen Aachen im Norden,
Trier im Süden sowie Köln, Bonn und Koblenz im Osten und grenzt an zwei Nachbarländer: Belgien und Luxemburg. Die
Bioenergieregion EIFEL hat eine Fläche von 4.525 km2 und eine Einwohnerzahl von rund 367.000. Das Gebiet ist weitgehend deckungsgleich mit den drei LEADER-Gebieten „Eifelkreis Bitburg-Prüm“ und „Vulkaneifel“ in Rheinland-Pfalz
sowie „Eifel“ in NRW. Ca. ein Drittel der Fläche liegt in Nordrhein-Westfalen, ca. zwei Drittel der Fläche liegen in Rheinland-Pfalz. Ausschlaggebend für die Abgrenzung ist die naturräumliche Abgrenzung des Mittelgebirges Eifel, die
gemeinsamen Ziele und Potenziale im Bereich Bioenergie sowie die ausgeprägte regionale Identität der hier lebenden
Menschen, wie sie in der bundesländerübergreifenden Tourismusregion EIFEL, der „Zukunftsinitiative EIFEL“ und der
Regionalmarke „EIFEL – Qualität ist unsere Natur“ ihren Ausdruck findet.
Fläche
4.525 km2
Einwohner
366.882
Einwohnerdichte
81 EW/km2
Beteiligte Landkreise
in Nordrhein-Westfalen
Aachen (tlw.)
Düren (tlw.)
Euskirchen (tlw.)
Beteiligte Landkreise
in Rheinland-Pfalz
Eifelkreis Bitburg-Prüm
Vulkaneifel
Bernkastel-Wittlich (tlw.)
Quelle: eigene Darstellung
Naturpark Nordeifel
Abbildung 1: Räumliche Abgrenzung und Strukturdaten der Bioenergieregion EIFEL
2
WERTSCHÖPFUNGSPARTNERSCHAFT BIOENERGIEREGION EIFEL
3. Ausgangssituation vor Projektbeginn
„Armenhaus des Rheinlandes“ und „Sibirien Deutschlands“. Die Eifel stand lange Zeit als Synonym für Rückständigkeit
und Armut. Aber das Bild hat sich gewandelt – auch wenn die Eifel immer noch strukturschwach ist. Die Arbeitslosigkeit
ist aufgrund vieler Auspendler unterdurchschnittlich; im Tourismus wird eine Wertschöpfung von mehr als 400 Mio. €
jährlich erzielt und nicht zuletzt: die „Eifelaner“ sind stolz. Auf ihre Landschaft, die Verbundenheit mit ihrer Region, die
grenzüberschreitende Zusammenarbeit, den ersten Nationalpark „Eifel“ in NRW oder die Regionalmarke „EIFEL – Qualität
ist unsere Natur“.
Bioenergie-Potenzial für Klimaschutz und Wertschöpfung
Als land- und forstwirtschaftlich geprägte Region verfügt die Eifel über hohe Potenziale im Bereich der Bioenergie. In der
Biomassestudie Rheinland-Pfalz wird das kurzfristig verfügbare Potenzial im rheinland-pfälzischen Teil der Eifel auf
1.539.000 MWh geschätzt. Umgerechnet können damit 154 Mio. Liter Heizöl und 433.000 t C02 eingespart werden. Das
jährliche Wertschöpfungspotenzial liegt – ausgehend von einem Heizölpreis von 0,95 € je Liter Heizöl – bei 146 Mio. €.
Das technisch/ökologisch vorhandene Potenzial wird mit 5.757.000 MWh fast auf das Vierfache geschätzt.
Energieholzpotenzial – Kompetenzfeld Holz
Mit 80 % haben dabei holzartige Biomassen (z.B. Stückholz, Holzhackschnitzel, Pellets) den größten Anteil am kurzfristig
verfügbaren Bioenergiepotenzial1. Aufgrund des höheren Waldanteils und der größeren Bedeutung der Forstwirtschaft
im nördlichen Teil der Eifel dürfte das auf den Holzbereich entfallende Bioenergiepotenzial dort eher noch höher liegen.
Hier werden jährlich ca. 370.000 m3 Holz eingeschlagen. Nach Schätzungen stehen neben der stofflichen Nutzung bis
zu 100.000 m3 an Energieholz zur Verfügung. Der Umsatz im gesamten Kompetenzfeld Forst- und Holzwirtschaft liegt
bei ca. 530 Mio. €.
Biogas – Aktuelle Nutzung
In der Bioenergieregion EIFEL sind zur Zeit 43 landwirtschaftliche Biogasanlagen in Betrieb. Mit 37 Anlagen und
einer installierten Leistung von 10.838 kW liegt der Schwerpunkt im Eifelkreis Bitburg-Prüm. Die Anlagen werden
überwiegend mit Mais und ohne Wärmenutzung betrieben. Das Spannungsverhältnis zwischen Biogasnutzung,
Landschaftsbild / Tourismus in einer Region wie der Eifel mit fortschreitendem Strukturwandel der Landwirtschaft
deutet das folgende Zitat an: „Wenn keine Kuh grast, können auch keine Touristen gemolken werden“.
Energieholz – Aktuelle Nutzung
Die klassische Brennholznutzung hat aufgrund steigender Energiekosten eine Renaissance erfahren. Der Absatz hat
sich in den letzten Jahren mehr als verdoppelt. Die Effizienz dieser Nutzungsform ist jedoch weiterhin gering. Der
Einsatz von Pellets in Einzelöfen und Zentralheizungen etabliert sich zunehmend. Auch die Produktion von und der
Handel mit Pellets entwickeln sich in der Eifel. Demgegenüber werden Holzhackschnitzel, Biomasseheizwerke und
Nahwärme nur punktuell genutzt (z.B. Nettersheim). U.a. fehlt es an Logistikstrukturen für eine sichere Versorgung
mit qualitativ hochwertigen Energiehackschnitzeln.
Akteure und Netzwerke
In der Region und am Rande der Eifel gibt es eine Vielzahl von Akteuren, Initiativen und Netzwerken, die sich mit dem
Thema Bioenergie aus Sicht der Land- und Forstwirtschaft auseinandersetzen (siehe Projektpartner). Exemplarisch kann
für den Forstbereich das Holzkompetenzzentrum Rheinland und die Clusterinitiative „Wald und Holz“ genannt werden.
In allen drei genehmigten LEADER-Konzepten für den Zeitraum 2007 – 2013 spielt Bioenergie eine zentrale Rolle. Momentan
sind die Aktivitäten allerdings sektoral orientiert, machen an den Landesgrenzen halt oder beziehen sich nur auf Teilräume. Ein Gesamtkonzept und eine (bundesländer-)übergreifende Vernetzung fehlt für den Bioenergiebereich bislang.
1
Allerdings unterscheidet sich die Situation in Teilräumen. So liegt im Eifelkreis Bitburg-Prüm der Anteil nicht holzhaltiger Pflanzen (z.B. Gras, Raps,
Mais) am kurzfristig verfügbaren Potenzial bei über 30 %.
WERTSCHÖPFUNGSPARTNERSCHAFT BIOENERGIEREGION EIFEL
3
4. Ziele der Region zum Ausbau der Bioenergie
Leitbild unserer Bewerbung ist es, die Bioenergiepotenziale der Eifel umfassend und mit maximaler Wertschöpfung
zu nutzen, das Klima zu schützen, unsere Landschaft zu erhalten und die Eifel zu einer Modellregion für eine zukunftsfähige Nutzung der Bioenergie in Mittelgebirgen zu entwickeln. Dazu werden wir2
1. eine Wertschöpfungspartnerschaft Bioenergieregion EIFEL zur Vernetzung der staatlichen und nicht-staatlichen
Akteure und Initiativen der Eifel aufbauen und dauerhaft betreiben,
2. die Nachfrageseite, insbesondere kommunale Akteure und Verbraucher, über die Chancen und Effekte der Bioenergienutzung in der Eifel informieren und für den Ausbau der Bioenergienutzung gewinnen,
3. modellhaft drei für die Bioenergieregion EIFEL zentrale, marktfähige Wertschöpfungsketten in den Bereichen Energieholz, Biogaseffizienz und Biomassehöfe gemeinsam mit den Kettenakteuren aufbauen,
4. Kapital der Region für den Ausbau der Bioenergienutzung in der Eifel mobilisieren und innovative Finanzierungs- und
Betreibermodelle erproben und entwickeln.
Unsere Vision ist der Umbau der Energieversorgung in der Mittelgebirgsregion Eifel auf erneuerbare Energien. Daher
sollen die Aktivitäten in ein Gesamtkonzept zum Klimaschutz, zur Nutzung anderer regenerativer Energien wie Solarenergie,
Geothermie und Windenergie sowie zum Stoff- und Ressourcenmanagement in der Eifel eingebettet und kombiniert werden.
5. Strategie zur Zielerreichung
Die vier Ziele sollen mittels der folgenden Maßnahmen und Umsetzungsideen erreicht werden.
Ziel 1 ➔ Vernetzung Wertschöpfungspartnerschaft Bioenergieregion EIFEL
Im Zentrum steht die Einrichtung eines Netzwerkbüros mit einem qualifizierten Netzwerkmanagement
(Inhalte/Prozess). Zu den Aufgaben des Büros gehören sowohl das Management und die Evaluation 3 der Wertschöpfungspartnerschaft (siehe Projektpartner), die Vernetzung und der Austausch mit anderen Regionen, als auch
die Initiierung, Koordination, Organisation, Umsetzung, Vermarktung, Steuerung und Bewertung der weiteren Maßnahmen und Umsetzungsideen, die im Folgenden skizziert werden.
Ziel 2 ➔ Information und Mobilisierung der kommunalen Ebene und Verbraucher
Die folgenden drei Maßnahmenbereiche sind geplant. 1) Potenzialanalyse Bioenergieregion EIFEL. Noch fehlende
Ausgangsdaten für Teilräume oder Teilbereiche (z.B. Landschaftspflege, Abfall- und Reststoffe) werden ergänzt4, vereinheitlicht, verdichtet und kommunikations- und zielgruppenorientiert aufgearbeitet. 2) Informationsoffensive Bioenergieregion EIFEL. Die Potenziale und deren Nutzungsmöglichkeiten werden mittels bewährter (z.B. Exkursionen)
sowie neuer Instrumente (z.B. Kooperation mit Medien, Architekten, Handwerk, Banken) vermittelt. 3) Forum Bioenergieregion EIFEL. Zur Einbindung und Mobilisierung der Bevölkerung, der Entwicklung neuer innovativer Ideen sowie
der Erzeugung einer Aufbruchstimmung ist die zweimalige Durchführung eines Forums Bioenergieregion EIFEL als Großveranstaltung geplant.
Ziel 3 ➔ Regionale Wertschöpfungsketten entwickeln
Für die Auswahl und Entwicklung der regionalen Wertschöpfungsketten (WSK) wird der in REGIONEN AKTIV weiter entwickelte und erprobte „Value Chain Ansatz“ genutzt.
Materialfluss
Phasen:
• Auswahl WSK
• Analyse WSK
• Planung Interventionen
• Umsetzung
• Begleitung
• Bewertung
Bioenergieproduktion
z.B. Landwirte
Forstwirte
Landschaftspfl.
Bioenergiebereitstellung
z.B. Handel
Handwerk
Dienstleister
Bioenergienutzung
z.B. Kommunen
Privatpersonen
Gewerbe
Orientierung auf:
• Nachfrage / Kunden / Markt
• Netzwerk / Akteure
• Qualität
• regionale Wertschöpfung
• Nachhaltigkeit
• Innovation
Informationsfluss
Abbildung 2: Ansatz zur Förderung von regionalen Bioenergiewertschöpfungsketten
Aus heutiger Sicht sollen WSK in den folgenden Bereichen aufgebaut werden: 1) Energieholz EIFEL als neues, regionales Qualitätsprodukt der Regionalmarke EIFEL (z.B. WSK Restholz/Holzhackschnitzel). 2) Biogaseffizienz EIFEL: Ziel
ist die Verlängerung bestehender Ketten (z.B. Wärmenutzung, Mikrogasnetze, zweite Biogastankstelle Deutschlands).
2
Die Ziele zum Ausbau der Bioenergie in der Eifel werden im weiteren Wettbewerbsverlauf gemäß den SMART-Kriterien (Spezifisch, Messbar,
Attraktiv, Realistisch, Terminiert) von der Wertschöpfungspartnerschaft Bioenergieregion EIFEL weiter entwickelt und operationalisiert.
3
Evaluiert werden sowohl die Prozesse (anhand von Erfolgsfaktoren; siehe Erfahrungen) als auch die Ergebnisse.
4
Notwendige Erhebungen sollen primär im Rahmen von LEADER finanziert werden (z.B. Leitprojekt 8.2.1. „Biomasseproduktion in den Mittelgebirgslagen der Eifel“ im „Gebietsbezogenen integrierten ländlichen Entwicklungskonzept der Region Eifel (NRW) 2007 – 2013“)
4
WERTSCHÖPFUNGSPARTNERSCHAFT BIOENERGIEREGION EIFEL
3) Biomassehöfe EIFEL: Dezentraler Ausbau und Vernetzung der Bereitstellung und Logistikstrukturen von verschiedenen Rohstoffquellen bis zu den Verbrauchern. Die Auswahl der konkret zu entwickelnden WSK erfolgt durch die Koordinierungs- und Steuerungsgruppe auf der Grundlage definierter Kriterien5. Im Rahmen des Wettbewerbes werden
überbetriebliche, weiche Maßnahmen gefördert (z.B. Vernetzung der WSK Akteure, Analysen, Qualifizierung, Qualitätssysteme).
Ziel 4 ➔ Innovative Finanzierungs- und Betreibermodelle
Im ersten Schritt werden vorhandene Möglichkeiten6, der regionale Bedarf sowie die Realisierungschancen innovativer
Finanzierungs- und Betreibermodelle eingegrenzt. Im Zentrum der Überlegungen steht aktuell ein genossenschaftlich
organisierter Bürgerfonds Bioenergie EIFEL7, gemäß dem Motto „Aus der Region – Für die Region“. Je nach Aufwand
soll die Umsetzung von maximal 1 – 3 der erfolgversprechensten und für die Gesamtregion bedeutsamsten Ansätze
begleitet und unterstützt werden und die Erfahrungen ausgewertet und für andere Regionen zugänglich gemacht werden. In die Planung und Umsetzung werden relevante Akteure wie regionale Kreditinstitute und Energieversorger
einbezogen. Gefördert werden sollen bspw. Analysen/Studien vorhandener Ansätze, Machbarkeitsuntersuchungen, Vernetzung der Akteure, Evaluation und Öffentlichkeitsarbeit.
Abbildung 3: Zeitlicher Ablauf Wettbewerb / Umsetzung in der Region
Aktivitäten
7
2008
9 11 1
Vernetzung
Einrichtung Netzwerkbüro
Koordinierungs- und Steuerungsgruppe
Information und Mobilisierung
Potenzialanalyse
Informationsoffensive
Forum Bioenergie
Regionale Wertschöpfungsketten
Auswahl
Finanzierungs- und Betreibermodelle
Rahmenbedingungen Wettbewerb
Zweite Phase des Wettbewerbes
Prämierung Siegerregionen
Voraussichtlicher Beginn Umsetzung
Begleitforschung / Evaluierung Wettbewerb
Präsentation Ergebnisse / Prämierung
3
2009
5 7 9 11 1
Analyse
3
2010
5 7 9 11 1
Planung
Vorbereitung
2011
5 7 9 11 1
3
Begleitung
Umsetzung
3
2012
5 7
9
Bewertung
Auswertung
6. Projektpartner
Die drei Lokalen Aktionsgruppen (LAG) im Rahmen von LEADER bilden das Fundament der Wertschöpfungspartnerschaft Bioenergieregion EIFEL auf der lokalen Ebene. Sie bestehen aus insgesamt 93 festen Mitgliedern aus allen relevanten Bereichen der ländlichen Entwicklung.
Im Zentrum der Wertschöpfungspartnerschaft steht die
„Koordinierungs- und Steuerungsgruppe“. Sie setzt sich
zusammen aus Vertretern der
LAG’s (Regionalmanagement,
Vorsitzenden, Fachleute Bioenergie), der Unternehmen
der WSK, des Bioenergieforums sowie den „Kümmerern“ der Zukunftsinitiative
EIFEL und weiteren relevanten Akteuren und wird aus
maximal 30 Personen8 bestehen. Unterstützt wird die Koordinierungsgruppe durch
das Netzwerkbüro.
Weitere Akteure z.B.
Zukunftsinitiative Eifel
Banken
Netzwerk Wald und Holz
Universitäten + FH
Wertschöpfungspartnerschaft
Bioenergieregion EIFEL
Verein Wald & Holz
Netzwerk Landwirtschaft
Netzwerk Technologie
Netzwerkbüro
WSK
Energieholz
WSK
Biomassehof
Koordinierungs- und
Steuerungsgruppe
WSK
Biogaseffizienz
Bioenergieforum
regionale Ebene
lokale Ebene
LAG
Vulkaneifel
LAG
Bitburg-Prüm
LAG
Eifel (NRW)
Abbildung 4: Geplante Struktur des Netzwerkes Bioenergieregion EIFEL
5
z.B. Wettbewerbsfähigkeit / Wachstumspotenzial der WSK; ökonomische Effekte (z.B. Beschäftigung, Wertschöpfung), Erfolgsaussichten der Realisierung, Bedeutung für die Eifel (z.B. Stärkung der regionalen Identität), Übertragbarkeit, Umweltwirkungen
6
z.B. Kooperationen zwischen Anlagenherstellern und -betreibern, Energie- und Brennstoffversorgern; Leasing-Modelle; Fondsmodelle z.B. solarcomplex AG); Genossenschaftsmodelle (z.B. Bad Kreuznacher Solarpark Bürgerfonds); regionale/lokale Kooperationen oder Contracting-Modelle
7
Bei dieser Finanzierungs- und Organisationsform investieren die Bürger in den Ausbau der Bioenergie und profitieren von der Wertsteigerung.
WERTSCHÖPFUNGSPARTNERSCHAFT BIOENERGIEREGION EIFEL
5
7. Erfahrungen mit derartigen Projekten
Die Eifel verfügt aufgrund von REGIONEN AKTIV, LEADER und der „Zukunftsinitiative EIFEL“ über Erfahrungen in der erfolgreichen Umsetzung netzwerkorientierter und bundesländerübergreifender Ansätze9. Insbesondere beim Aufbau
der „Regionalmarke EIFEL“ wurde deutlich, wie Netzwerk- und Wertschöpfungsorientierung im Sinne einer regionalen
Wertschöpfungspartnerschaft verbunden werden können, um auch über die Laufzeit der Förderung hinaus eine langfristige Tragfähigkeit zu erreichen.
Dabei hat sich gezeigt, dass eine Aufbruchstimmung erzeugt werden kann, wenn Wertegemeinschaften entstehen, für
die neben der kommerziellen Marktchance auch andere Aspekte eine Rolle spielen. Das Gefühl, an einem Paradigmenwechsel beteiligt zu sein, ist eine wichtige Motivationskraft. Diese Erfahrungen sollen nun übertragen und für die Entwicklung der Bioenergieregion EIFEL und als Initialzündung für eine bundesländerübergreifende Klimaschutz- und
Energieregion Eifel genutzt werden.
Aufgrund dieser Erfahrungen sowie der engen Verzahnung der drei LEADER-Gruppen sehen wir uns in der Lage die relativ große Region erfolgreich zu managen und die Vorteile in Bezug auf die kritische Masse und die hohe regionale Identität zu nutzen. Auf der inhaltlichen Ebene können wir insbesondere auf die Pioniererfahrungen der Gemeinde Nettersheim (Energiehof, Nahwärmenetz, Klimabündnis), die gut ausgebauten Beratungsstrukturen (z.B. DLR, Holzkompetenzzentrum, LWK, Forstamt Hillesheim), weitere Projekterfahrungen (z.B. Holzmobilisierung in Bitburg-Prüm) und die
Hochschul – und Forschungslandschaft in direkter Umgebung der Eifel (Universitäten bzw. Technische Hochschulen
in Aachen, Köln, Bonn, Koblenz, Trier, z.B. Umweltcampus Birkenfeld / IfaS, Forschungszentrum Jülich) zurückgreifen.
8. Kostenschätzung und Finanzierungsoptionen
Wie die folgende Übersicht verdeutlicht, werden die Kosten für die Realisierung der im Rahmen des Wettbewerbes
geplanten Maßnahmen auf 440.000 € geschätzt. Der Eigenanteil liegt bei 10% und wird über Sponsoring und die Beteiligung der kommunalen Ebene eingebracht.
Tabelle 1: Indikativer Kostenplan
Ziele / Maßnahmen
1. Vernetzung (Netzwerkbüro und -management)
2009
2010
2011
Summe
60.000
80.000
80.000
220.000
2. Information und Mobilisierung
Potenzialanalyse Bioenergieregion EIFEL
40.000
Informationsoffensive Bioenergieregion EIFEL
20.000
Forum Bioenergieregion EIFEL
10.000
40.000
10.000
30.000
10.000
20.000
3. Regionale Wertschöpfungsketten
WSK Energieholz EIFEL
10.000
10.000
10.000
30.000
WSK Biogaseffizienz EIFEL
10.000
10.000
10.000
30.000
WSK Biomassehof EIFEL
10.000
10.000
10.000
30.000
4. Finanzierungs- und Betreibermodelle
10.000
15.000
15.000
40.000
Gesamtsumme
440.000
Die Gesamtkosten liegen um ein Vielfaches höher. Zum einen werden für die eigentlichen Investitionen in die Wertschöpfungsketten private und kommunale Mittel und andere Fördermöglichkeiten der EU, des Bundes und der Länder genutzt (neben den Möglichkeiten der Regelförderung stehen in der Region insbesondere auch LEADER- und
INTERREG-Mittel zur Verfügung). Zum anderen werden durch neue Finanzierungsmodelle wie z.B. einen „Bürgerfonds“ Mittel mobilisiert. Erfolgreiche Ansätze wie z.B. die „solarcomplex AG“ am Bodensee verfügen über Kapital in
Höhe von ca. 3 Mio. €. Bei der Größe der Bioenergieregion EIFEL erscheint eine solche Größenordnung ebenfalls
realistisch und erreichbar.
8
U.a. aus den Bereichen: Landwirtschaft (Kreisbauernverbände, Beratungszentrum Nachwachsende Rohstoffe der DLR, Landwirtschaftskammer),
Forstwirtschaft (Holzkompetenzzentrum Rheinland, Forstamt Hillesheim (Holzenergieberatung / Biomassemanagement), Verein Wald und Holz),
Naturschutz (Naturparke, Bund / Nabu), Tourismus (Eifel Tourismus), Unternehmen (der WSK), Banken (Sparkassen, Genossenschaftsbanken), Energie- und Gasversorger (KEV), Universitäten (s.o.), Kommunale Ebene (Bürgermeister, Landräte, Wirtschaftsförderung), Bürger / Verbraucher (Verbraucherzentrale), Stiftungen (Kathy Beys)
9
z.B. Erfolgsfaktoren regionaler Netzwerke: Problemdruck und Lösungswille; regionales Leitbild und Vision; Kooperation und win-win; Erfolge nutzen; Überschaubarkeit und Anschlussfähigkeit; Starke Partner; Lernfähigkeit, Austausch und Evaluierung; Transparenz, Offenheit und Flexibilität;
Breite Beteiligung; Promotoren als Zugpferde; Ausreichende Ressourcen für das Management; Kompetentes Prozessmanagement