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Verwaltungsergänzung (Alkoholprävention bei Jugendlichen – Durchführung des Programms HaLT im Kreis Euskirchen hier: Antrag der SPD-Fraktion)

Daten

Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
18 kB
Datum
09.09.2009
Erstellt
14.04.09, 07:59
Aktualisiert
14.04.09, 07:59
Verwaltungsergänzung (Alkoholprävention bei Jugendlichen – Durchführung des Programms HaLT im Kreis Euskirchen
hier: Antrag der SPD-Fraktion) Verwaltungsergänzung (Alkoholprävention bei Jugendlichen – Durchführung des Programms HaLT im Kreis Euskirchen
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Inhalt der Datei

Kreis Euskirchen Der Landrat Z 3 / A 149/2008 Datum: 07.04.2009 Az.: 53/510-13 Abteilung: 53 Alkoholprävention bei Jugendlichen – Durchführung des Programms HaLT im Kreis Euskirchen hier: Antrag der SPD-Fraktion Eine Intensivierung allgemeiner Prävention im Kindes- und Jugendalter ist unter mehreren Gesichtspunkten eine vordringliche Aufgabe der Gemeinden, Städte und Kreise. Junge Menschen sollen durch familiäre Bindungen, Betreuungseinrichtungen wie Kindergärten und Schulen, Vereine und weiteren kulturellen Aktivitäten in einem positiven Umfeld aufwachsen, sodass sie sich zu stabilen, selbstbewussten Persönlichkeiten entwickeln. Kommunale Förderung gesunder Rahmenbedingungen in den jeweiligen Lebenswelten der Kinder und Jugendlichen beeinflusst das Verhalten und vermindert risikoreiches Verhalten. Gezielte Präventionsmaßnahmen in den jeweiligen Lebensbereichen Familie, Kindergarten, Schule, Vereinen und im kommunalen Freizeitangebot greifen thematisch risikoreiches Verhalten auf und greifen steuernd ein. Hohe Krankenfolgekosten durch Abhängigkeit, Übergewicht und Bewegungsmangel durch risikoreiches Verhalten, gilt es zu vermeiden. Auch unter dem Gesichtspunkt des demographischen Wandels haben Gesundheitsförderung und Prävention eine hohe Priorität, damit auch in Zukunft leistungsfähige, gut ausgebildete und natürlich auch körperliche belastbare und damit gesunde Menschen der Arbeitswelt zur Verfügung stehen. Die Koordination und Steuerung im Präventionsbereich ist eine primäre Aufgabe der kommunalen Gesundheitsverwaltung. Das Programm HaLT "Hart am LimiT" ist nach wissenschaftlicher Meinung geeignet die Suchtprävention (hier speziell Alkoholprävention) durch gemeinsame, koordinierte Aktionen auf kommunaler Ebene weiterzuentwickeln. Der sogenannte „proaktive Teil“ dieses Programms ist die lokale gesundheitspolitische Botschaft, alle vorhandene Aktivitäten durch zentrale Steuerung und Koordination zu bündeln. Die angesprochenen Akteure - die Gemeinden, die Städte, der Kreis, die Parteien, die freien Wohlfahrtsverbände, die Vereine, die Schulen, die Kindergärten und sonstige Institutionen- sollen unter einem gemeinsamen Label die Alkoholprävention (Suchtprävention) intensivieren. Die gesundheitspolitische Botschaft lautet "Rauschtrinken bei Kindern und Jugendlichen deutlich zu verhindern und insgesamt übermäßigen Alkoholkonsum gerade im Kindes- und Jugendalter deutlich zu mindern". Der "reaktive Teil" des Programms ist eine direkte Ansprache der betroffenen Jugendlichen am Krankenbett im Krankenhaus bei den Jugendlichen, die mit Alkoholvergiftung eingeliefert wurden, gegebenenfalls folgen weitere Betreuung und Beratungsgespräche mit den Erziehungsberechtigten. Nach den Ermittlungen der Abteilung Gesundheit werden pro Jahr ca. 70 Jugendliche, die durch Alkohol intoxikiert sind, durch den Rettungsdienst in Krankenhäuser des Kreises Euskirchen verbracht. -2- Präventionsaktivitäten im Kreis Euskirchen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) Die regionalen Organisationen und Institutionen, die gezielt suchtpräventive Maßnahmen anbieten, werden im Folgenden mit ihren inhaltlichen Schwerpunkten dargestellt: y Fachstelle für Suchtvorbeugung des Caritasverbandes Kreisdekanat Euskirchen e.V.: - Aktionstage - Kampagne in Kooperation mit Gemeinden der Region („Sucht hat immer eine Geschichte“) - Maßnahmen und Aktivitäten in Schulen und der außerschulischen Jugendarbeit - Projekt „Zirkus-mobil“ (in Kooperation mit der Abteilung Gesundheit sowie Jugend und Familie der Kreisverwaltung - Suchtprävention und Zirkuspädagogik , Zielgruppe: Förderschulen und Hauptschulen) - Öffentliche Veranstaltungen und Multiplikatorenschulungen (z. B. „MOVE“) - Gruppenangebote für Eltern und Präventionsberatung - Projekt „Kinder aus belasteten Lebensgemeinschaften“ (Freio/ Regenbogengruppe) - Migrationsspezifische Maßnahmen in Kooperation mit dem Jugendmigrationsdienst (Pater Noster – Jugendgemeinschaftswerk) - Verhältnisprävention und Netzwerkarbeit y Aids- und Drogenprävention der Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Euskirchen: - Informations- und Fortbildungsveranstaltungen - Projekte in Schulen und der außerschulischen Jugendarbeit (z. B. Filmprojekt) - Präventionsberatung. y Kommissariat Vorbeugung der Kreispolizeibehörde: - Präventionsreihe zur Suchtvorbeugung in Schulen ( „Starke Kinder“) - Teilnahme an Projektwochen zum Thema Sucht - Präventive Beratungsgespräche. y Abteilung Gesundheit der Kreisverwaltung: - Projekt „Zirkus-mobil“ - HipHop-Projekt (Tanz und Rap als Erlebnispädagogik mit Aufführung Schwerpunkt: Rauchen und Alkohol, Zielgruppe: Haupt- und Realschulen) - Präventionsberatung - Vernetzung im Rahmen der Psychiatrie- und Suchtkoordination. y Abteilung Jugend und Familie der Kreisverwaltung: - Präventionsreihe in Grundschulen ( „Starke Kinder“) - „Papilio“: Programm der Sucht und Gewaltprävention für Kindergärten - Maßnahmen und Schulungen der Jugendförderung und des Jugendschutzes - Projekt „Zirkus-mobil“ y Abteilung Schulen der Kreisverwaltung: - „Be smart don’t start“ in Kooperation mit der AOK - Projekt zur Vorbeugung des Rauchens bei Jugendlichen (alle Schulformen) - Förderung von Suchtvorbeugung an Schulen. - inhaltlicher -3Umsetzungsvorschlag des Gesundheitsamtes Die Intensitäten der Aufgabenwahrnehmung in den Bereichen Gesundheitsförderung, Gesundheitsschutz, Gesundheitshilfe und Gutachtenwesen sind abhängig von den jeweiligen kommunalen Gegebenheiten und von der vorhandenen Personalstruktur im Gesundheitsamt. Problemlagen im Bereich des Gesundheitsschutzes haben sich verändert. Damit ergeben sich Gelegenheiten, die Aufgabenwahrnehmung der Pflichtaufgaben nach dem Gesundheitsdienstgesetz zu modifizieren und bedarfsgerecht auszurichten. Veränderungen in der jetzt vorhandenen Personalstruktur geben die Möglichkeit, die Aufgabenwahrnehmung im Bereich der Gesundheitsförderung, Gesundheitsberichterstattung, Koordinationsaufgaben in Suchtprävention und allgemeiner Prävention zu intensivieren: a) Proaktiver Teil HaLT Die Koordination der Suchtprävention im Kreis Euskirchen im Sinne einer Intensivierung nach HaLT wird dem Psychiatriekoordinator in der Abteilung Gesundheit, der sich bereits seit Langem im Bereich der Koordination (PSAG) bestens bewährt hat, als neue zusätzliche Aufgabe mit einer 0,5 Stelle übertragen. Diese Koordinierungsfunktion erfolgt dann in enger kollegialer Zusammenarbeit und Abstimmung mit den vorhandenen Akteuren insbesondere der Fachstelle Suchtvorbeugung der Caritas und den anderen o. g. Akteuren. Zu seiner Entlastung ist es erforderlich, für die bisher von ihm wahrgenommenen Aufgaben im Bereich des Sozialpsychiatrischen Dienstes eine/n Sozialarbeiter/in (0,5 Stelle) einzustellen. Finanzierung: Koordination Steuerung Die Fachkraft (Vollzeitstelle), die jetzt im Wesentlichen im Bereich Gesundheitsschutz eingesetzt ist (Tbc Fürsorge und sonstiger Infektionsschutz), wird aus Altersgründen die Abteilung Gesundheit verlassen (Ende 2009). Die Aufgabenwahrnehmung für die TBC-Fürsorge erfolgt zukünftig dann mit 0,5 Stelle. Die frei werdende 0,5 Stelle (TBC-Fürsorge) wird auf den Bereich Suchtprävention übertragen. Damit ist eine kostenneutrale Aufgabenwahrnehmung in der Abteilung Gesundheit zur Intensivierung der Koordination und Steuerung Suchtprävention im Sinne von HaLT möglich. b) Reaktiver Teil HaLT Beschreibung im Projekt HaLT: In Zusammenarbeit mit den Krankenhäusern (verantwortliche Ärzte und Krankenpflegepersonal, soziale Dienste) sind die betroffenen alkoholisierten Kinder und Jugendlichen sofort einer zentralen Stelle zu melden, damit ein Erstkontakt erfolgen und das Erstgespräch entsprechend den Vorgaben von HaLT zeitnah noch am Krankenbett auch an Wochenenden geführt werden kann. Überlegungen für den Kreis Euskirchen: Alkoholintoxikierte Kinder und Jugendliche werden fast ausschließlich in die Abteilung Kinder- und Jugendmedizin des Kreiskrankenhauses verbracht. Das Kreiskrankenhaus in Mechernich kann gemäß erster Anfrage (Rückantwort 24.02.2009) mit den eigenen Mitarbeiterinnen/Mitarbeitern des sozialen Dienstes die erste Ansprache betroffener Jugendlicher mit Alkoholintoxikation übernehmen. Entsprechende Schulungen der Mitarbeiter/innen durch Fachkräfte der Suchtprävention und Suchtbehandlung sind dann notwendig. Die Schulungen werden kostenneutral von den Suchtberatungsstellen des Kreises Euskirchen durchgeführt. Dabei muss auch sichergestellt sein, dass Jugendliche gegebenenfalls am Wochenende oder in der Nacht angesprochen werden können, ehe sie das Krankenhaus verlassen. Weitere Erörterungstermine mit dem KKM in Zusammenarbeit mit der Fachstelle Suchtvorbeugung des Caritasverbandes zur Abstimmung des Verfahrens sind verabredet. -4- Nach schriftlicher Antwort der AOK Rheinland-Hamburg, Regionaldirektion Euskirchen (AOK Euskirchen) vom 17.02.2009 kann die AOK sich nicht gemäß § 20 SGB V an dem reaktiven Teil des Projektes finanziell im Sinne des HaLT-Projektes beteiligen. Eine mündliche Zusage des KKM, sich auch ohne Liquidation an dem Projekt zu beteiligen, liegt vor. Eine Beteiligung im Sinne der Prävention am proaktiven Teil des HaLT-Projekts wurde von der AOK Euskirchen in Aussicht gestellt. Die weiteren Planungen zur Umsetzung von HaLT im Kreis Euskirchen werden in enger Zusammenarbeit mit der Fachstelle Suchtprävention, Caritas Euskirchen, erarbeitet. Beschlussempfehlung der Verwaltung: Kreistag beschließt, im Kreis Euskirchen ein Programm zur Prävention von exzessivem Alkoholkonsum bei Kindern und Jugendlichen nach Maßgabe des Modellprojekts "HaLT - Hart am LimiT" des Bundesministeriums für Gesundheit und auf der Grundlage der Konzeption der Verwaltung durchzuführen. Die Aufgabe der Projektsteuerung wird von der Abteilung Gesundheit übernommen. Mit dem KKM soll hinsichtlich der Mitwirkung im reaktiven Teil des Programms eine Kooperationsvereinbarung geschlossen werden. gez. I. V. Poth