Daten
Kommune
Bedburg
Größe
27 kB
Datum
04.12.2012
Erstellt
28.11.12, 18:02
Aktualisiert
28.11.12, 18:02
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Drucksache: WP8234/2012
Fachbereich II - Ordnung, Bildung,
Jugend und Soziales
Sitzungsteil
Az.: 40
öffentlich
Beratungsfolge:
Sitzungstermin:
Familien-, Bildungs- und Sozialausschuss
04.12.2012
Abstimmungsergebnis:
Betreff:
Schulversuch PRIMUS
- Antrag der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bedburg vom 28.10.2012
Beschlussvorschlag:
Der Familien-, Bildungs- und Sozialausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur
Kenntnis und
Alternative a)
lehnt den Antrag der SPD-Fraktion, zeitgleich mit der Errichtung einer Sekundarschule in
den Schulversuch PRIMUS einzutreten, ab.
Alternative b)
beauftragt die Verwaltung, vor weiterer Beratung zunächst eine entsprechende Anfrage
zur Klärung der rechtlichen Zulässigkeit durch das Schulministerium an die
Bezirksregierung zu stellen.
STADT BEDBURG
Sitzungsvorlage
Seite: 2
Begründung:
Mit Schreiben vom 28.10.2012 beantragt die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bedburg, mit der
Errichtung der Sekundarschule in den Schulversuch PRIMUS einzutreten; hierzu sollten die
politischen Gremien zeitnah in einen Meinungsbildungsprozess eintreten, auch sollten mit den
Bedburger Grundschulen diesbezüglich Gespräche geführt werden. Der Antrag der SPD-Fraktion
ist dieser Vorlage in Anlage beigefügt.
Inhaltlich nimmt die Verwaltung zu dem v. g. Antrag wie folgt Stellung:
PRIMUS ist der Schulversuch zur Erprobung des Zusammenschlusses von Schulen der
PRIMarstufe Und der Sekundarstufe. Zum Schuljahr 2013/2014 startet das Schulministerium
hiermit einen weiteren neuen Schulversuch zum längeren gemeinsamen Lernen. An bis zu 15
Schulen soll über einen Zeitraum von 10 Jahren unter wissenschaftlicher Begleitung erprobt
werden, ob durch PRIMUS-Schulen die Chancengleichheit und die Leistungsfähigkeit des
Schulwesens erhöht werden kann und wie im Hinblick auf die demografische Entwicklung und die
sich wandelnde Abschlussorientierung der Eltern weiterhin ein wohnortnahes finanzierbares
Schulangebot ermöglicht werden kann. Untersucht werden soll auch, welche Rolle die
unterschiedlichen Ausgangssituationen in städtischen Ballungszonen einerseits und im ländlichen
Raum andererseits spielen. Der Unterricht wird in allen Klassen ohne äußere
Leistungsdifferenzierung integriert in heterogen zusammengesetzten Lerngruppen erteilt. Ebenso,
wie bei den Sekundarschulen, sichern auch die Schulen in diesem Schulversuch durch eine
Kooperationsvereinbarung mit der gymnasialen Oberstufe mindestens einer anderen
weiterführenden Schule, dass die SchülerInnen bei entsprechender Qualifikation dort die
allgemeine Hochschulreife erwerben können. Zu den gesetzlichen Vorgaben, den
Erprobungszielen, der Organisation etc. pp. verweist die Verwaltung auf das in Anlage beigefügte
Eckpunktepapier des Schulministeriums vom 28.06.2012.
Zuständig für den Schulversuch PRIMUS ist in der Bezirksregierung Köln das Dezernat 48, Frau
Dezernentin Moors. Die Verwaltung hat daher mit Frau Dezernentin Moors Kontakt aufgenommen
und angefragt, ob eine Zusammenlegung von einer Grundschule mit einer Sekundarschule
möglich sei und wie die Einschätzung des Anliegens durch die Bezirksregierung gewertet werde.
Telefonisch bezeichnete Frau Moors den Ansatz, eine neu gegründete Sekundarschule mit einem
PRIMUS-Schulversuch zu verbinden als ein `experimentelles Vorhaben und eine äußerst
unglückliche Konstellation´, an deren Sinnhaftigkeit sie erhebliche Zweifel erhob. So habe der
Schulversuch PRIMUS einen völlig anderen Ansatz und ein völlig anderes pädagogisches Konzept
als eine Sekundarschule. Sollte tatsächlich ein PRIMUS-Schulversuch mit der neu gegründeten
Sekundarschule erfolgen - Frau Moors machte rechtliche Bedenken geltend, ob dies überhaupt
möglich ist - würde die Sekundarschule zeitgleich mit Ihrer Gründung, keine Sekundarschule,
sondern vielmehr eine PRIMUS-Schule. Die Chance auf Genehmigung eines derartigen Projekts
durch das Schulministerium wertete Frau Dezernentin Moors als äußerst gering. Sollte die Stadt
Bedburg dieses Vorhaben tatsächlich weiter verfolgen wollen, solle die Stadt zunächst - auf dem
Dienstweg und insofern über die Bezirksregierung - beim Schulministerium eine Anfrage zur
Klärung der rechtlichen Zulässigkeit stellen.
Ungeachtet des pädagogischen Ansatzes des v. g. Schulversuchs, den die Verwaltung nicht
beurteilen kann und wird, werden schon alleine in der Zeitschiene erhebliche Bedenken gesehen.
So befinden sich im Rahmen der Fortschreibung der Schulentwicklungsplanung aktuell - neben
der bereits getroffenen Grundsatzentscheidung zur Einrichtung einer Sekundarschule - auch im
Grundschulbereich erhebliche Änderung in der politischen Diskussion; Stichwort: Schließung bzw.
Zusammenlegung von Grundschulstandorten. In diesem Prozess den Eltern zeitgleich eine
Teilnahme am Schulversuch PRIMUS abzuverlangen, wird verwaltungsseitig sehr bedenklich
gesehen.
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STADT BEDBURG
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Sitzungsvorlage
Abschließend verweist die Verwaltung auf die Beschlussfassung zur Schulentwicklungsplanung in
der Sitzung des Familien-, Bildungs- und Sozialausschusses am 20.03.2012. In dieser Sitzung
wurde sich fraktionsübergreifend dafür ausgesprochen, das weitere Verfahren in der
Fortschreibung der Schulentwicklungsplanung der Stadt Bedburg in den Primar- und den
Sekundarschulbereich zu gliedern, wobei der Primarbereich erst in 2013 auf die Agenda gesetzt
wurde.
Mögliche Auswirkungen im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel:
Aufgrund der rückläufigen Schülerzahlen gilt es, die Bildungslandschaft der Stadt Bedburg zukunftsorientiert und sicher
aufzustellen.
Finanzielle Auswirkungen:
Nein
Ja
Bei gesamthaushaltsrechtlicher Relevanz im laufenden oder in späteren Haushaltsjahren
Mitzeichnung oder Stellungnahme des Kämmerers*:
----------------------------------Keller
----------------------------------Kramer
----------------------------------Koerdt
Sachbearbeiterin
Fachbereichsleiter
Bürgermeister
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