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Mitteilung (Verlegung von Stolpersteinen in der Gemeinde Vettweiß hier: Sachstandsbericht)

Daten

Kommune
Vettweiß
Größe
176 kB
Datum
28.04.2016
Erstellt
19.04.16, 18:00
Aktualisiert
19.04.16, 18:00
Mitteilung (Verlegung von Stolpersteinen in der Gemeinde Vettweiß
hier: Sachstandsbericht) Mitteilung (Verlegung von Stolpersteinen in der Gemeinde Vettweiß
hier: Sachstandsbericht)

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Inhalt der Datei

Gemeinde Vettweiß Der Bürgermeister Vettweiß, den 14.04.2016 Dezernat: I Bearbeiter/in: Harald Krug Tagesordnungspunkt: Vorlagennummer: V-42/2016 Mitteilung für den Ausschuss für Jugend, Schulwesen, Kultur, Sport und Soziales am 25.04.2016 Gemeinderat am 28.04.2016 - öffentlich - Verlegung von Stolpersteinen in der Gemeinde Vettweiß hier: Sachstandsbericht Mitteilung: Zum Thema wurde in der Sitzung des Ausschusses für Jugend, Schulwesen usw. und mit Schreiben der SPD-Fraktion vom 30.3.2016 um Sachstandsmitteilung gebeten. 1. Definition Stolpersteine erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus. Es sind 10x10cm große Betonsteine, auf deren Oberseite eine Messingtafel befestigt ist, in die die Namen derjenigen eingraviert werden, die in dem Haus, vor dem der Stein liegt, gewohnt haben, bevor sie verschleppt oder ermordet wurden. In der Mehrzahl handelt es sich um ehemalige jüdische Mitbürger/innen, es soll grundsätzlich aber auch an alle anderen Opfer, wie Sinti und Roma, Homosexuelle oder Mitglieder des politischen Widerstands gedacht werden. 2. Die Aktion „Stolpersteine“ Seit 1996 ist der Kölner Künstler Gunther Demnig mit dieser Aktion aktiv. Bis Ende 2015 haben er und sein Team bislang insgesamt ca. 56.000 Stolpersteine in etwa 1.200 Städten und Gemeinden europaweit verlegt. Inclusive der Verlegung fallen für einen Stolperstein Kosten von 120,-€ an, welche über Spenden finanziert werden. In der Region findet man Stolpersteine u.a. in den Städten Düren, Jülich, Zülpich, Gemünd, sowie in den Gemeinden Langerwehe, Nörvenich oder Hürtgenwald. Zuletzt sind in Nideggen Stolpersteine verlegt worden. 3. Gegenargumente Es ist unbestritten, dass es auch Menschen gibt, die die Verlegung von Stolpersteinen ablehnen. Es handelt sich hier vielfach um orthodoxe Juden, die aus religiösen Gründen dagegen sind, was natürlich zu respektieren ist. Die überaus meisten jüdischen Menschen stehen den Stolpersteinen allerdings positiv gegenüber. Vielfach wird auch das Argument genannt, dass man „mit den Füßen darauf herumtrampeln könnte und damit die Würde desjenigen verletzten könnte“. 4. Die bisherige Aktion in der Gemeinde Vettweiß Ein erster Antrag zur Verlegung von Stolpersteinen wurde vom Jugendbeauftragten mitsamt einer Projektgruppe (Jüdisches Leben in der Gemeinde Vettweiß) von 6 Jugendlichen und Herrn Blümmert von VettCult im Frühjahr 2013 an den Gemeinderat gestellt. Es wurde beschlossen, dass erst ein Konzept zur Verlegung erarbeitet werden sollte. Ein entsprechendes Konzept wurde dem Fachausschuss im April 2013 vorgelegt und sah die Verlegung von 21 Stolpersteinen vor vier Häusern in Vettweiß und 2 Häusern in Lüxheim vor. Nach der Diskussion wurde dann die Durchführung einer Informationsveranstaltung beschlossen, die im November 2013 stattgefunden hat. Das Pro und Kontra wurde ausgetauscht. Im Januar 2014 hat der Fachausschuss dann bei einer Gegenstimme der Verlegung von Stolpersteinen zugestimmt, so sie denn von den Hauseigentümern gutgeheißen wird, zusätzlich sollte eine Gedenktafel angefertigt werden. Relativ plötzlich machten dann in Vettweiß zwei Hausbesitzer ihre vorher gegebene mündliche Zustimmung durch einen Brief an den Bürgermeister rückgängig. Zwei weitere Hausbesitzer aus Vettweiß, bei denen ebenfalls Stolpersteine verlegt werden könnten, schlossen sich an und revidierten ihre Zusage. Gleichzeitig sind von den Jugendlichen die Bundes- und Landtagsabgeordneten Krischer, Nietan, Rachel, Münstermann und Zentis zum Thema angeschrieben worden, alle fünf haben auf die Anfrage geantwortet und sich für eine Verlegung ausgesprochen. Herr Blümmert hatte unterdessen den Kontakt zu Gunter Demnig hergestellt und so sollten im Oktober 2014 die ersten Stolpersteine verlegt werden, insgesamt elf, davon vier in Vettweiß und sieben in Lüxheim. Zwischenzeitlich war jedoch der Hauseigentümer, der die Zusage für Lüxheim gegeben hatte, verstorben. Sein Sohn hat die Zusage zurückgenommen, so dass letztendlich am 27.10.2014 vier Stolpersteine in Vettweiß vor Gereonstraße 13 verlegt werden konnten. Sieben Stolpersteine verbleiben für Lüxheim. Sie werden zur Zeit in der Pfarrkirche Vettweiß aufbewahrt. 5. Ausblick/Fortgang Neben der Gedenktafel für die ehemaligen jüdischen Mitbewohner/innen aus Vettweiß, könnten auch in den Ortschaften Gladbach, Kelz, Müddersheim und Sievernich Stolpersteine verlegt werden, auch in Vettweiß und Lüxheim existieren noch Adressen, die für eine Verlegung in Frage kommen würden. Da die Aufgabe von Beginn an auf Ehrenamtlichkeit u.a. der Jugendlichen aufgebaut wurde, ist momentan keine Aktivität zu verzeichnen. Zuerst müsste wieder eine neue Projektgruppe von Jugendlichen aufgebaut werden, die die dann anstehenden Recherchen weiter übernehmen und die Verlegung und auch die Installation des Gedenksteins vorantreiben könnte. 6. Kosten Den kompletten finanziellen Bereich hat die Kulturinitiative VettCult e.V. abgedeckt.