Daten
Kommune
Bedburg
Größe
35 kB
Datum
22.05.2012
Erstellt
16.05.12, 18:03
Aktualisiert
16.05.12, 18:03
Stichworte
Inhalt der Datei
Zu TOP:__________
Drucksache: WP8-70/2012
Fachbereich I - Personal, Organisation
und Finanzen
Sitzungsteil
Az.:
öffentlich
Beratungsfolge:
Rat der Stadt Bedburg
Sitzungstermin:
22.05.2012
Betreff:
Zwischenbericht zum IT-Projekt "Virtualisierung"
Beschlussvorschlag:
Das Beratungsergebnis bleibt abzuwarten.
Abstimmungsergebnis:
STADT BEDBURG
Sitzungsvorlage
Seite: 2
Begründung:
In der Sitzung des Rates der Stadt Bedburg am 01.03.2011 wurde im Rahmen des
Tagesordnungspunktes „IT-Dienstleistungen im Rhein-Erft-Kreis“ unter der Drucksache WP82/2011 seitens der Verwaltung im letzten Absatz der Vorlage ausgeführt, dass sich die Stadt
Bedburg den aktuellen Entwicklungen im IT-Bereich stellt.
Im Hinblick auf sich ständig ändernde Parameter gerade in der IT-Landschaft sollte ein
zukunftsweisendes IT-Konzept speziell für die IT-Anforderungen der Stadt Bedburg erarbeitet
werden.
Insbesondere durch die Berichterstattungen über die „zukunftsweisende IT-Landschaft“ der Stadt
Bergheim ist das Thema „Virtualisierung“ bzw. „Cloud-Computing“ in aller Munde.
Bedburgs IT-Architektur ist durch verschiedene Faktoren beeinflusst:
¾ drei Rathausstandorte
¾ Anschluss an die KDVZ
¾ Vielzahl und Arten der Softwareanwendungen.
Die „Massendaten“, wie z.B. die der Finanzbuchhaltung, des Einwohnermeldewesens, der
Überwachung des ruhenden Verkehrs, des Standesamtes werden bei der KDVZ gehostet. Hier
wird größtenteils bereits über Virtualisierungsarten auf die jeweiligen Anwendungen zugegriffen
(CITRIX). Daneben werden die „Bedburg-spezifischen“ Anwendungen (ca. 196 Verfahren, u.a.
MS-Office) in den Serverlandschaften (die bereits tlw. virtualisiert sind) abgebildet. Aufgabe war
insbesondere zu prüfen, ob diese Verfahren effizienz- und effektivitätssteigernd möglichst
weitgehend von der KDVZ über Applikationsserver abgebildet werden können.
Bevor näher in die Thematik eingestiegen wird, muss ein Hinweis auf die personelle Situation im
IT-Management erfolgen. Im Stellenplan der Haushalte 2011 und 2012 sind zur Aufgabenerfüllung
3 Vollzeitstellen vorgesehen, von denen aus Gründen der Haushaltskonsolidierung nur 2 besetzt
sind. Eine Besetzung der dritten Stelle ist auch planerisch für den Zeitraum bis 2015 aus
vorgenannten Gründen nicht vorgesehen.
Die personellen Ressourcen reichen prinzipiell nur aus, um den täglichen Betrieb aufrecht zu
erhalten. Im Rahmen der vorhandenen Ressourcen wurden dennoch Untersuchungen
vorgenommen bzw. Gespräche geführt, um das Projekt voranzutreiben. Zwischenzeitlich ist es
allerdings zu einem langwierigen krankheitsbedingten Ausfall eines Mitarbeiters im ITManagement gekommen.
Der Zwischenbericht des IT-Managements ist als Anlage beigefügt.
Zusätzlich sollen die folgenden Ausführungen dazu dienen, den grundlegenden Ansatz der
eventuellen Neukonzeptionierung darzustellen und einige Begriffe zu erläutern.
Allgemeines
Virtualisierung bezeichnet in der Informatik Methoden, die es erlauben, Ressourcen eines
Computers (insbesondere im Server-Bereich) zusammenzufassen oder aufzuteilen. Eine
eindeutige Definition des Begriffs Virtualisierung ist jedoch nicht möglich, da der Begriff in vielen
unterschiedlichen Anwendungsfällen anders ausgeprägt ist. Es gibt viele Konzepte und
Technologien im Bereich der Hardware und Software, die diesen Begriff verwenden. (Quelle:
WIKIPEDIA).
Der Einsatz sogenannter Thin Clients wird in diesem Zusammenhang oft erwähnt (u.a. bei der
Stadt Bergheim im Einsatz). Als Thin Client bezeichnet man innerhalb der IT-Struktur eine
Anwendung oder einen Computer als Endgerät (Terminal) eines Netzwerkes.
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Sitzungsvorlage
Die Thin Clients (TC) dienen ausschließlich der Anzeige und Eingabe von Daten. Auf dem
„dünnen“ Client selbst läuft keine Anwendung, meist nicht einmal ein (vollständiges)
Betriebssystem. Die eigentliche Rechnerleistung übernimmt der Applikationsserver, auf dem die
Anwendungen betrieben werden (Server-based-Computing).
Die Vorteile eines Thin Clients ergeben sich aus der geringeren Ausstattung und der daraus
resultierenden einfacheren Wartung. Darüber hinaus sind TC leise und schnell und ohne
Datenverlust ersetz- und austauschbar. Auch im Anschaffungspreis und im Stromverbrauch sind
sie günstiger.
Weitere Vorteile resultieren aus der Art der Architektur. Die Administration wird weniger aufwendig,
da man letztlich nur dem Server Aufmerksamkeit schenken muss, erfordert aber sehr viel
spezielles Fachwissen (müsste im Falle des Umstiegs bei der KDVZ vorgehalten werden).
Updates und Erweiterungen werden zentral vorgenommen. Ein solches Netzwerksystem ist
hochgradig skalierbar. Die Skalierbarkeit beschreibt in der Informatik und Softwaretechnik das
Verhalten von Programmen bezüglich des Ressourcenbedarfs. Dieser Vorteil kann allerdings
gleichzeitig auch ein Nachteil sein. Diese Art der IT-Architektur verlangt nach einer möglichst
hohen Anzahl gleicher IT-Arbeitsplätze. Je mehr „Standardisierungspotenzial“ vorhanden ist, umso
lohnender ist der Einsatz solcher Endgeräte.
Als Faustregel kann außerdem gelten: Je größer die Datenmenge ist, die vom TC zum Server und
wieder zurück muss, desto weniger sinnvoll
ist eine solche Architektur. Grafiklastige
Anwendungen lassen sich mit vielen Server/Client-Lösungen nicht sinnvoll ausführen, wenn das
Netz die Datenmenge nicht schnell genug verarbeiten kann oder wenn Anwendungen
beschleunigte Grafikkarten voraussetzen. Die meisten Anwendungen werden für „Fat-Clients“
programmiert. Oftmals ist der Betrieb von Anwendungen auf Servern durch Lizenzbestimmungen
verboten und erfordert zusätzliche und auch kostspielige Genehmigungen des Softwareherstellers,
die zudem nicht in jedem Fall gewährt werden. Thin Clients können ohne Netzwerkverbindung
nicht genutzt werden.
Aufgrund zunehmend besserer Technologien und des steigenden Kostendrucks wird die Anzahl
von Thin Clients sicherlich ansteigen.
Zusammenfassend kann man sagen, dass der Thin Client in standardisierten Arbeitsumfeldern mit
einer hohen Arbeitsplatzanzahl eine echte Alternative zum normalen PC ist.
Umsetzungsmöglichkeiten in Bedburg
Bei der Bewertung der bisher vorgenommenen Untersuchungen (siehe
Zwischenbericht des IT-Managements) kann folgendes festgehalten werden:
beigefügter
1. Eine Umstellung aller Arbeitsplätze auf Thin Clients wird nicht möglich sein.
2. Der Einsatz vieler
Wirtschaftlichkeit.
individueller
Programme
hat
eine
negative
Wirkung
auf
die
3. Die Anzahl der standardisierten Arbeitplätze ist in Bedburg als eher gering einzustufen. Zur
Erreichung eines höheren Standardisierungsgrads wären strenge Vorgaben hinsichtlich der
Auswahl der einzusetzenden Software notwendig (die Mitarbeiterzufriedenheit wird im
Einzelfall sinken).
4. Ein kurzfristiger Umstieg ist aufgrund der enorm steigenden Leitungskosten (drei Standorte)
unwirtschaftlich.
5. Nach Klärung der „Rathausfrage“ sollte eine extern begleitete Konzeptionierung der ITArchitektur angestrebt werden.
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6. Je umfassender die Verlagerung der Datenhaltung zur KDVZ wird, umso mehr begibt man sich
in die Abhängigkeit. Die Individualität und die Flexibilität werden deutlich zurückgehen.
Mögliche Auswirkungen im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel:
Finanzielle Auswirkungen:
Nein
Ja
Bei gesamthaushaltsrechtlicher Relevanz im laufenden oder in späteren Haushaltsjahren
Mitzeichnung oder Stellungnahme des Kämmerers*:
----------------------------------Frau Stolz
----------------------------------Herr Eßer
----------------------------------Baum
Sachbearbeiter(in)
Fachbereichsleiter(in)
Kämmerer
----------------------------------Koerdt
Bürgermeister
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