Daten
Kommune
Vettweiß
Größe
24 kB
Datum
03.09.2015
Erstellt
07.08.15, 18:00
Aktualisiert
07.08.15, 18:00
Stichworte
Inhalt der Datei
Resolution des Rates der Gemeinde Vettweiß (Entwurf)
Unverzügliche und dauerhafte Abschaltung des belgischen Kernkraftwerks Tihange
Das belgische Atomkraftwerk Tihange liegt in einer Entfernung von ca. 90 Kilometer zur Gemeinde
Vettweiß. Seit Jahren ist das AKW für seine Probleme und Störfälle bekannt. Die Laufzeit des 40 Jahre
alten Blockes Tihange 1 wurde trotzdem durch die belgische Regierung um weitere 10 Jahre
verlängert.
Der marode Reaktorblock Tihange 2 weist Tausende neuer Risse auf. Das Behältermaterial ist
„unerwartet“ brüchig. Das bedeutet, dass die Ummantelung bei einem Unfall brechen und radioaktiv
kontaminiertes Wasser mit unkalkulierbaren Folgen austreten könnte. Daneben hat das
Kernkraftwerk Tihange wegen fehlenden Hochwasserschutzes im EU-Stresstest besonders schlecht
abgeschnitten.
Tihange stellt auch für die Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde Vettweiß eine ernste
Gefahr dar. Bei größeren Unfällen könnten kilometerweit Mensch und Umwelt durch die radioaktive
Kontamination belastet, die gesamte Region unbewohnbar werden. Einen konkreten
Katastrophenschutzplan gibt es nicht.
Der Rat der Gemeinde Vettweiß fordert deshalb die nordrhein-westfälische Landesregierung und
auch die Bundesregierung dringend auf, sich für eine „unverzügliche und dauerhafte Abschaltung des
Kernkraftwerkes Tihange“ einzusetzen und für einen möglichen nuklearen Ernstfall ein bilaterales
Abkommen mit Belgien zu vereinbaren. Daneben bitten wir die Landes- bzw. Bundesregierung,
wirksame euregionale Katastrophenschutzkonzepte zu erarbeiten bzw. zu überarbeiten und hieraus
resultierende Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung verzugslos umzusetzen. Gleichzeitig
appelliert der Rat der Gemeinde Vettweiß an die Belgische Regierung, die Betriebsgenehmigung für
das Kraftwerk Tihange zurückzunehmen.