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Beschlussvorlage (Anlage zur Beschlussvorlage WP8-18/2012 1. Ergänzung)

Daten

Kommune
Bedburg
Größe
1,2 MB
Datum
19.06.2012
Erstellt
13.06.12, 18:03
Aktualisiert
13.06.12, 18:03

Inhalt der Datei

Anlage 3 Beispiele für die Wichtiskeit von Brandsicherheitswachen r Fall 'l Schadensfeuer im Ausgangsbereich eines Stadions bei einer Open-Air VA 2001 lm Ausgangsbereich des Stadions befanden sich diverse Gastronomie- und Verkaufsstände. Vor Publikumseinlass waren alle Stände von der Feuerwehr auf Bereithaltung von Löschmitteln überprüft worden. Im fraglichen Bereich waren keine Mängel aufgetreten. - Gegen Ende der Veranstaltung entstand ein Fettbrand in einem Hotdog Stand. Da der Betreiber nach der Feuerwehrinspektion sowohl die Löschdecke ats auch die beiden Feuertöscher, um sie vor VerschmuEung zu sahützen, in seinen PKW gebracht hatte, breitete sich der Brand schnell aus. Hinzu kam, dass dann noch ein ,,Löschversuch- mit Wasser gemacht wurde. Der Gastrostand brannte beim Eintreffen der Feuenrehr vollständig. Die Schadenshöhe war enorm, da sich über dem Stand eines der Hauptspannseile eines 75 m hohen Flullichtmastes befand. Fall 2 Entstehungsbrand bei einer Tournee-VA Ort des Vorkommnisses war ein Gastspieltheater mit 1300 Besucherplätren. Dieses besitzt eine begehbare Unterbühne, die jedoch keine Untermaschinerie enthält. Der vor der Bühne liegende Orchestergraben ist Höhen verfahrbar. Hier waren Reparaturarbeiten in der Vorwoche ausgeführt worden. Zu einer schon den Kultstatus besitzenden Rockshow gehört das sich Einwickeln des Publikums mit Toilettenpapier, das dann auch als "Luftschlangen" herum geworfen wird. Zusamrnen mit der Venryendung von Bühnenpyrotechnik und dem Abbrennen von Wunderkerzen eine brisante Mischung. lm vorliegenden Fall hatte die Theaterleitung eine verstärKe Brandsicherheitswache mit zusäElichen Wandelposten durchgesetat. Am Ereignistag wurden zwei Vorstellungen gegeben. Während der zweiten Vorstellung wurde von der tsrandsicherheitswache tm Hinterbühnenbereich Brandgeruch wahrgenommen. Die Einsatzkräfte begaben sich mit schwerem Aternschutz in die Unterbühne und fanden dort einen Entstehungsbrand, der von ihnen unmittelbar gelöscht werden konnte. ln Brand geraten war hier Toilettenpapier, das während der Nachmittagsvorstellung durch Öffnungen im Orchestergraben, die nach den Reparaturarbeiten nicht geschlossenen worden waren, in die Unterbi.ihne gelangt war. '1 Fall 3 Entstehungsbrand durch Pyrotechnik in Verbindung mit falschem Dekorationsmaterial Bei einer Präsentaiionsshow eines neuen Autotyps war folEender Ablauf vorgesehen: Auf der Präsentationsfläche befindet sich ein "Felsentor'' aus Styropor. Dieses ist mit einem Vorhang verschlgssen. Als Opening wir eine Musikdarbietung mit Tanz etc. gegeben. Danach fälh der Vorhang, es werden Pyroeffekte gezündet gleichzeitig öffnet der Vorhang und das neue Automodell fährt durch das Tor auf die Vorbühne. Voraussetzung für diesen Ablauf war, dass das Dekornaterial mindestens schwer entllammbar (81) ausgeführt ist und mit Flammschutzoberfläche zusätzlich geschützt wurde. Dies wurde vom Kulissenbau so bestätigt, Dabei verzichtete der Technische Leiter auf die Prufung der Materialzertifikate und ein Sicherheitsüberprüfung. Während der Show wurde das Felsentor in Brand gesetzt! Durch das sofortige Eingreifen der Brandsicherheitswache konnte der Entstehungsbrand unter Kontrolle gebracht werden. Die Show musste allerdings ats gebrochen werden. Fall 4 Beherrschu ng eines Entstehungsbrand während einer VA Anlässlich einer technisch sehr aufwändigen szenischen Derstellung, atlerdings ohne feuergefährliche Vorgänge, ergab die Gefährdungsanalyse durch die technische Leitung, dass bei der stark gegliederten Deko mit 6 Spielflächen nicht nur verstärkt Löschmittel bereitgehalten werden mussten, sondern dass hier eine verstärkte Branilsicherheitswache nötig sein würde. Dem stimmte die Feuerwehr zu. Es wurde eine intensive Brandschutzbelehrung des Personals durchgeführt, und die BSW nach Eintreffen intensiv eingewiesen. Während einer Tamszene geriet eine seitlich positionierte Nebelmaschine (,l0 kW Ansch{ussleistung) in Brand. Aufgrund der organisatorischen Vorbereitung lief die Brandkämpfung erfolgreich ab: Unmiftelbar nach entstehen des Brandes wurde die Maschine von der +" lektrischen Versorgung durch den dafür verantwortlichen Operator getrennt Fin Angehöriger der BSW löschte den Entstehungsbrand unmittelbar danach mittels Handfeuerlöscher Der Einsahleiter entschied in Konespondenz mit dem Technischen Leiter der Halle während der Brandbekämpfung, dass eine Unterbrechung der Show nicht nötig war. r . Fall 5 Totalverlust einer Turnhalle Eine moderne Turnhalle in einer Mittelgemeinde war traditionsgemäß am Ostersonnabend Ort eines größeren Balles. ln den Morgenstunden des Ostermontages ging das Gebäude in Flammen auf- Der Brand wurde erst beim Einbrechen des Daches bemerkt. Beim Eintreffen der EinsaEkräfte hatte sich das Feuer schon soweit ausgebreitet, dass das Gebäude nicht mehr zu retten war. Als Brandursache ergab sich eine defekte Registrierkasse, die im Cateringbereich des Balles verwendet worden war, und zusammen mit den Gastroeinheiten nach den Feiertagen abtransportiert werden sollte. Die elektrische Versorgung des Caterings war nicht abgeschaltet worden, was bei dem in der Registrierkasse entstehenden Fehler dann zum Brand führte. Da die Halle mit keiner Brandmeldeanlage ausgestattet war, wurde der Brand erst beim Einsturz des Daches außen bemerkt. Fall 6 Katastrophe bei einer Abi-Feier in Malmö 2002 lm Obergeschoss einer KFZ-Werkstatt sollte eine Abiturfeier stattfinden. Es handelte sich um einem Stahlbetonbau in der Größe des Obergeschosses von ca. 10 m x 30 m. Es gab keine öffenbaren Fenster, sondem nur lichtdurchlässige lndustrieglasflächen. Der Raum wurde durch zwei Außentreppen mit ieweils 1,5 m lichter Weite erschlossen. lm Raum selbst wurde ein Diäioanlage installiert. Die wände uhd Decken wurden mit Kunststoff- und papierdeko gestaltet. Hinzu kam noch über die gesamte Decke einige hundert ium Teil mit Wasserstoffgas gefUllten Luftballons. Die Dekorationen wurden von den veranstaltenden Schülern selbst installiert. Zum Ereigniszeitpunkt befanden sich (geschätzt) etwa 400 personen im Raum. Aus nicht mehr feststellbarer Ursache geriet eine der Dekorationen an der Wand in Brand. Der Entstehungsbrand breitete ich innerhalb (vofl der Einsatzkräfien der Feuenrehr geschätzt) von ZS Sekunden über die gesamle Decke aus. Die entstehende Flammenwalze hatte eine (geschät e) Einwirkzeit von unter 30 Sekunden. lnnerhalb dieser Einwirkzeit starben tm Raum 132 personen. Fall 7 Katastrophe in einer Diskothek in New York 2003 Bei einer Rock n' Roll Show in einer Diskothek in New York hatte die Band pyroiechnische Effekte vorgesehen. Unmittelbar vor der Show kam ein Bandmitglied auf die ldee im Hintergrund der Szenenfläche eine Feuenryand zu erzeugen, indem er eine brennbare Flüssigkeit in eine Elechrinne loss und diese dann zr.indete. Das Feuer aus der Rinne griff innerhalb kurzer Zeit auf die gesamt Deko und Einrichtung der Disko über. Eine Evakuierung wurde seitens der Technischen Leitung nicht eingeleitet. Mit den Verantwortlichen nicht einmal großer Wahrscheinlichkeit war der "Effekt" bekannt. Eine lnspektion der Szenenfläche durch das Haus hatte nicht staftgefunden, Bei diesem Brand starben circa 130 Menschen. Fall I Katastrophe in Argentinien 2005 lm Frühjahr 2005 starben in einer Versammlungsstätte in Argentinien 145 Menschen bei einem Feuer während eines Konzertes. Ausgelöst wurde der Entstehungsbrand durch das Abbrennen eines pyrotechnischen Gegenstandes (wahrscheinlich ähnlich Traumstem) durch ein 6jähriges Kind, das auf der Schulter seines Vaters saß. Dadurch, dass das Kind auf den väterlichen Schultem saß, stiegen die Funken bis in die Deckendekorationen, die schwer entflammbar ausgeführt waren. Die gesamte Deko war (soweit der Untersuchungsbericht) sehr staft vetstaubt. Der Staub zündete spontän, die gesamte Decke des Raumes br€nnte innerhalb von 20 Sekunden vollflächig. Das der Versammlungsraum mit dreimal soviel Personen wie zulässig besetzt worden war und das fast alle Rettungswege verschlossen waren, war nicht ursächlich, hat das Ausmaß der Katastrophe jedoch wesentlich mit bestimml.