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Verwaltungsergänzung (Anfrage der CDU-Kreistagsfraktion Euskirchen zum Gesundheitsbericht 2006)

Daten

Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
72 kB
Datum
03.02.2009
Erstellt
14.01.09, 04:18
Aktualisiert
14.01.09, 04:18
Verwaltungsergänzung (Anfrage der CDU-Kreistagsfraktion Euskirchen zum Gesundheitsbericht 2006) Verwaltungsergänzung (Anfrage der CDU-Kreistagsfraktion Euskirchen zum Gesundheitsbericht 2006) Verwaltungsergänzung (Anfrage der CDU-Kreistagsfraktion Euskirchen zum Gesundheitsbericht 2006) Verwaltungsergänzung (Anfrage der CDU-Kreistagsfraktion Euskirchen zum Gesundheitsbericht 2006)

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Inhalt der Datei

Kreis Euskirchen Der Landrat Z 1 / F 25/2008 Datum: 23.06.2008 Az.: Prö. Abteilung: III/53 Anfrage der CDU-Kreistagsfraktion Euskirchen zum Gesundheitsbericht 2006 Antwort: Thema Übergewicht Zur Frage 1: Der Trend zu Übergewicht in der Bevölkerung ist kein Problem speziell im Kreis Euskirchen, sondern ein gesellschaftliches Problem in Europa. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht für Europa bereits von einer Epidemie und geht davon aus, dass bis zum Jahr 2010 etwa 20% der erwachsenen Bevölkerung und 10% der Kinder und Jugendlichen in Europa unter Adipositas leiden. 2005 2006 2006 Krs. Euskirchen Krs. Euskirchen NRW Übergewicht 5,4% 6,3% 6,5% Adipositas 3,9% 4,4% 4,6% Übergewicht entsteht, wenn dauerhaft mehr Energie aufgenommen als verbraucht wird. Als ursächliche Faktoren werden angenommen: - Zu kalorienreiches Essen Zu wenig körperliche Aktivität (Bewegung, Sport) Ggf. auch erbliche Veranlagung Zur Frage 2 Grundlage der Erhebungen des Gesundheitsamtes sind die Daten aus den Schuleingangsuntersuchungen. Bei diesen Untersuchungen werden im Kreis Euskirchen aus datenschutzrechtlichen Gründen keine Sozialdaten erhoben, so dass spezifische Erkenntnisse für den Kreis nicht vorliegen. Der Kinder- und Jugendgesundheitsdienst hat bei den Schuleingangsuntersuchungen 2008/2009 spezielle Fragen zum Thema „Sport und Ernährung“ erhoben. Die Fragebögen dienen bei der Untersuchung als Grundlage der Beratung und werden künftig statistisch ausgewertet. Die Ergebnisse können anschließend in Präventionsempfehlungen und -projekte einfließen. Zur Frage 3 2 Der Kinder- und Jugendgesundheitsdienst nutzt die Möglichkeit, bei den Untersuchungsterminen die Eltern der Betroffenen und Gefährdeten persönlich zu beraten. Der Kinder- und Jugendzahngesundheitsdienst führt regelmäßig gemeinsam mit dem Verein für Jugendzahnpflege im Kreis Euskirchen Projekte zum Thema gesunde Ernährung durch. Darüber hinaus vermittelt das Gesundheitsamt Kooperationspartner für Multiplikatoren (z.B. Vermittlung von Angeboten der BzGA zum „gesunden Schulfrühstück“, Informationen der Nationalen Stillkommission (BfR) zu „Stillen und Adipositas“ etc.). Ziel dieser Maßnahmen ist es, bei Eltern und Kindern Problembewusstsein zu wecken. Eine Evaluation dieser Arbeit hat bisher nicht stattgefunden. Thema Untergewicht Zu Fragen 4 und 5: Das Item „Untergewicht“ ist in der Statistik der Schuleingangsuntersuchungen im Land NRW routinemäßig nicht vorgesehen. Im Kreis Euskirchen fanden die Ärzte/-innen der Abteilung Gesundheit das Untersuchungsergebnis Untergewicht jedoch bedeutsam und leiteten regelmäßig eine diagnostische Abklärung über die Kinder- oder Hausärzte ein. In besonders gelagerten Fällen wurde das Jugendamt benachrichtigt. Diese Vorgehensweise wird auch heute noch angewandt. Erfreulicherweise ist der Anteil der Kinder mit Untergewicht im Kreis Euskirchen rückläufig. Ob diese Entwicklung von Dauer sein wird, sollte weiter beobachtet werden. Thema Störungen und Auffälligkeiten Zur Frage 6: Jahr 2002 Eusk. 2003 Eusk. 2006 Eusk. 2006 NRW Sehstörung Hörstörung 31,6% 26,9% 23,6% 21,6% 5,9% 5,0% 7,1% 7,0% Sprachstörung 20,7% 19,4% *35,5% 24,5% Koordinationsstörung 9,1% 5,3% **18,3% **13,8% Verhaltensauffälligkeit 12,0% 9,9% 12,8% 7,4% * Unter diesem Item sind sowohl behandlungsbedürftige Störungen als auch nichtbehandlungsbedürftige Störungen z. B. der Grammatik und Artikulation zusammengefasst. ** 2003 wurde in einigen Gesundheitsämtern von NRW ein neues Screening des Entwicklungsstandes (SENS) für die Körperkoordination erprobt. Als Ergebnis der Erprobungsphase zeigte sich, dass ca. 20% der untersuchten Kinder in NRW Defizite in der Koordination aufwiesen (11% auffällig, 9% grenzwertig). Seit 2004 wird der SENS landesweit angewandt. Ein Vergleich der Daten von 2006 EU mit den Daten von 2002 EU und 2003 EU bezüglich der Körperkoordination ist deshalb nicht sinnvoll. Im Vergleich der Erhebungen Koordinationsstörungen mit der Landesstatistik 2006 liegt der Kreis EU über dem Landesdurchschnitt. Ob es sich hierbei um einen realen Unterschied handelt, oder ob es in NRW noch Schwierigkeiten bei der Anwendung des SENS (auffällig, grenzwertig) gibt, mag dahingestellt sein. Wichtig ist es, das beobachtete gehäufte Auftreten von Körperkoordinationsstörungen bei Kindern ernst zu nehmen und diesem therapeutisch entgegenzuwirken. Zur Frage 7: 3 Bei den Schuleingangsuntersuchungen werden die Ergebnisse der Vorsorgeuntersuchung mit berücksichtigt bzw. mit einbezogen. Auswertungen von Vorsorgeuntersuchungen liegen der Abt. Gesundheit nicht vor. Ein Deckungsabgleich konnte daher nicht vorgenommen werden. Thema Früherkennungsuntersuchungen Zur Frage 8: Die Inanspruchnahme von Früherkennungsuntersuchungen hat sich kontinuierlich gesteigert. Im Zeitraum von 2004 bis 2007 hat sich die Inanspruchnahme um 6,8% erhöht. Früherkennungsuntersuchung 2004 77,6% 2005 78,6% 2006 81,3% 2007 84,4% Um die Inanspruchnahme zu steigern, werden die Eltern regelmäßig bei KindergärtenUntersuchungen, Schuleingangsuntersuchungen und sonstigen Kontakten beraten und eindringlich auf die Wichtigkeit der Untersuchungen hingewiesen. Zudem werden die Erzieherinnen als Multiplikatoren angehalten, auf die Inanspruchnahme der Untersuchungen hinzuwirken. Ein Zusammenhang mit der Ärztedichte im Kreis Euskirchen wird im Gesundheitsbericht 2006 nicht dargestellt und diskutiert. Thema Zahngesundheit Zur Frage 9: Seit einigen Jahren beobachten wir eine positive Entwicklung der Zahngesundheit bei den Kindern im Kreis Euskirchen. Von dieser allgemein positiven Entwicklung profitieren leider nicht alle Kinder. Es gibt Einrichtungen, in denen bei den Reihenuntersuchungen vermehrt Kinder mit erhöhtem Kariesrisiko festgestellt werden. Hier bietet der Kinder- und Jugendzahngesundheitsdienst eine besondere Betreuung an. Gemeinsam mit den Prophylaxehelferinnen des Vereins für Jugendzahnpflege werden z. B. bei Kariesrisikokindern Fluoridierungsmaßnahmen durchgeführt. Thema Infektionsschutz Zur Frage 10: Auswahlkriterien der Infektionskrankheiten für den Gesundheitsbericht sind Häufigkeiten und/oder Besonderheiten. Zur Frage 11: Mit Einführung des neuen Infektionsschutzgesetzes ist das Meldeverfahren für meldepflichtige Krankheiten geändert worden. Sexuell übertragbare Krankheiten (früher: Geschlechtskrankheiten), HIV und AIDS werden nichtnamentlich an das Robert-Koch-Institut in Berlin gemeldet. Veröffentlicht werden vom Robert-Koch-Insitut ausschließlich Daten aus Grossstädten und größeren Regionen. Deshalb liegen für den Kreis Euskirchen diesbezüglich keine Erkenntnisse vor. Das Gesundheitsamt bietet jedoch Beratungen und Informationen zu allen sexuell übertragbaren Krankheiten für Betroffene und deren Angehörige an. Zudem erfolgt die Durchführung von HIV-Testen im Gesundheitsamt kostenlos und anonym. In Schulen finden auf Wunsch Mutiplikatorenfortbildungen statt. Darüber 4 hinaus werden in enger Zusammenarbeit mit dem Youthworker der AWO Aktionen und Informationsveranstaltungen sowie Projekte zur AIDS-Prävention durchgeführt. Jahr 2004 2005 2006 2007 gez. Rosenke Anzahl der AIDS-Teste 91 91 90 83 Anzahl der positiven Befunde 0 0 0 0