Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
76 kB
Datum
03.02.2009
Erstellt
27.01.09, 04:10
Aktualisiert
27.01.09, 04:10
Stichworte
Inhalt der Datei
CDU
KREISTAGSFRAKTION
EUSKIRCHEN
Jülicher Ring 32, 53879 Euskirchen
Z 3 / F 25/2008
Datum:
26.01.2009
Az.: ko/ky
X Öffentliche Sitzung
Nichtöffentliche Sitzung
Beratungsfolge:
Aussch.f.Schulen,Sport,Kultur,Soziales u.Gesundh.
03.02.2009
Gesundheitsbericht 2006
hier: Weitere Fragen der CDU-Kreistagsfraktion zur Z1 / F25 /2008
Sehr geehrter Herr Landrat,
mit Blick auf die umfangreiche und zeitintensive Tagesordnung in der Sitzung des Ausschusses für
Schulen, Sport, Kultur, Soziales und Gesundheit wurde auf Antrag der CDU Kreistagsfraktion der
zugehörige Tagesordnungspunkt Top 9 in eine der nächsten Ausschusssitzungen verschoben.
Wir bitten um Beantwortung bzw. Kommentierung der folgenden weiteren Fragen und Anmerkungen
zur Z1/F25/2008.
Thema Übergewicht:
1. Aus der Beantwortung der Frage 1 stellen wir fest, dass es im Kreis Euskirchen offenkundig
keinen „Besorgnis erregenden Trend“ zum Übergewicht gibt. Aus dem ersten Bericht zur
sozialen Lage in der Regio Aachen entnehmen wir, dass Übergewicht auch im Kreis
Euskirchen häufiger bei Jungen auffällt. Die KIGGS-Studie weist aus, dass das Ausmaß an
Sport und Bewegung bei Jungen unabhängig von sozialer Schichtzugehörigkeit und Migration
ist. Nur bei Mädchen findet sich ein positiver Zusammenhang zwischen dem Ausmaß an
Sport/Bewegung und sozialer Schichtzugehörigkeit und Migration. Insgesamt zeigt die Studie,
dass (trotz häufigeren Übergewichtes) Jungen sich stärker sportlich betätigen als Mädchen.
•
Für die zukünftige Gesundheitsberichterstattung beantragen wir, dass die Angaben
zum Über-/Untergewicht nach Jungen und Mädchen getrennt erfolgen, damit wir die
weitere Entwicklung hier verfolgen können.
2. In diesem Zusammenhang entnehmen wir aus der Beantwortung der Frage 2, dass der
Kinder- und Jugenddienst bei den Schuleingangsuntersuchungen 2008/2009 spezielle Fragen
zum Thema „Sport und Ernährung“ erhoben hat. Entsprechende Auswertungen sollen künftig
in Präventionsempfehlungen und –projekte einfließen.
2
-
Anhand welcher Items wird das Thema „Sport und Ernährung“ erfasst?
Erfolgt auch auf dem Hintergrund der Ergebnisse der KIGGS-Studie zum unterschiedlichen
Bewegungsverhalten von Mädchen und Jungen die entsprechende Erhebung getrennt nach
Geschlechtern?
Liegen bereits Ergebnisse vor, über die zeitnah berichtet werden kann?
3. Bezüglich der Beantwortung der Frage 3 werden Maßnahmen aufgeführt, die bei Eltern und
Kindern ein Problembewusstsein wecken sollen.
-
Sind diese Maßnahmen für den Kreis Euskirchen mit Kosten verbunden?
Ist es geplant, diese Arbeit in Zukunft zu evaluieren?
Thema Störungen und Auffälligkeiten:
4. Bezüglich der Beantwortung von Frage 6 nehmen wir die angeführten Erklärungen hinsichtlich
der auffälligen prozentualen Abweichungen der Sprach-, Koordinations- und
Verhaltensauffälligkeiten vom Landesdurchschnitt NRW zunächst zur Kenntnis.
•
-
Zeigen sich in Bezug auf die Ausprägungen von Sprach-, Koordinations- und
Verhaltensauffälligkeiten Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen?
•
-
In Anbetracht dieser auffälligen Abweichungen der in der Z1 angeführten Störungen
beantragen wir für die zukünftige Gesundheitsberichtserstattung die fortlaufende
Dokumentation der gefundenen Störungen und Auffälligkeiten, um auch hier die
weitere Entwicklung verfolgen zu können.
Auch hier beantragen wir für die zukünftige Gesundheitsberichtserstattung die
Angaben getrennt nach Jungen und Mädchen aufzuschlüsseln.
Zeigen sich in Bezug auf Sprach-, Koordinations- und Verhaltensauffälligkeiten
Zusammenhänge mit Kindern, die vielleicht auch aus der Jugendhilfe bekannt sind?
Wie wird bei Feststellung von Körperkoordinationsstörungen
Schuleingangsuntersuchung derzeit weiter verfahren?
im
Rahmen
der
Thema Früherkennungsuntersuchungen:
5. Der offenkundig nicht vorliegende Zusammenhang zwischen Ärztedichte und
Inanspruchnahmeverhalten von Früherkennungsuntersuchungen lässt sich auch in anderen
Kreisen erkennen. Aus diesen Kreisen wird berichtet, dass die Nichtinanspruchnahme von
Früherkennungsuntersuchungen insbesondere bei Kindern auffällt, die auch aus der
Jugendhilfe bekannt sind.
-
Inwieweit trifft dieser Zusammenhang auch für den Kreis Euskirchen zu?
Thema Zahngesundheit:
Aus der Beantwortung der Frage 9 entnehmen wir, dass nicht alle Kinder im Kreis Euskirchen von
einer positiven Entwicklung der Zahngesundheit profitieren.
-
Zeigen sich hier Zusammenhänge mit Kindern, die aus der Jugendhilfe bekannt sind?
Zusammenfassend beantragen wir für die zukünftige Gesundheitsberichterstattung:
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1. Dort - wo aus wissenschaftlicher Sicht - notwendig und sinnvoll (z.B. Über-/Untergewicht,
Sport- und Ernährungsverhalten, Störungen und Auffälligkeiten im Rahmen der
Schuleingangsuntersuchungen) beantragen wir, die jeweiligen Befunde getrennt nach Jungen
und Mädchen aufzuführen.
2. Wir beantragen, sich auf ein grundsätzliches Kernindikatorenset im Bereich der
Gesundheitsberichtserstattung zu verständigen, so dass aus einer gleich bleibenden
fortlaufenden Dokumentation
Vergleiche und Veränderungstendenzen über die Zeit
erkennbar und nachprüfbar werden.
3. Erfreulicherweise haben sich mittlerweile gesetzliche Grundlagen z.B. im Bereich
Früherkennungsuntersuchungen verbessert.
Im Kreis Euskirchen werden zwischen
Jugendhilfe und Gesundheitsamt noch stärkere Vernetzungen in der Zusammenarbeit
angestrebt. Wir beantragen hier für die künftige Gesundheitsberichtserstattung dort, wo
notwendig und sinnvoll, die Auswirkungen dieser Zusammenarbeit mit Blick auf
Gesundheitsindikatoren in geeigneter Form aufzunehmen.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Dr. Sabine Dirhold
Gesundheitspolitische Sprecherin
gez. Bernd Kolvenbach
Geschäftsführer CDU-Kreistagsfraktion