Daten
Kommune
Bedburg
Größe
444 kB
Datum
03.07.2012
Erstellt
28.06.12, 08:23
Aktualisiert
03.07.12, 14:56
Stichworte
Inhalt der Datei
Zu TOP:__________
Drucksache: WP8137/2012
Büro für Standortförderung
Sitzungsteil
Az.: 11
öffentlich
Beratungsfolge:
Rat der Stadt Bedburg
Betreff:
Wirtschaftsstandort Bedburg
Beschlussvorschlag:
Das Beratungsergebnis bleibt abzuwarten.
Sitzungstermin:
03.07.2012
Abstimmungsergebnis:
STADT BEDBURG
Sitzungsvorlage
Seite: 2
Begründung:
Aus gegebenem Anlass wurde dem Haupt- und Finanzausschuss zu seiner Sitzung am
19.06.2012, TOP 7 (Erste Fortschreibung des Demografieberichtes), nachfolgende Kurzanalyse
aus dem Entwurf des Demografieberichtes zur Wirtschaftsstruktur der Stadt Bedburg im Nachgang
übermittelt. Eine Diskussion hierzu hat thematisch zum Auszug aus dem Entwurf des
Demografieberichtes bis dato nicht stattgefunden.
In der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses vom 26.06.2012 wurde die Thematik der
Erweiterung des Industrieparks Mühlenerft und dem damit verbundenen Sachstand diskutiert. Alle
zur Entscheidungsfindung erforderlichen Parameter sollten, sofern noch nicht erfolgt,
zusammengetragen werden und in der Folge einer Sachentscheidung im Rat der Stadt Bedburg
nach der Sommerpause dienen.
Folgende Analyse belegt die Bedeutung attraktiver
Standortentwicklung Bedburgs im demografischen Kontext.
Gewerbeflächen
für
die
Bedburg ist eine stark ausgeprägte Auspendlerkommune mit zur Zeit - im Vergleich zu anderen
NRW Kommunen - wenig Arbeitsplätzen vor Ort.
Es ist unabdingbar zusätzliche – möglichst arbeitsplatzintensive Betriebe – für Bedburg zu
gewinnen. Die Zahl der Einpendler würde somit steigen und der ein oder andere, der in Bedburg
arbeitet, würde dann auch den Wohnsitz Bedburg wählen.
Der aktuelle Bevölkerungsrückgang könnte so gemindert und Bedburg als Wohn- und
Wirtschaftsstandort gestärkt werden.
Der Ausbau folgender Kompetenzfelder ist denkbar:
- Gesundheit / Wellness (in Verbindung mit Monte Mare, Krankenhaus etc.) sowie
- Maschinenbau / Logistik (in Verbindung mit Sany)
- Energiewirtschaft (in Verbindung mit RWE)
- Finanzen (in Verbindung mit den lokalen Akteuren der Finanzwirtschaft).
Der Status Quo der Bedburger Wirtschaft wird nachfolgend beschrieben:
Beschäftigtenstruktur Bedburgs
Im Jahr 2010 arbeiten lt. IT NRW 2.961 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte.
in Bedburg. Selbstständige und Beamte sind hier nicht erfasst.
Von den 2.961 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten arbeiten
* 43,3 % im Wirtschaftszweig `sonstige Dienstleistungen`,
* 34,2 % im Wirtschaftszweig `Handel, Gastgewerbe, Verkehr und Lagerei`,
* 21,1 % im Wirtschaftszweig `Produzierendes Gewerbe,
* 1,3 % im Wirtschaftszweig `Land- und Forstwirtschaft, Fischerei.
Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigen in Bedburg
Langfristige grobe Betrachtung 1995 – 2010 von IT NRW
Zwischen 1995 und 2010 hat lt. IT. NRW die Anzahl der sozialversicherungspflichtig
Beschäftigten am Arbeitsort Bedburg insgesamt um 4,7 % bzw. 133 Personen zugenommen.
Diese positive wirtschaftliche Dynamik ist vorwiegend auf den Anstieg der Teilzeitbeschäftigten
(überwiegend Frauen) zurückzuführen, ihr Anteil erhöhte sich im Betrachtungszeitraum für den
Arbeitsort Bedburg um 47,6 % bzw. 205 Personen.
Beschlussvorlage WP8-137/2012
Seite 2
STADT BEDBURG
Sitzungsvorlage
Seite: 3
Die Anzahl der Vollzeitbeschäftigten am Arbeitsort Bedburg sank hingegen um 3 % bzw. um 72
Personen.
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort Bedburg, Quelle: IT NRW
Kurzfristige detaillierte Betrachtung von 2005 – 2011 der Agentur für Arbeit
Die jüngste Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zwischen 2005 und 2011
für Bedburg als Arbeitsort und für Bedburg als Wohnort wird dargestellt.
Beschlussvorlage WP8-137/2012
Seite 3
STADT BEDBURG
Sitzungsvorlage
Seite: 4
Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort Bedburg ist zwischen
2005 und 2011 um 5,6% gestiegen (= 162 Personen) gestiegen.
D. h. die Summe der Personen, die in Bedburg wohnen und arbeiten zuzüglich der Einpendler
nach Bedburg hat zwischen 2005 und 2011 um 162 Personen zugenommen. Ein kontinuierliches
Wachstum ist seit dem Jahr 2009 erkennbar.
Der Anstieg der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen ist mit 8 % (114 Personen)
deutlich stärker, als der der Männer (Anstieg um 3,3 % bzw. 48 Personen).
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort Bedburg
(= Personen, die in Bedburg wohnen und arbeiten zuzüglich Einpendler)
Insgesamt
Stichtag
30.06.200
5
30.06.200
6
30.06.200
7
30.06.200
8
30.06.200
9
30.06.201
0
30.06.201
1
Bis
29 Jahre
insgesam
t
30 bis 49
Jahre
insgesam
t
50 Jahre
und älter
insgesam
t
635
1.587
646
insgesam
t
Männe
r
Fraue
n
2.868
1.446
1.422
dar.
Auslände
r
304
2.755
1.389
1.366
273
621
1.475
659
2.861
1.498
1.363
330
633
1.530
698
3.034
1.588
1.446
355
672
1.599
763
2.872
1.450
1.422
284
614
1.495
763
2.961
1.495
1.466
331
676
1.526
759
3.030
1.494
1.536
334
695
1.543
792
Abb. 54: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort Bedburg, Quelle: Bundesagentur für Arbeit
Selbständige und Beamte sind nicht erfasst
Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort Bedburg ist zwischen 2005
und 2011 um 6,8% gestiegen (= 513 Personen) gestiegen.
D. h. die Summe der Personen, die in Bedburg wohnen und arbeiten zuzüglich der Auspendler aus
Bedburg hat zwischen 2005 und 2011 um 513 zugenommen. Ein kontinuierliches Wachstum ist
seit dem Jahr 2006 erkennbar.
Der Anstieg der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen ist mit 11 % (329 Personen)
deutlich stärker, als der der Männer (Anstieg um 4,0 % bzw. 184 Personen).
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort Bedburg
(= Personen die in Bedburg wohnen und arbeiten zuzüglich Auspendler)
Insgesamt
Stichtag
30.06.200
5
30.06.200
6
30.06.200
7
Bis
29 Jahre
insgesam
t
30 bis 49
Jahre
insgesam
t
50 Jahre
und älter
insgesam
t
1.656
4.550
1.378
insgesam
t
Männe
r
Fraue
n
7.584
4.594
2.990
dar.
Auslände
r
494
7.484
4.537
2.947
500
1.602
4.452
1.430
7.578
4.602
2.976
481
1.575
4.435
1.568
Beschlussvorlage WP8-137/2012
Seite 4
STADT BEDBURG
30.06.200
8
30.06.200
9
30.06.201
0
30.06.201
1
Sitzungsvorlage
Seite: 5
7.773
4.706
3.067
532
1.634
4.393
1.746
7.836
4.701
3.135
513
1.631
4.307
1.898
7.956
4.735
3.221
534
1.691
4.226
2.039
8.097
4.778
3.319
557
1.704
4.206
2.187
Abb. 55: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort Bedburg, Quelle: Bundesagentur für Arbeit
Selbständige und Beamte sind nicht erfasst.
Der positive Trend beim Wachstum der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze sowohl für den
Arbeits- als auch Wohnort Bedburg kann durch kommunalpolitische Maßnahmen gestützt werden:
Schwerpunkte sind:
- Vorhaltung und Vermarktung von städt. Gewerbeflächen vorwiegend an arbeitsplatzintensivere
Betriebe.
- Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf angesichts der steigenden Zahl berufstätiger
Frauen.
Erwerbstätigenquote an Wohnort Bedburg
Die Erwerbstätigenquote gilt als Indikator für die Beteiligung der Bevölkerung am Arbeitsmarkt.
Erfasst werden alle Personen, die in Bedburg ihren Wohn- und Arbeitsort haben, zusätzlich aber
auch diejenigen, die zwar in Bedburg wohnen, aber als Auspendler ihren Arbeitsort in anderen
Regionen haben. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, geringfügig Beschäftigte,
Teilzeitbeschäftigte, Beamte und Selbstständige werden voll mitgezählt.
Die Erwerbstätigenquote für den Wohnort Bedburg beträgt im Jahr 2009 lt. Bertelsmann 49,1 %
und ist im Vergleich zu 2006 um 2,1 Prozentpunkte gestiegen.
D. h. 49,1 % der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter von 18 bis 64 Jahren sind in Bedburg als
sozialversicherungspflichtig beschäftigt gemeldet.
Bedburgs Erwerbstätigenquote liegt damit aber immer noch deutlich unter der des Rhein-ErftKreises (51,8%) und dem Landesdurchschnitt (51,0%).
Bestand an Arbeitslosen in Bedburg
Die Anzahl der Arbeitslosen ist im Stadtgebiet seit 2005 um 558 Personen, bzw. 39,5 %
zurückgegangen.
Der stärkste Rückgang ist mit 68,2 % bei den Auszubildenden (Altersklasse bis unter 20 Jahre)
und mit 58,6% bei den jungen Berufstätigen (bis unter 25-jährigen) zu verzeichnen.
Auch bei den älteren Arbeitnehmern (50 bis unter 65 Jahren) ist eine Halbierung der
Arbeitslosenbestandes eingetreten (Rückgang um 52,2 %).
Anzahl der
Arbeitslosen in
Bedburg
2005
2006
2007
2008
2009
2010
201
1
Insgesamt
15- bis unter 25
Jahre
15- bis unter 20
Jahre
25- bis unter 50
1.413
152
1.323
131
1.122
107
1.049
107
1.087
117
1.033
91
26
29
16
19
19
704
666
623
595
628
Beschlussvorlage WP8-137/2012
855
63
∆2011/
2005
absolu
t
558
89
∆2011
/
2005
%
- 39,5
- 58,6
9
9
18
- 68,2
604
526
178
- 25,3
Seite 5
STADT BEDBURG
Jahre
50- bis unter 65
Jahre
Ausländer
Schwerbehindert
1 Jahr und länger
arbeitslos
Sitzungsvorlage
Seite: 6
557
526
392
347
342
338
266
291
- 52,2
168
86
584
146
92
800
154
80
749
150
75
655
168
59
625
171
67
615
145
75
455
23
11
129
- 13,7
- 12,8
- 22,1
Abb. 56: Bestand an Arbeitslosen in der Stadt Bedburg, Berichtsmonat Dezember, Quelle: Bundesagentur für Arbeit
Die Ursachen für diese positive Entwicklung sind vielfältig und differenziert zu betrachten.
Die allgemeine positive Wirtschaftsentwicklung der jüngsten Vergangenheit, sowie die Zunahme
der Unternehmensansiedlungen in Bedburg und in der näheren Umgebung spielen sicherlich eine
Hauptrolle. Weitere Ursachen sind die Vorruhestandsregelungen der RWE AG, sowie die
Zunahme der Arbeitsplätze im Niedriglohnsektor.
Zukünftig wird das Arbeitskräftepotential in Bedburg altern und schrumpfen. Dies erfordert einen
Neuorientierung bei der betrieblichen Personalpolitik. Die kontinuierliche Qualifizierung von
Arbeitnehmern – Stichwort `lebenslanges Lernen` ist unabdingbar. Auf kommunaler Ebene kann
es Ziel sein, entsprechende Bildungseinrichtungen vor Ort anzusiedeln.
Bedburgs überregionale Bedeutung als Arbeitsort
Trotz der jüngsten positiven Entwicklung am Bedburger Arbeitsmarkt arbeiten in Bedburg deutlich
weniger Erwerbstätige, als dort wohnen. Bedburg hat mehr Auspendler als Einpendler und ist
somit eher ein Wohnstandort, als ein Arbeits- bzw. Wirtschaftsstandort.
Bedburgs Bedeutung als Arbeitsort ist überregional betrachtet heute als marginal zu bezeichnen.
Dies geht aus der Pendlerrechung 2010 von IT NRW hervor:
IT NRW stellt in seiner Pendlerrechnung 2010 fest:
- Von dem 5.346 Erwerbstätigen (= sozialversicherungspflichtig Beschäftigte + geringfügig
Beschäftigte + Beamte + Selbstständige) am Arbeitsort Bedburg pendeln 2.343 Personen ein.
Dies ist eine Einpendlerquote von 43,8 %.
NRW – weit hat Bedburg im Jahr 2010 einer der niedrigsten Einpendlerquoten.
Bedburg belegt NRW-weit Rang 331 von 396 möglichen Platzierungen.
Rang 396 ist die niedrigste Einpendlerquote in NRW.
- Von den 11.423 Erwerbstätigen (= sozialversicherungspflichtig Beschäftigte + geringfügig
Beschäftigte + Beamte + Selbstständige) am Wohnort Bedburg pendeln 8.420 Personen aus.
Dies ist eine Auspendlerquote von 73,7 %.
NRW – weit hat Bedburg im Jahr 2010 eine relativ hohe Auspendlerquote.
Bedburg belegt NRW weit Rang 58 von 396 möglichen Platzierungen.
Rang 396 ist die niedrigste Auspendlerquote in NRW.
In Bedburg arbeiten somit deutlich weniger Erwerbstätige, als dort wohnen. Bedburg hat mehr
Auspendler als Einpendler und ist somit eher ein Wohnstandort, als ein Arbeits- bzw.
Wirtschaftsstandort.
Die stetige Verbesserung der Anbindung Bedburgs an den ÖPNV in Richtung Düsseldorf und Köln
ist unverzichtbar. Stichworte sind hier: Modernisierung des Bedburger Bahnhofes, stetige
Forderung des Ausbaues der Erft-S-Bahn etc.
Die stetige überörtliche Verbesserung des ÖPNV´s ist unverzichtbar, um Abwanderungstendenzen
entgegenzutreten, insbesondere im Bereich der Bildungs- und Arbeitswanderung.
Beschlussvorlage WP8-137/2012
Seite 6
STADT BEDBURG
Sitzungsvorlage
Seite: 7
Anteil hochqualifizierter Arbeitnehmer in Bedburg
Lt. Bertelsmann ist der Anteil hochqualifizierter Arbeitnehmer am Arbeitsort Bedburg von 2003 bis
2009 um 0,4 Prozentpunkte gestiegen. Er liegt jedoch in allen Jahren deutlich unter dem RheinErft-Kreis und NRW-Durchschnitt.
D. h. die Anzahl hochwertiger Arbeitsplätze in Bedburg ist zwischen 2003 und 2009 zwar leicht
gestiegen, grundsätzlich ist sie aber im Kreis- und Landesvergleich als deutlich zu gering zu
bezeichnen.
Anteil der sozialversicherungspflichtig
Beschäftigten
am Arbeitsort mit
Hochschulabschluss
in Prozent
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
Bedburg
Rhein-ErftKreis
NordrheinWestfalen
3,0
3,0
3,3
3,6
3,2
3,6
3,4
6,5
7,2
7,4
7,4
7,3
7,4
7,7
8,6
8,7
9,0
9,2
9,3
9,5
9,9
Abb. 57: Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort mit Hochschulabschluss
Quelle: Bertelsmann-Stiftung
Abb. 58: Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort
mit Hochschulabschluss, Quelle: Bertelsmann-Stiftung
Um den Anteil hochqualifizierter Arbeitnehmer in Bedburg weiter zu steigern, sollte bei
Unternehmensansiedlungen zukünftig weiterhin verstärkt auch das Arbeitsplatzniveau
berücksichtigt werden.
Beschlussvorlage WP8-137/2012
Seite 7
STADT BEDBURG
Sitzungsvorlage
Seite: 8
Für den Wohnort Bedburg können folgende Aussagen getroffen werden:
Lt. Bertelsmann ist der Anteil hochqualifizierter Arbeitnehmer am Wohnort Bedburg von 2003 bis
2009 um 1,1 Prozentpunkte gestiegen, liegt jedoch in allen Jahren unter dem Rhein-Erft-Kreis und
NRW-Durchschnitt.
D. h. das Ausbildungs- und Qualifikationsniveau der Bedburger Bevölkerung steigt, liegt aber
immer noch unter dem Kreis- und Landesniveau.
Anteil der sozialversicherungspflichtig
Beschäftigten
am Wohnort mit
Hochschulabschluss
in Prozent
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
Bedburg Rhein-ErftKreis
NordrheinWestfalen
6,9
7,1
7,3
7,5
7,8
7,8
8,8
8,6
8,8
9,0
9,2
9,3
9,5
9,9
9,3
9,5
9,6
9,8
9,8
10,0
10,1
Abb. 59: Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort mit Hochschulabschluss
Quelle: Bertelsmann-Stiftung
Abb. 60: Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort
mit Hochschulabschluss, Quelle: Bertelsmann-Stiftung
Bedburgs Attraktivität als Wohnort für Hochqualifizierte hat in den vergangenen Jahren
zugenommen. Diesen Trend gilt es durch Investitionen in die Standortfaktoren Bedburgs weiter zu
verfestigen bzw. auszubauen.
Die demografische Entwicklung wird vielfach als Indikator dafür herangezogen, dass mit
zurückgehenden Bevölkerungszahlen und verändertem Altersaufbau der Bedarf an Arbeitsplätzen
Beschlussvorlage WP8-137/2012
Seite 8
STADT BEDBURG
Sitzungsvorlage
Seite: 9
ebenfalls rückläufig ist. Zwingend ist darauf hinzuweisen, dass genau umgekehrt eine strategische
Ausrichtung greifen muss.
Die Bevölkerungszahlen in der Stadt Bedburg gehen zurück, die Quelle, über die noch
Wanderungsgewinne rekrutiert werden können, versiegt zunehmends.
Dies zeigen die Bevölkerungspyramiden für die Stadt Bedburg und den Rhein-Erft-Kreis sehr
deutlich. Neue Wohnbauflächen werden die demographische Entwicklung nicht nachhaltig
stabilisieren können.
Im Ergebnis ist nur noch das das Angebot an qualifizierten Arbeitsplätzen geeignet, Menschen an
die Stadt zu binden und neue Bürger zu gewinnen, d.h. über die gewerbliche Flächenentwicklung
wird die Frage einer positiven oder negativen Stadtentwicklung entschieden werden. Mit einer
Reduktion der Arbeitsplatzzentralität würde dagegen die weitere demografische Entwicklung
zusätzlich negativ beeinflusst. Die Stadt Bedburg würde Gefahr laufen, in eine sich gegenseitig
verstärkende Abwärtsspirale aus demographischen Verlusten und sinkender Arbeitsplatzzentralität
zu geraten. Dies könnte das Ende einer bis dato prosperierenden Stadtentwicklung sein.
Gerade im demographischen Strukturwandel der Städte und Regionen hat die adäquate
Ausstattung mit Gewerbeflächen entscheidende Bedeutung. Die Gewerbeflächenpolitik ist eines
der wichtigsten Instrumente kommunaler Standortaktivitäten.
Wenn der Industriepark Mühlenerft nicht weiter entwickelt werden kann, ist auf Grundlage der
strategischen Ausrichtung seitens der Landesplanung (restriktive Flächenpolitik im neuen LEP)
nicht davon auszugehen, dass die Stadt Bedburg andere Flächen einsetzen kann. Die Stadt ist
damit hinsichtlich ihrer gewerblichen Entwicklung und, in Anbetracht der demographischen
Strukturbrüche, auch im Hinblick auf die Bevölkerungsentwicklung am Ende ihrer Entwicklung
angekommen. Die Stadt wird sich zwingend mit massiven Schrumpfungsprozessen
auseinandersetzen müssen.
Mögliche Auswirkungen im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel:
Siehe Vorlage
Finanzielle Auswirkungen:
Nein x
Ja
Bei gesamthaushaltsrechtlicher Relevanz im laufenden oder in späteren Haushaltsjahren
Mitzeichnung oder Stellungnahme des Kämmerers*:
Beschlussvorlage WP8-137/2012
Seite 9
STADT BEDBURG
-----------------------------------(Andrea Fuss)
Sachbearbeiterin
Beschlussvorlage WP8-137/2012
Sitzungsvorlage
Seite: 10
----------------------------------(Udo Schmitz)
----------------------------------(Gunnar Koerdt)
Leiter Büro für
Standortförderung
Bürgermeister
Seite 10