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Verwaltungsergänzung (Versorgung des Kreises Euskirchen mit dem Übertragungsstandard DSL hier: Antrag der CDU-Fraktion)

Daten

Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
114 kB
Datum
11.08.2008
Erstellt
12.09.08, 14:31
Aktualisiert
12.09.08, 14:31

Inhalt der Datei

Kreis Euskirchen Der Landrat Datum: Z 1/A 136/2008 31.07.2008 Az.: 80/GS Abteilung: Stabsstelle 80 Versorgung des Kreises Euskirchen mit dem Übertragungsstandard DSL hier: Antrag der CDU-Fraktion Mit A 136/2008 der CDU-Kreistagsfraktion wird die Verwaltung gebeten, für den nächsten Fachausschuss für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Konversion Vogelsang einen Bericht zu erteilen über die Situation im Kreis Euskirchen hinsichtlich des derzeitigen Erschließungsgrades, eine Übersicht über die momentanen Anbieter sowie deren geplante Aktivitäten zur weiteren Erschließung des Kreisgebietes. Die Stabsstelle für Struktur und Wirtschaftsförderung hat im Zusammenwirken mit der AGIT und den Gremien der Zukunftsinitiative Eifel im Juni 2008 die Möglichkeiten einer gemeinsamen Breitbandinitiative vereinbart. Dazu erfolgten zwischenzeitlich folgende Erhebungen seitens des Kreises Euskirchen: Angesichts des schon in den vergangenen Jahren zu beobachtenden dynamischen Wachstums des Bitratenbedarfs (Die Bitrate bezeichnet das Verhältnis einer Datenmenge zu einer Zeit, typischerweise gemessen in Bit pro Sekunde, abgekürzt als Bit/s oder bps, lt. wikipedia) der gewerblichen und privaten Nutzer und vor dem Hintergrund, dass schon heute zwei bis sechs Mbit/s als Standardgröße angesehen werden, gewinnt die Situation derjenigen Regionen (Gemeinden/Ortsteile) an Brisanz, in denen der Standard noch unfreiwillig „Modem“ oder „ISDN“ heißt. Allenthalben sind sich Politik, Wirtschaft, Verwaltung sowie Bürgerinnen und Bürger darüber einig, dass dieser Zustand inakzeptabel und riskant ist, da die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit der Regionen entscheidend vom schnellen Aufbau- und Ausbau leistungsfähiger Breitbandinfrastrukturen abhängt. 1. DSL als Teil der Breitbandtechnologien 1.1. Was ist "Breitband"? Unter einem Breitbandzugang bzw. -anschluss ist die Einwahl ins Internet mit einer relativ hohen Datenübertragungsrate, insbesondere dem Vielfachen der Geschwindigkeit von sog. Schmalbandtechnologien, z.B. Telefonmodem- oder ISDN-Einwahl, zu verstehen. Am Markt für Breitbandzugänge zu beobachten ist ein in den vergangenen fünf bis zehn Jahren sehr starkes Wachstum, das mit einer stetig steigenden Bedeutung der Anwendung von Breitband-Technologien für gewerbliche wie auch für private Nutzer einhergeht. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, um einen Breitband-Zugang zu realisieren, insbesondere: (1) Telefonnetz (2) DSL-Technologien (3) Kabelfernsehnetz (4) Glasfaseranbindung (Fibre To The Basement, Fiber To The Home) (5) Elektrizitätsnetz / Trägerfrequenzanlagen (TFA) (6) ISDN-Primärmultiplexanschlüsse (T-carrier (T-1/DS-1, T2, T3, ...), E-carrier), Optical Carrier 2 (7) Mobilfunkstandards wie HSDPA, UMTS oder EDGE (8) Amateurfunktechnologien (9) Satellit (10) Hochfliegende Luftfahrzeuge 1.2. Stand der Entwicklung und Verbreitung von Breitband Ende 2006 verfügten rund 37 % der Haushalte in Deutschland über einen Breitbandanschluss, welcher hier inzwischen als vorherrschende Zugangsart zum Internet gilt und von modernen Internetanwendungen teils auch vorausgesetzt wird. Von in Deutschland im Jahr 2007 registrierten 19,8 Mio. Breitbandanschlüssen basierten 18,7 Mio. auf DSL-Technologien, die restlichen Anschlüsse funktionierten großteils auf der Grundlage von TVKabel. Als Informationsmedium zum Thema Breitbandtechnologien stellt das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) den Breitbandatlas bereit. Nach Aussage des BMWi liegt der Versorgungsgrad in Deutschland aktuell bei 98%. Diese Aussage wird von vielen Stellen kritisiert: Beispielsweise stellt der Landkreistag Nordrhein-Westfalen (LKT/NRW) in einem Rundschreiben vom 04.07.2008 an seine Mitglieder fest, dass dies zwar für Städte zuträfe, dagegen in ländlichen Regionen zurzeit die durchschnittliche Erschließung bei 58,5% liege. 1.3. Bedeutung von Breitband für den ländlichen Raum Die von der OECD hervorgehobene Bedeutung der Breitbandtechnologien für die wirtschaftliche Dynamik lässt darauf schließen, wie wesentlich eine flächendeckende Versorgung zum einen für die Entfaltung der wirtschaftlichen Entwicklungspotenziale einzelner Regionen und zum anderen für die Verringerung von ökonomischen Disparitäten zwischen den Regionen durch teilweise Angleichung der Rahmenbedingungen ist. Dünn besiedelte Regionen wie der ländlich geprägte Kreis Euskirchen profitieren besonders stark von Verbesserungen ihrer Breitbandvernetzung. Angesichts technologischer Anforderungen im internationalen Standortwettbewerb sind die Chancen von Regionen zur Entfaltung ihrer wirtschaftlichen Wachstumspotenziale erheblich von der regionalen Breitbandvernetzung abhängig. Eine suboptimale Versorgung von ländlichen Räumen mit intakter Breitbandinfrastruktur beeinträchtigt dementsprechend deren regionalwirtschaftlichen Wachstumspotenziale. 2. Aktuelle Situation im Kreis Euskirchen 2.1. Erschließungsgrad (Breitband, DSL) Hinsichtlich der Netzverfügbarkeit des Übertragungsstandards DSL weisen die mittels des Breitbandatlas generierten Landkarten auf eine sehr heterogenes Breitbandnetzversorgung im Kreis Euskirchen hin. Diesen Eindruck bestätigen eigene Recherchen (Stichprobenbefragen), denen zufolge sich die Situation im Kreis Euskirchen wie folgt darstellt: • Euskirchen Kerngebiet: komplett ausgebaut ab DSL 3000, einige Straßenzüge sind sogar deutlich besser ausgestattet (Augenbroicher Str.: 16 Mbit/s, Euskirchener Heide: 8-10 Mbit/s, Berliner Str.: 1012 Mbit/s, Disternicher Torwall: 12 Mbit/s) • Direkte Nachbarorte (z.B. Euenheim): z. T. wird DSL Light (384 Kbit/s DSL) geboten und zum vollen 6 Mbit/s-Preis abgerechnet • Stotzheim: streckenweise DSL 1000 • Kuchenheim: 4 Mbit/s • Elsig: 2 MBit/s 3 • Richtung Weilerswist: Ausbau nicht genau bekannt (erfahrungsgemäß Richtung Köln/Bonn stets gut), für den Ort Weilerswist-Lommersum wird ebenso wie für Dom-Esch eine Bandbreite von je 384 kbit/s, Kleinbüllesheim verfügt über 4 MBit/s • Wichterich/Mülheim, Oberwichterich: gemeinschaftliche Dorflösung (Antenne/Funkanbieter), die aber auch den Endabnehmer deutlich teurer als herkömmliches DSL ist • Schwerfen: Unmut über nichtangeschlossene Haushalte, lediglich Neubaugebiete teils angebunden • Zülpich: akzeptable Ausbaustufe • Mechernich: Ausbau z.T. gut, je näher desto besser (z.B. Kommern). Außenbezirke haben, sofern überhaupt: 1000-2000 DSL • Kall: z.T. gut ausgebaut, z.T. gar nicht, z.B. ist für die Berufsschule lt. Aussage der Dt. Telekom kein DSL verfügbar, dagegen im gegenüber liegenden im Medienzentrum intaktes DSL 6000 • Schleidener Tal: z. T. 2000-6000 DSL; im Höhengebiet keine Anbindung • B51 Richtung Bad Münstereifel (Arloff / Iversheim / Kreuzweingarten /Bad Münstereifel): meist guter Ausbau, dahinter und im Höhengebiet z. T. gar nicht angebunden bis schlecht • Süden + Westen des Kreises: nicht viel bekannt, Richtung belgische Grenze sehr schlecht Insgesamt wird der Ausbau als eher schlecht bezeichnet. Insbesondere wird kritisiert, dass mit Ausnahme der Dt. Telekom sich kein anderer Breitbandanbieter wegen der dünnen Besiedelung in die Eifel an eine Erschließung des Gebietes mit Netzkapazität heran wagt. Lediglich Arcor ist bis Euskirchen vorgedrungen. Für den 07. August 2008 wurde ein Gespräch mit Herrn Gregor Theissen, Dt. Telekom, zuständiger Ansprechpartner für DSL in den Kommunen, vereinbart. Über die Ergebnisse wird im Fachausschuss mündlich berichtet. 2.2. Aktuelle Anbieter und geplante Aktivitäten zur Erschließung des Kreises Anbietervielfalt Mit dem Ziel, die verfügbaren Breitbandanbieter und -technologien im Kreis Euskirchen zu ermitteln, wurde die integrierte Suchmaschine des BMWi-Breitbandatlas genutzt. Diese weist aus, dass von insgesamt in Deutschland 369 existierenden Breitbandanbietern verschiedener Technologien das Verfügbarkeitsgebiet "Euskirchen" (Stadtgebiet) 63 Anbieter von Breitband insgesamt, darunter 61 für gewerbliche und 47 für private Kunden, bedienen. Den Übertragungsstandard DSL bieten im Stadtgebiet Euskirchen demnach 32 Anbieter für den privaten Gebrauch und 40 insgesamt an. Eine zusammengefasste Aussage für das Kreisgebiet Euskirchen als Ganzes ist nicht möglich, da Suchergebnisse sich stets auf einzelne Städte und Gemeinden beziehen. Lt. Breitbandatlas ergeben sich in den Städten und Gemeinden des Kreises folgende Anbieterstrukturen: 4 Anbieter (insgesamt) Anbieter (privat) Anbieter (gewerblich) Kreis Euskirchen 0 0 0 Stadt Bad Münstereifel 63 47 61 Gemeinde Blankenheim 60 44 59 Gemeinde Dahlem Stadt Euskirchen Gemeinde Hellenthal 60 63 60 44 48 44 59 61 59 Gemeinde Kall 60 44 59 Stadt Mechernich Gemeinde Nettersheim Stadt Schleiden 63 60 60 47 44 44 61 59 59 Gemeinde Weilerswist 63 47 61 Stadt Zülpich 64 49 62 Kommune Tab.: Zahl der Anbieter in den Städten und Gemeinden des Kreises Euskirchen Quelle: Breitband-Atlas des BMWi (Suchmaschine), eigene Recherche Das Suchergebnis des Breitbandatlas lässt den Schluss zu, dass in jeder Kommune im Kreis Euskirchen zahlreiche Breitbandanbieter sowie mehrere Breitbandtechnologien verfügbar sind. Aktivitäten zur Breitbanderschließung des Kreises Euskirchen Für die Erschließung zur Bereitstellung von Breitbandleistungen sind zweierlei Voraussetzungen zu schaffen: Zunächst die Bereitstellung der "physischen" Netzkapazitäten, also der technologiespezifischen "Hardware" zur Datenübertragung (Netzkabel, Funkmasten, etc.), ferner die Erbringung von Telekommunikationsdienstleistungen in Verbindung mit dem Zugang von Dienstleistungsanbietern zum Netz. Zur Ermittlung der Erschließungsaktivitäten sind erste Kontaktaufnahmen mit uns bekannten Anbietern erfolgt. Weitere Kontaktaufnahmen sollen folgen. Nachstehende Kontakte konnten bislang ausgewertet werden: • 21.07.2008: Blatzheim, Bonn (http://www.bn-t.com), seit kurzer Zeit als DSL-Anbieter im Vorwahlgebiet "02251" (insb. EU-Stadt und EU-Dom-Esch) aktiv. Das Netz ist zzt. fast ausschließlich in der Verfügungsgewalt der Dt. Telekom bzw. von t-online. Es existieren zwei Ortsvermittlungsstellen (Aggregationsstellen der Kupferanschlüsse aus den Haushalten), wobei die eingesetzte DSL-Technik des USamerikanischen Herstellers "Zone", die für höhere Geschwindigkeiten geeignet ist, zum Einsatz kommt. Eine Ausdehnung des räumlichen Wirkungsbereichs ist vorgesehen, das genaue Gebiet kann noch nicht genannt werden. Der Zeithorizont für aktuell geplante Aktivitäten geht bis Ende 2009. Die zeitnahe Zusendung entsprechender Informationsmaterialien wurde der Verwaltung zugesagt. • 22.07.2008: NetCologne, seit kurzem in der Städteregion Aachen, im Kreis Düren präsent sowie bereits länger über verbundene Gesellschaften im Rhein-Erft-Kreis (NetErft) und Bonn (NetBonn) etabliert. Zzt. werden vereinzelte Straßenzüge in Euskirchen bewirtschaftet, insbesondere in Euskirchen Kerngebiet. Grundsätzliches Interesse an einer Ausweitung des Wirkungskreises besteht. Problematisch für den Anbieter ist in Ermangelung einer Netzkapazität in eigener Verfügung die Abhängigkeit von der Zulassung zur Einspeisung in das DSL-Netz der Dt. Telekom. 3. Öffentliche Förderung der Breitbandinfrastrukturentwicklung Zur Förderung der Lückenschließung im Rahmen der Breitbandversorgung im Kreis Euskirchen kommen grundsätzlich folgende Förderprogramme in Betracht: 5 • Programm "Förderung der Breitbandversorgung im ländlichen Raum" des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NRW • Förderung der Anbindung von Gewerbegebieten an Netze der Breitbandversorgung • NRW.BANK Kommunal Invest und NRW.BANK Kommunal Invest Plus • NRW.BANK Infrastruktur • KfW - Kommunal Investieren Für die von NRW-Bank und KfW begebenen Kreditprogramme werden unterschiedliche Laufzeitvarianten angeboten. Die Zinskonditionen werden tagesaktuell festgelegt. Nach Auffassung des Deutschen Städte- und Gemeindebunds (DStGB) ist die finanzielle Förderung der Breitbanderschließung des ländlichen Raums durch Bund und Länder zu gering und zu wenig Ziel führend. Die Vielzahl von der Breitbandversorgung komplett abgeschnittener Gemeinden in Deutschland wird als inakzeptabel kritisiert. Mit Blick auf die Breitbandförderung des Bundes, die über die Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" (GAK) ergänzt wird, verweist der DStGB auf die Wirtschafts- und Arbeitspotenziale in der Fläche, zumal 70% der deutschen Bevölkerung außerhalb der Großstädte lebten und von 3,5 Mio. Betrieben überwiegender Teil in Gemeinden und Mittelstädten in der Fläche angesiedelt seien. Da der Breitbandzugang die Gleichwertigkeit von Lebensbedingungen und das Gleichgewicht von Stadt und Land begünstigt, wird er als elementar für die Entfaltung von wirtschaftlichem Potenzial und Wachstumschancen im ländlichen Raum beurteilt. Mit der Kritik des DStGB verbunden ist die Forderung, die Wirksamkeit von Fördergeldern zu verbessern, da die Förderung der Agrarstruktur nur einmal rd. 5 % der Unternehmen (Landwirtschaft) bzw. rd. 2,5 % der Arbeitsplätze betrifft. Erforderlich sei ein höherer Förderansatz, der die gesamte Wirtschaft in den ländlichen Räumen erfasst und die gewerbliche Wirtschaft unter Einschluss der Landwirtschaft erreicht, da der größte Anteil der Arbeitsplätze im ländlichen Raum in Handwerk, Gewerbe und Dienstleistungen vorzufinden ist. 3.1. Programm „Förderung der Breitbandversorgung im ländlichen Raum“ Dieses durch das Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NRW begebene Programm ist landesseitig noch nicht verabschiedet worden. Mit einer Verabschiedung wird kurzfristig gerechnet. Zuwendungsberechtigt sind kreisangehörige Städte und Gemeinden mit weniger als 10.000 Einwohnern, sofern ein Marktversagen vorliegt und das wirtschaftlichste Angebot auf ein zuvor technologieneutral und öffentlich ausgeschriebenes Projekt ausgewählt wurde. Im Förderzeitraum 2008 bis 2010 ist je Stadt oder Gemeinde nur ein Antrag zulässig, wobei die Antragstellung durch die Kommune selbst oder stellvertretend durch den Kreis erfolgen kann. Hierüber sollen Telekommunikationsunternehmen Anreize zur Verringerung entstehender Anfangsverluste vermittelt werden. Pro Antragsteller können maximal 50.000 Euro gewährt werden, die Förderquote beträgt dabei 40%. Die Förderung bezieht sich nur auf die ermittelten Kosten, die seitens der Versorger mit Breitbandtechnologien als unwirtschaftlich eingestuft werden. Zur Klärung der Höhe unwirtschaftlicher Kosten sind Bewertungen mehrerer Versorger einzuholen. Die Abwicklung der Förderung wird über die Bezirksregierung Köln, Dezernat 33, erfolgen. Zuständig für die Umsetzung der Förderung sind die Bezirksregierungen; der Bezirksregierung Köln stehen jährlich 210.000 Euro an Fördermitteln zur Verfügung. Eine Förderung kommt ggf. in Betracht für die Gemeinden Blankenheim, Dahlem, Hellenthal und Nettersheim. 3.2. Förderung der Anbindung von Gewerbegebieten an Netze der Breitbandversorgung Seitens des Wirtschaftsministeriums des Landes Nordrhein-Westfalen wird ein weiteres Förderprogramm vorbereitet, das die Förderung der Anbindung von Gewerbegebieten an Netze der Breitbandversorgung vorsieht. Zu diesem Programm gibt es landesseitig noch keine Detailinformationen. Mit einer Verabschiedung dieses Programms ist kurzfristig nicht zu rechnen. 6 3.3. NRW.BANK Kommunal Invest und Kommunal Invest Plus Die Programme dienen der Finanzierung von Investitionen in die kommunale Infrastruktur. Grundsätzlich werden sämtliche Investitionen in die kommunale Infrastruktur außer wohnbaulichen Projekten mitfinanziert, also auch Technik und Kulturpflege, Stadt- und Dorfentwicklung sowie Erschließungsmaßnahmen. Antragsberechtigt sind kommunale Gebietskörperschaften, Eigenbetriebe und kommunale Zweckverbände sowie gemeinnützige Organisationsformen, einschließlich Kirchen, bei 100 % modifizierter kommunaler Ausfallbürgschaft. Die Förderung erfolgt mittels zinsverbilligter Kredite. Ein Kredithöchstbetrag ist nicht festgelegt. Die Auszahlung erfolgt in max. 2 Teilbeträgen. Durch Kombination der beiden Programme kann eine Finanzierung des Kreditbedarfs bis zu einer Höhe von 100 % erreicht werden, darunter bis zu 50 % über Kommunal Invest. Die Anträge sind bei der NRW.BANK zu stellen. Der Zinssatz wird für einen Zeitraum von 10 oder 20 Jahren festgeschrieben, wobei nur die ersten 10 Jahre subventioniert werden. Die Konditionen zu NRW.BANK.Kommunal Invest ergeben sich aus der Konditionenübersicht der NRW.BANK, die Konditionen zu NRW.BANK.Kommunal Invest Plus werden am Tag des Abrufes auf Basis des dann aktuellen Zinsniveaus festgelegt. Als Varianten bietet die NRW.BANK Laufzeiten von 20 Jahren bei 3 Tilgungsfreijahren mit einer Zinsbindung von wahlweise 10 oder 20 Jahren sowie alternativ eine 30-jährige Laufzeit mit 5 Tilgungsfreijahren bei einer Zinsbindung von 20 Jahren an. 3.4. NRW.BANK Infrastruktur Dieses Kreditprogramm zur Förderung von Investitionen in die öffentliche Infrastruktur steht nur gewerblichen Unternehmen zur Verfügung, die im Auftrag des öffentlichen Sektors tätig werden. Der Finanzierungsanteil beträgt bis zu 100 % der förderfähigen Investitionskosten. 3.5. NRW.BANK Kommunal Investieren Unternehmen mit mehrheitlich kommunalem Gesellschaftshintergrund sowie Unternehmen, unabhängig von Rechtsform und Gesellschafterstruktur, im Rahmen von Forfaitierungsmodellen, welche in die kommunale Infrastruktur investieren, können auf dieses Kreditprogramm zurückgreifen. Auch dieses Programm bietet die Möglichkeit, bis zu 100 % der Gesamtinvestition zu finanzieren. Förderfähig sind alle Investitionen in die kommunale Infrastruktur außer wohnwirtschaftliche Projekte, also auch Technik und Kulturpflege, Stadt- und Dorfentwicklung sowie Erschließungsmaßnahmen. Die für KfW-Programme übliche Bankdurchleitungsvariante wird angewandt, d.h. die Kreditvergabe erfolgt über die Hausbank; dort ist auch der Antrag vor Beginn des Vorhabens zu stellen. Der Förderungumfang beträgt maximal 10 Mio. € bzw. 100 % der Gesamtinvestition. Die Auszahlung erfolgt zu 100%, wobei auf Wunsch ein endfälliges Darlehen mit maximaler Laufzeit von 20 Jahren ermöglicht oder ergänzend werden auch Darlehen mit 30 Jahren Laufzeit angeboten wird. Die Konditionen orientieren sich an den Konditionen des (alten) KfW-Infrastrukturprogramms, bei Anwendung eines risikogerechten Zinssystems, das die Bonität des Kreditnehmers und die Werthaltigkeit gestellter Sicherheiten berücksichtigt. Eine Besicherung durch kommunale Ausfallbürgschaften ist möglich. 3.6. Initiative breitband|NRW Die Initiative breitband|NRW ist ein offenes Netzwerk von Projekten und Initiativen mit dem Ziel, wirtschaftliche Potenziale der Breitbandtechnologien für den Standort Nordrhein-Westfalen durch Bündeln und Koordinieren öffentlicher wie privater Breitbandprojekte und -initiativen im Land NRW umfassend auszuschöpfen. Der Fokus liegt auf Bereichen mit hohem Aufholpotenzial im Breitband-Einsatz, insbesondere im Mittelstand, im EGovernment, im Gesundheitswesen und im Massenmarkt der privaten Haushalte. Zu einigen Themenbereichen sind solche Projekte bereits gestartet und von der Initiative koordiniert worden, um Synergien zu erschließen und die Schlagkraft der Projekte insgesamt zu steigern. 7 Aufgabenspektrum der Initiative breitband|NRW Die Aufgaben der Initiative sind vielfältig. Aus Monitoring- und Benchmarking-Erkenntnissen entwickelt sie Handlungsempfehlungen für NRW. Sie hat die Breitbandkompetenz in NRW in Forschung, Entwicklung und Anwendung und ist für die Entwicklung des Portfolios von Breitbandprojekten in NRW sowie für den Aufbau landesweiter und regionaler Netzwerkstrukturen mit Partnern und Multiplikatoren, die das Thema Breitbandtechnologien in ihrem Umfeld voranbringen, zuständig. Darüber hinaus obliegt ihr die Koordination mit EU- und Bundesaktivitäten, insbesondere durch regelmäßigen Informationsaustausch und Koordination, sowie die Kooperation mit industriellen Partnern, die sich im Breitbandbereich besonders engagieren, um gemeinsame Projekte zu initiieren. Über das Projekt "Breitbandzugang zum Internet - überall in NRW" werden Unternehmen in NRW bei der Nutzung der Potentiale der Technologie mit Blick auf die Herausforderungen auf dem Weg zu einem geeigneten Breitband-Anschluss unterstützt, insbesondere in bisher nicht oder nur lückenhaft versorgten Gebieten. Die Verwaltung prüft zurzeit, inwieweit die von der Initiative bereitgestellten Informationen über bisherige Projekte sich nutzen lassen, um Ideen für eine Breitbandinitiative im Kreis Euskirchen zu generieren. Das Projektportfolio der Initiative umfasst zahlreiche Maßnahmen. 4. Weiteres Vorgehen Die Verwaltung wird mit Anbietern für breitbandigen Zugang im Gespräch bleiben und deren Entwicklungsabsichten erfragen und begleiten. Für Herbst 2008 plant die Zukunftsinitiative Eifel gemeinsam mit der AGIT und der RWTH Aachen eine Veranstaltung für Verwaltung und Politik, in einem zweiten Schritt auch für die Wirtschaft. Ziel ist neben Informationen zu Fördermöglichkeiten und neuen Technologien der Auftakt für eine Breitbandinitiative der Region. Der Ausschuss wird um Kenntnis gebeten. gez. i.V. Poth