Daten
Kommune
Vettweiß
Größe
127 kB
Datum
13.12.2012
Erstellt
20.11.12, 15:51
Aktualisiert
20.11.12, 15:51
Stichworte
Inhalt der Datei
Gemeinde Vettweiß
Der Bürgermeister
Vettweiß, den 16.11.2012
Fachbereich: I
Az.:
Tagesordnungspunkt:
Vorlagennummer: V-111/2012
Vorlage
für den
Haupt- und Finanzausschuss am 29.11.2012
Gemeinderat am 13.12.2012
- öffentlich -
Dokumentenmanagement in der öffentlichen Verwaltung
Begründung:
IT in der Verwaltung ist heute
(und in der Zukunft erst recht) nicht wegzudenken
Mittlerweile ist die Informationstechnologie in der Verwaltung zum ganz normalen
Handwerkszeug geworden. Ohne Computer mit Netzanbindung ist die Arbeit in allen
Branchen der Dienstleistung, des Handels und der Produktherstellung nicht mehr
realisierbar. Gerade aktuell werden bei der Gemeindeverwaltung Vettweiß
Dokumente und Anwendungen auf einen Server bei der KDVZ umgezogen, um eine
gesetzmäßig sichere und dauerhaft performante Verfügbarkeit zu gewährleisten. Der
Rat hat in seiner Sitzung vom 6.10.2011 den Grundstein zur Beschreitung dieses
Weges gelegt.
Die Umsetzung findet letztendlich ihre Begründung darin, die IT verantwortbar zu
machen. Eine spürbare Kostenersparnis war mit dieser Maßnahme nicht erreichbar
und auch nicht vordringliches Ziel.
Um langfristig durch die Informationstechnologie Kosten einzusparen, gibt es
andere Möglichkeit, die nachfolgend dargestellt werden.
Der
Begriff
des
Dokumentenmanagementsystems
(auch
Dokumentenverwaltungssystem) bezeichnet die datenbankgestützte Verwaltung
elektronischer Dokumente. Dabei ist in der deutschen Sprache auch die Verwaltung
digitalisierter, ursprünglich papiergebundener Schriftstücke in elektronischen
Systemen gemeint. (Quelle: Wikipedia)
Wer kennt nicht die tägliche Suche nach wichtigen Unterlagen und Dokumenten, die
ständige
Hinterherrennerei
nach
bestimmten
Informationen?
Die Ablage und Suche von Dokumenten ist für Menschen zeitaufwendig, für den
Computer aber überhaupt kein Problem. Überall dort, wo Dokumente und
Informationen in Stückzahlen abgelegt werden müssen und bei Bedarf schnell
verfügbar
sein
sollen,
lohnt
sich
die
Investition
in
ein
Dokumentenmanagementsystem. DM-Systeme gewinnen in den letzten Jahren
immer mehr an Bedeutung. „Unter Nutzung der heutigen Technologien kann sich
nach kurzer Zeit ein Return of Invest einstellen“ so die Begründung der Anbieter.
Auch, wenn man den meist blauäugigen Versprechungen der Anbieter nicht glauben
mag, lässt sich der Vorteil aufgrund der Logik erklären. Es ist nämlich gleichgültig mit
welcher Softwarelösung ein Dokument erstellt wurde: Über die Eingabe eines
Suchbegriffes in das DMS lässt sich das passende Dokument in Bruchteilen der Zeit,
die eine Suche in den Aktenordnern verursachen würde, finden. Diese Zeitersparnis
beträgt zwischen 50 und 80 %. Der überall herrschende Wildwuchs der Dateiablage
auf den Servern ist damit in den Griff zu bekommen. Zuletzt kann auch die
Motivation der Mitarbeiter gesteigert werden, wenn zeitraubende Suchen nach
Informationen wegfallen, Dokumente und Informationen sofort verfügbar sind.
Zudem erspart ein DMS diverse sächliche Notwendigkeiten, wie z.B. Papier,
Druckaufwand, Aktenraum.
Hinzu kommen die Möglichkeiten, die sich für den betrieblich-sozialen Bereich in
einer Verwaltung eröffnen. Durch die Digitalisierung aller Papierdokumente ist der
Zugriff von jedem anderen Ort möglich. Junge Eltern, die sich um die Erziehung der
Kinder kümmern möchten, können problemlos von zu Hause auf den Aktenvorgang
zugreifen. Das Homeoffice ist heute bereits in vielen Sparten durchaus üblich. (Bei
konsequenter Durchführung käme somit noch die Energieersparnis im Büro hinzu.)
Mehr Transparenz in Prozesse bringen kann ebenfalls ein Grund sein, weshalb ein
Dokumentenmanagementsystem Vorteile bringt. Produktivität und Arbeitsqualität
profitieren auch davon.
Insgesamt ist ein Dokumentenmanagementsystem eine der IT-Investitionen, bei der
der Return-on-Invest auf der Hand liegt. Allerdings ist die Refinanzierung nicht
innerhalb einer kurzen Zeit möglich.
Der Grundstein für eine zukunftsweisende Verwaltung muss aber frühzeitig
gelegt werden.
Seit geraumer Zeit wird auch in der öffentlichen Verwaltung die Einführung von
Dokumentenmanagement diskutiert. Nur ein verschwindend geringer Bruchteil der
Kommunen hat das Thema aber bis zur Umsetzung fortgeführt. Immer wieder sind
die erheblichen Investitionskosten angeführt worden, um die Diskussion zu beenden.
Das war am Ende aber weder wirtschaftlich noch zukunftsweisend.
Bei der Gemeinde Vettweiß soll das Rad nicht stillstehen.
Mit der Einführung des papierlosen Sitzungsdienstes ist bereits ein einsteigender
Schritt gegangen worden.
Mit der stufenweisen Einführung eines Dokumentenmanagementsystems könnte der
Weg zu weiterer Kostenersparnis fortgeführt werden.
Wie weit ist die Gemeinde Vettweiß?
Durch die KDVZ als Dienstleister im Verband wurden bereits im Jahre 2011 einige
Kommunen zusammengeführt, die durch die gemeinsame Einführung eines DMS
synergetische Effekte ausschöpfen wollten. Neben der langfristigen Kostenersparnis
lässt sich auch bereits in der Einführungsphase ein Kostenanteil ersparen, weil
Lizenzierungen, Einführungsarbeiten und letztendlich auch Schulungen gemeinsam
bewerkstelligt werden. Mit den Gemeinden Kall und Hellenthal und der Stadt Zülpich
gehörte die Gemeinde Vettweiß zu diesen Pilotkommunen. Seit September 2012
beteiligen die Gemeinden an einem Probebetrieb im Bereich der digitalen
Steuerakte. Das Ergebnis wird von allen Beteiligten als positiv eingestuft und zur
Einführung empfohlen. Schnittstellen zur Finanzsoftware Infoma ermöglichen eine
durchgängige digitale
Bearbeitung der
Erprobungsphase soll bald beendet werden.
Steuer-/Abgabenvorgänge.
Die
Vor wenigen Wochen haben sich noch die Gemeinden Aldenhoven und Inden sowie
die Stadt Jülich als Interessenten dazugesellt.
Die Entscheidung, die digitale Steuerakte einzuführen steht damit an. (In der
Umlagevorauszahlung an die KDVZ für 2013 ist der Hostingaufwand bereits
unverbindlich mit ca. 10.000 Euro aufgenommen worden.)
In einem nächsten Schritt könnte die teilweise Digitalisierung des Aktenplanes (also
des ganz normalen Schriftgutes) angegangen werden. Danach wäre der sog.
Rechnungseingangsworkflow realisierbar. In diesem Segment wird die Digitalisierung
des Kassengeschäftes vom Rechnungseingang bis zur Zahlbarmachung
angegangen.
Die Fixierung der notwendigen Investition erweist sich aber als sehr schwierig.
Genaue Kosten ergeben sich teilweise erst durch harte Nachverhandlungen
zwischen Anbieter und KDVZ. Auf ein genaues Angebot zur Einführung der Digitalen
Steuerakte wird aktuell gewartet.
Die Verwaltung strebt mit dieser Vorlage keinen Freibrief durch den Rat an, ein
Dokumentenmanagementsystem unter allen Umständen und Kosten einzuführen,
sondern möchte lediglich die grundsätzliche Einstellung zu diesem Thema erfahren.
Über die jeweils notwendige Investition würde der Rat informiert bzw. um
Entscheidung gebeten.
Beschlussvorschlag:
Der Haupt- und Finanzausschuss der Gemeinde Vettweiß empfiehlt dem Rat der
Gemeinde Vettweiß
Alternative 1: die sukzessive Einführung eines digitalen Dokumentenmanagements
in der Verwaltung zu unterstützen.
Alternative 2: von der Einführung eines digitalen Dokumentenmanagements in der
Verwaltung abzusehen.
Auswirkungen auf den Haushalt:
Kann zurzeit noch nicht fixiert werden.