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Kommune
Kreis Euskirchen
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12.09.08, 14:31
Aktualisiert
12.09.08, 14:31
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Museumsentwicklungskonzeption
für die Museen im Kreis Euskirchen
Studie und Gutachten der Forschungsgruppe »Regional Governance im
Kulturbereich« des Studiengangs Kulturarbeit an der Fachhochschule
Kulturkonzept
Potsdam
Stadt
Teltow
Im Auftrag des Rheinischen Archiv- und Museumsamtes, LVR und
des Kreises Euskirchen
Potsdam/Euskirchen im Juni 2008
Kulturkonzept
Im
Zusammenfassung
der wichtigsten Ergebnisse
Stadt
Teltow
Eine Untersuchung der Forschungsgruppe „Regional Governance im Kulturbereich“ an
Eine
UntersuchungPotsdam
der Forschungsgruppe „Regional Governance im Kulturbeder Fachhochschule
reich“ an der Fachhochschule Potsdam
Eine Untersuchung der Forschungsgruppe „Regional Governance im Kulturbereich“ an
Kulturkonzept
Eine Untersuchung der Forschungsgruppe „Regional Governance im Kulturbeder Fachhochschule Potsdam
Stadt
reich“Teltow
an der Fachhochschule Potsdam
Eine Untersuchung der Forschungsgruppe „Regional Governance im Kulturbereich“ an
Eine Untersuchung der Forschungsgruppe „Regional Governance im Kulturbeder Fachhochschule Potsdam
reich“ an der Fachhochschule Potsdam
Eine Untersuchung der Forschungsgruppe „Regional Governance im Kulturbereich“ an
Kulturkonzept
Eine Untersuchung der Forschungsgruppe „Regional Governance im Kulturbeder Fachhochschule Potsdam
Stadt
reich“Teltow
an der Fachhochschule Potsdam
Eine Untersuchung der Forschungsgruppe „Regional Governance im Kulturbereich“ an
Eine Untersuchung der Forschungsgruppe „Regional Governance im Kulturbeder Fachhochschule Potsdam
reich“ an der Fachhochschule Potsdam
Gutachten und Potenzialanalyse zur Kulturarbeit in Teltow als Handlungsgrundlage
Kulturkonzept
Gutachten und Potenzialanalyse zur Kulturarbeit in Teltow als Handlungsfür zukünftige
Entscheidungen
Stadt
Teltowfürkulturpolitische
grundlage
zukünftige kulturpolitische Entscheidungen
Eine Untersuchung
der Forschungsgruppe „Regional Governance im Kulturbereich“ an
Fachhochschule
Potsdam
Eine Untersuchung
der Forschungsgruppe „Regional Governance im Kulturbeder
Fachhochschule
Potsdam
»Regional
Governance
im
Kulturbereich«
reich“ an
der Fachhochschule
Potsdam
Forschungsgruppe des Studiengangs Kulturarbeit
Eine Untersuchung der Forschungsgruppe „Regional Governance im Kulturbereich“ an
Kulturkonzept
Eine Untersuchung der Forschungsgruppe „Regional Governance im Kulturbeder Fachhochschule Potsdam
Stadt
Projektleiter/Verfasser:
reich“Teltow
an der Fachhochschule Potsdam
Patrick S. Föhl
Eine Untersuchung der Forschungsgruppe „Regional Governance im Kulturbereich“ an
Eine Untersuchung der Forschungsgruppe „Regional Governance im KulturbePotsdam
stellv.
Projektleiterin/Verfasserin:
der Fachhochschule
Potsdam
reich“
an der Fachhochschule
Iken
Neisener
Eine Untersuchung der Forschungsgruppe „Regional Governance im Kulturbereich“ an
Kulturkonzept
Eine Untersuchung der Forschungsgruppe „Regional Governance im Kulturbeder Fachhochschule
Potsdam
Kontakt:
Stadt
reich“Teltow
an derteam@regional-governance-kultur.de
Fachhochschule Potsdam
Homepage:
http://regional-governance-kultur.de
Eine Untersuchung der Forschungsgruppe „Regional Governance im Kulturbereich“ an
Eine Untersuchung der Forschungsgruppe „Regional Governance im Kulturbeder Fachhochschule
Potsdam
reich“
an der Fachhochschule
Potsdam
Gutachten und
zur zur
Kulturarbeit
in Teltow
als Handlungsgrundlage
Gutachten
undPotenzialanalyse
Potenzialanalyse
Kulturarbeit
in Teltow
als Handlungsfür
zukünftige
kulturpolitische
Entscheidungen
grundlage für zukünftige kulturpolitische Entscheidungen
Museumsentwicklungskonzeption für die Museen im Kreis Euskirchen – Zusammenfassung; Föhl/Neisener; Juni 2008
Fachhochschule Potsdam, Studiengang Kulturarbeit, Forschungsgruppe »Regional Governance im Kulturbereich«
1.
Wichtige Fakten
•
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•
•
2.
Projektzeitraum: Februar 2007 bis Juni 2008
Untersuchte Einrichtungen: 31 Museen und museumsähnliche Einrichtungen aus dem
öffentlichen, frei-gemeinnützigen und privaten Sektor sowie diverse Umfeldanalysen
im Kreis Euskirchen
Durchgeführte Untersuchungen: Literatur- und Dokumentenanalyse, Bestandsaufnahme, vor Ort Besichtigungen aller 31 Häuser und weiterer Einrichtungen, Experteninterviews mit allen Museumsleitern und weiteren Stakeholdern, Workshop, Arbeitstreffen,
Fragebogenaktionen (Museen, Tourismusbüro, weitere Kultur-/Bildungseinrichtungen
im Kreis Euskirchen)
Das Konzept gliedert sich in zwei Teile:
o 1. Hauptdokument (Ausgangssituation, Analyse, Untersuchungsergebnisse, Synopse Bestandaufnahme und übergreifende Handlungsempfehlungen; 239 Seiten) und
o 2. Individuelle Bestandsaufnahme der Museen und museumsähnlichen Einrichtungen im Kreis Euskirchen und Einzelempfehlungen (117 Seiten)
Untersuchungsziele und -schwerpunkte
Ziel der Studie war die Erarbeitung einer Museumsentwicklungskonzeption für die Museen
im Kreis Euskirchen als zukünftige Handlungsgrundlage für die Museums- bzw. Kulturpolitik
des Kreises und der Gemeinden, ebenso wie für die Museen selbst. Die Konzeption wurde
auf der Grundlage wissenschaftlicher Standards und unter Berücksichtigung aktueller Herausforderungen in der Museumslandschaft erarbeitet. Dazu zählen u.a. der demographische
Wandel, ebenso wie die Abnahme von öffentlichen Fördermitteln und die Schwierigkeiten bei
der Gewinnung von ehrenamtlichen Mitarbeitern. Mittels verschiedener qualitativer und
quantitativer Forschungsmethoden wurden auf der Basis einer ausführlichen Bestandsaufnahme Einzelempfehlungen für die Museen erarbeitet, ebenso wie für die gesamte – sehr
heterogene – Museumslandschaft des Kreises. Vor dem Hintergrund der oben beschriebenen Problemlage wurden Schwerpunkte herausgearbeitet, die bei der Untersuchung besondere Berücksichtigung fanden:
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•
3.
Ausgangssituation: Aufnahme und Sichtbarmachung vorhandener Strukturen, Potenziale und Herausforderungen
Strategie: z.B. Schwerpunktsetzung bei der Sammlungsarbeit, Museumsziele
Vernetzungspotenziale (zentraler Untersuchungsschwerpunkt): Untersuchung
vorhandener und potenzieller Vernetzungsmöglichkeiten zwischen den Museen des
Kreises sowie mit weiteren Kulturinstitutionen, mit Kulturvereinen und Kulturschaffenden, aber auch mit Anbietern aus anderen Bereichen (z.B. Tourismusbüros)
Zusammenfassung der wichtigsten Handlungsempfehlungen
Auf Grundlage der empirischen Untersuchungen konnten – neben Einzelempfehlungen für
die jeweiligen Einrichtungen – acht zentrale Handlungsbereiche für die gesamte Museumsregion Euskirchen herausgearbeitet werden:
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Strategische Ausrichtung
Spezialisierung / thematische Schwerpunkte
Qualitätsstandards für Museen
Kooperationen
»Vogelsang ip« und die Museumsregion Euskirchen
Bürgerschaftliches Engagement
Demographischer Wandel und Barrierefreiheit
Kulturtourismus
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Museumsentwicklungskonzeption für die Museen im Kreis Euskirchen – Zusammenfassung; Föhl/Neisener; Juni 2008
Fachhochschule Potsdam, Studiengang Kulturarbeit, Forschungsgruppe »Regional Governance im Kulturbereich«
Strategische Ausrichtung: Im Verlauf der Untersuchungen wurde festgestellt, dass es der
Euskirchener Kulturpolitik und den Museen selbst häufig an einer konkreten Zieldefinition
fehlt, an der sie ihr Handeln ausrichten und an der sie sich orientieren sowie messen lassen
können. Hier wurden als wesentliche Grundlage für die zukünftige strategische Ausrichtung
und das operative Handeln folgende Empfehlungen herausgearbeitet:
•
•
Kulturpolitik: Der Kulturpolitik wurde vor allem die Entwicklung von verbindlichen
Leitlinien empfohlen, aus denen Ziele als kulturpolitische Entscheidungsgrundlage abgeleitet werden können (u.a. für Prioritätensetzung und die Bestimmung von Förderkriterien und -instrumenten). Ebenso wurden Zielvereinbarungen mit den geförderten
Einrichtungen nahe gelegt.
Museen: Neben der Notwendigkeit für die Entwicklung spezifischer Strategien und
Ziele für jedes einzelne Haus wurde eine Leitbild- und Leitlinienentwicklung für die Museumsregion Euskirchen und ggf. darüber hinaus (z.B. gesamte Eifel) angeregt. Eine
Leistungsträger- und Koordinationsfunktion könnte – mit entsprechender privater und
öffentlicher Unterstützung – der EIFELmuseen e.V. übernehmen.
Spezialisierung / thematische Schwerpunkte: Im Rahmen der Studie konnten zahlreiche
thematische Überschneidungen zwischen den Museen und unklare bzw. sehr breite Sammlungsschwerpunkte festgestellt werden. Gleiches gilt für die zielgruppenspezifische Ausrichtung der Museen. So wurde herausgearbeitet, dass zahlreiche Museen kaum bzw. gar keine
Zielgruppenarbeit leisten und teilweise große Unklarheiten über die Zielgruppen herrschen,
die angesprochen werden sollen bzw. über die Besucher, die tatsächlich in das Museum
kommen. In diesem Kontext wurden folgende Punkte angesprochen:
•
Thematische und sammlungsstrukturelle Schwerpunkte: Grundsätzlich wird jedem
Museum empfohlen – falls diese noch nicht vorliegt – eine Sammlungsstrategie zu
formulieren und Ausstellungstätigkeiten mit den anderen Museen – vor allem solchen,
die sich in dem gleichen oder einem ähnlichen Themengebiet bewegen – abzustimmen. Vertiefend führt das u.a. zu folgenden Vorschlägen:
o Analyse und Umfeldbeobachtung durchführen
o Thematische Profilierung anstreben und Spezialisierungen prüfen
o Alleinstellungsmerkmale herausarbeiten, Sammlungsstrategie formulieren und auf
Sammlungsschwerpunkte konzentrieren
o Sammlungsvernetzungen vorantreiben und Austausch fördern
•
Zielgruppenarbeit: Im Kontext der Zielgruppenarbeit wurde aus gutachterlicher Sicht
konstatiert, dass die einheimische Bevölkerung zu wenig angesprochen wird. So richten sich bspw. zahlreiche Museen auf Touristen aus, die lediglich ein lokales Wirkungsfeld aufweisen und entsprechend nur marginal über touristisches Potenzial verfügen. In diesen Fällen wurde durch die konkrete Ausrichtung auf die einheimische
Bevölkerung (u.a. Aufbau von Kooperationen mit Schulen) eine Rückbesinnung auf eine »Museumsarbeit vor Ort« empfohlen. Übergreifend konnten u.a. die folgenden
Handlungsbereiche identifiziert werden:
o Ausdifferenzierung der Zielgruppen und entsprechende Schwerpunkte setzen
o Durchführung von Besucherbefragungen (die wenigsten Museen kennen ihre Besucher bislang im Detail)
o Dauerhafte Besucherbindung und stärkere Einbindung von Einheimischen
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Museumsentwicklungskonzeption für die Museen im Kreis Euskirchen – Zusammenfassung; Föhl/Neisener; Juni 2008
Fachhochschule Potsdam, Studiengang Kulturarbeit, Forschungsgruppe »Regional Governance im Kulturbereich«
Qualitätsstandards für Museen: Für eine gemeinsame Museumsarbeit im Kreis Euskirchen
und für die generelle Sicherung, Legitimation und Transparenz von musealer Arbeit konnte
die Notwendigkeit für eine Diskussion über »gemeinsame« Qualitätsstandards festgestellt
werden. Bei diesen Standards kann es sich allerdings nicht um ein starres Regelwerk handeln, vielmehr sollte über ein gemeinsames Grundverständnis von Museumsarbeit diskutiert
werden, um zukünftig eine kooperative Grundorientierung – im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten – zu realisieren. Für diesen Prozess wurde die Einführung eines Qualitätszirkels
»Voneinander lernen« empfohlen, der sich an der Arbeit des »Netzwerk Naturzentrum« (mit
Sitz in Nettersheim) orientiert. Die Entwicklung eines gemeinsamen Verständnisses und die
Transparentmachung der jeweiligen Museumsarbeit könnte zudem die Kooperation mit externen Partnern befördern (z.B. Tourismusbüros, Schulen). Der EIFELmuseen e.V. würde
hier ebenfalls als Koordinations- und Vernetzungsstelle in Frage kommen.
Kooperationen: Den zentralen Schwerpunkt der Studie stellte die Untersuchung von Vernetzungspotenzialen dar. Der stärkere Aufbau von unterschiedlichen Kooperationsstrukturen
wurde von den Forschern als eine wesentliche und notwendige Grundlage für die Weiterentwicklung und Festigung der Museumslandschaft Euskirchen herausgearbeitet. Denn angesichts der beschriebenen Überschneidungen, rückläufiger Mittel und knapper sonstiger Ressourcen stellt für viele Einrichtungen eine stärkere Zusammenarbeit – und entsprechend
mobilisierbare Synergien – die zentrale Handlungsoption zur Aufrechterhaltung des Museumsbetriebes dar. Im Folgenden wird eine Auswahl an möglichen Kooperationsansätzen auf
horizontaler, vertikaler und konglomerater Ebene vorgestellt:
•
Kooperationsbörse: Die Einrichtung einer Online-Kooperationsbörse wird als eine
wesentliche Grundlage für die Anbahnung von Kooperationen empfohlen, ebenso wie
für die Sichtbarmachung der Museumslandschaft im Kreis Euskirchen und ggf. darüber
hinaus. Eine Präsentation der Museen nach dem Raster der Bestandsaufnahme (s.
Teil 2 der Konzeption), ergänzt durch entsprechende Kooperationsangebote und
-gesuche, könnten z.B. mit relativ geringem Aufwand in einem separaten Bereich des
Online-Museumsführers für die rheinischen Museen des LVR integriert werden. Dieses
Pilotprojekt wäre auch auf das gesamte Rheinland anwendbar und für weitere Zwecke,
wie z.B. Verkaufs- bzw. Verschenkangebote, nutzbar.
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Kooperationen zwischen den Museen: Für die Zusammenarbeit zwischen den Museen konnte eine Fülle an mobilisierbaren Potenzialen herausgearbeitet werden. Dazu
zählen u.a. (teilweise auch auf überregionaler Ebene denkbar):
o Themenspezifische Kooperationen und Sammlungsvernetzungen
o Jahresthemen und gemeinsame Marketingaktivitäten (z.B. gemeinsame, mehrsprachiges Leporello für die Museumsregion)
o Gemeinsame Nutzung von Depoträumlichkeiten und/oder Aufbau eines Regionalmagazin (z.B. auf Vogelsang)
o Aufbau eines Fachkräftenetzwerkes und Know-How-Transfer
o Gemeinsamer Materialeinkauf zur Erzielung höherer Rabatte
o Transparentmachung vorhandener Netzwerke
o Es wird die Prüfung einer Gesamtinitiative vorgeschlagen, die diese und weitere Aktivitäten vernetzen und koordinieren könnte. Diese Funktion sollte dem EIFELmuseen e.V. zukommen. Der Verein könnte dabei dem Beispiel der »Museumsinitiative in
Ost-Westfalen-Lippe e.V.« folgen.
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Museumsentwicklungskonzeption für die Museen im Kreis Euskirchen – Zusammenfassung; Föhl/Neisener; Juni 2008
Fachhochschule Potsdam, Studiengang Kulturarbeit, Forschungsgruppe »Regional Governance im Kulturbereich«
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Kooperationen mit anderen Kultureinrichtungen: Zur Bewältigung struktureller und
inhaltlicher Herausforderungen konnten auch Anregungen für sparten- und sektorenübergreifende Kooperationen mit anderen Kulturanbietern (z.B. mit Bibliotheken und Archiven) herausgearbeitet werden. Hierzu zählen bspw. gemeinsame Veranstaltungen,
gemeinsame Werbeaktivitäten, Abstimmungsverfahren (Terminlichkeiten etc.) und ein
übergreifender Know-How-Transfer.
Kooperationen mit weiteren Einrichtungen und Akteuren: Über die beschriebenen
Potenziale hinaus konnten weitere Kooperationsanregungen mit anderen Einrichtungen und Akteuren auf lokaler, regionaler und überregionaler Ebene generiert werden.
Hierzu zählen vor allem der Ausbau von Kooperationen mit Schulen, Hochschulen,
Vereinen, Tourismusbüros, Reiseveranstaltern, lokalen Gewerbebetrieben, Unternehmen und Privatpersonen sowie eine Verbesserung der Zusammenarbeit mit dem Kreis
und den Gemeinden.
»Vogelsang ip« und die Museumsregion Euskirchen: Die empirischen Erhebungen haben ergeben, dass das Projekt Vogelsang ip z.B. von vielen Museumsleitern als Chance
(u.a. Anziehungspunkt für zusätzliche Besucher), aber auch als Bedrohung (z.B. Bündelung
aller Ressourcen und Besucher des Kreises) empfunden wird. Vor diesem Hintergrund wurden explizit Maßnahmen zur Einbeziehung der Museen bei der Entwicklung des Standortes
Vogelsang entwickelt:
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Teilhabe und Austausch mit den Museen fördern und fordern
Thematische und strukturelle Vernetzung mit den vorhandenen Museen forcieren
Zielgruppenbestimmung und -absprachen (Kooperation statt Konkurrenz)
Aufbau eines Regionalmagazins prüfen (viele Museen haben z.B. keine adäquaten
Lagermöglichkeiten für ihre Sammlungen)
Vogelsang als südlichen Anker- bzw. Ausgangspunkt des Kreises etablieren (u.a.
Schnupperausstellung einrichten, in der über alle Museen im Kreis informiert wird)
Bürgerschaftliches Engagement: Das Ehrenamt ist der wesentliche Triebmotor für einen
Großteil der Museen im Kreis Euskirchen. Allerdings stehen diese Strukturen vor großen
Herausforderungen. So wird es bspw. zunehmend schwerer Nachwuchs für die Museumsarbeit zu gewinnen. Für die Museen im Kreis Euskirchen wurden in diesem Kontext folgende
Anregungen formuliert:
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Fördervereine und Freundeskreise aufbauen sowie Austausch der Fördervereine vorantreiben
Einsatz von Keyworkern (Ehrenamt an der Schnittstelle von Sozial- und Kulturarbeit)
Qualifizierungsmaßnahmen von Ehrenamtlichen, z.B. durch das RAMA, LVR
Anreize und Begeisterung bei jungen Menschen schaffen (z.B. Aktionsangebote in
Kooperation mit Schulen im Kreis Euskirchen, »Offenes Atelier für Jugendliche)
Folgende Empfehlungen richten sich explizit an die Gemeinden und den Kreis Euskirchen:
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Einrichtung einer Freiwilligenagentur prüfen (primär für den Sozial- und Kulturbereich
im Kreis Euskirchen), um den Bedarf nach einer Koordinationsstelle zu decken und
Menschen mit Interesse an einer ehrenamtlichen Betätigung besser vermitteln zu können
Anerkennungsstrukturen für ehrenamtliche Arbeit unterstützten (Vergünstigungen,
Auszeichnungen etc.)
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Museumsentwicklungskonzeption für die Museen im Kreis Euskirchen – Zusammenfassung; Föhl/Neisener; Juni 2008
Fachhochschule Potsdam, Studiengang Kulturarbeit, Forschungsgruppe »Regional Governance im Kulturbereich«
Demographischer Wandel und Barrierefreiheit: Der Kreis Euskirchen ist sehr unterschiedlich von den demographischen Entwicklungen betroffen. Jedoch sollten sich Museen
rechtzeitig mit einer veränderten Nachfrageorientierung auseinandersetzen. Mit der Alterung
der Bevölkerung und einer damit wachsenden Zielgruppe von Menschen mit Handicaps gewinnt auch das Thema Barrierefreiheit zusätzlich an Bedeutung. Mit barrierefreien Angeboten eröffnen sich für Museen neue Chancen, eine wichtige und wachsende Zielgruppe an
Menschen mit körperlichen und kognitiven Einschränkungen zu erreichen. Für die weitere
Museumsarbeit wird daher angeregt:
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Zielgruppenmanagement und Vermittlungsangebote an der Bevölkerungsentwicklung
und den daraus resultierenden Bedürfnissen ausrichten
Potenziale der Älteren stärker nutzen
Neue Wege in der Vermittlungsarbeit gehen
Integrative Konzepte und zielgruppenadäquate Angebotsgestaltung (z.B. Erreichbarkeit, Öffnungszeiten, Themenbezüge, barrierefreies Museumsmarketing)
Modifikation der Museumsangebote hinsichtlich einer besseren Zugänglichkeit (soweit
möglich, grundsätzlich wird zunächst ein Umdenken bzw. ein Bewusstmachen der
unterschiedlichen Anforderungen an ein Museum empfohlen)
Kulturtourismus: Mit der zunehmenden touristischen Erschließung der Eifelregion und der
Etablierung des Standortes Vogelsang eröffnen sich auch für einige Museen Perspektiven
und Anknüpfungsmöglichkeiten. An Museen mit touristischer Relevanz richten sich u.a. folgende Empfehlungen:
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Gemeinsam mit touristischen Anbietern und Vermarktern über Qualitätskriterien verständigen
Öffnungszeiten abstimmen
Mehrsprachigkeit von Printmaterialien realisieren (ggf. auch Prospekt für den gesamten Kreis)
Individuelle und gemeinsame Angebotsbausteine entwickeln, z.B. in Zusammenarbeit
mit den Naturzentren und anderen Kultureinrichtungen sowie Freizeitanbietern
Vernetzungsmöglichkeiten mit vorhandenen kulturtouristischen Routen prüfen
Kenntnisse über die Besucherstruktur der Nationalparks aufbauen, um gezielter auf
Bedürfnisse eingehen zu können
Ideen für neue Angebote und Themen entwickeln (z.B. Pauschalen, Museumscard,
punktuelle Jahreskampagnen)
Abschließende Anmerkungen:
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Die Umsetzung zahlreicher Maßnahmen (z.B. Qualitätszirkel, Kooperationsbörse oder
gar einer Gesamtinitiative) ist nur möglich bzw. realistisch, wenn dafür eine zentrale
Anlauf- und Koordinationsstelle eingerichtet wird. Mehrfach wurde hierfür der EIFELmuseen e.V. empfohlen, der allerdings eine entsprechende Infrastruktur aufbauen
müsste (mindestens eine halbe Personalstelle und Büroräumlichkeiten). Über eine angemessene Unterstützung sollten sich vor allem der Kreis, die Gemeinden und der
LVR abstimmen. Eine entsprechende Förderung könnte im Sinne der »aktivierenden
Kulturpolitik« zu einer selbstständigeren und vernetzten Museumslandschaft beitragen.
Auf der anderen Seite ist festzustellen, dass durch eine Vielzahl von kleinen Maßnahmen häufig beachtliche Effekte erzielt werden können. Hierzu zählen u.a. das Angebot
von Schulungen (z.B. Management von Ehrenamt, Inventarisierung, Besucherbefragungen), Bereitstellung von Räumlichkeiten für Treffen von Arbeitsgruppen, KnowHow-Transfer aus vorhandenen Bereichen wie bspw. der Wirtschaftsförderung (z.B.
Hilfe bei der Antragstellung von EU-Fördermitteln) und punktuelle Beratungsleistungen
(z.B. bei der Erstellung von Besucherfragebögen oder zur Ausstellungsdidaktik).
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