Daten
Kommune
Bedburg
Größe
42 kB
Datum
13.03.2012
Erstellt
07.03.12, 18:01
Aktualisiert
07.03.12, 18:01
Stichworte
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Zu TOP:__________
Drucksache: WP8-8/2012
Fachbereich IV - Hoch- und Tiefbau,
Bauhof
Sitzungsteil
Az.:
öffentlich
Beratungsfolge:
Bauausschuss
Sitzungstermin:
Abstimmungsergebnis:
13.03.2012
Betreff:
Errichtung eines Kunstrasenplatzes auf dem Gelände des Sportzentrums Bedburg-West
hier: Beschlussfassung über die mögliche Variante
Beschlussvorschlag:
Der Bauausschuss der Stadt Bedburg beauftragt die Verwaltung, die Errichtung eines
Kunstrasenplatzes nach der
Variante A:
Umwandlung des Tennenplatzes am Sportzentrum West in einen Kunstrasenplatz mit
Schaffung eines Kleinspielfeldes in Kunstrasen auf dem vorhandenen Bolzplatz.
alternativ
Variante B:
Umwandlung des Rasenplatzes am Sportzentrum West mit Schaffung einer
Kunststofflaufbahn.
alternativ
Variante C:
Umsetzung der Variante A. Sofern die Haushaltsmittel ausreichen, die zusätzliche
Schaffung einer Kunststofflaufbahn am Rasenplatz des Sportzentrums West;
durchzuführen.
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Sitzungsvorlage
Begründung:
Der Rat der Stadt Bedburg hat in seiner Sitzung am 14. Februar 2012 den Haushalt für das
laufende Jahr verabschiedet.
Beim Produkt „08.424.105 Unterhaltung der Sportplätze“ wurden Mittel in Höhe von EURO
950.000 für die Schaffung eines Kunstrasenplatzes am Sportzentrum West eingestellt.
Wie der beigefügten Anlage 1 zu entnehmen ist, verfügt das Sportzentrum West über einen
Rasenplatz mit einer Laufbahn in Asche und einen Tennenplatz. Gegenüber dem Tennenplatz ist
ein Bolzplatz vorhanden.
Bisher ist keine Entscheidung darüber getroffen worden, in welcher Form die Schaffung eines
Kunstrasenplatzes durchgeführt werden soll.
Hierfür bieten sich folgende Varianten an:
Variante A):
Umwandlung des Tennenplatzes mit gleichzeitiger Schaffung eines Kleinspielfeldes auf dem
vorhandenen Bolzplatz.
Variante B):
Umwandlung des Rasenplatzes mit gleichzeitiger Schaffung einer Kunststofflaufbahn.
Event. Variante C):
Die Maßnahme der Variante A) mit Schaffung einer Kunststofflaufbahn am Rasenplatz des
Sportzentrums West.
Das Sportzentrum West wird überwiegend vom Bedburger Ballspielverein, der Turnvereinigung
Bedburg und den weiterführenden Schulen genutzt.
Im Vorfeld wurden die Nutzer gebeten, eine Stellungnahme zu der beabsichtigten Maßnahme
abzugeben.
Das Anschreiben an die Schulen ist als Anlage 2 beigefügt. Hierbei wurde die Variante C) noch
nicht erwähnt. Hierzu näheres unter der Stellungnahme zu C)
Die Rückmeldungen der Nutzer sind als Anlagen 3 bis 7 beigefügt.
Die Schulen haben sich zusammengefasst, wie folgt geäußert:
Variante A
Hauptschule
Gymnasium
Realschule
Beschlussvorlage WP8-8/2012
Variante B
X
X
X
Speerwurf
Kein Bedarf
Bedarf
Kein Bedarf
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Sitzungsvorlage
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Verwaltungsseitig wird zu den einzelnen Maßnahmen wie folgt Stellung genommen:
Variante A: Erstellung eines Kunstrasenplatzes sowie eines (Kunstrasen-)Kleinspielfeldes:
Bei dieser Variante würde der aktuell vorhandene Tennen-Platz in einen Kunstrasenplatz
umgewandelt. Zusätzlich würde ein (Kunstrasen-)Kleinspielfeld an der Stelle des bisherigen
Rasen-Bolzplatzes errichtet.
•
Voraussichtliche Kosten der Variante A:
Nach bisherigen groben Kostenermittlungen würden hier Primär-Investitions-Kosten in Höhe von
rd. EURO 816.000 entstehen. Hinzu kämen Kosten für Arbeiten an Geländepfosten und
Einbauteilen, Anpassungsarbeiten an Deckeln und sonstigen Einbauteilen, die der Höhe nach
aktuell noch nicht genau beziffert werden können.
Es wird darauf hingewiesen, dass die Leistung ausschreibungspflichtig ist, und demgemäß eine
Abweichung des tatsächlichen Preises, sowohl nach unten als auch nach oben, naturgemäß
möglich ist.
•
Vorteil der Variante A:
Der Hauptvorteil dieser Variante liegt in einer Maximierung der Nutzungsmöglichkeiten /
Kapazitäten für den Fußball- bzw. Rasensport. Durch die Anlage des hier ebenfalls vorgesehenen
Kleinspielfeldes würde auch die Möglichkeit der Nachwuchs- Akquirierung bzw. des JugendTrainings im Bereich des Fußball-Sports erheblich wachsen. Der vorhandene Naturrasen-Platz
würde erhalten bleiben.
Weiter ist der Tennenplatz sanierungsbedürftig. So ist z. T. eine stark reduzierte Ableitung des
abfallenden Oberflächenwassers, die zu einem Wasserstau bei recht einfachen Regenereignissen
führt, zu beobachten. Soweit dies auf die Verstopfung wesentlicher Teile des Drainage- und
Entwässerungssystems zurückzuführen sein sollte, wäre schlimmstenfalls sogar ein komplett
neuer Aufbau dieses Systems erforderlich.
Unabhängig hiervon geht man von der Notwendigkeit der Überarbeitung von Tennen-Plätzen im
Turnus von rund sieben Jahren aus. Die letzte Erneuerung des Tennenplatzes fand vor 12 Jahren
statt und hat rund 40.000,00 DM gekostet.
Eine aktuelle Preisanfrage bei einem Sportplatzbauer hat ergeben, dass heute eine Erneuerung
ca. 40.000,00 € kosten würde. Muss in diesem Zusammenhang die Drainage erneuert werden,
muss mit weiteren Kosten in Höhe von rund 40.000,00 € bis 60.000,00 € gerechnet werden.
Die Erstellung des Kunstrasenplatzes an Stelle des bestehenden Tennen-Platzes würde diese
möglichen Probleme lösen.
Sowohl die Hauptschule als auch das Silverberg-Gymnasium sprechen sich für die Variante A aus.
Beschlussvorlage WP8-8/2012
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Sitzungsvorlage
•
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Nachteil der Variante A:
Die Variante A setzt den Schwerpunkt deutlich auf die Förderung des Rasensports, speziell des
Fußballsports.
Variante B: Erstellung eines Kunstrasenplatzes sowie einer Kunststofflaufbahn:
Bei dieser Variante würde der aktuell vorhandene Naturrasenplatz in einen Kunstrasenplatz
umgewandelt werden. Weiterhin würde eine Tartan- bzw. Kunststoff-Kampfbahn an Stelle der
bisherigen Kampfbahn mit Aschebelag errichtet.
Die Kunststofflaufbahn wird erforderlich, weil ansonsten mit einer starken Verschmutzung des
Kunstrasenplatzes
gerechnet
werden
muss.
Hierdurch
kann
die
notwendige
Wasserdurchlässigkeit des Kunstrasenbelages negativ beeinträchtigt werden.
•
Voraussichtliche Kosten der Variante B:
Nach bisherigen groben Kostenermittlungen würden hier Primär-Investitions-Kosten in Höhe von
rd. EURO 962.600 entstehen. Hinzu kämen Kosten für Arbeiten an Geländepfosten und
Einbauteilen, Anpassungsarbeiten an Deckeln uns sonstigen Einbauteilen, die der Höhe nach
aktuell noch nicht genau beziffert werden können.
Es wird darauf hingewiesen, dass die Leistung ausschreibungspflichtig ist, und demgemäß eine
Abweichung des tatsächlichen Preises, sowohl nach unten als auch nach oben, naturgemäß
möglich ist.
•
Vorteil der Variante B:
Der Hauptvorteil dieser Variante liegt in einer erheblichen Verbesserung der Möglichkeiten des
Sports im Bereich der Leichtathletik. Dementsprechend spricht sich Herr Gerko Siemer, erster
Vorsitzender des TV Bedburg, für die Errichtung einer Tartanbahn aus (siehe Anlage 2).
Die Realschule Bedburg hat sich ebenfalls für diese Variante ausgesprochen.
•
Nachteil der Variante B:
Die Leichtathletik-Disziplin „Speerwurf“ wird künftig nicht mehr möglich sein, da durch die
Schaffung einer Kunstrasen-Fläche keine geeignete Landefläche für Speere zur Verfügung steht.
Die Nutzugsdauer der Spielfläche wird zwar deutlich erhöht, mindert jedoch nicht die
Flächenproblematik, die beim BBV aufgrund der zahlreich gemeldeten Mannschaften vorhanden
ist.
Event. Variante C: Variante A mit zusätzlicher Kunststofflaufbahn:
Wie bereits bei den Varianten A und B erwähnt, handelt es sich bei den ermittelten Kosten um
einen Kostenrahmen (Grundlagenermittlung), der entsprechend der DIN 276 und des § 15 HOAI
eine tolerierbare Kostenüberschreitung von 40 v. H. zulässt. Abhängig von verschiedenen
Faktoren, wie z. B. allgemeine Wirtschaftslage, Auftragslage u. ä. ist jedoch auch nicht
auszuschließen, dass der ermittelte Kostenrahmen unterschritten wird. Beispielhaft sei in diesem
Zusammenhang die Ausschreibung der Straßenbeleuchtungseinrichtungen der Stadt Bedburg
erwähnt. Die nach der Ausschreibung eingegangenen Angebote haben den seinerzeit ermittelten
Kostenrahmen um ca. 30 v. H. unterschritten.
Bei einer Realisierung der Variante A mit zusätzlicher Kunststofflaufbahn am Rasenplatz wurden
die Kosten im Rahmen der Grundlagenermittlung auf 1.020.000,00 € (Variante A) = 816.000,00 €;
Kunststofflaufbahn = 204.000,00 €) ermittelt. Dieser Betrag überschreitet die verfügbaren Mittel,
die im Haushalt 2012 bereitgestellt worden sind, um 70.000,00 €.
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Da, wie bereits oben erwähnt, es durchaus denkbar ist, dass der Kostenrahmen unterschritten
wird, bestünde gegebenenfalls die Möglichkeit, die Variante A mit zusätzlicher Kunststofflaufbahn
zu realisieren. Zur Vorgehensweise könnte im ersten Schritt die Maßnahmen der Variante A
ausgeschrieben werden. Sollte das Ausschreibungsergebnis positiver ausfallen als erwartet,
könnte in einem zweiten Schritt die Kunststofflaufbahn ausgeschrieben werden.
Da die eventuelle Variante C erst nach der Kostenermittlung in Betracht gezogen wurde, fehlt
diese Variante bei den Anschreiben an die Schulen.
•
Vorteil der Variante C:
•
Das Sportzentrum West würde eine erhebliche Aufwertung erfahren. Entwicklungen, die dem
demographischen Wandel geschuldet sind, könnten hierdurch zumindest begegnet werden (siehe
unten).
• Nachteil der Variante C:
Es kann nicht garantiert werden, dass eine Kunststofflaufbahn realisiert werden kann. Hier müssen
die Ausschreibungsergebnisse abgewartet werden.
Mögliche Auswirkungen im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel:
Der demographische Wandel hat Auswirkungen auf alle Beteiligten, egal ob Fußballverein, Schulen oder
andere Sportvereine. Wie den Anlagen 8 bis 10 zu entnehmen ist, ist die Anzahl der Neugeborenen vom Jahr
1990 = 267 Personen auf 197 in 2010 zurückgegangen. Auch der noch aktuelle Schulentwicklungsplan aus
dem Jahre 2005 prognostiziert einen weiteren Rückgang der Schülerzahlen bis 2015. Zum heutigen
Zeitpunkt muss davon ausgegangen werden, dass ein nennenswerter Anstieg der Geburtenzahlen zukünftig
nicht erfolgen wird. Auch aus der Wanderungsstatistik der Landesdatenbank Nordrhein-Westfalen (Anlage
12) kann nicht hergeleitet werden, dass auf Grund von Zuzügen mit einem erheblichen mehr an Geburten zu
rechnen ist.
Im Bereich des Fußballsports kann nicht ausgeschlossen werden, dass „kleinere“ Vereine mangels
Nachwuchs immer größere Probleme bekommen werden, den Spielbetrieb durchzuführen. Im Stadtgebiet
Bedburg hat es bisher eine Fusion zweier Fußballvereine gegeben. Aufgrund der seinerzeit erkannten
Probleme haben sich die Vereine SC Kaster und Borussia Königshoven vor Jahren zusammengeschlossen.
Dass diese Entscheidung der richtige Weg war, belegt die Tatsache, dass dort heute 3 Senioren-, 14 Jugendund 2 Alte Herrenmannschaften ihren Spielbetrieb durchführen.
Wie der beigefügten Aufstellung (Anlage 11) zu entnehmen ist, haben zwei Vereine nur noch jeweils eine
Seniorenmannschaft gemeldet. Drei weitere Vereine haben neben einer Seniorenmannschaft noch zwei bzw.
3 Junioren-/Juniorinnenmannschaften im Spielbetrieb
Unter Berücksichtigung dieser Tatsache kann nicht ausgeschlossen werden bzw. ist zu erwarten, dass
mittelfristig zwei bis drei Standorte verbleiben, an denen der Fußballsport angeboten wird.
Aus diesem Grunde ist es auch wichtig, diese Standorte, zu denen auch das Sportzentrum West gehört,
bereits heute zu stärken.
Nicht unberücksichtigt bleiben darf hierbei die Turnvereinigung Bedburg, die mit über 1000 Mitgliedern der
größte Sportverein im Stadtgebiet ist. Auch wenn hier der demographische Wandel mit Sicherheit seine
Spuren hinterlassen wird, könnte die Schaffung einer Kunststofflaufbahn zu einer nicht unwesentlichen
Attraktivitätssteigerung beitragen, die sich auf positiv auf die Mitgliederzahl auswirken könnte.
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Sitzungsvorlage
Finanzielle Auswirkungen:
Nein
Ja X mit textlicher Erläuterung:
Haushaltsmittel sind beim Produkt „08.424.105 Unterhaltung der Sportplätze“ in Höhe von
950.000,00 € veranschlagt.
Bei gesamthaushaltsrechtlicher Relevanz im laufenden oder in späteren Haushaltsjahren
Mitzeichnung oder Stellungnahme des Kämmerers*:
Bedburg, den 29.02.2012
Gesehen:
----------------------------------Coenen
----------------------------------Naujock
----------------------------------Koerdt
Sachbearbeiter(in)
Fachbereichsleiter(in)
Bürgermeister
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