Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
67 kB
Datum
20.06.2007
Erstellt
06.11.07, 11:11
Aktualisiert
06.11.07, 11:11
Stichworte
Inhalt der Datei
Kreis Euskirchen
Der Landrat
Datum:
Z 1 / A 106/2007
25.05.2007
Az.: 80
Abteilung: Stabsstelle 80
Regionalpolitik: StädteRegion Aachen und Kreis Euskirchen
hier: Antrag der SPD-Fraktion
Stadt und Kreis Aachen streben die Zusammenführung von Aufgaben mit regionaler Bedeutung in der
StädteRegion Aachen an. Die Verbandsversammlung des Zweckverbandes StädteRegion Aachen
hat am 21.11.2006 das Signal zur Bildung der StädteRegion gegeben.
Gewollt ist die Schaffung eines Gemeindeverbandes mit dem Recht der kommunalen
Selbstverwaltung.
Der Verbandsvorsteher der StädteRegion Aachen wurde beauftragt, beim Landesgesetzgeber einen
Antrag zum Erlass eines StädteRegion Aachen-Gesetzes zu stellen. Eine endgültige Zustimmung
steht jedoch noch aus.
Bereits zur nächsten Kommunalwahl im Jahr 2009 soll ein unmittelbar demokratisch legitimierter
Aufgabenträger realisiert sein, der räumlich die Stadt Aachen und die Kommunen des Kreises
Aachen umfasst. Diese einmalige Perspektive ist Resultat eines mehrjährigen Prozesses, der Ende
2001 in einer Auftaktveranstaltung aller Räte begonnen wurde, im Mai 2004 mit der Gründung des
Zweckverbandes StädteRegion Aachen erste institutionalisierte Formen angenommen hat und nun in
eine umfassende Funktionalreform münden soll.
Laut Satzung des Zweckverbandes in der Fassung vom 30.04.2004 wird den angrenzenden Kreisen,
der DG Belgiens und der Parkstad Limburg eine beratende Mitgliedschaft eingeräumt.
Derzeitige bereits gemeinsame Aufgabenwahrnehmungen der StädteRegion Aachen umfassen:
- Koordination der regional bedeutsamen Raum- und Strukturplanung
- Planung und Organisation regionaler und euroregionaler kultureller Zusammenarbeit
- Förderung des regionalen und euregionalen Tourismus
- Kooperation mit den euregionalen Nachbarn
Gemeinsame Aufgabenwahrnehmungen der StädteRegion ab 2009 sollen umfassen:
Straßenverkehrsamt, Soziales, Argen, Gesundheit, Kataster, Ausländerwesen, Veterinär- und
Lebensmittelüberwachung, Verbraucherschutz, Schulamt, Stabsstelle berufliche Integration, Jugend
und Familie (nicht flächendeckend), Amt für Altenarbeit, Regionalplanung, Umwelt (ohne Untere
Bodenschutzbehörde), Verkehr/Tiefbau/Straßen, Wohnungswesen, Rettungswesen, Leitstelle,
Feuerschutz, Katastrophenschutz (mit Ausnahme von Rettungswachen, Feuerschutz), Presseamt
(ohne Stadt Aachen)
Aufgaben, die ab 2009 sowohl von der Stadt Aachen wie auch von der StädteRegion
wahrgenommen werden:
Presseamt, Jugend und Familie, Untere Bodenschutzbehörde, Querschnittsämter (Zentrale Dienste,
IT-Steuerung, Kämmerei, Kasse, Rechnungsprüfungsamt), Unternehmensbeteiligungs-Controlling,
Europäische Förderprogramme, EU-Netzwerke, Gleichstellung, Behindertenbeauftragte
Aufgaben, die teilweise auch bei einzelnen Kommunen verbleiben:
Jugend und Familie (Stolberg, Würselen, Herzogenrath)
Noch nicht endgültig zugeordnete Aufgaben:
2
Vermessung,
Ordnungswesen,
Katastrophenschutz,
Gebäudemanagement,
Arbeitsschutz,
Gesundheitsschutz, Gesundheitsfürsorge, Kultur und Tourismus, Bauordnung, Heimunterbringung,
Jugendhilfeplanung, VHS/Bildungsabschlüsse, Rechtsangelegenheiten, Wirtschaftsförderung
(Stand des Aufgabenportfolios vom 21.11.2006)
Die StädteRegion ist keine Alternative zur Region Aachen. Innerhalb der Region Aachen wird die
StädteRegion die Interessen von Stadt und Kreis Aachen vertreten.
Der Kreis Euskirchen hat die Neuausrichtung der Region Aachen sowohl hinsichtlich seiner
Gremienstruktur wie auch der Leitbildentwicklung maßgeblich begleitet. Die Region Aachen zeichnet
sich aus durch eine gute und gewachsene Kooperationskultur. Für den Kreis Euskirchen sollte dabei
von großer Bedeutung die Vernetzung der regionalen Akteure wie auch die themen- und regions(eifel
-) spezifischen Kooperationsverbünde mit grenzüberschreitenden Partnerschaften in der Euregio
Maas Rhein sein.
Mit dem neuen Leitbild „Region Aachen 2015“ hat sich die Region eine gemeinsame Zielrichtung und
Strategie gegeben. Dieses Leitbild ist – gemeinsam mit den teilregionalen Strategien (u. a.
Zukunftsinitiative Eifel) Richtschnur für die nächsten Jahre. Vor diesem Hintergrund will die Region
auch die neue EU-Strukturfondsförderphase 2007-2013 offensiv nutzen. Dabei sind die spezifischen
Stärken der jeweiligen Teilregionen zielgerichtet zu unterstützen.
Mit den verschlankten Strukturen sind verlässliche und transparente Entscheidungen zu erwarten. Sie
basieren auf dem Beschluss der Regionalkonferenz vom Frühjahr 2007.
Die Zukunftsinitiative Eifel ist ein Stück weit Operationalisierung des Leitbildes der Region Aachen für
die Eifel. Sie bietet dem Kreis Euskirchen im Zusammenwirken mit allen 10 Eifelkreisen die
Möglichkeit, seine Kompetenzfelder zu stärken und im Sinne einer gemeinsamen Entwicklung des
Wirtschaftraumes Eifel auszubauen und weiter zu entwickeln. Dabei steht die Stärkung von
Wertschöpfungsketten im Vordergrund.
Wenn die landesweite Strategie „Stärken stärken“ auch im Kreis Euskirchen greifen soll, sind regional
oder teilregional abgestimmte und nachweisbare Kompetenzen herauszuarbeiten. Hierzu bietet die
im Vorfeld der Zukunftsinitiative ermittelte Kompetenzfeldanalyse eine grundlegende Basis.
Die Voraussetzungen für regionale Zusammenarbeit, Kooperationen, Netzwerke und Aufbau von
Wertschöpfungsketten sind mit den geschaffenen Strukturen in der Eifel und in der Region Aachen
bzw. der Euregio Maas-Rhein in geeigneter Weise gegeben.
Auch die EU-Förderung erfolgt im Rahmen von regional definierten Clustern, Schwerpunktthemen
und –technologien.
Der Kreis Euskirchen ist aus Sicht der Verwaltung gut platziert und aufgestellt
a) in der Zugehörigkeit und mit der Positionierung in der Region Aachen
b) in der länderübergreifenden Kooperation der Zukunftsinitiative Eifel zur Entwicklung des
Wirtschaftraumes Eifel
c) der Kooperation in der Euregio Maas-Rhein (über Eifel-Ardennen auch zur Euregio Saar-Lor-Lux).
Dieses Geflecht schließt eine themenbezogene Kooperation mit anderen Nachbarn und Partnern
nicht aus, wie z. B. praktiziert mit der Regionale 2010 (Projekt Römerstraße), im Fahrradtourismus (3Flüsse-Tour), um nur einige zu nennen.
Die Entwicklungen zur StädteRegion werden weiter beobachtet. Soweit sich neue Erkenntnisse und
Entwicklungen abzeichnen, wird die Verwaltung berichten.
gez. I. V. Poth