Daten
Kommune
Wesseling
Größe
15 kB
Datum
17.04.2007
Erstellt
23.06.10, 17:43
Aktualisiert
23.06.10, 17:43
Stichworte
Inhalt der Datei
Sitzungsvorlage Nr.:
70/2007
Federführender Bereich
Beteiligte Bereiche
Finanzmanagement
Vorlage für
Rat
Betrifft:
(ggf. Anlagen bezeichnen)
Liquidation der Stadtbahngesellschaft Rhein-Sieg mbH
Namenszeichen des federführenden Bereichs
Leiter/in
Datum
Sachbearbeiter/in
20.03.2007
Namenszeichen
Beteiligte Bereiche
Bearbeitungsvermerk
Fachdezernent
Kämmerer
Bürgermeister
STADT WESSELING
Vorlagen-Nr.: 70/2007
Der Bürgermeister
Sachbearbeiter/in:
Datum:
Herr Hummelsheim
20.03.2007
X
öffentlich
nichtöffentlich
Beratungsfolge:
Rat
Betreff:
Liquidation der Stadtbahngesellschaft Rhein-Sieg mbH
Beschlussentwurf:
Der Rat billigt die Liquidation der Stadtbahngesellschaft Rhein-Sieg mbH (SRS). Er ermächtigt den Vertreter
der Stadt sowohl in der Gesellschafterversammlung der Stadtbahngesellschaft Rhein-Sieg mbH (SRS) als
auch gegenüber dem beurkundenden Notar die hierzu notwendigen Erklärungen abzugeben und
Rechtshandlungen vorzunehmen.
Sachdarstellung:
1. Problem
Die Stadt Wesseling ist mit 1,97 % am Stammkapital (778.240 Euro) der 1974 gegründeten
Stadtbahngesellschaft Rhein-Sieg mbH (SRS) beteiligt. Neben der Stadt Köln (Anteil 50,00%) und der
Bundesstadt Bonn (20,39%) als große Gesellschafter sind an der SRS der Rhein-Sieg-Kreis und der RheinErft-Kreis sowie die Städte Bad Honnef, Bergisch-Gladbach, Bornheim, Brühl, Hürth, Königswinter,
Niederkassel, Sankt Augustin, Siegburg und die Gemeinde Alfter beteiligt.
Die SRS wurde seinerzeit zur Förderung des kommunalen schienen-gebundenen öffentlichen Personennahverkehrs im Verkehrsgebiet Rhein-Sieg gegründet.
Gegenstand des Unternehmens ist die Planung, der Bau und Betrieb einer Stadtbahn im Verkehrsraum Köln
- Bonn.
Operativ wurde jedoch bislang von einem Stadtbahnbetrieb abgesehen, da dieser von den drei in der
Region tätigen kommunalen Schienenverkehrsunternehmen durchgeführt wird. Insofern liegt das originäre
Betätigungsfeld der SRS in den Bereichen Planung (Projektmanagement, Zuwendungsmanagement) und
Bauüberwachung von Infrastrukturprojekten.
Bereits seit Mitte 2005 wird in den Gesellschaftsorganen über die Zukunftsperspektiven der SRS beraten.
Hintergrund war, dass die vorhandene Projektstruktur sowie die wirtschaftlichen Kenndaten für die
Folgejahre keine Kostendeckung erkennen ließen. Grundsätzlich wurde zum damaligen Zeitpunkt eine
Fortführung der Gesellschaft von Seiten der Gesellschaftsorgane befürwortet. Von daher wurde die
Geschäftsführung beauftragt, eine entsprechende Strategie zu erarbeiten.
Im Rahmen vertiefender Gespräche mit möglichen Kunden und Partnern wurde ein erstes Ranking im
Hinblick auf die künftigen Umsetzungsperspektiven festgelegt, da größere Projekte in der Region – mit
Ausnahme der Nord-Süd-Stadtbahn – nicht anstanden.
Durch die Erschließung neuer Geschäftsfelder für die SRS und die dadurch zu erzielenden Erträge sollte die
Zukunft der Gesellschaft dauerhaft gesichert werden. Neben den bereits in der Umsetzung befindlichen
Projekten konnten insofern weitere Vorhaben – im Wesentlichen die Bauüberwachung beim Ausbau der
Linie 18 und im Rahmen des Projektes Nord-Süd Stadtbahn der KVB AG – akquiriert werden. Des Weiteren
war beabsichtigt, die Tätigkeit der Gesellschaft über die bestehenden Stadtbahnprojekte und P+RMaßnahmen hinaus auch auf weitere kommunale Projekte der Gesellschafter auszudehnen.
Auf dieser Grundlage hatte die Geschäftsführung seinerzeit für das Gj. 2006 ein positives Ergebnis prognostiziert.
Tatsächlich werden vor dem Hintergrund der angespannten Lage der öffentlichen Haushalte hier bislang
eingeplante Maßnahmen, wie die Verlängerungen der Linien 7 und 19, die P+R-Palette Porz-Wahn, die
Wendeanlage Hersel, die Erweiterung der P+R-Anlage Köln-Weiden West zunächst nicht umgesetzt, so
dass bereits das für 2006 prognostizierte Ergebnis nicht realisierbar ist. Auch eine mittelfristige Umsetzung
der v. g. Projekte ist derzeit nicht absehbar.
Auf der Grundlage der veränderten Rahmenbedingungen hat die Geschäftsführung im Rahmen der Aufstellung des Wirtschaftsplans 2007 eine aktualisierte mittelfristige Prognose erstellt.
Danach ist bzw. wäre für die Jahre 2006 bis 2011 mit Jahresfehlbeträgen in einer Größenordnung von
100.000 Euro bis 296.000 Euro zu rechnen, welche - nach Auflösung und Inanspruchnahme vorhandener
geringfügiger Rücklagen - gemäß dem Gesellschaftsvertrag der SRS von den Gesellschaftern durch Nachschüsse auszugleichen sind.
Da wesentliche Änderungen in den Rahmenbedingungen in den nächsten Jahren nicht zu erwarten und
insbesondere neue Investitions- und Zuschussmaßnahmen nicht absehbar sind, hat die Geschäftsführung
der SRS die Liquidation der Gesellschaft vorgeschlagen.
In einem außerordentlichen Gesellschaftergespräch am 24.11.2006 - die Niederschrift ist in der Anlage
beigefügt - sowie in der Gesellschafterversammlung am 06.12.2006 wurde nochmals aktuell über die
Zukunftsperspektiven der Gesellschaft und den Vorschlag der Geschäftsführung zur Liquidation beraten.
Das Ergebnis der Beratung lässt sich wie folgt zusammenfassen:
Die Gesellschafter bewerten die Funktion der Gesellschaft grundsätzlich weiterhin positiv. Gleichzeitig wird
jedoch anerkannt, dass auch eine wirtschaftliche Basis für das Fortbestehen erforderlich ist, welche jedoch
auf absehbare Zeit nicht gesehen wird. Auch die Anregung, den städte- und kreisübergreifenden Verkehr
der Linien 16 und 18 durch die SRS zu übernehmen, bedarf einer wirtschaftlichen Grundlage, die nicht
vorhanden ist.
Vor diesem Hintergrund hat die Gesellschafterversammlung - vorbehaltlich der hierzu noch einzuholenden
Kreistags- und Ratsbeschlüsse - die Geschäftsführung beauftragt, die entsprechenden Schritte für eine
Liquidation der Gesellschaft vorzubereiten
2. Lösung
Die Verwaltung bittet, die Liquidation der SRS aus den genannten Gründen zu billigen und den Vertreter der
Stadt zu ermächtigen, sowohl in der Gesellschafterversammlung der Stadtbahngesellschaft Rhein-Sieg mbH
(SRS) als auch gegenüber dem beurkundenden Notar die hierzu notwendigen Erklärungen abzugeben und
Rechtshandlungen vorzunehmen.
Als Wirksamkeitsdatum der Liquidation ist spätestens das Ende des Geschäftsjahres 2007 vorgesehen.
Gemäß dem Gesellschafterbeschluss vom 06.12.2006 sollen die derzeitigen Geschäftsführer der SRS als
Liquidatoren bestellt werden. Das Personal der SRS wird von den Verkehrsbetrieben KVB AG und SWB
GmbH übernommen.
Damit die - insbesondere kleineren - Gesellschafter der SRS weiterhin eine regionale Möglichkeit der
Einflussnahme und Mitbestimmung des Schienennetzwerkes haben, sollen die Geschäftsführer entsprechende Vorschläge einer informellen Planungsrunde für den Nahverkehr unterbreiten.
Die geplante Liquidation der SRS ist gemäß § 115 GO NW der Kommunalaufsicht spätestens 6 Wochen vor
Vollzug anzuzeigen.
3. Alternativen
werden nicht vorgeschlagen.
4. Finanzielle Auswirkungen
keine