Daten
Kommune
Wesseling
Größe
20 kB
Datum
17.04.2007
Erstellt
23.06.10, 17:43
Aktualisiert
23.06.10, 17:43
Stichworte
Inhalt der Datei
Anlage zur Vorlage 70/2007
Stadtbahngesellschaft
Rhein-Sieg mbH
Köln, 24. November 2006
21-Di
NIEDERSCHRIFT
über das außerordentliche
GESELLSCHAFTERGESPRÄCH
der Stadtbahngesellschaft Rhein-Sieg mbH
am Freitag, 24. November 2006, 14:00 Uhr
im Gebäude 1 der Kölner Verkehrs-Betriebe AG,
Köln-Braunsfeld, Scheidtweilerstr. 38,
Konferenzraum 6. OG, Raum 619
Anwesend waren:
I.
Gesellschafter
vertreten durch
Stadt Köln
Bundesstadt Bonn
Stadt Hürth
Stadt Bergisch Gladbach
Herrn Höller
Herrn Besier
Herrn Dr. Ahrens-Salzsieder
Herrn Mumdey
Herrn Nagelschmidt
Herrn Caspers
Herrn Bursch
Herrn Hadel
Frau Schlösser-Macke
Frau Braun
Herrn Ganseuer
Herrn Tirre
Stadt Brühl
Stadt Bornheim
Stadt Wesseling
Stadt Niederkassel
Gemeinde Alfter
Rhein-Sieg-Kreis
Rhein-Erft-Kreis
II.
Aufsichtsrat
Herr Grau
Herr Naaß
Herr Görg
III.
Geschäftsführer
Herr Reinarz, Sprecher
Herr Reining
IV.
Gäste
Herr Jacobs
Herr Ditz
Herr Höhn
Vorsitzender
Anlage zur Vorlage 70/2007
Herr Reinarz begrüßt die Teilnehmer der Gesellschafter und berichtet zunächst über die
möglichen Auswirkungen steuerrechtlicher Entwicklungen für die Gesellschafter.
Im Folgenden trägt Herr Reinarz die voraussichtliche Ergebnisentwicklung der Jahre 2006 bis
2011 vor.
Vor dem Hintergrund der angespannten Haushaltslage, die sich direkt auf die Zuschussmittel
auswirken, ist nicht zu erwarten, das bereits geplante Baumaßnahmen (Verlängerung der
Linien 7 und 19, P+R-Palette Porz-Wahn, Wendeanlage Hersel, Erweiterung Köln-Weiden
West, P+R-Palette in Wesseling) kurz- bis mittelfristig umgesetzt werden. Damit sind für die
SRS in den Jahren 2006 bis 2011 Jahresfehlbeträge in der Größenordnung von 100 TEUR bis
296 TEUR zu erwarten (Ein Diagramm hierüber wird als Tischvorlage verteilt).
Diese Jahresfehlbeträge wären von den Gesellschaftern nach dem Gesellschaftsvertrag durch
Nachschüsse auszugleichen.
In Erwartung, dass sich in den nächsten Jahren an der Situation nichts Wesentliches verändert
und keine Investitions- bzw. Zuschussmaßnahmen in Sicht sind, werden die Geschäftsführer
den Gesellschaftern in der nächsten Gesellschafterversammlung am 6.12.2006 die Liquidation
der Gesellschaft vorschlagen.
Herr Grau bedauert mit dem Hinweis auf das Zahlenwerk diese Entwicklung der Gesellschaft.
Nach seiner Einschätzung sind die Kämmereien wohl nicht bereit, aufgrund der aktuellen
Haushaltslage nachhaltige Verluste zu übernehmen.
Die Umlandgemeinden waren in der Gesellschaft an Entscheidungen beteiligt, die ansonsten
in keinem Gremium getroffen werden. Es wäre aus seiner Sicht bedauerlich, wenn diese
regionale Möglichkeit der Einflussnahme und der Mitbestimmung eines Schienennetzwerkes
wegfallen würde.
Des Weiteren erkundigt er sich für den Fall der Liquidation nach dem Verbleib des Personals
der SRS.
Die Geschäftsführer sagen zu, dass die beiden Verkehrsbetriebe die 4 Mitarbeiter der SRS
übernehmen werden.
Herr Hadel und Herr Dr. Ahrens-Salzsieder beziehen sich auf den Unternehmenszweck im
Gesellschaftsvertrag und schlagen vor, dass die SRS für die Kommunen Hürth und Wesseling
den städte- und kreisübergreifenden Verkehr der Linien 16 und 18 koordinieren und erbringen
lassen soll. Im Prinzip der Wechsel von einer Planungsgesellschaft zur Betriebsgesellschaft
hin, ohne dabei eigene Fahrzeuge zu besitzen und mehr Personal zu haben.
Herr Ganseuer begrüßt, dass die Verkehrbetriebe das Personal übernehmen wollen. Wenn dies
frühzeitig geschehen würde, könnte doch die Gesellschaft im Wesentlichen personallos,
sozusagen als Hülle, weiter bestehen bleiben und auf künftige Aufträge und eine verbesserte
Zuschusslage hoffen. Eine Liquidation wäre somit nicht zwingend und die verbleibenden
Kosten, in der Hauptsache Sachkosten, müssten über die einzelnen Projekte abgerechnet
werden. Er bittet zu prüfen, ob dies so möglich wäre, um so die Gesellschaft nicht mit lfd.
Kosten zu belasten.
Die Geschäftsführer geben zu bedenken, dass es ganz ohne Personal nicht gehen wird. Neben
den vorgeschriebenen Geschäftsführern sind auch gesetzlich vorgeschriebene
Verwaltungstätigkeiten und Auflagen zu erfüllen, die Kosten verursachen.
Herr Nagelschmidt fragt an, ob es für die Gesellschafter eine Alternative gäbe, um die
bisherige Koordinationsfunktion wahrzunehmen.
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Die Geschäftsführer können sich vorstellen, dass die Verkehrsbetriebe incl. HGK ein- oder
zweimal jährlich zu einer informellen Planungsrunde für den Nahverkehr in dieser Region
einladen würden.
Herr Höller erkundigt sich nach der weiteren Abwicklung der Projekte und begrüßt einen
solchen informellen Gesprächskreis.
Er sieht es als problematisch an, die Gesellschaft ohne jegliche Aufgabe und Personal nur als
Hülle weiter bestehen zu lassen.
Mit dem Hinweis auf die fehlenden zukünftigen Aufgaben hält Herr Ganseuer es für richtig,
die Gesellschaft zu liquidieren. Dazu werden jedoch die Beschlüsse der Kreistage und
Stadträte benötigt.
Sollte dieser Beschluss gefasst werden, wäre dieser aus seiner Sicht auch endgültig. Es ist nur
schwer politisch vermittelbar, diesen Beschluss in einer späteren Phase wieder rückgängig
machen zu wollen.
Auch für Herrn Besier macht es keinen Sinn, eine Gesellschaft ohne Aufgaben und weitere
Investitionsmaßnahmen fortzuführen.
Weitere Fragen von Herrn Görg und Herrn Nadelschmidt nach den neuen Tätigkeitsfeldern,
einer Verschmelzung der Gesellschaft mit der KVB, nach der Möglichkeit des Verkaufs von
Geschäftsanteilen und der Weiterreichung bestehender Planungen beantworten die
Geschäftsführer.
Herr Grau äußert seine Zweifel, dass es politische Mehrheiten dafür gibt, Aufgaben anderer
bestehender Gremien abzuziehen um sie dann der SRS zuzuschlagen.
Somit bleibt dann nur noch der Weg übrig, die Gesellschaft aufzulösen. Er plädiert auch
dafür, künftig dann ein Gremium einzurichten, in dem sich der bisherige Kreis der
Gesellschafter mit beratender Stimme Gehör verschaffen kann.
Er bittet die Geschäftsführer, dies und den Vorschlag von Herrn Hadel abzuklären und in
einer der nächsten Sitzungen entsprechende Vorschläge zu unterbreiten.
Im Ergebnis der Diskussion ist festzustellen, dass die Gesellschafter die Funktion der SRS
grundsätzlich weiterhin positiv bewerten. Gleichzeitig wird anerkannt, dass auch eine
wirtschaftliche Basis für das Fortbestehen erforderlich ist, die auf absehbare Zeit jedoch nicht
gesehen wird. Demnach ist der Beschluss zu einer Liquidation wahrscheinlich.
Eine Liquidation bedarf eines Beschlusses der Gesellschafterversammlung. Hierzu ist eine
Mehrheit von ¾ der abgegebenen Stimmen sowie eine Mehrheit von 2/3 des Stammkapitals
erforderlich. Eine Gesellschaft in Liquidation wird durch Liquidatoren vertreten. Das können
auch die Geschäftsführer sein. Die Aufgabe der Liquidatoren ist, die Geschäfte der
Gesellschaft zu beenden. Die Gesellschaft wird solange weitergeführt, bis alle
Verpflichtungen erfüllt sind. Hierzu zählen auch evt. Zuschussrückforderungen für das P+RTerminal Haus Vorst. Erst dann kann sie im Handelregister gelöscht werden.
Während einer Liquidation besteht jederzeit die Möglichkeit, dass die Gesellschafter ihren
getroffenen Beschluss wieder rückgängig machen und die Fortsetzung der Gesellschaft
wieder beschließen lassen können, sollten sich neuere Erkenntnisse auf eine bessere Zukunft
abzeichnen.
Anlage zur Vorlage 70/2007
Herr Grau weist in dem Zusammenhang auf die im Vorfeld erforderlichen politischen
Beschlüsse bei den Gesellschaftern hin, die eine Liquidation zum Jahreswechsel 2006/2007
unrealistisch werden lassen Als möglicher Termin wird der 30.06.2007 oder 31.12.2007
genannt.
Eine Liquidation ist grundsätzlich zu jedem Termin möglich. Als Wirksamkeitsdatum wird
oftmals das Ende eines laufenden Geschäftsjahres vorgesehen, um die Bildung eines
Rumpfgeschäftsjahres zu vermeiden. Unter Berücksichtigung, dass im 1. Halbjahr 2007 die
Stadträte bzw. die Kreistage entsprechende Beschlüsse fassen müssen, u. a. auch wer die
Liquidation durchführen soll und wie der weitere Ablauf vorgesehen ist, könnte als möglicher
Termin das Ende des Jahres 2007 näher ins Auge gefasst werden.
Das hat zur Folge, dass solange die Gesellschaft noch besteht, auch die
Nachschussverpflichtung zum Ausgleich der Jahresfehlbeträge greift. Für das Jahr 2006 wird
ein Fehlbetrag von 100 TEUR erwartet, für das Jahr 2007 müssten die Zahlen aufgrund der
aktuellen Entwicklung neu errechnet werden. Um Kosten zu sparen macht es Sinn, dass das
Personal frühzeitig von den Verkehrsbetrieben übernommen wird.
Einvernehmlich ist festgelegt worden, dass der Aufsichtsrat auf Vorschlag der
Geschäftsführer eine Empfehlung der Gesellschafterversammlung ausspricht, die
Geschäftsführung zu beauftragen, in Abstimmung mit den Gesellschaftern die entsprechenden
Schritte für eine Liquidation der Gesellschaft vorzubereiten.
gez. Grau
Protokollführer